Es nervt: in alten Büchern werden keine Quellen angegeben.

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  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5525

    Es nervt: in alten Büchern werden keine Quellen angegeben.

    Hallo zusammen!

    Da habe ich im Internet ein Buch gefunden, verfaßt Ende des 19. Jahrhunderts "nach urkundlichen Quellen" von einem Heimatforscher. Er erwähnt am Rande ein Grundstücksgeschäft dreier Brüder im Jahre 1381. Mit etwas Sucherei habe ich die "Quelle" hierzu gefunden: ein Buch von 1854, ebenfalls von einem Heimatforscher geschrieben. Dort berichtet der, welche Familie dieses Dorf zu welchem symbolischen Preis an die nächste Stadt verschenkt hat und wer der Lehnsherr war. Er schreibt auch von der Existenz sowohl des Schenkungs- als auch des Lehnsbriefes. Leider vergißt er zu erwähnen, wo diese Urkunden aufbewahrt werden.

    Ich freue mich ja über jede Information, aber nun würde mich doch genauer interessieren, was in den Quellen noch so alles geschrieben steht: seit wann das Lehen in der Familie war, wer genau die Schenker sind (ich weiß lediglich, es kommen nur zwei bestimmte Personen (Brüder) in Frage, von denen aber einer genau um dieses Jahr herum gestorben sein könnte, was für mich von großem Interesse ist, vermutlich aber auch schon die drei Söhne dieses fraglichen Bruders, von denen wiederum einer in jenem Jahr auch schon tot gewesen sein mag) und was sonst in solchen Urkunden alles drinsteht. Der Autor schweigt sich fein darüber aus.

    Ein anderes Beispiel: jemand aus derselben Familie ist im Jahre 1461 mit dem Herzog Wilhelm III. von Sachsen und anderen Herren zu einer Pilgerfahrt in das heilige Land aufgebrochen. Ich habe im Vorbeigehen zwei Lexika aufgetan, eines von 1748, das andere wenige Jahre jünger, welche von dieser Reise berichten. Das eine davon sehr ausführlich. Diese Berichte sind ganz offensichtlich nicht voneinander abgeschrieben. Es ist auch nicht davon auszugehen, daß die beiden Autoren sich diese Pilgerfahrt des Herzogs Wilhelm aus den Fingern gesogen haben. Irgendwo muß es natürlich Quellen geben. Man liest auch etwa: "Laut einer Quelle ist dieses und jenes geschehen, aber eine andere stellt das ein wenig anders dar." Leider werden diese Quellen nicht konkret genannt. Nie.

    Mich macht das total fertig. Ich weiß nämlich nicht, wie ich solche spannenden Informationen verwerten soll. Oder darf. Wie handhabt Ihr vergleichbare Fälle? Bezieht Ihr Euch nur auf Primärquellen, die Ihr selbst in Augenschein genommen habt? Oder ist es statthaft, Sekundärliteratur zu zitieren? Mir ist auch durchaus bewußt, daß etliche Urkunden im Laufe irgendwelcher Kriege oder Brände vernichtet wurden. Quellen, auf die die Autoren früherer Zeiten noch zugreifen konnten, wir jedoch leider nicht mehr.

    Ich habe bereits etliche größere Archive online durchsucht, aber die mich interessierenden Quellen nirgendwo gefunden. Wer kann mich mal trösten?
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561
  • AKocur
    Erfahrener Benutzer
    • 28.05.2017
    • 1371

    #2
    Hallo,

    es ist in den Geschichtswissenschaften völlig üblich sich auf Sekundärquellen zu stützen, wenn die Originale fehlen. Solange das klargestellt ist, ist das prinzipiell kein Problem. Es gilt für die Sekundärquelle natürlich weiterhin, dass sie nur über die Originalquelle berichtet bzw. sie interpretiert. Die Quellenkritik (wer hat sie wann warum für wen etc verfasst) in so einem Fall muss natürlich an der Sekundärquelle erfolgen.

