Ärger im oder mit dem Paradies

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  • september26
    Erfahrener Benutzer
    • 13.09.2015
    • 161

    Ärger im oder mit dem Paradies

    Liebe Ahnenforscher,


    ob ich mit diesem Erlebnis in der "Plauderecke" richtig bin, weiß ich nicht. Nötigenfalls verschiebt mich in das richtige Unterforum.


    Für einige Ahnenforscher sind Archive ein Paradies. Man findet, was man sucht und oftmals mehr als erwartet.

    An solchen Tagen durchströmt mich ein Gefühl der Glückseligkeit und von dieser berauscht, fahre ich zufrieden nach Hause.



    Ich war auf der Suche nach der Geburtsurkunde meines Urgroßvaters. Auf seiner Heiratsurkunde standen das Geburtsdatum und der Geburtsort. Also schieb ich das zuständige Stadtarchiv an. Ich bekam die Antwort, dass es keinen Geburtseintrag in diesem Ort mit dem Namen meines Urgroßvaters gibt.

    Ich wollte im Archiv persönlich nachsehen, was aber wegen Corona nicht möglich war.



    Drei Jahre später habe ich die Heiratsurkunde mit Sammelakte einer seiner Söhne angefordert und auch bekommen. Die Sammelakte war das Highlight. Dort standen der Geburtsort, das Geburtsdatum und die Urkundennummer der Geburt meines Urgroßvaters.

    Der Geburtsort und das Geburtsdatum stimmten also. Ich hab mich zwar geärgert, dass ich zuvor die Auskunft erhielt, dass die Geburtsurkunde meines Urgroßvaters nicht gefunden wurde. Aber was solls. Ich hab das Archiv nochmals angeschrieben und siehe da, die Geburtskunde wurde gefunden.
    Ich bekam eine Gebührenrechnung in Höhe von 40,00 Euro. Stutzig wurde ich, weil das Archiv für eine unbeglaubigte Kopie 5,00 Euro berechnet hat. Das war mir doch ein bisschen zu viel.

    Die Nachfrage im Archiv ergab, dass die Stadt keine Gebührenordnung für das Stadtarchiv hat und daher das Kostenverzeichnis des Bundeslandes als Grundlage für die Rechnung zurate gezogen wurde.
    Das Kostenverzeichnis war online. Da mal reingeschaut, gefunden was ich gesucht hatte und jetzt schwoll mir der Kamm.

    Für die Auskunft aus dem Geburtsregister waren nur 15,00 Euro vorgesehen und nicht 35,00 Euro.

    Also nochmals im Archiv angerufen und nachgefragt, wieso 35,00 Euro für die Auskunft und 5,00 Euro für eine einfache Kopie.
    Dieser Anruf führte zu nichts, das Archiv meinte, es ist nun mal so, wie es ist, da könne man nichts machen.

    Anruf beim "Chef" und dort meine Anliegen vorgetragen. Auch dort kein Verständnis für mein Anliegen. Erneuter Anruf beim Chef mit dem Hinweis, diese Rechnung überprüfen lassen zu wollen.
    Jetzt sagte man mir, dass ich eine neue Rechnung bekommen werde.


    Ich hab die neue Rechnung bekommen. Jetzt sind es 15,00 Euro statt 40,00 Euro.


    Ich habe noch nie eine Archivrechnung überprüft. Wären die 5,00 Euro für eine einfache Kopie nicht gewesen, ich hätte anstandslos bezahlt.



    Ist euch Ähnliches passiert?


