Portugiesisch - Alte Schiffstruhe mit Tranportaufschrift - Herkunft des Reisenden?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Ups
    Benutzer
    • 07.01.2010
    • 96

    [ungelöst] Portugiesisch - Alte Schiffstruhe mit Tranportaufschrift - Herkunft des Reisenden?

    Hallo,

    ich rätsle seit Jahren rum, wem wohl die Schiffstruhe gehört, die ich vor vielen Jahren mal von Sperrmüll geholt hab, warum diese Reise gemacht worden ist und unter welchen Umständen. Je mehr Zeit verstreicht, desto unleserlicher wird die Aufschrift, deshalb stelle ich mal ein paar Fotos ein. Vielleicht hat jemand Erfahrungen mit Schiffreisen und diversen Aufschriften.

    Bild 2 zeigt den ganzen Aufkleber, Bild 3-5 von links nach rechts Details.
    Vielleicht kann auch jemand mit den Daten was anfangen?

    LG, Ups
    Angehängte Dateien
    Liebe Grüße, Ups
  • Ups
    Benutzer
    • 07.01.2010
    • 96

    #2
    Hier auch kurz das Innere der Truhe.

    Ich lese folgendes, bin aber mit Passagierlisten o.ä. überhaupt nicht vertraut: (Vielleicht wäre der Thread auch besser in der Lesehilfe aufgehoben, kommt mir grad )

    Sennfeld - Schweinfurt

    Samos - Hamburgo

    Navio Pasteur

    Partida: 7 de Junho 71

    Nr 2.

    Ich reime mir eine Zugfahrt mit anschliessender Schiffsreise (nach Samos oder Hamburg, Richtung?) zusammen, das Schiff hiess evtl. Pasteur, und der Passagier bewohnte Kabine Nr.2. Abfahrt war der 7. Juni (18)71.

    Kann jemand mit den Angaben was anfangen?

    LG, Ups
    Angehängte Dateien
    Liebe Grüße, Ups

    Kommentar

    • DeutschLehrer

      #3
      Es ist Portugiesisch.
      Eine Schiffspassage, Abfahrt 7.Juni 71

      Das Wort Pasteur ist vermutlich falsch gelesen, es gibt es so nicht im Portugiesischen.

      Gruß DL

      Kommentar

      • Alex71
        Erfahrener Benutzer
        • 18.04.2007
        • 595

        #4
        Vielleicht ist Pasteur auch der Name des Kofferbesitzers?

        Herkunft meiner Ahnen bei Google Maps

        Kommentar

        • Ups
          Benutzer
          • 07.01.2010
          • 96

          #5
          "Navio" würde auf portugiesisch "Schiff" heissen. "Junho" ist ja auch portugiesisch (danke, DeutschLehrer, dachte immer, es wäre spanisch) und heisst Juni. Deshalb nehme ich an, dass "Pasteur" der Name des Schiffs ist. Ist aber auch nur so eine Vermutung.
          Liebe Grüße, Ups

          Kommentar

          • Alex71
            Erfahrener Benutzer
            • 18.04.2007
            • 595

            #6
            Es hat ein Schiff namens "Pasteur" gegeben, das lief aber erst 1938 vom Stapel. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass zu Lebzeiten Pasteurs schon ein Schiff nach ihm benannt wurde.

            Vielleicht hieß das Schiff auch "Samos", welches im Hamburger Hafen lag, und der Koffer gehörte dem Schiffspfarrer, der aus Schweinfurt-Sennfeld kam (pasteur (franz.) = Pfarrer).

            Gruß
            Alexander
            Zuletzt geändert von Alex71; 20.01.2011, 14:34.

            Herkunft meiner Ahnen bei Google Maps

            Kommentar

            • semper
              Benutzer
              • 14.10.2013
              • 10

              #7
              hi all,

              kam hier gerade auf der Suche nach dem Frachtsegler "Louis Pasteur"
              (einer Viermastbark unter Kapitän Diedrich (manchmal auch Dietrich) gebaut wohl 1906)
              vorbei und las das Obige...

              mein Grossvater begann 1914 auf dem Viermaster "Louis Pasteur" seine Ausbildung als Matrose.
              Die Fahrt ging mit Kohle nach Chile um Salpeter zu holen - doch gerade in Chile angekommen
              wurde Schiff und Manschaft für viele Jahre dort interniert.