    Aber sieh es positiv. Ohne die Sekundärquellen hättest du ja nicht einmal die Informationen, die du hast. Und du weißt auch, was du suchst. Für die Schenkung kennst du die Beteiligten, die Stadt und den Lehnsherr. Wenn die Urkunden aufbewahrt wurden, dann von diesen. Für die Pilgerfahrt könntest du versuchen einen Historiker zu finden, der sich entweder mit Herzog Wilhelm III. oder Pilgerreisen ins Heilige Land im Mittelalter oder ähnlich Passendem beschäftigt und diesen zu möglicherweise noch vorhandenen Primärquellen befragen.


    Viel Glück bei der weiteren Suche,
    Antje

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    • Alter Mansfelder
      Super-Moderator
      • 21.12.2013
      • 4653

      #3
      Guten Morgen consanguineus,

      ich kenne das nur allzu gut. Du stehst mit diesem Problem also bestimmt nicht alleine da.

      Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
      Da habe ich im Internet ein Buch gefunden, verfaßt Ende des 19. Jahrhunderts "nach urkundlichen Quellen" von einem Heimatforscher.
      Dass keine Quellen genannt werden, bedeutet nicht, das es keine gibt oder wenigstens gegeben hat. Sie zu finden und zu verifizieren, ist unsere Aufgabe. Mit Nachweisen zu arbeiten, war auch im 19. Jh. nicht unbekannt, allerdings (wie Dein Beispiel zeigt) nicht immer und in allen Kreisen üblich.

      Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
      Er erwähnt am Rande ein Grundstücksgeschäft dreier Brüder im Jahre 1381. Mit etwas Sucherei habe ich die "Quelle" hierzu gefunden: ein Buch von 1854, ebenfalls von einem Heimatforscher geschrieben. Dort berichtet der, welche Familie dieses Dorf zu welchem symbolischen Preis an die nächste Stadt verschenkt hat und wer der Lehnsherr war.
      Dieser Vorgang scheint mir etwas merkwürdig. Auch bei einem "symbolischen Preis" war es doch keine Schenkung. In dem einen wie dem anderen Fall hätte der Lehnsherr Konsens erteilen und den Erwerber neu belehnen müssen. Denn dass auch der Lehnsherr ausgerechnet einer Stadt ein Dorf schenkt und sich seiner Lehnsherrschaft begibt, erscheint mir doch sehr unwahrscheinlich, da dies seine Herrschaftsbasis schmälert. Bei einer Schenkung an ein Kloster sähe das schon anders aus. In einem solchen Fall war das durchaus üblich.

      Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
      Er schreibt auch von der Existenz sowohl des Schenkungs- als auch des Lehnsbriefes. Leider vergißt er zu erwähnen, wo diese Urkunden aufbewahrt werden.
      Wenn Du nun etwas konkreter werden würdest (wer, was, wann, wo, an wen genau?), könnte man ja versuchen, Dir ein wenig zu helfen

      Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
      Ein anderes Beispiel: jemand aus derselben Familie ist im Jahre 1461 mit dem Herzog Wilhelm III. von Sachsen und anderen Herren zu einer Pilgerfahrt in das heilige Land aufgebrochen.
      Pilgerreiseberichte gibt es viele. Die meisten Schilderungen sind wohl wenig ergiebig. Aber die Teilnehmer werden meistens genannt. Hier: https://de.wikisource.org/wiki/ADB:W...og_zu_Sachsen) wird auf folgendes Bezug genommen:



      Quellen: zwei Handschriften, damals in der herzoglichen Bibliothek Gotha.

      Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
      Mich macht das total fertig. Ich weiß nämlich nicht, wie ich solche spannenden Informationen verwerten soll. Oder darf. Wie handhabt Ihr vergleichbare Fälle? Bezieht Ihr Euch nur auf Primärquellen, die Ihr selbst in Augenschein genommen habt?
      Grundsätzlich ja, aber nur für die genealogische Verknüpfung, nicht für jede einzelne biographische Tatsache.

      Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
      Oder ist es statthaft, Sekundärliteratur zu zitieren?
      Natürlich, aber nur wenn sich daraus ergibt, dass der Verfasser auch aus einem Original schöpft, auch wenn ich es (noch) nicht gefunden habe.

      Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
      Ich habe bereits etliche größere Archive online durchsucht, aber die mich interessierenden Quellen nirgendwo gefunden.
      Das bedeutet gar nichts. Es ist längst nicht alles online. Und selbst das, was online als Aktentitel oder Urkundenregest wiedergegeben wird, muss noch lange nicht vollständig oder richtig sein.

      Es grüßt der Alte Mansfelder
      Zuletzt ge?ndert von Alter Mansfelder; 02.07.2018, 11:24. Grund: Link 1 ausgetauscht (hat nicht funktioniert).
      Gesucht:
      - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
      - Tote Punkte in Ostwestfalen
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      • consanguineus
        Erfahrener Benutzer
        • 15.05.2018
        • 5525

        #4
        @ AKocur: Ich gehe mal davon aus, daß die Verfasser der Bücher sich die Informationen nicht aus den Fingern gesogen haben. Wozu auch? Was hätten sie davon gehabt? Insofern wäre die Sekundärquelle theoretisch durchaus als seriös zu bezeichnen. Nur leider fehlt der Verweis auf die Primärquelle, was mich der Möglichkeit beraubt, diese Quelle auf Informationen hin auszuquetschen, die für mich wichtig sind, aber den Autor der Sekundärquelle nicht interessiert haben, weil der die Quelle wegen einer anderen Zielsetzung aus einem ganz anderem Blickwinkel betrachtet hat.

        Das entsprechende Stadtarchiv scheint laut Internet nicht über den Schenkungsbrief zu verfügen. Ich werde mal einen Brief dorthin schreiben. Der Lehnsherr, bzw. dessen Familie ist im 16. Jahrhundert erloschen. Es gibt ein in einem Staatsarchiv aufbewahrtes Herrschaftsarchiv, aber dort ist auch nichts zu finden.

        Die Sache mit der Pilgerfahrt ist eigentlich nichts weiter als amüsant und interessant. Aus genealogischer Sicht bringen mir diese Geschichten nichts oder nicht viel, außer daß ich weiß, daß der Teilnehmer bei der Rückkehr noch gelebt hat.

        Vielen Dank für Deine Hilfe!
        Suche:

        Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
        Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
        Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
        Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
        Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
        Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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        • consanguineus
          Erfahrener Benutzer
          • 15.05.2018
          • 5525

          #5
          @ Alter Mansfelder: Ich gehe fest davon aus, daß es Primärquellen gibt oder gab. Mich ärgert nur diese Bocklosigkeit, selbige nicht anzugeben. Mir ist klar, daß im 19. Jahrhundert wohl niemand es nötig hatte, irgendwelchen Grafen irgendwelche Ländereien anzudichten, die diese gar nicht hatten. Solche Urkundenfälschungen waren im Mittelalter sicherlich nicht selten. Aber nicht mehr im 19. Jahrhundert. Da wird sicherlich kein Stuß geschrieben. Aber dennoch ist es nicht ganz sauber.

          Hier die Sekundärquelle, in der über das besagte Geschäft berichtet wird:


          Im Staatsarchiv Rudolstadt scheint es etwas zu geben, zumindest aus dem Jahr 1381: "Zwei Urkunden, betreffend Schersen aus der städtischen Registratur zu Sondershausen, 1381 und 1384"

          Nur sonderbar, daß das nicht in Sondershausen liegt...

          Mit besten Grüßen!
          Suche:

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          • AKocur
            Erfahrener Benutzer
            • 28.05.2017
            • 1371

            #6
            Ich gehe mal davon aus, daß die Verfasser der Bücher sich die Informationen nicht aus den Fingern gesogen haben. Wozu auch? Was hätten sie davon gehabt? Insofern wäre die Sekundärquelle theoretisch durchaus als seriös zu bezeichnen.
            Von bewusster Fälschung würde ich in dem Zusammenhang (Heimatforscher/19.Jh.) auch nicht ausgehen, aber das schließt leider auch nie aus, dass es z.B. zu Lese- oder Übersetzungsfehlern kam. Quellenangaben und Fußnoten haben sich leider erst langsam durchgesetzt und fehlen bis heute teilweise bei Heimatforschern. Ich kann deinen Frust durchaus nachvollziehen. Trotzdem, gerade wenn Primärquellen verloren gegangen sind, haben auch solche Sekundärquellen ihren Nutzen. Und das Problem der fehlenden Informationen gibt es in der Ahnenforschung ja leider nur allzu häufig.



