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  #1  
Alt 20.11.2023, 12:36
witko witko ist offline
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Registriert seit: 09.03.2021
Beiträge: 60
Standard Seltsam: Feldpost nach Vermisstendatum

Hallo,


einer meiner Vorfahren war ein Unteroffizier in der Wehrmacht und ist seit 1944 verschollen. Das DRK konnte ihn nicht finden und so wurde er im Jahr 1969 dann auch für tod erklärt.
Als ich vor drei Jahren mit der Ahnenforschung angefangen habe, habe ich dort auch noch mal nachgehakt, aber es gab keine neuen Erkenntnisse.


Ich bin nun an neue Dokumente gekommen, u.a. an die Vermisstenmeldung durch seine Dienststelle und auch an die letzte Feldpost die mein Vorfahre schrieb.


Laut Schreiben der Dienststelle vom 07.07.1944 ist mein Vorfahre am 02.07.1944 in der Nähe von Le Cetina (Anm: das liegt südlich von Florenz) verschollen. Er habe die Aufgabe gehabt, das Absetzen der Kompanie zu sicher, sei vom Gegner umschlossen wurden und seitdem vermutlich in amerikanischer Gefangenschaft. Das Schreiben endet mit der Bitte um Nachricht, falls die Angehörigen mehr vom Vermissten erfahren sollten.


Das ist ja alles erstmal nichts ungewöhnliches, denke ich.


Die letzte von ihm verschickte Feldpost (mit der Feldpostnummer 25737) ist allerdings datiert mit "Italien, den 28.7.44", also fast einen ganzen Monat nach seinem Verschwinden.
In der Post beschreibt er, wie er in seiner neuen Dienststelle angekommen ist und wie er hofft, die kommende Zeit zu überstehen.



Leider weiß ich zu wenig von den Kämpfen in Italien und der 29. Panzergranadierdivison, in der er wohl diente, als dass ich die ganze Sache irgendwie bewerten könnte. Das einzige was mir als Antwort einfiele ist, dass er sich verschrieben hat und der 28.7.44 eigentlich der 28.6.44 war.

Da über sein Schicksal in der Familie nie wirklich gesprochen wurde, weiß ich aber auch nicht, wann genau der Brief ankam und ob diese These stimmt. Alle die es wissen könnten sind zudem verstorben.



Habt ihr noch Ideen dazu, wie es zu diesem Kuriosum kommen konnte?


Es dankt herzlich
Witko
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  #2  
Alt 20.11.2023, 16:33
Moselaaner Moselaaner ist offline
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Registriert seit: 06.03.2013
Beiträge: 827
Standard

Hallo Witko,
der Feldpostnummer nach war er im Grenadier-Regiment 71 ( 29. Panzergranadierdivison), welches im Mai 1944 in Italien neu aufgefrischt wurde. Kann also gut hinkommen mit dem Schreibfehler in seinem Brief.


Gruß
Moselaaner
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  #3  
Alt 20.11.2023, 17:23
Benutzerbild von ReReBe
ReReBe ReReBe ist offline männlich
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Registriert seit: 22.10.2016
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Beiträge: 2.409
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Hallo witko,

hast Du denn auch den Briefumschlag zum Brief?
Da sollte doch ein Feldpoststempel drauf sein.

Gruß
Reiner
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  #4  
Alt 20.11.2023, 20:00
witko witko ist offline
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Themenstarter
 
Registriert seit: 09.03.2021
Beiträge: 60
Standard

Danke für die schnelle Rückmeldung und Hilfe.


Nein, den Umschlag gibt es leider nicht mehr, ich habe nur den Brief.
Wenn es zeitlich mit der Verlegung passt, dann ist es ja gut und eine zufriedenstellende Erklärung.


Mir ist auch gerade aufgefallen, dass auf dem Vermisstenbescheid von 1944 von "La Cetina" die Rede ist, wohingegen das DRK beim Abschluss des Falles 1986 von "La Catina" schreibt.

