Sterbe-Urkunde aus Köln 1930

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  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 4383

    Sterbe-Urkunde aus Köln 1930

    Ihr Lieben!

    Durch "Glückes Geschick" bzw. durch Hilfe eines lieben Mit-Menschen hier im Forum habe ich eine Sterbe-Urkunde aus Köln vom 01.01.1930 bekommen

    Demnach ist der Karl Haasters am 01.01.1930 im Alexianerkloster Köln-Lindenthal gestorben, und der Abt des Kloster hat den Tod beim Standesamt angezeigt. - Etwas "komisch" finde ich, dass der Name des Abt nicht genannt wird, aber ....

    Ich gehe bislang davon aus, dass es sich bei jenem "Kloster" eher um eine Art Hospiz handelt; der Karl war verwitwet und sehr wahrscheinlich kinderlos.
    Nun habe ich jenes Alexianerkloster angeschrieben und habe auf eventuelle Infos gehofft.
    Die Dame aus dem Sekretariat der Geschäftsleitung hat mir nun leider mitgeteilt, dass es sich ihrer Ansicht nach bei den Angaben in jener Urkunde um einen Irrtum handelt. - Das Alexianerkloster sei niemals in Köln-Lindenthal gewesen; sie meint, es handele sich eher um das Kloster zur Heiligen Elisabeth, das in Köln-Lindenthal sei. Davon abgesehen könne sie mir aus Gründen des Datenschutz eh keine Angaben machen ...

    Könnt Ihr Euch vorstellen, dass in einer Urkunde solch "falsche Angaben" stehen??? Mir kommt das "irgendwie" unmöglich vor

    DANKE für jeden Hinweis bzw. jede Hilfe!
    Angehängte Dateien
    Herzliche Grüße
    Scheuck
  • jacq
    Super-Moderator

    • 15.01.2012
    • 9719

    #2
    Moin Scheuck,

    um mal nur ein wenig aus dem WWW zu fischen:


    Im Verlauf des frühen 20. Jahrhunderts gründeten die Kölner Alexianer verschiedene Filialklöster
    Schon im Juli 1897 hatte das Kloster 6 ½ Morgen Bauland im Kölner Vorort Lindenthal erworben, wo am 14. Mai 1898 der erste Spatenstich für einen Neubau getan wurde. Als es zu Bauverzögerungen gekommen war, bat der Klostervorstand die Stadtverwaltung um einen Aufschub der Räumung bis Mai, wofür diese die sehr hohe Pachtsumme von 4.000 Mark verlangte. Da die Stadt Köln offensichtlich nicht gewillt war den Alexianern entgegenzukommen, begann man bereits am 21. Februar 1901, sieben Tage vor Ablauf der Frist, erschwert durch das Chaos und die Kälte des Winters, in den noch nicht ganz vollendeten Bau umzuziehen.
    http://www.alexianerkloster.de/orden...terhaus-neuss/
    1968 schließen sich zunächst die Neusser und die Kölner Kongregationen zusammen. Zu diesem Zeitpunkt haben die Kölner Alexianer ihre Niederlassung in Köln-Lindenthal bereits zugunsten ihres Filialklosters in Siegburg aufgegeben.
    Es stand an der Bachemer Straße in Köln-Lindenthal.
    Viele Grüße,
    jacq

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    • scheuck
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2011
      • 4383

      #3
      Sterbe-Urkunde aus Köln 1930

      Guten Morgen, Jacq!

      Vielen Dank für Deine Mühe - Ja, diese Inet-Seiten hatte ich auch schon gefunden und "studiert". Dennoch bleibt für mich die Frage offen, ob man sich in einer solchen Urkunde so "irren" kann?
      Da muss ich noch weiter "graben" .....
      Herzliche Grüße
      Scheuck

      Kommentar

      • jacq
        Super-Moderator

        • 15.01.2012
        • 9719

        #4
        Moin,

        stehe ich jetzt auf dem Schlauch? Wieso irren?