            Nach ein bisschen Suche durch die zusätzlichen Details zu deiner Sekundärquelle habe ich aber noch das hier gefunden.



            LG,
            Antje

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            • consanguineus
              Erfahrener Benutzer
              • 15.05.2018
              • 5525

              #7
              Hallo Antje,

              vielen Dank für den Link! Diesen Albert von Scherse und seine ganze Sippe kann ich noch nicht recht einordnen. Wenn ich über das Lehen in Schersen mehr wüßte, zum Beispiel, (ab) wann welche Familie(n) dort saßen, dann wäre das sehr hilfreich. Eigentlich sind die Scherses gar nicht meine Baustelle, aber man kommt ja von Hölzchen auf Stöckchen...

              Liebe Grüße
              Suche:

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              Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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              • Alter Mansfelder
                Super-Moderator
                • 21.12.2013
                • 4653

                #8
                Hallo consanguineus,
                ja, das war schon etwas verzwickter, aber nicht unlösbar

                Zunächst: Die beiden Heimatforscher haben den Sachverhalt nicht ganz korrekt zitiert. Richtig muss die Inhaltsangabe nach der Festschrift für Friedrich Lammert, 1954, S. 16, heißen:

                Im Jahre 1381 erwarb die Stadt Sondershausen von den Rittern Heinrich von me Rode ((also: von dem Rode und nicht Merode!)) und Heinrich von Questenberg, sowie den Gebrüdern Fritz und Wetige von me Rode das Dorf Schersen, das ein Lehen der Grafen von Beichlingen war, und 1384 erfolgte auch die Belehnung durch den Grafen Gerhard von Beichlingen.

                Als Quelle wird in Fußnote 73 auf Seite 21 angegeben:

                "Urkunden 1381 Juli 30 und 1384 Jan. 20 (StA. Sondershausen, Abt. Stadtarchiv). Die beiden Urkunden galten lange als verloren, ... Sie bilden jetzt die ältesten Stücke der Abt. Stadtarchiv des Staatsarchivs."




                Die Bestände des Staatsarchivs/ Landesarchivs Sondershausen wurden 1952 nach Rudolstadt überführt:



                Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                Im Staatsarchiv Rudolstadt scheint es etwas zu geben, zumindest aus dem Jahr 1381: "Zwei Urkunden, betreffend Schersen aus der städtischen Registratur zu Sondershausen, 1381 und 1384"
                Mit dieser Vermutung liegst Du also goldrichtig.

                Es grüßt der Alte Mansfelder
                Gesucht:
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                • consanguineus
                  Erfahrener Benutzer
                  • 15.05.2018
                  • 5525

                  #9
                  Zitat von Alter Mansfelder Beitrag anzeigen
                  Im Jahre 1381 erwarb die Stadt Sondershausen von den Rittern Heinrich von me Rode ((also: von dem Rode und nicht Merode!)) und Heinrich von Questenberg, sowie den Gebrüdern Fritz und Wetige von me Rode das Dorf Schersen, das ein Lehen der Grafen von Beichlingen war, und 1384 erfolgte auch die Belehnung durch den Grafen Gerhard von Beichlingen.
                  Kudos! Alter Schwede, alter Mansfelder, wie hast Du denn das herausbekommen? Bitte verrate mir den Trick gelegentlich!

                  Daß der Ritter Heinrich von dem Rode d. J. 1381 noch lebte war mir bekannt. Daß sein älterer Bruder, der Knappe Heinrich, sich dieses Glückes nicht erfreuen durfte ebenfalls. Für mich neu und von großem Wert ist der Umstand, daß deren Bruder Wedigo, der Ritter, der Vater Heinrichs von Questenberg, Ritter, und Friedrichs und Wedigos von dem Rode, Knappen, zu diesem Zeitpunkt offenbar bereits gestorben war, anderenfalls er mit Sicherheit in dieser Urkunde Erwähnung gefunden hätte.

