FN Nachwicht

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  • staarman
    Erfahrener Benutzer
    • 17.01.2020
    • 716

    FN Nachwicht

    Familienname: NACHWICHT
    Zeit/Jahr der Nennung: 1700-1900
    Ort/Region der Nennung: Hessen


    Hallo liebe Rätselgemeinde,

    kann mir jemand sagen, was der Familienname NACHWICHT zu bedeuten hat[te]?

    Er taucht im Hessischen ab 1700 auf und existiert heute nicht mehr, soweit ich das per forebears.io/telefonbuch/google sehen kann.

    Auf GEDBAS gibt es einen Stammbaum dazu. Auch LDS kennt einige Namensträger aus der Gegend um Usingen in Hessen.

    Leider finde ich keinen konkreten Hinweis darauf, was dieser ungewöhnliche Name wohl für eine Bedeutung hat. Vielleicht hat ja jemand mal etwas dazu gefunden oder eine gute Idee?


    Herzliche Grüße und bleibt gesund

    Gerd
    Zuletzt geändert von staarman; 24.10.2020, 17:58. Grund: Groß-/Kleinschreinbung Subjekt
    Namen im Fokus:
    • NACHTSHEIM/NACHTSAM/NACHTSEM/NAGTHEIM/NAGTZAAM (weltweit)
    • EINIG (Rheinland + Hessen), RAFFAUF, SCHMITZ(Kell/Brohltal)
    • DITANDY, LOOSEN, NEUKIRCH, SCHOOR, THON, WEINAND (Niederelz, Niedermendig)
    • VERHOEVEN, KURFÜRST/KÖRFFER (Niederrhein)
  • Laurin
    Moderator
    • 30.07.2007
    • 5644

    #2
    Hallo Gerd,

    in der Tat, diesen FN scheint es wohl nicht (mehr?) zu geben resp. es gab ihn evtl noch nie und wir haben hier evtl. eine schöne Verschreibung.
    Er könnte aus dem FN Nachtweih "entstanden" sein. Die Buchstaben davon sind ja fast sämtlich in Nachwicht enthalten - liest man das zweite c als e und verschiebt die Buchstaben ein wenig. Etwas Verhören kommt noch dazu und schon könnte eine Modifikation entstanden sein.
    Freundliche Grüße
    Laurin

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    • staarman
      Erfahrener Benutzer
      • 17.01.2020
      • 716

      #3
      Hallo Laurin,

      das wäre ja zu einfach.

      Es ist kein Verschreiber, ich habe auf Ancestry die Sterberurkunde für

      Johann Konrad NACHWICHT *1853u +12.09.1921 Frankfurt

      gesehen und da steht ohne Zweifel NACHWICHT.

      Möglicherweise gab es ja vor 1700 noch eine andere Schreibweise, die dann "angepasst" wurde. Aber auch dafür habe ich keinen Beweis.

      Ich bin gespannt, ob es dazu noch eine Auflösung gibt ohne gleich Professor Udolph bemühen zu müssen.


      Herzliche Grüße

      Gerd
      Namen im Fokus:
      • NACHTSHEIM/NACHTSAM/NACHTSEM/NAGTHEIM/NAGTZAAM (weltweit)
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      • Xylander
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2009
        • 6447

        #4
        Hallo zusammen,
        bisher finde ich nur Nachtwisch, und zwar im Pfälzischen Wörterbuch und im Südhessischen Wörterbuch


        Mit schillernder Bedeutung: nächtlicher Irrwisch, Irrlicht aber auch nächtliche Rumtreiberin
        Lautlich passt es aber nicht so recht. Dass das Bestimmungswort Nach- ein verschliffenes Nacht- sein könnte, halte ich aber auch für mögllich. Also ein Nachtwicht?
        Den Namen gibt es in den Niederlanden, und er geht anscheinend auf einen Coenrad Nachtwicht *1759 Gmunden + Schagen 1830 zurück, der als Conrad Nachwigt unterschreibt http://genea.pedete.net/schagen/4792.htm


        Damit sind wir aber auch nicht weiter, denn gesprochen wird das ja ebenfalls Nachwicht.

        Viele Grüße
        Xylander
        Zuletzt geändert von Xylander; 24.10.2020, 22:58.

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        • staarman
          Erfahrener Benutzer
          • 17.01.2020
          • 716

          #5
          Hallo Xylander,

          Danke fürs Mitmachen, jetzt sind wir also beim Elwetritsche ;-)

          Das ist wirklich ein ganz besonderer Name...

          Herzliche Grüße

          Gerd
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          • benangel
            Erfahrener Benutzer
            • 09.08.2018
            • 4319

            #6
            Wenn man bei familysearch "nach*wi*c*" eingibt findet man mögliche Namensvarianten.
            Gruß
            Bernd

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            • staarman
              Erfahrener Benutzer
              • 17.01.2020
              • 716

              #7
              Hallo Bernd,

              ich denke, der Name NACHWICHT ist recht eindeutig, eventuell hängt er mit dem holländischen NACHTWICHT zusammen.