              Mein Grossvater hat so zwar den 1.Weltkrieg überlebt - doch ist er nach Rückkehr (am 7.Dezenber 1920) nie mehr zur See gefahren.

              Leider werden Schiffe so oft umbenannt, so dass ich bislang auf der Suche nach der "Louis Pasteur"erfolglos blieb.

              Es müsste ein sogenanntes Schwesterschiff der Pamir, Gorch Fock oder der Passat gewesen sein...

              bis dann
              semper
              Zuletzt geändert von semper; 14.10.2013, 15:39.

              Kommentar

              • quo_vadis10
                Neuer Benutzer
                • 03.10.2022
                • 3

                #8

                eigentlich sollte die Louis Pasteur eine 4-Mastbark sein
                und nicht eine 3-Mastbark

                das Forum verschluckt einfach das Bild

                ???

                Kommentar

                • quo_vadis10
                  Neuer Benutzer
                  • 03.10.2022
                  • 3

                  #9
                  lese hier gerade:
                  L'association Fécamp Terre-Neuve est une association de recherche en histoire maritime qui réunit des passionnés de l’histoire de Fécamp en général, et de la Grande Pêche en particulier, dans un esprit de recherche et de partage. Créée en 1991, l’association s’est fixé pour objectif de publier et diffuser des textes sur la Grande Pêche, afin de faire connaître cette grande aventure humaine, et de maintenir vivants les liens entre Fécamp et l’archipel de Saint-Pierre et Miquelon - Terre-Neuve. Elle a édité plusieurs témoignages de marins et ouvrages d’histoire maritime. Chaque année elle publie la revue les Annales du Patrimoine de Fécamp.


                  demnach gab es wohl unterschieliche Schiffe mit dem Namen

                  "FÉCAMP TERRE-NEUVE"

                  Die Reederin Emma Leber aus Fécamp lässt im italienischen Savonne den Dreimaster Louis Pasteur für
                  den Kabeljaufang in Neufundland bauen. Das Schiff wurde im August zu Wasser gelassen, am 4. Oktober
                  1900 franzisiert und 1901 zu seiner ersten Fahrt ausgerüstet.

                  Emma Leber, die mehrere Schiffe für die Schwärme ausrüstet, stirbt am 2. Mai 1907. Ihre Witwe führte
                  die Reederei von 1908 bis 1911 mit Hilfe der Brüder Jeanne (Célestin und Stanislas), die beide
                  Fischereikapitäne waren, weiter und schloss am 2. Februar 1912 eine Partnerschaft mit Stanislas
                  Jeanne. 1916 wurde das Schiff an die Sté Jérôme Malandain & Cie und im selben Jahr an Auger Frères
                  aus Bolbec verkauft.

                  Das Schiff war für vierzehn Fahrten nach Neufundland bewaffnet und wurde von 32 bis 39 Mann
                  Besatzung besetzt, doch es blieb nicht aus, dass die Doris auf den Bänken verloren gingen. Am 9.
                  Juni 1909 um sechs Uhr abends, als die Brise frisch wurde, rief der Kapitän die Doris zurück, die
                  bis auf eine, die von Deneuve (oder Déjeune) aus St. Pierre-en-Port und Lecarpentier aus Les Loges
                  geritten wurde, wieder an Bord gingen. Sie wurden drei Meilen von der Küste entfernt gesichtet und
                  legten unter Segeln ab. Sie verschwanden plötzlich, vermutlich wurden sie von einer großen Flutwelle
                  überrollt. Am 25. Mai 1913 verschwand eine weitere Doris an Bord; die beiden Männer, die sie
                  bestiegen, waren Achille Neveu, ein Seemann aus Yport, 29 Jahre alt, und Eugène Talvard aus
                  Cherrueix (Île et Vilaine), 29 Jahre alt.

