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  #1  
Alt 01.08.2010, 12:53
Aella Aella ist offline
Benutzer
 
Registriert seit: 18.07.2010
Beiträge: 22
Standard "Verweiblichung" von Familiennamen

Hallo miteinander,

ich bin gerade mal wieder am Stöbern in FamilySearch.
Nun habe ich folgendes gefunden:
Vater: Johannes Jäger
Mutter: Itta Jägerin

und nun beim Stöbern schon wieder eine Maierin und Hueberin.

War das früher, so zwischen 1700 und 1730 üblich, dass man angeheiratete Familiennamen verweiblicht hat?
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  #2  
Alt 01.08.2010, 13:39
Benutzerbild von Rainer Zufall
Rainer Zufall Rainer Zufall ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 25.11.2009
Beiträge: 613
Standard

Ja, das war so üblich. Und das ist keineswegs nur auf den zeitlichen Bereich 1700-1730 zu begrenzen, sondern war auch davor und danach so.
Selbst heute wird es ja in der normalen Umgangssprache (schriftlich natürlich nicht) noch genutzt (ich weiß nicht, ob in jeder Region, aber zumindest in Sachsen) , wenn auch mit einem manchmal etwas abfälligen Beigeschmack : die Frau oder die Tochter des Herrn Meier ist dann "die Meier'n", oder vergleichbar "die Müller'n", "die Schneiderheinz'n" usw.
__________________
Viele Grüße
Rainer


suche alles aus Szalatnak / Ungarn
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  #3  
Alt 01.08.2010, 13:41
Benutzerbild von Friedrich
Friedrich Friedrich ist offline männlich
Moderator
 
Registriert seit: 02.12.2007
Beiträge: 11.301
Standard

Moin Aella,

das war nicht nur zu Beginn des 18. Jahrhunderts üblich, sondern noch viel länger. In Bayern sagt man doch heute noch "die Huberin", wenn man die Frau vom Huber meint.

Friedrich
__________________

"Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."

(Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)
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  #4  
Alt 01.08.2010, 19:28
Benutzerbild von ubbenkotte
ubbenkotte ubbenkotte ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 13.04.2006
Beiträge: 1.849
Standard

Hallo Aella,

in der Grafschaft Bentheim und auch hier in der angrenzenden niederländischen Region Twente, fand ich bei einem Taufeintrag eines Kindes meines deutschen Vorfahren Gisebert Wessel Ubbekotte, früher Schulte Sütthof genannt, den Namen der Patin als die Scholtse angegeben. Oft habe ich aber solche Einträge nicht gesehen.

Viele Grüße aus Hengelo

Freddy
__________________
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  #5  
Alt 01.08.2010, 20:05
Aella Aella ist offline
Benutzer
Themenstarter
 
Registriert seit: 18.07.2010
Beiträge: 22
Standard

vielen dank für die infos. dann war das wohl garnicht so unüblich solche namensverunstaltungen auch schriftlich und hochoffiziell fest zu halren
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  #6  
Alt 01.08.2010, 20:15
lindemann lindemann ist offline weiblich
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 18.03.2007
Beiträge: 167
Standard Genitiv bei Nachnamen

In den KB habe ich des öfteren den Genitiv gefunden:

z.B. Burmesters statt Burmester

Das gilt besonders für Töchter im Rahmen von Heiratseinträgen.
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  #7  
Alt 05.08.2010, 11:14
Benutzerbild von Johannes v.W.
Johannes v.W. Johannes v.W. ist offline männlich
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 02.05.2008
Ort: Italien, Herkunft: Deutschland
Beiträge: 1.150
Standard

Zitat:
Zitat von ubbenkotte Beitrag anzeigen
... den Namen der Patin als die Scholtse angegeben. Oft habe ich aber solche Einträge nicht gesehen.
Hallo Freddy

Ich habe noch von meiner Großmutter, die aus Mecklenburg stammte, gehört, daß die Endung "´sche" (hier als "´se") eine im Platt- und Niederdeutschen gebräuchliche, weibliche Form war. Bis in 20. Jh. hinein auf dem Dorf sprach man wohl nur von z.B. "die Schubert´sche" oder "die Neumann´sche" usw. Und abgekürzt dann so: "de Schubert´sch", "de Neumann´sch".

Viele Grüße
Johannes
__________________
Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752
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  #8  
Alt 05.08.2010, 13:53
Friedhard Pfeiffer Friedhard Pfeiffer ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 02.02.2006
Beiträge: 5.079
Standard

Zitat:
Zitat von Aella Beitrag anzeigen
Dann war das wohl garnicht so unüblich, solche Namensverunstaltungen auch schriftlich und hochoffiziell fest zu halten.
Ganz im Gegenteil: Z. B. Frau Bundeskanzler Merkel, die von der DDR als Diplom-Physiker die "männliche" Bezeichnung gewohnt war, läßt sich heutzutage als Bundeskanzler"in" anreden und wird wohl nach der Berufbildung befragt, auch modebewußt angeben Diplom-Physiker"in".
Mit freundlichen Grüßen
Friedhard Pfeiffer
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  #9  
Alt 05.08.2010, 16:09
Benutzerbild von ubbenkotte
ubbenkotte ubbenkotte ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 13.04.2006
Beiträge: 1.849
Standard

Hallo,

als Ergänzung möchte ich noch hinzufügen, dass ich heute beim Abschreiben einiger Taufen und Heiraten aus den katholischen KB von Delden (Nachbarort von Hengelo in den NL) diesen Eintrag fand:
Catharina, geb. 20.06.1708/get. 24.06.1708, Tochter von Bernardus Jansen und Margareta Ruelars. Paten: Gerardus Ruelar und Angela Ruelars. Übrigens fand ich dieses extra S nur vereinzelt. Es bestätigt also Lindemanns Beitrag und bin gespannt, in welcher Region er diese weibliche Namensvariante gefunden hat.

Viele Grüße aus Hengelo

Freddy
__________________
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  #10  
Alt 10.08.2010, 20:43
lindemann lindemann ist offline weiblich
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 18.03.2007
Beiträge: 167
Cool Weibliche Endung -s am Nachnamen

Hallo Freddy,

falls ich mit "er" gemeint bin - ich habe gesehen, daß ich in der Eile tatsächlich meine Unterschrift verabsäumt hatte -

mein Kerngebiet väterlicherseits ist das Herzogtum Lauenburg.

Viele Grüße

Roswitha
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