                  Ich danke Dir von ganzem Herzen für Deine Hilfe!

                  Allerbeste Grüße vom Harzrand


                  P.S. Die Schreibweise des Familiennamens als von Merode sollte nicht irritieren. Ich kann die verschiedenen Versionen nicht mehr zählen: de Novali, de Rode, von Rode, vom Rode, von dem Rode, vomme Rode, vonme Rode, von me Rode, von my Rode, von me Rade, von dem Rade u.v.m.
                  Zuletzt ge?ndert von consanguineus; 03.07.2018, 13:15.
                  Suche:

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                  • Alter Mansfelder
                    Super-Moderator
                    • 21.12.2013
                    • 4653

                    #10
                    Hallo consanguineus,
                    Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                    Bitte verrate mir den Trick gelegentlich!
                    ich habe nur mit verschiedenen Suchbegriffen gegoogelt, zuletzt mit "Schersen 1381", habe dann aus den verschiedenen Treffern den einzigen mit konkreterem Inhalt "herausgefischt" (Festschrift Lammert) und schließlich probiert, wie ich die Fußnote 73 in die Snipped-Ansicht von Google Books befördere (einfach mit "1384").

                    Jetzt solltest Du natürlich auch von beiden Urkunden im Staatsarchiv Rudolstadt Digitalisate bestellen, um zu schauen, wie der konkrete Text lautet, und um über die Stufe der bloßen Abschreiberei hinauszukommen

                    Es grüßt der Alte Mansfelder
                    Gesucht:
                    - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
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                    • consanguineus
                      Erfahrener Benutzer
                      • 15.05.2018
                      • 5525

                      #11
                      Das habe ich bei Google auch eingegeben, aber nichts gefunden...

                      Muß mal schauen, ob ich die Digitalisate wirklich bestelle. Meinst Du denn, daß da in diesem Falle ein wesentlicher Erkenntnisgewinn zu erwarten ist? Ich weiß, welche Rodes den Deal gemacht haben; das "Kaufobjekt" ist bekannt; das Jahr ebenfalls. Einzig verwunderlich ist der lächerlich geringe Erbzins. Aber ob sich dieser Sachverhalt in der Urkunde aufklärt?

                      Als "Abschreiberei" würde ich mein Tun eigentlich nicht bezeichnen. Abzuschreiben ist gar nicht meine Intention.
                      Zuletzt ge?ndert von consanguineus; 03.07.2018, 16:48.
                      Suche:

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                      • Alter Mansfelder
                        Super-Moderator
                        • 21.12.2013
                        • 4653

                        #12
                        Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                        Muß mal schauen, ob ich die Digitalisate wirklich bestelle. Meinst Du denn, daß da in diesem Falle ein wesentlicher Erkenntnisgewinn zu erwarten ist?
                        Einen Versuch wäre es wert. Manchmal steht im weiteren Text noch etwas über die vorherige Belehnung. Dabei wird gelegentlich erwähnt, ob die Lehnsnehmer durch Kauf oder Erbe in den Besitz des Lehens gekommen sind. Letzterenfalls steht mit etwas Glück noch der Vater drin.

                        Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                        Als "Abschreiberei" würde ich mein Tun eigentlich nicht bezeichnen.
                        Ich auch nicht, denn sonst hättest Du ja nicht nach der Quelle und deren Standort gefragt. Ich hatte nur den Eindruck, dass Du weiterkommen wolltest als andere. Und die Originale hat sich bestimmt seit Jahrzehnten niemand mehr angesehen.

                        Es grüßt der Alte Mansfelder
                        Gesucht:
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                        • Schlumpf
                          Erfahrener Benutzer
                          • 20.04.2007
                          • 355

                          #13
                          Hallo

                          Ich verstehe das Thema nicht.
                          Es gibt in hiesigen Gegenden ein Urkundenbuch, in dem Anno 1877 ein großer Teil mittelanterlicher Urkunden abgedruckt wurde. Da aber die Archive teilweise nicht geordnet wurden, konnte der der Verfasser damals auch keine Nummer angeben. Ich denke, dass war nicht nur im Rheinland der Fall.
                          Schön, denkt jemand, dass man sowas überhaupt hat, oder? Nur, wer kann heute noch sehr gut Spätlatein oder Niederdeutsch? Die Übersetzung der Urkunden fehlt nämlich.

