Nachfahren ZERBST in Markkleeberg

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  • urmel_x
    Erfahrener Benutzer
    • 26.06.2015
    • 106

    Nachfahren ZERBST in Markkleeberg

    Hallo,

    wie das Betreff schon sagt, bin ich auf der Suche von Verwandten mit dem Namen 'Zerbst' in bzw. aus 'Markkleeberg' bei Leipzig. Genauer geht es um mögliche Nachfahren des Lehrers/Schulleiters 'Willi Zerbst' aus Ötzsch/Markkleeberg in den 1940ern. Geburtsjahr unbekannt - sollte aber so um 1900+-10 sein - entsprechend seiner Generation. Todesjahr ist auch nicht bekannt. Ob es Nachfahren gibt, weiß ich auch nicht.

    Obwohl er in Ötzsch gewohnt hat und daher die Schule in Ötzsch als Arbeitsstätte naheliegend ist, habe ich dafür keinen Beleg.

    Im Internet finde ich keine Anhaltspunkte mehr. Meine nächste Überlegung war, den Gautzsch-Ötzscher Friedhof aufzusuchen, ob es da ein Grab oder Grabstättenunterlagen gibt. Könnte das Erfolg versprechend sein? Oder was könnte ich noch so unternehmen?

    Gruß,

    Urmel X
  • Artsch
    Erfahrener Benutzer
    • 14.07.2013
    • 1933

    #2
    Hallo Urmel X,

    im Adressbuch von Oetzsch 1926 ist er noch als Lehrer geführt, falls es Dein Willi sein sollte.
    1926 hatte die Gemeinde 6930 Einwohner. Da liegt es wirklich nahe, daß er dort als sehr junger Lehrer beschäftigt war.
    Der im Eintrag Erwähnte heißt allerdings Willy. Möglicherweise aber ist es auch ein Verwandter.

    Übrigens bei meinen eigenen Vorfahren, hat sich auch ein Fehler beim Vornamen im Adressbuch eingeschlichen.

    Zerbst, Willy, Lehrer, Forststr. 7.
    und noch
    Zerbst, Max, Prokurist, Riquetstr. 3.



    Beste Grüße
    Artsch
    Zuletzt ge?ndert von Artsch; 29.06.2015, 11:48.

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    • urmel_x
      Erfahrener Benutzer
      • 26.06.2015
      • 106

      #3
      Zitat von Artsch Beitrag anzeigen
      im Adressbuch von Oetzsch 1926 [...]
      Zerbst, Willy, Lehrer, Forststr. 7.
      und noch
      Zerbst, Max, Prokurist, Riquetstr. 3.
      Ja, das ist der genannte Willy - Max ist übrigens sein Vater.

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      • Artsch
        Erfahrener Benutzer
        • 14.07.2013
        • 1933

        #4
        Hallo Urmel X,

        er war ja wohl eine bekannte Persönlichkeit. Da könnte man, am Telefon oder vor Ort, ältere Leute befragen. Viele dürften über die Familie und deren Umstände einiges wissen.


        Ich selbst habe nochmal nachgesehen, als Vorstände der vielen Vereine
        taucht der Name zumindest 1926 nicht auf.
        Eine Volkschule gab es 1926 sowohl in Oetzsch als auch in Markkleeberg.

        Beste Grüße
        Artsch
        Zuletzt ge?ndert von Artsch; 29.06.2015, 12:53.

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        • urmel_x
          Erfahrener Benutzer
          • 26.06.2015
          • 106

          #5
          Hallo Artsch,
          Zitat von Artsch Beitrag anzeigen
          er war ja wohl eine bekannte Persönlichkeit. Da könnte man, am Telefon oder vor Ort, ältere Leute befragen.
          Ich habe schon angefangen, bei 'StayFriends' ältere Schuljahrgänge zu befragen - bis jetzt ohne Erfolg. Vielleicht war es ja nicht die Ötzscher Schule, obwohl er da gewohnt hat.

          Gruß,

          Urmel X

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          • Artsch
            Erfahrener Benutzer
            • 14.07.2013
            • 1933

            #6
            Hallo Urmel X,

            desweiteren gab es in Oetzsch auch die Verbands-Fortbildungsschule für Knaben und Mädchen für die Gemeinden Oetzsch-Markkleeberg, Gautzsch, Zöbigker, Großstädteln, Gaschwitz und Cröbern.

            Im Jahre 1926 waren dort 1 Lehrer und 3 Lehrerinnen, nebenamtlich 3-4 Lehrer angestellt.

            Übrigens schreibt sich der Ort "Oetzsch" wegen etwaiger Internetsuche.