              Mit dem Suchmuster Nach*wi*c* bekommt man ein paar hundert Treffer mit so schönen amerikanischen Auswanderer - Namen wie Nachwedowich, etc.

              Schränkt man die Ergebnisse auf D ein, dann gibt es auch Nac(k)owitsch in Hessen um 1850. Da der Name Nachwicht schon um 1700 in Hessen auftaucht, sehe ich da keinen direkten Zusammenhang.

              Tja...


              Herzliche Grüße

              Gerd
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              • Xylander
                Erfahrener Benutzer
                • 30.10.2009
                • 6447

                #8
                Hallo Bernd,
                die niederländischen Nachtwicht und Nachtwigt sind alle später und gehen wohl auf den Conrad N aus Gmünden zurück. Aber auch die hessischen Erwähnungen sind recht spät, dh die Namensträger können noch von anderswo kommen und der Name kann schon mehrfach umgeformt sein.
                Ich pflüg mich schon durch die Wörterbücher, aber bisher finde ich nichts Überzeugendes.

                Oder vielleicht dies?


                Mittelniederdeutsch wicht bedeutet also ua. Gewicht, Abwiegen, Waage
                Nachwicht könnte also (städtische) Waage zum Nachwiegen bedeuten, und der sie bedient, bekäme den Übernamen Nachwicht?
                Na ja, Beleg finde ich keinen.

                Viele Grüße
                Xylander
                Zuletzt geändert von Xylander; 25.10.2020, 01:11.

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                • staarman
                  Erfahrener Benutzer
                  • 17.01.2020
                  • 716

                  #9
                  Hallo Xylander,

                  das ist ja eine interessante Webseite!

                  Ich könnte mir auch gut einen Übernamen vorstellen, im Sinne von BöseWICHT, wobei WICHT dann im Sinne von Kreatur, Wesen gemeint ist. Fragt sich nur, was ursprünglich mit NACH gemeint war.

                  Herzliche Grüße

                  Gerd
                  Namen im Fokus:
                  • NACHTSHEIM/NACHTSAM/NACHTSEM/NAGTHEIM/NAGTZAAM (weltweit)
                  • EINIG (Rheinland + Hessen), RAFFAUF, SCHMITZ(Kell/Brohltal)
                  • DITANDY, LOOSEN, NEUKIRCH, SCHOOR, THON, WEINAND (Niederelz, Niedermendig)
                  • VERHOEVEN, KURFÜRST/KÖRFFER (Niederrhein)

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                  • Xylander
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.10.2009
                    • 6447

                    #10
                    Hallo Gerd,
                    ja, ich brauche die Quellen für Mittelniederdeutsch oder auch für heutige niederdeutsche Varianten oft, leider sind sie nicht im Wörterbuchnetz. Aber hier bin ich doch skeptisch, weil sich kein Beleg findet. An den Bösewicht dachte ich auch schon. Könntest Du mit der Familienforschung nicht weiter zurückkommen? 1700, das ist für die Namendeutung oft viel zu spät, weil die ursprünglichen Namen bis zur Unkenntlichkeit umgemodelt sein können.
                    Viel Grüße
                    Xylander

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                    • Laurin
                      Moderator
                      • 30.07.2007
                      • 5644

                      #11
                      Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
                      1700, das ist für die Namendeutung oft viel zu spät, weil die ursprünglichen Namen bis zur Unkenntlichkeit umgemodelt sein können.
                      Und so etwas habe ich oben beispielhaft angeführt.
                      Nicht nur die amerikanischen Einwanderungsbehörden, sondern auch Pfarrer, Pastoren, Kirchenbuchführer und sonstige "Schreiberlinge" jeglicher Nation machten es den Profi- und den Hobby-Namenkundlern schon immer schwer.
                      Freundliche Grüße
                      Laurin

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                      • Xylander
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.10.2009
                        • 6447

                        #12
                        Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
                        Hallo Gerd,
                        in der Tat, diesen FN scheint es wohl nicht (mehr?) zu geben resp. es gab ihn evtl noch nie und wir haben hier evtl. eine schöne Verschreibung.
                        Er könnte aus dem FN Nachtweih "entstanden" sein. Die Buchstaben davon sind ja fast sämtlich in Nachwicht enthalten - liest man das zweite c als e und verschiebt die Buchstaben ein wenig. Etwas Verhören kommt noch dazu und schon könnte eine Modifikation entstanden sein.
                        Hier mal die NVK 1890 für verschiedene Schreibweisen. Leider finde ich für diese Namen ebenfalls keine Deutung.
                        Edit: ancestry meint: Nachtweide
                        Und Bahlow auch, Verano hats gefunden
                        Familienname: Nachtwey Zeit/Jahr der Nennung: 18. Jhdt. Ort/Region der Nennung: Berlingerode, Eichsfeld Hallo, ich hätte gerne gewusst, was der Name Nachtwey bedeutet, der vor allem im Raum Göttingen sehr oft vorkommt. Laut einem Suchtreffer im deutschen Familiennamenatlas soll "-wey" von "Weide" kommen


                        Viele Grüße
                        Xylander
                        Zuletzt geändert von Xylander; 25.10.2020, 18:20.