                  Louis Pasteur war ein Dreimastschoner aus Holz, 394 BRT, 324 NT; Eindecker, aus Eichenholz gebaut,
                  46 m lang, 9,10 m breit, 4 m tief; zwei Kapitäne kommandierten sie nach Neufundland: Stanislas
                  Jeanne von 1902 bis 1911 und E. Jeanne, von 1912 bis 1914.

                  1915 durfte die Louis Pasteur, wie 26 andere Schiffe der fécampoise-Flotte, nicht ins Feld ziehen.
                  Sie blieb am Kai in Fécamp liegen, bevor sie am 17. April 1915 unter dem Kommando von Kapitän Barré
                  für den Transport von Feuersteinladungen nach England ausgerüstet wurde. Am 6. März 1916 wurde sie
                  außer Dienst gestellt und am 17. Mai an Jérôme Malandain verkauft, der sie umgehend weiterverkaufte.

                  Am 21. Juni desselben Jahres wurde sie Eigentum von Herrn Isidore Auger aus Bolbec und erhielt den
                  Namen Saint-Michel. Am 26. August wurde sie von Kapitän Joly für den internationalen Kabotageverkehr
                  ausgerüstet, um Kohle zu transportieren. Am 12. Januar 1917 wurde sie von einem deutschen U-Boot mit
                  zwei an Bord befindlichen Bomben etwa 20 Meilen von Portsmouth entfernt auf Grund gesetzt. Dieses
                  schöne Schiff hatte nur 16 Jahre auf See verbracht.
                  ich suche weiter nach der 4-Mastbark Louis Patseur die aus Chile Salpeter bis zu Beginn des 1.Weltkrieges holte und 1918/1919 nach Hamburg zurückkehrte.


                  cu

                  Kommentar

                  • semper
                    Benutzer
                    • 14.10.2013
                    • 10

                    #10
                    zum Vollschiff "Louis Pasteur" (1906)

                    oder
                    Image Hosting, Image Upload, Picture Hosting
                    Angehängte Dateien

                    Kommentar

                    • semper
                      Benutzer
                      • 14.10.2013
                      • 10

                      #11
                      nochmal als Text:


                      Auf Salpeterfahrt

                      Die Passat hat ihren Ruhehafen gefunden. Den ehemaligen Salpeterfrachter mit seinem imposanten
                      Steuerrad kann man in Travemünde besichtigen. Bei einem Stickstoffgehalt von 15,5 Prozent kostete
                      das Kilo Stickstoff im Chilesalpeter damals 1,43 Mark, was umgerechnet auf heutige Kaufkraft 14 Euro
                      pro kg Rein-N wären. Aber: „Deutschland sah sich vorerst vor die Wahl gestellt, entweder
                      Chilesalpeter oder Getreide zu importieren", schreibt Timo Baumann in seiner Doktorarbeit „Giftgas
                      und Salpeter - Chemische Industrie, Naturwissenschaft und Militär 1906 bis 1914/15", der auch die
                      Preis- und Mengenangaben zum Salpeterimport entnommen sind. Denn Deutschland konnte sich mit den
                      bestehenden Produktionsmethoden nicht vollständig mit Getreide aus eigener Erzeugung versorgen.

                      Das Beladen in den chilenischen Salpeterhäfen war umständlich und dauerte Wochen - zu Beginn des
                      Jahrhunderts gab es keine mit heute vergleichbare Hafenlogistik. Der Salpeter wurde in Säcke
                      abgefüllt, auf kleinen „Leichtern" zu den vor der Küste wartenden Schiffen gebracht und dort Sack
                      für Sack in die Lagerräume verfrachtet.

                      Durch den Ersten Weltkrieg: jahrelang in Chile interniert
                      Auf ihrer Salpeterfahrt 1913 wurde die Louis Pasteur (Baujahr 1895) unter Kapitän Diedrich,
                      während sie im chilenischen Salpeterhafen Iquique lag,vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs
                      überrascht und blieb sieben Jahre in Chile interniert.