            Beste Grüße
            Artsch

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            • Artsch
              Erfahrener Benutzer
              • 14.07.2013
              • 1933

              #7
              Hallo Urmel X,

              Adressbuch Markkleeberg 1949:

              Zerbst, Hedwig, Rentner. Karl-Marx-Straße 50
              Zerbst, Willy, Hauptlehr. a D, Thälmannstr. 76

              Wahrscheinlich hast du dies schon selbst entdeckt.


              Übrigens auch 10 Adressen zu Zerbst in Leipzig 1949.

              Ein Andreas Zerbst aus Leipzig betätigt sich auch in der Ahnenforschung. Hast Du zu diesem bereits Kontakt?

              Beste Grüße
              Artsch

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              • urmel_x
                Erfahrener Benutzer
                • 26.06.2015
                • 106

                #8
                Zitat von Artsch Beitrag anzeigen
                Hallo Urmel X,
                Zerbst, Hedwig, Rentner. Karl-Marx-Straße 50
                Zerbst, Willy, Hauptlehr. a D, Thälmannstr. 76
                [...]
                Ein Andreas Zerbst aus Leipzig betätigt sich auch in der Ahnenforschung.
                Bingo - der bin ich selbst (Leichte Paranoia mit Klarnamen). Ja, ich habe schon alle Leipziger Adressbücher durchstudiert und kann auch die meisten 'Zerbst' aus Leipzig zuordnen und in Verbindung bringen. Ich habe jetzt Kontakt zu einem Ortschronisten von Markkleeberg aufgenommen.

                N.B.: Ich finde an der Ahnenforschung nicht nur interessant eigene Wurzeln und Verwandte zu finden, sondern auch dass man historischem Alltag näher kommt. Hier im speziellen habe ich mich das erste mal damit beschäftigt, wie man in der Weimarer Republik überhaupt Lehrer werden konnte - und speziell natürlich in Leipzig. Oder dass es nicht außergewöhnlich war, wenn in den 1930ern ein Hauptmieter zwei Familien als Untermieter hatte, oder dass Hochzeiten früher üblicherweise am Wohnort der Braut stattfanden, oder die wahnsinnig hohe Kindersterblichkeit noch im 19.Jhdt ...

                Gruß,

                Andreas Zerbst

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                • Artsch
                  Erfahrener Benutzer
                  • 14.07.2013
                  • 1933

                  #9
                  Hallo Andreas,

                  da interessiert Dich vielleicht auch, daß es bereits 1566 eine Schule in Markkleeberg gab.
                  Die Kinder wurden damals vom Kirchner unterrichtet. Bezahlt wurde er von den Zinsen aus einer Stiftung, die der Ortsadel und eine kleinere Summe der Adel aus Dölitz, der Kirche für die Bildung der Kinder gestiftet hatten. Laut Puchta ist das die erste Dorfschule in Leipzig-Land. (Stand 1926)
                  Nicht umsonst sagt man: "Ja, die Sachsen. die sind helle!"

                  Laut meinem Vater, der in den 30/40-ziger Jahren in der Nähe in die Schule ging, wurde mit Prügel nicht gespart. Täglich bekam er vor Unterrichtsbeginn seine Verabreichung, weil er staubige Füße oder schmutzige Schuhe vom Schulweg aus dem Nachbarort hatte. Zu seiner Bildung wird dies nicht beigetragen haben, weil er, wie er sagt, kaum auf seinem Hinterteil sitzen konnte.

                  Einmal im Jahr mußten sie dem "Herr Kantor" eine Gans bringen, da meine Großeltern nur Graugänse hatten, die ja bekanntlich eine Flügelbreite von bis zu 1.80 m haben, untersuchte der Großvater lange seine 5 Gänse, um dann die schlechteste durch seinen Sohn dem Lehrer überreichen zu lassen. Der "Herr Kantor" beäugte sich die Gans, schaute prüfend auf meinen Vater und fragte ihn dann: "Ja, wie sehn denn dann die andern aus?" Mein Vater fühlte sich durchschaut, antwortete aber wahrheitsliebend wie er ist: "Besser, Herr Kantor, besser!"

                  Ich liebe die Schulgeschichten meines Vaters, aber auch andere Erzählungen wie verrückt!

                  Beste Grüße
                  Artsch

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                  • Artsch
                    Erfahrener Benutzer
                    • 14.07.2013
                    • 1933

                    #10
                    Hallo Andreas,

                    Die Bezeichnung "Hauptlehr. a D", wird wohl auf eine Fortbildungsschule hinweisen, weil im Hinblick auf solche Schulen auch der Begriff "nebenamtlichen Lehrer" fällt.