    Viele Grüße!
    september26
  • Xtine
    Administrator
    • 16.07.2006
    • 28407

    #2
    Hallo,

    Zitat von september26 Beitrag anzeigen
    Stutzig wurde ich, weil das Archiv für eine unbeglaubigte Kopie 5,00 Euro berechnet hat. Das war mir doch ein bisschen zu viel.
    da hätte ich mich eher gefreut . Denn meistens bekam ich die Auskunft, daß nur beglaubigte Kopien gefertigt werden und die liegen inzwischen bei ca. 12€ das Stück

    Trotzdem sollte man meinen, daß sie ihre Gebührenordnungen kennen.
    Viele Grüße .................................. .
    Christine

    .. .............
    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
    (Konfuzius)

    Kommentar

    • Maat
      Benutzer
      • 01.08.2020
      • 43

      #3
      Ach, die Archive …

      Moin september26,

      etwas off-topic, aber ich kann mich gerade nicht zurückhalten …

      Keine Frage: Es gibt richtig tolle Archive mit super engagierten Mitarbeitern, die die Anfragen zeitnah bearbeiten, hochwertige Digitalisate anfertigen, unterstützend auch ungefragt Hinweise zu anderen Quellen nennen, und das alles zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis oder sogar – kommt vor – unentgeltlich.

      Und manchmal gibt es Archive, da fehlen mir die Worte:

      Richtiger Ort, richtiges Datum, richtiger Name und richtiges Ereignis zur Hand … und dennoch will das Archiv den Eintrag im Standesamtsregister »beim besten Willen« nicht finden. Da fühlt man sich doch wirklich verschaukelt, wenn man einige Zeit später über Umwege den Eintrag selbst findet. Genau, wie von Dir beschrieben, so ist es mir auch schon passiert.

      Oder man fordert explizit ein Digitalisat per E-Mail an und erhält per Post eine Kopie mit dem Hinweis, dass man den angeforderten Eintrag – aus Gründen – nicht per E-Mail senden will. Gerne ist diese Kopie dann auch schlecht lesbar und schief. Gerne ist diese Kopie dann auch noch mit einem großen Stempel versehen, möglichst direkt über der historischen Quelle (»Urheberrecht« an gemeinfreien Werken und so …). Oder noch besser: Die Kopie ist beglaubigt, da es sich ja auch nach Ablauf der Schutzfristen schließlich um ein »amtliches Dokument!« handelt. Und gerne ist diese Kopie dann auch noch nicht mal vollständig kopiert worden; beispielsweise ist der Randvermerk einfach abgeschnitten worden, obwohl man doch explizit freundlich darauf hingewiesen hat. Richtig unglaubwürdig wird es dann für das Archiv, wenn man ein und denselben Eintrag ein paar Jahre später auf Ancestry entdeckt – in einer guten Qualität, gut lesbar, vollständig, kein Stempelgedöns, rein digital, indexiert und damit auffindbar und das alles ohne bürokratischen Aufwand. Es ist wirklich bedauerlich, dass es hierfür eines ausländischen kommerziellen Anbieters bedarf.

      Ich will gar nicht erst anfangen, von den Archiven zu schreiben, bei denen man erstmal ellenlang Formulare ausfüllen muss, nur um das Digitalisat eines Eintrags zu erhalten; oder von den Archiven, die einem – auch nach einer zweiten, freundlichen E-Mail – gar nicht erst antworten (bevorzugt sind das Standesämter, die nach Ablauf der Schutzfristen die Archivfunktion übernehmen, anstatt die betreffenden Register ins zuständige Kreisarchiv abzugeben – Herzliche Grüße in die mecklenburgische Heimat, es ist mir immer wieder eine Freude)!

      Kommentar

      • Garfield
        Erfahrener Benutzer
        • 18.12.2006
        • 2142

        #4
        Hallo

        Ich weiss, in Deutschland sind 40 Euro viel Geld... aber ich freue mich trotzdem jedes Mal darüber, wenn ich nur 12 Euro für eine Kopie in Deutschland bezahlen muss. In der Schweiz sind 30 CHF / Euro für eine einzelne Kopie normal, und teilweise ist der Datenschutz noch strenger als in Deutschland, selbst wenn es um die eigenen Vorfahren geht.
        In Italien habe ich üblicherweise nicht mal eine Antwort von der zuständigen Stelle bekommen.

        Ich freue mich daher über alles, was ich irgendwie bekommen kann.
        Viele Grüsse von Garfield

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