FN Dillbaum/Dullbaum u.ä.

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  • hionoxy
    Erfahrener Benutzer
    • 31.03.2021
    • 619

    #46
    Seitz der Weber Tüllbaum hat wohl zunächst am Sträfinger Tor (Barfüßer Tor) und später beim Windbrunnen bei St. Stephan (auch gleich beim Torwall hinter dem Dom, gleich dort: Fischertor; unweit: Wertachbruckertor und ehemals Heilig Kreuzer Tor) gewohnt.

    Eventuell ist Tüllbaum eine Referenz auf seine Wohnlage am Torwall und dort an einem markanten Palisander. Er war Weber, eventuell hatte sein Webstuhl einen markanten Pfahl als Basis.

    Gruß
    Lukas
    Zuletzt geändert von hionoxy; 19.09.2022, 23:07.
    • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
    • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
    • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
    • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
    • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
    • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
    • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

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    • sternap
      Erfahrener Benutzer
      • 25.04.2011
      • 4072

      #47
      ja, in einem text im idiotikon hatte ich was von einem tülldingsda - genaues wort nicht behalten - gelesen, einer längsstange mit einem querding für den webstuhl.




      hier unter tüll.
      Zuletzt geändert von sternap; 19.09.2022, 23:23.
      freundliche grüße
      sternap
      ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
      wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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      • hionoxy
        Erfahrener Benutzer
        • 31.03.2021
        • 619

        #48
        War das Konzept des

        Tüllwebstuhls

        schon länger ein Konzept, also auch im ausgehenden 14. Jahrhundert?

        Weil ein Querpfahl eines Webstuhls halte ich nicht für relevant genug um danach benannt zu werden. Aber ein besonderer Webstuhl, der vielleicht. Quasi: Der Weber mit dem besonderen Webstuhl, der Weber mit dem Tüllwebstuhl (Tüllbaum?)

        Ich weiß, dass den Augsburger Webern die aufkommenden Manufakturen in Engelland (Diese Angelsachsen!) zu schaffen gemacht hat. Eventuell hatte der Seitz einen besonderen Webstuhl der einem Englischen glich?

        Gruß
        Lukas
        Zuletzt geändert von hionoxy; 20.09.2022, 00:08.
        • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
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        • Xylander
          Erfahrener Benutzer
          • 30.10.2009
          • 6447

          #49
          Hallo sternap,
          das tülldingsda ist ein dendingsda, eine Spannvorrichtung. Tüll- steht eins drüber, mit den bekannten Bedeutungen. Schade, hätte so schön zum Weber gepasst
          Hallo Lukas,
          ich denke, der hieße Tüllweber und nicht Tüllbaum.

          Viele Grüße
          Peter
          Zuletzt geändert von Xylander; 20.09.2022, 00:13.

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          • hionoxy
            Erfahrener Benutzer
            • 31.03.2021
            • 619

            #50
            Hier eine Erwähnung der Begriffe Webstuhl und Tüll zusammen.




            Eventuell wurde hier auf den Spitzenstoff "Tüll" verwiesen? England war Konkurrenz im Webgeschäft, besonders als Manufakturen aufkamen (wohl etwas später).
            Zuletzt geändert von hionoxy; 20.09.2022, 00:13.
            • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
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            • hionoxy
              Erfahrener Benutzer
              • 31.03.2021
              • 619

              #51
              Eventuell ist Tüll auch ein Synonym für das Material "Spitze" und der Seitz hat mit dem Spitzenstoff "Tüll" gearbeitet. Warum dann aber "Baum"?
              • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
              • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
              • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
              • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
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              • Xylander
                Erfahrener Benutzer
                • 30.10.2009
                • 6447

                #52
                Hallo Lukas,
                wir haben für den Begriff Tüllbaum eine Deutung, bei der die Kombination von Grundwort und Bestimmungswort einen Sinn ergibt, nämlich Schanzpfahl, Palisade, Zaunholz usw. Bei der Annahme, mit Tüll sei das Gewebe gemeint, bekomme ich keine sinnvolle Kombination mit -baum zustande.
                Die Vorrichtung am Webstuhl war ein Verrutscher beim Lesen, siehe oben #49.

                Lieben Gruß
                Peter
                Zuletzt geändert von Xylander; 20.09.2022, 00:37.

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                • sternap
                  Erfahrener Benutzer
                  • 25.04.2011
                  • 4072

                  #53
                  ein späterer zufallsfund dillbaum.



                  die katze auf dem dillbaum.
                  Erleben Sie die Märchen und Sagen aus aller Welt in dieser Serie "Märchen der Welt". Von den Ländern Europas über die Kontinente bis zu vergangenen Kulturen und noch heute existierenden Völkern: "Märchen der Welt" bietet Ihnen stundenlange Abwechslung.




                  Publications de la Société suisses des traditions populaires - Seite 175

                  books.google.at › books

                  · Diese Seite übersetzen

                  1929 · ‎Snippet-Ansicht
                  Im Buch gefunden – Seite 175
                  Da verschwand die Katze , das Kind ging heim und sagte : „ Ich ha nit chennä . “ Die erste böse Stunde war glücklich überstanden . ( Statt des Baumes wird auch ein Dillbaum im Stalle genannt oder ein Balken auf der Ruossdiele ) .


                  die bschreibung, was ein dillbaum ist.