        Die Informationen aus der Sterbeurkunde sind aufgrund der o.g. Angaben ja wunderbar korrekt?
        Viele Grüße,
        jacq

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        • Xylander
          Erfahrener Benutzer
          • 30.10.2009
          • 6447

          #5
          Hallo Scheuck,

          geirrt hat sich wohl die Dame aus dem Sekretariat. Also entweder bei den Alexianern nochmal nachhaken. Oder in der heutigen Klinik anfragen, vielleicht gibts da Geschichtskundige. Oder beides

          Viele Grüße
          Xylander

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          • Kasstor
            Erfahrener Benutzer
            • 09.11.2009
            • 13440

            #6
            Hallo,

            interessant ist, was mit dem Eintrag in der letzten Spalte hier: https://books.google.de/books?ei=ZV6...e&q=alexianer+ wohl gemeint war.

            Ok hatte mit Vergütung v Praktikanten zu tun: https://books.google.de/books?ei=ZV6...=779+k%C3%B6ln

            Aha, doch eine Art Armen- oder Alleinstehendenunterbringung: https://books.google.de/books?id=sw9...=0CB8Q6AEwADgU

            Frdl. Grüße

            Thomas
            Zuletzt geändert von Kasstor; 17.12.2014, 13:00.
            FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

            Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

            Kommentar

            • scheuck
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2011
              • 4383

              #7
              Sterbe-Urkunde aus Köln 1930

              Ihr Herren,

              ganz, ganz lieben DANK!!!

              Jacq; die Dame aus dem Sekretariat unterstellt, dass die in der Sterbe-Urkunde gemachten Angaben "falsch" sind bzw. eine "Verwechslung" vorliegt. - Ich weiß nicht, vielleicht hat sie die Urkunde nicht gelesen oder weiß nicht, was es bedeutet, "urkundliche" Angaben zu machen?
              Xylander: ja, anders kann es "eigentlich" nicht sein! - Mal sehen, was sich noch erfahren lässt
              Kasstor: ja, der Karl scheint nicht gerade "vermögend" gewesen zu sein; offenbar auch kinderlos. Insofern "passt" das schon!

              Dennoch, haben sie im "Kloster" so wenig über bzw. von ihren Patienten gewusst? - "Ohne Beruf" kann eigentlich doch nicht sein; letztlich war er verheiratet und "Haus-Mann" mit einer Frau, die das Geld in's Haus bringt, wird damals eher unüblich gewesen sein, oder?

              "Patientenakten" kann die Dame aus dem Sekretariat aus Gründen des Datenschutz nicht herausgeben; ich bezweifele auch ganz stark, dass es nach 84 Jahren überhaupt noch welche geben wird
              Herzliche Grüße
              Scheuck

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              • Kasstor
                Erfahrener Benutzer
                • 09.11.2009
                • 13440

                #8
                Hallo Scheuck,

                habe jetzt nicht andere Themen wegen dieses Karl gesucht. war das der Carl, der 1927 im Adressbuch als Kaufmann in der Enggasse 10 verzeichnet war?
                Der Hinweis in der Sterbeurkunde auf wohnhaft Kl. Neugasse 9 lässt ja ohnehin darauf schließen, dass er wohl doch eher Patient war als dass er eine Klause im Kloster bewohnte.

                Nachtrag: ein Karl ohne Gewerbe ja auch 1929 in der Kl Neugasse im Adressbuch, hingegen kein Carl mehr; wohl doch derselbe?

                Frdl. Grüße

                Thomas
                Zuletzt geändert von Kasstor; 17.12.2014, 13:40.
                FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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                • scheuck
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2011
                  • 4383

                  #9
                  Sterbe-Urkunde aus Köln 1930

                  Hallo, Kasstor!

                  DANK noch mal für Deine Mühe !!!

                  Tja, das ist alles schwierig .....

                  DIESER Karl ist am 05.02.1863 in Düsseldorf geboren und war katholisch. - Dass er ohne Beruf war, kann ich nicht glauben; dass er als Patient bei den Alexianern war, ist eigentlich zu 100% anzunehmen.
                  Sein Vater ist ein Carl Ferdinand, der am 12.03.1885 in Köln gestorben ist; von Beruf Schiffer gewesen.

