uneheliches Kind in einer Ehe, geht das 1770 auf mütterlicher Seite?

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  • HerrMausF
    Erfahrener Benutzer
    • 31.12.2017
    • 733

    uneheliches Kind in einer Ehe, geht das 1770 auf mütterlicher Seite?

    Hallo,




    ich habe gerade einen kuriosen Fall eine Frau bringt einen Sohn zur Welt, dieser ist ist bei der Taufe "in der Unehe" vermerkt, sie gibt den Erzeuger bei der Geburt an und ihr Sohn ist später mit dem Namen seines Erzeugers unterwegs. Sie allerdings heiratet 9 Monate vorher einen anderen und müsste also eigentlich bei der Geburt entweder als Witwe oder eben mit dessen Namen unterwegs sein.


    Kann es überhaupt ~1770 uneheliche Kinder einer Frau gegeben haben, wenn sie verheiratet war, auch wenn der Erzeuger ein anderer war?



    Mal davon abgesehen, dass sie es normalerweise wohl eher geheimgehalten hätte, was ist für den Fall, dass die Umstände oder die "Beichte" gesichert hätten, dass das Kind nicht vom Gatten ist?


    Gruß,
  • GiselaR
    Erfahrener Benutzer
    • 13.09.2006
    • 2183

    #2
    Hallo HerrM
    das mit dem Geheimhalten kann auch schiefgehen, oder in flagranti ertappt war das nicht mehr möglich. Eine Vergewaltigung kann ja auch möglich sein, aber normalerweise schreiben Pfarrer so etwas gerne einschließlich Täter mit in den Eintrag.
    Jedenfalls hatte ich auch schon einen Eintrag gesehen, wo die eigtl. Mutter ganz ordnungsgemäß als Hure bezeichnet wurde (oder das Kind als Hurkind, das weiß ich nicht mehr so genau) "Ironie off"
    Leider weiß ich nicht mehr, wan und wo ich diesen Eintrag gesehen habe, er betraf keine meiner Suchpersonen.
    Grüße
    Gisela
    Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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    • HerrMausF
      Erfahrener Benutzer
      • 31.12.2017
      • 733

      #3
      Ja ich hatte auch beim Stöbern einen Fall gesehen wo eine verheiratete Frau einen "Hurensohn" zur Welt gebracht hat. Das würde hier natürlich auch passen, allerdings würde das dann wohl auch explizit dort stehen, es sei denn der Pfarrer war etwas sensibel. In meinem Fall könnte das Kind natürlich mit einer heimlichen Liebschaft vor der Ehe gezeugt worden sein und das kam dann im Laufe der 9 Monate irgendwie raus. Ich werde es wohl nicht erfahren, zur Sicherheit aber die relevanten Familiennamen dort durchgehen.

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      • GiselaR
        Erfahrener Benutzer
        • 13.09.2006
        • 2183

        #4
        Ja, so würde ich das auch machen, ggf. mit Bemerkung. Du hast Recht, ein Pfarrer lässt sich bei so einem Fall in der Regel nicht die Gelegenheit für "deutliche Worte" entgehen, und unabhängig von seinem Talent noch Zeichnungen am Rand anzufertigen.
        Grüße
        Gisela
        Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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        • sternap
          Erfahrener Benutzer
          • 25.04.2011
          • 4072

          #5
          Zitat von HerrMausF Beitrag anzeigen
          Hallo,ich habe gerade einen kuriosen Fall eine Frau bringt einen Sohn zur Welt, dieser ist ist bei der Taufe "in der Unehe" vermerkt, sie gibt den Erzeuger bei der Geburt an und ihr Sohn ist später mit dem Namen seines Erzeugers unterwegs.
          das war sehr wichtig, weil meistens die beamten und hohen militärs nicht von unehelicher geburt sein durften.



          Sie allerdings heiratet 9 Monate vorher einen anderen und müsste also eigentlich bei der Geburt entweder als Witwe oder eben mit dessen Namen unterwegs sein.
          eine so schnelle verheiratung nach der entehrung spricht für ein familiäres bemühen um einen ehemann, der die schande von ihr nähme durch die heirat. erleichternd kann für ihn gewesen sein, wenn der kindesvater korrekt angegeben wird und somit etwas zahlen und einen halben anteil des sonstigen vererben musste. das war regional verschieden.


