Weimarer Adressen

[Molle09]

Hallo Olivia,

den einzigen Tipp den ich Dir geben kann sind die Adressbücher von Weimar.

http://zs.thulb.uni-jena.de/receive/jportal_jpjournal_00000352;jsessionid=FB95BBC9AFACA18D9A611CC816CFC95C?XSL.toc.pos.SESSION=1&XSL.view.objectmetadata.SESSION=true

Dort könntest Du die beiden Nachnamen Deiner Urgroßmutter finden.

Da Du keine weiteren Angaben hast wird die Suche sicher schwer, denn die Dame könnte ja nochmal verheiratet gewesen sein, also noch einen anderen Nachnamen bei ihrem Tod gehabt haben.
Versuch doch mal beim Staatsarchiv Weimar eine Sterbeurkunde unter dem Namen Opitz zu bekommen. ABER wgn. fehlender Sterbedaten wird die Suche natürlich teuer, weil die dann im Archiv viele Seiten wälzen müssen. Du mußt Dir also genau überlegen ob´s Dir das Wert ist.

Ein weiterer Punkt wäre das Friedhofsamt, denn gibt es das Grab noch, dann pflegt es evtl auch einer. Leider weiß ich nicht ob darüber Auskunft erteilt wird.

Oder versuche mal in Jena und Weimar eine Meldekartei der Dame zu bekommen, da könnten Kinder vermerkt sein. Wie siehts denn mit Adoptionsunterlagen aus? Frag da mal in Jena an.

Mach Dir erstmal aber nicht zu große Hoffnungen auf Auskunft, da die Daten vermutlich noch zu "frisch" sind und dem Datenschutz noch unterliegen könnten.

Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Glück beim Forschen und wirf die Flinte nicht so schnell ins Korn, wenn es mal Rückschläge gibt! Meist schließt sich ne Tür und ne andere tut sich auf.

[afgün]

'nAbend Olivia,

anders als Molle dachte ich eigentlich spontan, Deine Chancen sind gut, etwas herauszufinden: gestorben in den 70ern, wie Du schreibst, bedeutet ja "außerhalb der Personenstands-Schutzfristen": Sterberegister sind momentan bis 1979 einsehbar, allerdings weiß ich nicht, wie das in Weimar gehandhabt wird (gesetzlichen Anspruch darauf hat jeder).
Ich kenne es aus anderen Städten so, dass ich mir jahrgangsweise die entsprechenden zu Büchern gebundenen Sterberegister habe vorlegen lassen (bei Dir wären's maximal zehn Bücher - das ist überschaubar); üblicherweise enthalten sie alfabetische Verzeichnisse, Problem (da bin ich mit Molle einer Meinung) könnte sein, wenn sie nochmal geheiratet hätte und dann unter dem Dir bekannten Namen OPITZ nicht zu finden wär - aber: warum nicht so mit der Suche anfangen? Die chronologisch abgehefteten Urkunden durchsehen (um so die passende Uroma anhand des Geburtsnamens STÖßEL oder des zumindest zeitweisen FN doch noch zu finden), könntest Du immer noch.
Üblicherweise ist dann auf der Sterbeurkunde vermerkt, wann, wo und wen sie geheiratet hatte: so kommst Du an den entsprechenden Eintrag (z.Zt. einsehbar, wenn die Trauung vor /!/ 1930 stattfand - könnte in Deinem Fall also passen) ... und dann mit Glück - und erstmal nur so - über eventuelle Randbemerkungen an Geschwister ... (Geburtsregister sind erst nach 110 Jahren verfügbar); einen Versuch ist es auf jeden Fall wert: zunächst beim Standesamt fragen, ob die freigegebenen Jahrgänge noch dort oder (wie nach dem Gesetz vom letzten Jahr möglich) im Archiv sind und dann dort einen Termin zur Einsichtnahme vereinbaren.

Dass Deine Oma nicht selber darüber spricht, ist übrigens nicht so unüblich und Du solltest es ihr m.E. nicht verübeln: es rührte offenbar früher (vielleicht heute noch) an Tabus, nicht bei den 'eigenen Eltern' aufgewachsen zu sein, es gibt vermutlich tiefsitzende Verletzungen - um so mehr würde sie sich vermutlich freuen, wenn Du ihr evtl. Geschwister (ggf. Halbgeschwister) nennen, vielleicht sogar sie sich treffen lassen könntest!

Ihr Einverständnis brauchst Du so jedenfalls nicht vorher einzuholen; etwas anderes wäre es, falls Du Deine direkte Nachkomenschaft nachweisen wolltest und auf Urkunden von ihr angewiesen wärst - Vorteil davon wär allerdings, dass die genannten 'Schutzfristen' dafür nicht zu beachten sind.

Ich würde es zunächst auf dem genannten Weg versuchen,

gutes Gelingen!
Günther

[Molle09]

Morschen Zusammen,

eine kleine Anmerkung möchte ich noch machen, da Günther mich darauf aufmerksam gemacht hat:

Die Chance Deine Urgroßmutter zu finden wollte ich nicht klein reden. Ich sehe eher ein Problem die evtl. Geschwister zu finden, weil die Daten noch in Sperrfristen liegen könnten. Sorry, wenn das etwas wirr rüber kam.