Meint ihr, dass ein Nachhaken bzgl. des Ortes beim Suchdienst noch mal neue Erkenntnisse bringt?
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  #5  
Alt 20.11.2023, 20:33
Erny-Schmidt Erny-Schmidt ist offline
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Beiträge: 386
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Hallo Witko,
Zitat:
Zitat von witko Beitrag anzeigen
D
Mir ist auch gerade aufgefallen, dass auf dem Vermisstenbescheid von 1944 von "La Cetina" die Rede ist, wohingegen das DRK beim Abschluss des Falles 1986 von "La Catina" schreibt.

Meint ihr, dass ein Nachhaken bzgl. des Ortes beim Suchdienst noch mal neue Erkenntnisse bringt?
Beim Ort würde ich eher auf Schreibfehler tippen als beim Datum des Feldpostbriefs. Eine Verwechslung von "6" und "7" passiert mit Schreibmaschine ziemlich leicht, aber weit seltener bei Handschrift.
Was den Ort betrifft, so würde ich als erstes prüfen, ob und wo es einen Ort "La Catina" gibt.
__________________
Gruß E. Schmidt.
WANTED! SCHMID(t)/Halle/S, MAER(c)KER/Saalkreis, HAUBNER & HEINE(c)KE/Mansfelder Land
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  #6  
Alt 20.11.2023, 22:13
sonki sonki ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 10.05.2018
Beiträge: 4.467
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Es sollte sich um dieses La Cetina handeln:
https://www.google.de/maps/place/530...9pfy?entry=ttu

In Lagekarten von Ende Juni bis Anfang Juli wird deutlich das sich die Front in dieser Zeit über diesen Ort noch Norden verschob und die 29. Pz. Gr. Div. direkt in diesem Gebiet war.
__________________
Слава Україні

Geändert von sonki (20.11.2023 um 22:33 Uhr)
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  #7  
Alt 21.11.2023, 11:06
witko witko ist offline
Benutzer
Themenstarter
 
Registriert seit: 09.03.2021
Beiträge: 60
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Zitat:
Zitat von Erny-Schmidt Beitrag anzeigen
Hallo Witko,

Beim Ort würde ich eher auf Schreibfehler tippen als beim Datum des Feldpostbriefs. Eine Verwechslung von "6" und "7" passiert mit Schreibmaschine ziemlich leicht, aber weit seltener bei Handschrift.
Was den Ort betrifft, so würde ich als erstes prüfen, ob und wo es einen Ort "La Catina" gibt.

"La Catina" konnte ich nirgends finden, "La Cetina" ist der von sonki gezeigte Ort. Dann scheint es ja zu passen, dass er dort Anfang Juli verscholl. Dann macht es wohl auch keinen Sinn beim DRK nochmal darauf hinzuweisen, oder? Es ist ja nicht so als habe man am falschen Ort gesucht.



Ich gehe bei der 6 bzw. 7 im Datum der Feldpost nicht von einem Schreibfehler im eigentlichen Sinne aus, so wie ein Tippfehler einfach nur ein falscher Tastendruck ist.

Vielleicht war er gedanklich schon im Juli und schrieb deshalb die 7... Sowas passiert ja durchaus mal.


Es scheint also keine andere Erklärung zu geben als einen Schreibfehler, korrekt?


Danke für die Hilfe
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  #8  
Alt 21.11.2023, 13:26
Benutzerbild von Bachstelze1160
Bachstelze1160 Bachstelze1160 ist offline weiblich
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 08.02.2017
Ort: 72531 Hohenstein
Beiträge: 614
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hei,


mir kommt in Gedanken, das war doch um den Zeitpunkt vom Attentag 14.7.1944, kann es damit zusammen hängen?

Aber dann wäre er ja bekannt, wie alt war er da denn ?

Könnte er noch leben?

Grüßle
__________________
Dank und herzliche Grüße <3

Die Bachstelze


Ich sende einen Dank in den Himmel, wenn ein Pfarrer sich Mühe gab zu schreiben, das freut ihn dann!
Was die Ahnen wohl so alles mitbekommen, was wir wegen Ihnen uns für eine Arbeit machen!!!
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