                          Auch damals gab es Zeitungen. Manchmal hat ein damaliger Lehrer in der Zeit 1880 - 1905 Aufsätze über die alte Zeit veröffentlicht. Heute, nachdem die Archive geordnet sind, kann ich sagen, seine Quellen haben diese und jene Nummer.
                          Was ich aber auch sagen muss: Da zuviele Verfasser aus alten Büchern abschreiben und sich nur auf diese beziehen, ist es für die meisten Forscher schwierig, die Aussagen zu prüfen.

                          Längst nicht alle Archive haben ihre Findmittel online, wie das LAV in Duisburg.
                          Uns ist in alten mæren wunders vil geseit. von helden lobebæren, von grôzer arebeit,. von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,.

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                          • consanguineus
                            Erfahrener Benutzer
                            • 15.05.2018
                            • 5525

                            #14
                            Zitat von Alter Mansfelder Beitrag anzeigen
                            Einen Versuch wäre es wert. Manchmal steht im weiteren Text noch etwas über die vorherige Belehnung. Dabei wird gelegentlich erwähnt, ob die Lehnsnehmer durch Kauf oder Erbe in den Besitz des Lehens gekommen sind. Letzterenfalls steht mit etwas Glück noch der Vater drin.

                            Ich auch nicht, denn sonst hättest Du ja nicht nach der Quelle und deren Standort gefragt. Ich hatte nur den Eindruck, dass Du weiterkommen wolltest als andere. Und die Originale hat sich bestimmt seit Jahrzehnten niemand mehr angesehen.

                            Es grüßt der Alte Mansfelder

                            Du hast mich überzeugt. Ich werde die Urkunden bestellen. Den Vater des Ritters Heinrich (und somit Großvater der in der Schenkungsurkunde ebenfalls erwähnten Brüder Heinrich v. Q. sowie Friedrich und Wedigo v. R., also der Neffen des Ritters Heinrich v. R.), ebenfalls ein Heinrich, habe ich inzwischen allerdings in den Ilfelder Regesten bereits ausfindig gemacht ("...daß ihre [der Grafen Hohnstein] fideles Wetego nomine Rade und dessen Brüder mit Zustimmung ihrer Erben zum Heile der Seelen ihres Vaters Heinrich de Rade und dessen Sohnes Henrici sowie aller ihrer Vorfahren...", so der Wortlaut des Regests).

                            Ja, ich will natürlich weiterkommen als andere. Bin ich auch schon, denn die Rodes sind aufgrund ihrer relativen Bedeutungslosigkeit nicht sonderlich gut erforscht. Also, eigentlich gar nicht. Es gibt noch jemanden, der sich, unabhängig von mir, der Angelegenheit angenommen hat, allerdings vor einem ganz anderen Hintergrund und mit völlig anderer Zielsetzung. Wir tauschen uns regelmäßig aus und berichten einander von unseren Funden und Vermutungen (welche letztere der jeweils andere dann meistens in der Luft zerreißt... ). Einigkeit herrscht bei weitem nicht in allen Fragen, aber gemeinsam kommen wir irgendwann langsam zum Ziel.

                            Mit jedem Fund und jeder neuen Erkenntnis macht man einige weitere Fässer auf. Eigentlich wäre es ein full time job, das alles aufzuarbeiten. Und am Ende interessiert es wahrscheinlich eh keine Sau...
                            Zuletzt ge?ndert von consanguineus; 03.07.2018, 20:44.
                            Suche:

                            Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                            Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                            Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                            Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                            Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                            Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                            • consanguineus
                              Erfahrener Benutzer
                              • 15.05.2018
                              • 5525

                              #15
                              Zitat von Schlumpf Beitrag anzeigen
                              Ich verstehe das Thema nicht.
                              Wie meinst Du das? Was genau verstehst Du nicht?
                              Suche:

                              Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                              Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                              Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                              Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                              Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                              Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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