[Olivia]

@Molle und Günther

Herzlichen Dank für eure Hilfe, Infos und den Zuspruch!

Ich bin heut durch Zufall schon ein Stück weiter gekommen... bin das 1.Mal auf einem Standesamt gewesen... wollte eigentlich erstmal ganz unverbindlich da anfragen, wie es mit der Ahnenforschung da gehandhabt wird... und im Nu hatte ich eine Kopie von Omas Heiratsurkunde in der Hand... bisher war uns ja nur der Name ihrer leiblichen Mutter bekannt... mir stockte der Atem als ich nun das Geburtsdatum und den -ort las! Ein weiterer Anhaltspunkt also, da weitere Ahnen über eine Geburtsurkunde zu finden... muß allerdings auf ein anderes Standesamt... (8.1.1903 in Vieselbach ... ich glaube, das liegt bei Erfurt oder???)

... die Einwohnermeldedaten von dem link hab ich mal überflogen... 1929 finden sich 5 verschiedene Wohnadressen zu dem Namen Opitz... da könnte ich vielleicht damit weiterkommen... bzw. könnte die Tatsache weiterhelfen, daß Oma im Juni 1925 als Stößel geboren ist (da war meine Uroma quasi noch unverheiratet) und dann 1927 in einem Schreiben ist die Rede von ihr als verheiratete Opitz... also muß sie innerhalb der 2 Jahre geheiratet haben, vermutlich in Weimar... vielleicht aber auch noch in Jena... vielleicht bringt mich das weiter...?

Wieviel kosten in der Regel solche Suchstunden in Archivunterlagen?

Die nächste Herausforderung ist dann auch noch Omas leiblicher Vater... seine Spur führt nach Mücheln bei Merseburg... in dem selben Schreiben steht auch nur sein Name und daß er 1927 damals 25 Jahre alt war... also muß er 1902 geboren sein... es tauchen 2 Namen auf... zum einen Siegmund Sdolarski... dann Siegfried Schmidt... eine Umbennenung... warum, wiso, weshalb??? Viele Fragen... Berufsbezeichnung: Artist... der Name ließe auf polnischen Ursprung schließen... in dem Schreiben ging es um Kindsunterhalt (obwohl Oma da schon nicht mehr bei der leiblichen Mutter lebte)... na ich muß mal schauen wie ich da noch Licht ins Dunkle bringen kann... aber mich würde schon interessieren, was aus ihm geworden ist... ob es weitere Kinder (Geschwister für Oma) gibt... wenn ja, ob die überhaupt was von Oma wissen... ob der Vater den 2.Weltkrieg überlebt hat... ich glaub, da wartet noch einiges an Arbeit für mich...


GLG; Olli

[Molle09]

Hallo Olivia,

ich gratuliere Dir zu Deinem Glück! Jetzt haste sicher erst recht Blut gelegt, stimmts?
Wegen des Vaters kannst Du hier im Forum mal bei Allgemeines eine Frage stellen, wir haben hier einen, der sich mit Artisten auskennt, ich glaube er heißt AlAvo und hat einen Zirkuswagen als Logo.

Für mich deutet die ganze Sache darauf hin, daß der Artist die Geschwängerte hat sitzen lassen und sie wollte sich bestimmt Deine Oma wiederholen, aber er hat sie wohl finanziell im Stich gelassen und dadurch war sie nicht in der Lage sich und das Baby zu ernähren. Irgendwann hat sie sich dem vielleicht ergeben und eine neue Familie (Opitz) gegründet. Da Deine Oma aber schon eine neue Familie hatte, wollte oder konnte sie sie dort nicht rausreißen. Es wird sicher schwer gewesen sein. Deine Oma empfindet ja heute noch so, denn sonst würde sie darüber reden. Ich würde sie auch nicht unbedingt einweihen, weil Du Dir diese Infos ja "hinter ihrem Rücken" geholt hast. Versteh mich bitte nicht falsch, aber Du könntest Dir damit das Vertrauen Deiner Oma zu Dir zerstören und wer weiß was anrichten. Ich kann mir vorstellen, daß es Deine Oma unnötig belasten würde oder etwas aufwühlen, was sie mit der Zeit versucht hat zu ertragen.

Ich habe in Weimar (glaub ich) für die Stunde 40€ bezahlt.
Hier ein Link:

http://stadt.weimar.de/staedtisches-leben/bildung/archive/stadtarchiv-weimar/gebuehrenordnung/

Da kannst Du Dich informieren.

Weiterhin viel, viel Glück beim Forschen!!!

PS.: Ich war schon wieder nicht auf dem neuesten Stand und hab gerade gesehen, daß Du AlAvo
schon gefragt hast.