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                        • Laurin
                          Moderator
                          • 30.07.2007
                          • 5644

                          #13
                          Habe mich mit Prof. Udolph ins Benehmen gesetzt - evtl. hilft er uns weiter.
                          Ich informiere Euch rechtzeitig.
                          Bis dahin schließe ich mal das Thema. Wer noch was Brauchbares findet, melde sich bei mir bitte per PN. Danke!
                          Freundliche Grüße
                          Laurin

                          Kommentar

                          • Laurin
                            Moderator
                            • 30.07.2007
                            • 5644

                            #14
                            Prof. Udolph kann uns leider auch keine eindeutige Antwort geben.
                            Hier seine Betrachtungen:

                            Nachwicht - nach diesem heute nicht mehr existierenden, aber in Hessen seit etwa 1700 ganz gut bezeugten Familiennamen bin ich gefragt worden. Um es vorweg zu nehmen: eine eindeutige Lösung kann ich...

                            Nachwicht - nach diesem heute nicht mehr existierenden, aber in Hessen seit etwa 1700 ganz gut bezeugten Familiennamen bin ich gefragt worden.
                            Um es vorweg zu nehmen: eine eindeutige Lösung kann ich auch nicht anbieten.
                            Aber ich würde den folgenden Weg zu einer möglichen Herkunft gehen:
                            Ähnliche Familiennamen helfen vielleicht, ich denke in erster Linie an die folgenden:
                            Nachtweh (25)
                            Nachtwei (14)
                            Nachtweide (40)
                            Nachtweih (37)
                            Nachtweihe (5)
                            Nachtwein (10)
                            Nachtwey (358)
                            Nachtweyh (12)
                            Dass das -t- nicht gehört und nicht geschrieben wurde, kann man m.E. verstehen. Dann hätten wir noch die folgende Reihe:
                            Nachweh (25)
                            Nachwei (14)
                            Nachweide (40)
                            Nachweih (37)
                            Nachweihe (5)
                            Nachwein (10)
                            Nachwey (358)
                            Nachweyh (12)
                            Von hier aus ist es zu Nachwicht nicht mehr weit, weil zum einen das Wort „Wicht“ eingewirkt haben kann, zum anderen im Deutschen seit Jahrhunderten gern ein -t an Wörter angehängt worden ist. Das ist z.B. auch passiert bei den Wörtern Papst, Obst usw.; wir sagen heute noch ganz gern „ebend“ für „eben“, um der Sache mehr Nachdruck zu verschaffen.
                            Dann kommen wir vielleicht zur „Nachtweide“, die die Grundlage für alle eben genannten Familiennamen ist.
                            Eine Kartierung aller dieser Namen (Karte anbei) erbringt ein Zentrum in südlichen Niedersachsen und im Eichsfeld, von wo aus der Name dann weiter verbreitet wurde.
                            Nachtwei, Nachtwey usw. geht auf Nachtweide zurück und bezieht sich auf einen Hüter einer Herde, der auch nachts dort tätig war.
                            Ich sehe keine andere Chance für „Nachwicht“, lasse mich aber gern durch einen besseren Vorschlag korrigieren.

                            [ATTACH]126574[/ATTACH]
                            Freundliche Grüße
                            Laurin

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                            • staarman
                              Erfahrener Benutzer
                              • 17.01.2020
                              • 716

                              #15
                              Vielen Dank, Laurin

                              wenn selbst Professor Udolph keine eindeutige Antwort hat, dann muss das schon ein besonderer Name gewesen sein.

                              Bis dahin sehe ich auch den nächtlichen Weidehüter als die beste Option.

                              Vielleicht finden sich ja irgendwann noch weitere Spuren, die eine Anpassung des Namens bezeugen können.


                              Herzliche Grüße

                              Gerd
                              Namen im Fokus:
                              • NACHTSHEIM/NACHTSAM/NACHTSEM/NAGTHEIM/NAGTZAAM (weltweit)
                              • EINIG (Rheinland + Hessen), RAFFAUF, SCHMITZ(Kell/Brohltal)
                              • DITANDY, LOOSEN, NEUKIRCH, SCHOOR, THON, WEINAND (Niederelz, Niedermendig)
                              • VERHOEVEN, KURFÜRST/KÖRFFER (Niederrhein)

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