                      Salpeter war - im heutigen Sprachgebrauch - ein „dual-use-product", er konnte sowohl zivilen
                      als auch militärischen Zwecken dienen. Zwar gingen vor dem Ersten Weltkrieg vier Fünftel der Importe
                      von Chilesalpeter als Dünger in die Landwirtschaft, doch Natriumnitrat war auch ein Rohstoff für die
                      Munitionsindustrie und fiel unter die britische Seeblockade.

                      Erst am 17. Dezember 1920 erreichte die Louis Pasteur mitsamt ihrer Ladung von 4 700
                      Tonnen Salpeter wieder Europa. Sie entließ Ihre Mannschaft nach Besuch der Häfen Callao, Guayaquil
                      und Mejillones in Delfzijl (Holland).

                      Was aus der Louis Pasteur wurde ist mir bislang unbekannt.
                      Die Passat musste als Kriegsreparation an Frankreich abgetreten werden - sie kaufte allerdings 1922
                      die Hamburger Reederei Laeisz den Franzosen wieder ab und schickte sie erneut auf Salpeterfahrt
                      nach Chile.
                      Zuletzt geändert von semper; 04.10.2022, 02:42.

                      Kommentar

                      • semper
                        Benutzer
                        • 14.10.2013
                        • 10

                        #12
                        nach eienem Telefonat mit meiner 90jährigen Tante betästigt
                        sie den Namen des Kapitäns an Hand des Schiffszeugnis von meinem Opa.
                        (lt Unterschrift des Kapitäns mit A. Diedrich)

                        Allerdings ist die Louis Pasteur am 7. Dezember in Emden 1920 gewesen und nicht wie oben beschrieben erst am 17.12.1920 (lt Ausstellungsdatum des Schiffzeugnisses)
                        doch vielleicht ist die Louis Pasteur erst am 17.12.1920 in Hamburg erschienen.

                        Kommentar

                        • Kasstor
                          Erfahrener Benutzer
                          • 09.11.2009
                          • 13440

                          #13
                          Die Herkunft des Schiffs: https://books.google.de/books?id=H2E...ChDoAXoECAUQAg
                          und der Verbleib: https://books.google.de/books?newbks...he+was+laid%22

                          Thomas
                          Zuletzt geändert von Kasstor; 03.10.2022, 23:12.
                          FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                          Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

                          Kommentar

                          • semper
                            Benutzer
                            • 14.10.2013
                            • 10

                            #14
                            mein Opa heuerte also 1913 als Schiffsjunge auf der 4-Mastbark Louis Pasteur an und kehrte 1920 als Matrose zurück.
                            Welch eine steile Karriere nach 7 Jahren...
                            obwohl er eigentlich Kapitän werden wollte

                            edit:
                            Die Viermastbark und Frachtsegler Louis Pasteur (1895) ist ein Grossraumsegler wie die Passat, Pamir, Krusenstern, Paduam, Passat, Peking, Pommern oder Sedov...
                            (die Reederei war wohl Eugen Cellier, in Hamburg)
                            Zuletzt geändert von semper; 04.10.2022, 01:29.

                            Kommentar

                            • Kasstor
                              Erfahrener Benutzer
                              • 09.11.2009
                              • 13440

                              #15
                              In den bisher gefundenen Interneterwähnungen wird sie aber immer als Dreimaster bezeichnet, und die Reederei war Cellier, Euge., Hamburg. zB hier https://books.google.de/books?id=Ke8...4UQ6AF6BAgFEAI
                              Baujahr war 1895 und nicht 1906.
                              The Lloyd's Register of Shipping records the details of merchant vessels over 100 gross tonnes, which are self-propelled and sea-going, regardless of classification. Before the time, only those vessels classed by Lloyd's Register were listed. Vessels are listed alphabetically by their current name.

                              selbe Schiffswerft, selbes Baujahr https://www.sjohistorie.no/no/skip/12243/#&gid=1&pid=2 mit Bildern rechts unten

                              Thomas
                              Zuletzt geändert von Kasstor; 03.10.2022, 23:39.
                              FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                              Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X