                  Das Schweizerhaus nach seinen landschaftlichen Formen und ...

                  books.google.at › books



                  Jakob Huntziker · 1905 · ‎Snippet-Ansicht
                  Im Buch gefunden – Seite 296
                  Die innere Einteilung des Stalls ist mit geringen Differenzen durchweg dieselbe : das tenn ( in Vals , im Prätigau und im Schanfigg genannt Gang , in Filisur gank ... die in der Mitte des Tenns den Dillbaum oder tilbaum stützt .



                  Mitteilungen der Geographisch-ethnographischen Gesellschaft, ...

                  books.google.at › books



                  Geographisch-Ethnographische Gesellschaft Zürich · 1911 · ‎Snippet-Ansicht
                  Im Buch gefunden – Seite 82
                  Ein durch Stall im Haupttal ( an den Vilterser- , Wangser- und Melser - Bergen ) . ... zu den auf dem obersten Balkenring der Wand ( Ibinder ) ruhenden Tragbalken ( Underzug , Trumä , Dillbaum ) reichen , in Unterabteilungen zerlegt .


                  da hier unterzug und dillbaum synonym stehen, der unterzug.
                  https://de.wikipedia.org/wiki/Unterzug_(Bauwesen)


                  das wären dann die schrägbalken. im märchen wollte der man den strick drüberwerfen und sich erhängen, aber die katze nahm den strick in die pfote.
                  Ein Blog über reisende Hausforscher. Hausforschung, Baukultur, Freilichtmuseum, Bauernhaus, Kathedrale, Dom, Kirche, Fachwerkhaus, Bauermhof,
                  Zuletzt geändert von sternap; 20.09.2022, 00:54.
                  freundliche grüße
                  sternap
                  ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                  wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                  • Xylander
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.10.2009
                    • 6447

                    #54
                    Hallo sternap,
                    ja, den Samuel Dillbaum hatten wir schon. Die Katze nicht, aber den Dillbaum = Deckenbalken usw. Auf ihm haben wir lange festgesessen, vorgestern aber endlich festgestellt, dass in der Zeit um 1400 in Augsburg ein Tüllbaum noch nicht die Bedeutung Deckenbalken haben kann.
                    Viele Grüße
                    Peter
                    Zuletzt geändert von Xylander; 20.09.2022, 00:55.

                    Kommentar

                    • sternap
                      Erfahrener Benutzer
                      • 25.04.2011
                      • 4072

                      #55
                      Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
                      Hallo sternap,
                      ja, den Samuel Dillbaum hatten wir schon. Die Katze nicht, aber den Dillbaum = Deckenbalken usw. Auf ihm haben wir lange festgesessen, vorgestern aber endlich festgestellt, dass in der Zeit um 1400 in Augsburg ein Tüllbaum noch nicht die Bedeutung Deckenbalken haben kann.
                      Viele Grüße
                      Peter

                      weshalb nicht?
                      freundliche grüße
                      sternap
                      ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                      wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                      • Xylander
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.10.2009
                        • 6447

                        #56
                        Schau noch mal in #36.
                        Darin ua:
                        Dazu auch: "erst im 16. jh. erscheinen i-formen in der bedeutung 'zaun' und ü-formen in der bedeutung 'brett, balken"
                        Dh: im 15. Jh., das wir hier betrachten, bedeuten die -ü-Formen Zaun usw. und Tüllbaum bedeutet Schanzpfahl, Palisade
                        Viele Grüße
                        Peter

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                        • sternap
                          Erfahrener Benutzer
                          • 25.04.2011
                          • 4072

                          #57



                          dann bitte ich dich, hier zu lesen unter til. du findest da den dillbaum bzw. die tyllböume..
                          Zuletzt geändert von sternap; 20.09.2022, 01:12.
                          freundliche grüße
                          sternap
                          ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                          wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                          • sternap
                            Erfahrener Benutzer
                            • 25.04.2011
                            • 4072

                            #58
                            Zitat von sternap Beitrag anzeigen
                            https://sammlung.wienmuseum.at/en/ob...hansdoms-wien/


                            dann bitte ich dich, hier zu lesen unter til. du findest da den dillbaum bzw. die tyllböume..
                            https://digital.idiotikon.ch/idtkn/i...41247/mode/2up

                            hier noch tillbaum im 14.jhdt.
                            freundliche grüße
                            sternap
                            ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                            wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                            • Xylander
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.10.2009
                              • 6447

                              #59
                              Ja, richtig, aber das haben wir doch auch alles schon. Natürllch ist ein Dillbaum usw ein Deckenbalken, das zweifle ich nicht an, habs ja selber in #1 geschrieben. Nur ist ein Augsburger Tüllbaum von 1400 eben kein Deckenbalken, weil ü-Formen laut DWB erst im 16 JH in der Bedeutung Brett, Balken erscheinen.
                              Viele Grüße
                              Peter

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                              • Xylander
                                Erfahrener Benutzer
                                • 30.10.2009
                                • 6447

                                #60
                                Zitat von sternap Beitrag anzeigen
                                Hallo sternap,
                                das ist zwar standardisiert, wird aber sicher Deckenbalken oder Baum für den Dieleneinschnitt bedeuten, ein schönes Beispiel. Das ist aber kein Widerspruch zur Deutung der Augsburger Tüllbaum als Ableitung von Palisade usw. Die Abkehr vom Deckenbalken in unserem speziellen Fall ist halt ne neue, für mich sehr schlüssige Erkenntnis.
                                Viele Grüße
                                Peter
                                Zuletzt geändert von Xylander; 20.09.2022, 01:58.

                                Kommentar

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