                  Einen Kaufmann Carl, der 1927 in der Enggasse 10 gelebt hat, kenne ich noch gar nicht
                  Ich habe mich allerdings auch mit den Adressbüchern Köln noch nicht so sehr viel beschäftigt.
                  Bekannt ist mir allerdings der Emanuel Haasters, Schiffskapitän, in 1855 wohnhaft Huhnsgang 11 in Köln.
                  Es muss auch noch einen Heinrich in Köln gegeben haben, von Beruf Kohlenhändler; über den weiß ich leider auch noch nicht viel.
                  Dann gibt es noch die Gebrüder Haasters; wohl Heinrich und Wilhelm mit dem Spezerei- und Gerißhandel, Krummenbüchel 1A. - Ob dieser Heinrich mit dem Kohlenhändler identisch ist, weiß ich leider auch noch nicht.
                  Gewürze und "schlechte Kohlen" passen auch irgendwie nicht so wirklich zusammen, oder? Bei dem "Geriß" könnte es sich allerdings wirklich um den besagten Kohlenhändler handeln, den ich leider bisher nur aus den diversen Urkunden kenne. Er scheint derjenige gewesen zu sein, der immer zum Standesamt gegangen ist, um den Tod der Verwandtschaft zu melden
                  Herzliche Grüße
                  Scheuck

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                  • scheuck
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.10.2011
                    • 4383

                    #10
                    Sterbe-Urkunde aus Köln 1930

                    Ihr Lieben,

                    hilft nichts, ich muss noch mal auf diese für mich "komische" Sterbe-Urkunde zurückkommen

                    Es gibt für jede Urkunde ein entsprechendes Formular, dass ausgefüllt werden muss.
                    Es heißt dabei immer: "heute erschien der xzy, der Persönlichkeit nach bekannt (oder ausgewiesen durch einen Pass dergl.) und zeigte an, dass ..." Am Ende heißt es dann "vorgelesen, genehmigt und", wobei der Standesbeamte und der Anzeigende durch ihre Unterschriften die Richtigkeit der gemachten Angaben bestätigen.

                    Hier ist dieser vorgedruckte Text durchgestrichen; der Anzeigende (=Kloster-Vorsteher) scheint auch keinen Namen gehabt zu haben. Er zeigt nicht an, er teilt mit... - Auch das muss ja ein feiner Unterschied sein, ansonsten hätte man es bei "und zeigte an" im Vordruck belassen.
                    "Vorgelesen, genehmigt und" ist ebenfalls durchgestrichen; unterschrieben hat auch nur der Standesbeamte.
                    Was mag die "18" dort bedeuten???

                    Warum hat man in diesem Fall das entsprechende Formular für eine Sterbe-Urkunde derartig "abgewandelt"?
                    Was wäre daran falsch gewesen, wenn man den Abt beim Namen genannt hätte, also geschrieben hätte: "heute erschien der Franz Schuster, genannt Pater Ignatius, der Persönlichkeit nach als Vorsteher des Alexianerkloster bekannt, und zeigte an, dass ..." - Warum hat er die Urkunde nicht unterschrieben??? Fehlt da nun jetzt nicht ein ganz wesentlicher Teil einer solchen Urkunde???

                    Habt Ihr eine solch merkwürdige Sterbe-Urkunde schon mal gesehen? Ich bin gespannt und danke schon mal vorab!

                    P.S.: der Zusatz unten links = "5.3.63 Düsseldorf" bezieht sich sicherlich auf das Geb.-Datum und den Geb.-Ort, wobei da der Monat März auch falsch ist; es muss "5.2.63" sein
                    Zuletzt geändert von scheuck; 17.12.2014, 17:57.
                    Herzliche Grüße
                    Scheuck

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                    • jacq
                      Super-Moderator

                      • 15.01.2012
                      • 9719

                      #11
                      Huhu Scheuck,

                      die Kopie ist lediglich schlecht.
                      Unten steht "18 Druckworte gestrichen"; Druckworte gestrichen wurde gestempelt.