          Kann es überhaupt ~1770 uneheliche Kinder einer Frau gegeben haben, wenn sie verheiratet war, auch wenn der Erzeuger ein anderer war?
          ja, wenn das kind vor der ehe gezeugt wurde oder der pfarrer ein außer einer bestehenden ehe gezeugtes kind sprachlich ungenau als unehelich bezeichnete.

          Mal davon abgesehen, dass sie es normalerweise wohl eher geheimgehalten hätte, was ist für den Fall, dass die Umstände oder die "Beichte" gesichert hätten, dass das Kind nicht vom Gatten ist?
          dann hätte der pfarrer wahrscheinlich aus gewissensgründen den sakramentalen akt verweigert.
          freundliche grüße
          sternap
          ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
          wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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          • sternap
            Erfahrener Benutzer
            • 25.04.2011
            • 4072

            #6
            Zitat von HerrMausF Beitrag anzeigen
            Hallo,ich habe gerade einen kuriosen Fall eine Frau bringt einen Sohn zur Welt, dieser ist ist bei der Taufe "in der Unehe" vermerkt, sie gibt den Erzeuger bei der Geburt an und ihr Sohn ist später mit dem Namen seines Erzeugers unterwegs.
            das war sehr wichtig, weil meistens die beamten und hohen militärs nicht von unehelicher geburt sein durften.

            Sie allerdings heiratet 9 Monate vorher einen anderen und müsste also eigentlich bei der Geburt entweder als Witwe oder eben mit dessen Namen unterwegs sein.
            eine so schnelle verheiratung nach der entehrung spricht für ein familiäres bemühen um einen ehemann, der die schande von ihr nähme durch die heirat. erleichternd kann für ihn gewesen sein, wenn der kindesvater korrekt angegeben wird und somit etwas zahlen und einen halben anteil des sonstigen vererben musste. das war regional verschieden.
            männer einen stand unter der frau bekamen da manchmal eine chance, eine bessere junge frau zu heiraten, auch junggesellen von weither.


            Kann es überhaupt ~1770 uneheliche Kinder einer Frau gegeben haben, wenn sie verheiratet war, auch wenn der Erzeuger ein anderer war?
            ja, wenn das kind vor der ehe gezeugt wurde oder der pfarrer ein außer einer bestehenden ehe gezeugtes kind sprachlich ungenau als unehelich bezeichnete.

            Mal davon abgesehen, dass sie es normalerweise wohl eher geheimgehalten hätte, was ist für den Fall, dass die Umstände oder die "Beichte" gesichert hätten, dass das Kind nicht vom Gatten ist?
            dann hätte der pfarrer wahrscheinlich aus gewissensgründen den sakramentalen akt verweigert.
            bei solchen ehre- reparaturehen stammte der bräutigam nicht selten vom vorigen wirkungsort des pfarrers.
            Zuletzt geändert von sternap; 18.01.2023, 10:30.
            freundliche grüße
            sternap
            ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
            wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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            • Svenja
              Erfahrener Benutzer
              • 07.01.2007
              • 4353

              #7
              Hallo

              eine so schnelle verheiratung nach der entehrung spricht für ein familiäres bemühen um einen ehemann, der die schande von ihr nähme durch die heirat.
              Wenn die Heirat 9 Monate vor der Geburt stattgefunden hat, würde ich eher davon ausgehen, dass die Heirat bereits beschlossene Sache war, bevor diese Frau schwanger wurde und sie zum Zeitpunkt der Heirat selber noch nicht (oder nicht sicher) wusste, dass sie bereits schwanger war.

              Fand diese Taufe relativ zeitnah zur Geburt statt und wurde sie auch zeitnah eingetragen?
              Wurde der ganze Eintrag in derselben Schrift verfasst, also keine spätere Ergänzung des Namens des Vaters?

              Gruss
              Svenja
              Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
              https://iten-genealogie.jimdofree.com/

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