Hallo,
ich stelle mir derzeit die Frage nach der Identität der Deutschen in der Vergangenheit.
Ich würde behaupten, die Identität eines Bundesstaates ("Ich bin Deutscher") wiegt heutzutage meistens stärker als eine regionale Identität ("Ich bin Schleswig-Holsteinerin" oder "Ich bin Niedersachse"), wenn man zum Beispiel im Ausland nach seiner Herkunft gefragt wird. Das hat ja unter anderem damit zu tun, dass die Landesgrenze "stärker" ist als die Grenzen von Bundesländern, zudem wird innerhalb eines Landes meistens eine gemeinsame Sprache gesprochen, es werden gemeinsame Medien genutzt, es gelten gemeinsame Gesetze usw., nicht zu vergessen das Zusammengehörigkeitsgefühl bei internationalen Wettbewerben wie der Fußball-WM (es gibt ja beispielsweise keinen Wettbewerb, bei denen die 16 Bundesländer gegeneinander antreten).
Nun frage ich mich, wie die Identität im Falle der Deutschen in der Vergangenheit aussah.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Deutschen nach der Reichsgründung 1871 eine gemeinsame Identität angenommen haben (Bitte um Korrektur, wenn ich falschliege). Aber wie sah es vorher aus?
Ist der Deutsche Bund als Staatenbund mit der heutigen EU vergleichbar? Haben sich die Menschen damals als Angehörige des Königreichs Hannover/Preußen/Bayern usw. bezeichnet oder eher als Mitglieder eines „gemeinsamen“ Deutschen Bundes? Ich würde auf ersteres tippen, wobei der Deutsche Bund laut Wikipedia auch schon „bundesstaatliche Züge“ hatte. Wie war es im Rheinbund?
Der Norddeutsche Bund war ja eigentlich auch bereits eine Art Bundesstaat. Wie sah es hier aus?
Preußen existierte bis nach dem Zweiten Weltkrieg: Hätten die Menschen im Kaiserreich oder in der Weimarer Republik eher von sich behauptet, sie seien Deutsche oder Preußen?
Vermutlich sind diese Fragen gar nicht so eindeutig zu beantworten und ich könnte mir vorstellen, dass das Thema viel Freiraum zum Philosophieren und Diskutieren bietet.
Ich freue mich über Beiträge.
Viele Grüße
Skandinavierin
ich stelle mir derzeit die Frage nach der Identität der Deutschen in der Vergangenheit.
Ich würde behaupten, die Identität eines Bundesstaates ("Ich bin Deutscher") wiegt heutzutage meistens stärker als eine regionale Identität ("Ich bin Schleswig-Holsteinerin" oder "Ich bin Niedersachse"), wenn man zum Beispiel im Ausland nach seiner Herkunft gefragt wird. Das hat ja unter anderem damit zu tun, dass die Landesgrenze "stärker" ist als die Grenzen von Bundesländern, zudem wird innerhalb eines Landes meistens eine gemeinsame Sprache gesprochen, es werden gemeinsame Medien genutzt, es gelten gemeinsame Gesetze usw., nicht zu vergessen das Zusammengehörigkeitsgefühl bei internationalen Wettbewerben wie der Fußball-WM (es gibt ja beispielsweise keinen Wettbewerb, bei denen die 16 Bundesländer gegeneinander antreten).
Nun frage ich mich, wie die Identität im Falle der Deutschen in der Vergangenheit aussah.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Deutschen nach der Reichsgründung 1871 eine gemeinsame Identität angenommen haben (Bitte um Korrektur, wenn ich falschliege). Aber wie sah es vorher aus?
Ist der Deutsche Bund als Staatenbund mit der heutigen EU vergleichbar? Haben sich die Menschen damals als Angehörige des Königreichs Hannover/Preußen/Bayern usw. bezeichnet oder eher als Mitglieder eines „gemeinsamen“ Deutschen Bundes? Ich würde auf ersteres tippen, wobei der Deutsche Bund laut Wikipedia auch schon „bundesstaatliche Züge“ hatte. Wie war es im Rheinbund?
Der Norddeutsche Bund war ja eigentlich auch bereits eine Art Bundesstaat. Wie sah es hier aus?
Preußen existierte bis nach dem Zweiten Weltkrieg: Hätten die Menschen im Kaiserreich oder in der Weimarer Republik eher von sich behauptet, sie seien Deutsche oder Preußen?
Vermutlich sind diese Fragen gar nicht so eindeutig zu beantworten und ich könnte mir vorstellen, dass das Thema viel Freiraum zum Philosophieren und Diskutieren bietet.
Ich freue mich über Beiträge.
Viele Grüße
Skandinavierin
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