                      Wenn Krankenhäuser oder z.B. Regimenter den Tod anzeigten, wird die Urkunde wie in deinem Bsp. abgewandelt.
                      Hier wird dann idR auch keine Person genauer genannt. Es heisst dann "Vorstand des Krankenhauses", "Kommandeur des XX. Infanterie-Regiments".
                      Viele Grüße,
                      jacq

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                      • scheuck
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.10.2011
                        • 4383

                        #12
                        Sterbe-Urkunde aus Köln 1930

                        Zitat von jacq Beitrag anzeigen
                        Huhu Scheuck,

                        die Kopie ist lediglich schlecht.
                        Unten steht "18 Druckworte gestrichen"; Druckworte gestrichen wurde gestempelt.

                        Wenn Krankenhäuser oder z.B. Regimenter den Tod anzeigten, wird die Urkunde wie in deinem Bsp. abgewandelt.
                        Hier wird dann idR auch keine Person genauer genannt. Es heisst dann "Vorstand des Krankenhauses", "Kommandeur des XX. Infanterie-Regiments".
                        Okay, Jacq, sehe ich ein DANKE Dir!
                        Da wird man also auch folgern können, dass es sehr wahrscheinlich keine weiteren Angehörigen gab; auf jeden Fall offenbar niemanden, der "greifbar" war, richtig? - Würde gegebenenfalls auch bedeuten, dass Heinrich, der Kohlenhändler, den die Kölner Haasters immer gern zum Standesamt geschickt haben, am 01.01.1930 selbst nicht mehr am Leben war (was natürlich erst mal reine Spekulation ist).
                        Herzliche Grüße
                        Scheuck

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                        • jacq
                          Super-Moderator

                          • 15.01.2012
                          • 9719

                          #13
                          Moin,

                          ohne jetzt zu tief in die Paragraphenkiste zu greifen:

                          (Exemplarisch diese Version)

                          Über das Gesetz lässt sich einiges zur Art und Weise der jeweiligen Beurkundung erfahren.

                          In diesem Fall dürften interessant sein:
                          §13
                          §58 -> §20

                          Demnach lassen sich keine Rückschlüsse auf Verwandte ziehen, ob bspw. noch lebend oder tot.
                          Viele Grüße,
                          jacq

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                          • Garfield
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.12.2006
                            • 2142

                            #14
                            Hallo

                            Dass der Beruf nicht genannt ist, sollte nicht weiter sonderbar sein. Das heisst nur, dass er zu dem Zeitpunkt keinen Beruf ausübte, was ja der Fall wäre, wenn er sozusagen in Rente war. Manchmal steht bei Beruf auch sowas wie "Rentner" und nicht der ursprünglich gelernte Beruf.

                            Bei Urkunden wird meines Wissens nur das notiert, was die Leute eben wussten, da wurde zumindest für die Urkunde nicht noch recherchiert, ob allfällige Verwandte genaueres zum Verstorbenen wussten.
                            Das müsste auch heute noch so sein, zumindest meldet auch heute das Krankenhaus oder Altersheim den Todesfall ans Standesamt. Heute dürften diese wohl mehr Details in den Akten haben als früher, an der Praxis ändert das aber nichts.
                            Zuletzt geändert von Garfield; 18.12.2014, 11:46. Grund: Tippfehler
                            Viele Grüsse von Garfield

                            Suche nach:
                            Caruso in Larino/Molise/Italien
                            D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
                            Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
                            Freiburghaus von Neuenegg BE/Schweiz
                            Wyss von Arni BE/Schweiz
                            Keller von Schlosswil BE/Schweiz

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                            • scheuck
                              Erfahrener Benutzer
                              • 23.10.2011
                              • 4383

                              #15
                              Sterbe-Urkunde aus Köln 1930

                              Ja, Garfield; auch Dir meinen DANK!
                              Weiß der Teufel, vielleicht haben sie meinen Karl irgendwo kurz vor seinem Tod aufgelesen, da wundert es nicht, dass es keine weiteren Angaben gibt.
                              Von den drei Schwestern sind zwei um 10 Jahre älter als Karl; es gibt nur eine jüngere Schwester (die auch in Köln gelebt hat), die war aber Pianistin und dauernd in der damaligen Welt unterwegs.
                              Wenn ich gaaaaaaaaaanz viel Glück habe, lässt sich in den Kölner-online-Daten vielleicht eine Heirat zu Karl finden
                              Herzliche Grüße
                              Scheuck

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