[Olivia]

@Molle

Herzlichen Dank für den link! Da werd ich wohl mal eine Anfrage im Stadtarchiv per mail starten...

Oha... aber der Preis ist schon ganz schön heftig... also teurer als die Anfragen gestern in Kölleda... mal schauen... vielleicht finden sich noch detailliertere Angaben, was den Aufwand der Suche dann etwas einfacher und weniger zeitaufwendig (damit kostengünstiger) machen würde... ich habe schon überlegt, wie ich mit dem Fund von gestern umgehen soll... ich meine, das Geburtsdatum stand in der Heiratsurkunde / in den handschriftlichen Aufzeichnungen... macht man als Eheleute diese Angaben nicht selbst... also die Frage, die sich mir auftut, woher kommt das Geburtsdatum auf einmal? Weiß Oma doch mehr, als sie mir gegenüber zugibt...?! Seufz... Oder hat das Amt da von sich aus recherchiert? Die Hochzeit meiner Oma war 1944 ... mir tun sich grad viele Fragezeichen auf... aber ich habe schon etwas Angst, Oma damit zu konfrontieren, weil ich nicht weiß wie sie darauf reagiert... das stimmt schon... da muß ich wohl echt vorsichtig sein... und Fingerspitzengefühl haben... hmmmm... so hab ich das noch gar nicht bedacht... Vertrauensfragen... ich muß mal sehen und mich nochmal langsam vorsichtig bei ihr vortasten, wenn sie eine ruhige Minute hat... auf alle Fälle wollte ich ihr die Funde zeigen, die ich über Opas Ahnenlinie gefunden habe... vielleicht redet sie ja dann von selbst... hoffentlich...

Ja, ich bin jetzt schon gespannt und neugierig auf mehr... Forscherdrang ist erwacht...

Ja, so wie Du schreibst, könnte es gewesen sein...

Habe gestern Abend bei den Familienbezogenen Themen (Berufe) den thread zum Zirkus gefunden... und dadurch kam ich schon auf AIAvo und ich glaube, er hat mir da auch schon sehr weitergeholfen mit den links... aber DANKE auch Dir für den Hinweis zu ihm... ich merke, hier ist echt ein hilfsbereiter Austausch zwischen den Forenmitgliedern... find ich übrigens prima! Da fühlt man sich gleich willkommen und wie in einer großen Familie aufgenommen

GLG; Olli

[Olivia]

... ich wollte mal einen aktuellen Zwischenstand hier posten zum Stand der Dinge... also mit meiner Uroma bin ich nun vorangekommen... habe zwischenzeitlich die Geburtsurkunde erhalten und darauf die Elternnamen *sensationell* und einen Sterbevermerk (18.06.1967) in Weimar... auch ein Datum einer weiteren Eheschließung vom 31.5.1947 ... mit diesen konkreten Daten habe ich mich schon vor einigen Wochen ans Standesamt in Weimar per mail gewandt... habe auch eine kurze Rückantwort Anfang Dezember erhalten... so auf die Art, sie hätten dort wichtigeres zu tun als sich mit Ahnenforschern zu beschäftigen... es könnte dauern... seufz... ... hat jemand Erfahrungen wie lange man in Weimar warten muß um Unterlagen zu bekommen?

GLG; Olli

[Luise]

Olivia, ich wollte mich ja immer mal bei dir melden, aber meine Unterlagen sind im Malerzeug untergegangen.

[Olivia]

Hey Luise

... forscht Du auch in Weimar?

GLG; Olli

[Falk]

Adressbuch Weimar

Hallo Molle,
ich besitze die Adreßbücher Weimar folgender Jahrgänge: 1897, 1907 und 1924. Ich bin gern bereit, nachzuschauen.

Gruß!
Lutz

Guten Tag, ich habe gerade Ihren Eintrag von 2009 gefunden.
Mein Großvater wurde 1893 in Weimar Gaberndorf geboren. Daher interessieren mich alle Einträge aus dem Buch von 1897 zum Familiennamen ROST, wenn Gaberndorf mit dabei ist..
Vielleicht können Sie mir helfen.
Meine E-Mail: falk punkt rost (at) t minus online punkt de

Beste Grüße
Falk Rost

[Karl-Otto]

Hallo Molle09,
es gibt da ein Reprint (Weimarer Schriften Ausg. 2014).
"Allgemeines Adressbuch der Residenzstadt Weimar für das Jahr 1839"
mit Stadtplan aus dieser Zeit. Ich habe es damals zufällig in einer Buchhandlung in Weimar gefunden. Herausgeber ist das Stadtmuseum Weimar.
(ISBN 978-3-910053-47-5)

Ich hoffe, ich konnte helfen.
Gruß aus Apolda ... Karl-Otto

[Molle09]

Hallo Karl-Otto,

das Thema ist ja schon etwas älter und die Links der anderen Forscher waren schon hilfreich. Ich danke dir dennoch für deinen freundlichen Hinweis. Ich habe sogar schon so ein Adressbuch, allerdings von 1861.

Ein gesundes Neues Jahr!