                    In der ganzen Amtshauptmannschaft Leipzig gab es 1922:
                    68 öffentliche Volksschulen mit 410 Lehrkräften.
                    58 Fortbildungsschulen mit nur 5 Hauptlehrern und 161 nebenamtliche Lehrern.

                    Insgesamt waren das über 50 Lehrer weniger als noch 1909. (keine genaue Aufschlüsselung)

                    Durch vermehrte Zusammenschlüsse zu Verbandsförderschulen existieren 1926 nur noch 24.

                    Solltest du noch nicht fündig geworden sein, kann ich dir diese oder einige in der Gegend nennen.

                    Wenn meine Erklärungsversuche zu treffen, war er kein Lehrer unter vielen, zumindest bei seiner Pensionierung.

                    Übrigens laut Überlieferung meiner inzwischen verstorbenen Tante, unterrichtete der einzige Volksschulehrer, die Mädchen jeweils morgens und nachmittags 3 Stunden. Gleichzeitig alle Mädchen, von der 1. bis zur 8. Klasse, in einem Raum, bekamen sie verschiedene Aufgaben. Meine Tante ging in den 20-ziger Jahren zur Schule im Nachbarort. Der Lehrer unterrichtete auch die Jungen (zeitversetzt). Das ist eine Wochenarbeitszeit ohne Vorbereitungen etc... von 72 Stunden. Zusätzlich hatte dort der Lehrer auch noch das Amt des Kantors.
                    Meine Tanten (10 Jahre Altersunterschied) arbeiteten beide vom 6. Lebensjahr an.

                    Beste Grüße
                    Artsch

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                    • Jahrgang48
                      Neuer Benutzer
                      • 30.07.2016
                      • 1

                      #11
                      Nachfahren Zerbst in Markkleeberg

                      Bin in Markkleeberg, Thälmannstr. 76 geboren.
                      In der 2. Etage wohnte Frau Zerbst, von der gesagt wurde, ihr Mann sei von den Russen abgeholt und ins Lager Mühlberg gebracht worden. Frau Zerbst ist mir als höfliche, zurückhaltende aber verbitterte Frau in Erinnerung. In der Gedenkstätte Mühlberg ist eine Grabplatte von Willi Zerbst mit dem Geburtsjahrgang 1897 und dem Sterbedatum 02.09.47.

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                      • urmel_x
                        Erfahrener Benutzer
                        • 26.06.2015
                        • 106

                        #12
                        Hallo,

                        das ist ja extrem interessant! Im Leipziger Adressbuch erscheint er noch 1949 - danach ist mir kein Adressbuch bekannt. Das ist ja eine traurige Geschichte. Gibt es Anhaltspunkte für Nachkommen?

                        Willys Cousin Rudi ist 1941 im KZ Buchenwald umgekommen ...

                        Velen, vielen Dank für diesen Hinweis!

                        Es grüßt aus Leipzig

                        Andreas Zerbst
                        - aka Urmel X -

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                        • Artsch
                          Erfahrener Benutzer
                          • 14.07.2013
                          • 1933

                          #13
                          Zitat von urmel_x Beitrag anzeigen

                          Obwohl er in Ötzsch gewohnt hat und daher die Schule in Ötzsch als Arbeitsstätte naheliegend ist, habe ich dafür keinen Beleg.
                          Hallo Andreas,

                          Volksschule Markkleeberg-Ost (Leiter: Hauptlehrer Zerbst)
                          Markkleeberg-Ost, Seldtestraße (Fernsprecher: Hausapparat 49).

                          Zerbst, Max, Prokurist i. R., Straße der SA 50a. 1. Etage
                          Zerbst, Willy, Schulleiter, Adolf-Hitler-Straße 76. 2. Etage (Fernsprecher 34211)

                          Die Angaben sind aus dem Jahre 1939.

                          Beste Grüße
                          Artsch

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                          • urmel_x
                            Erfahrener Benutzer
                            • 26.06.2015
                            • 106

                            #14
                            Hallo Artsch,

                            vielen Dank - darf ich nach der Quelle fragen?

                            Gruß,

                            Urmel X

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                            • Artsch
                              Erfahrener Benutzer
                              • 14.07.2013
                              • 1933

                              #15
                              Hallo Urmel X,

                              na klar! Seit vorgestern bei SLUB Dresden:

                              Adressbuch der Städte Markkleeberg, Rötha, Zwenkau und der umliegenden Landgemeinden einschl. der Großgemeinden Böhlen und Magdeborn

                              Viel Spaß und beste Grüße!
                              Artsch

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