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#11
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verschiedener Glauben um 1540
Ich glaube nicht, dass der "Mann" bzw. die "Frau" eine Wahlmöglichkeit hatte zu dieser Zeit. Noch zu Lebzeiten Luthers war Glauben Ländersache und der Fürst/ König/Herrscher der jeweiligen deutschen Länderei, es gab ja viele Kleinstaaten, bestimmte den Glauben seines Volkes. So wechselte Sachsen wieder zurück zum Katholizismus, Luther musste sich verstecken, auch wegen des Bannes, und konnte in dieser Zeit auf der Wartburg als Junker Jörg die Bibel übersetzen. Thüringen war zum evangelischen Glauben gewechselt. Ich fand einige Fälle in den KB mit unterschiedlichen Konfessionen, sie wurden auch getraut vom ev. Pfarrer. In der eigenen Familie um 1950 fand ich, dass der Bräutigam (ev.) trotz einer "Schulung" vom kathol. Priester sehr herablassend behandelt wurde, als gäbe es ihn nicht. Und auch heute gibt es doch Äußerungen eines Papstes zu den Konfessionen!Es ist vermutlich immer auch eine persönliche Entscheidung des Pfarrers.
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#12
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Hallo
Auch ich habe einige Vorfahren die evangelisch waren und dann katholisch geworden sind. Sie kommen alle aus dem Hunsrück. Dort wurde um 1670 ständig die Religion gewechselt (auch wegen Zwang). So ganz versteh ich das dort immer noch nicht aber es war wohl nicht gerade einfach dort. :P Mein Vater ist evangelisch und meine Mutter katholisch. Sie durften nicht kirchlich heiraten also nur standesamtlich. Später sind meine Eltern dann ganz aus der Kirche ausgetreten. Grüße Ruben |
#13
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Hallo zusammen,
um Glaubensfragen abzuschwören: Sog. "Mischehen" (ist ein Terminus technicus und hat nichts mit der NS-Zeit zu tun) gibt es, seit es verschiedene Bekenntnisse gibt. Kombinationen gab es alle nur denkbaren; der Landesherr hatte bei dieser privaten Entscheidung nichts zu melden, die Grundherren eigentlich nur in den ostelbischen Gebieten. Wenn jemand eine anderskonfessionelle Person heiraten wollte/musste (was vor allem für die jeweiligen Minderheitenkonfessionen relevant war, die keine große Auswahl an eigenen Glaubensgenossen hatten), musste dies bei den Geistlichen beider Konfessionen angezeigt werden. Dafür wurden entweder "Dimissoralien" (Losscheine) oder auch "Dispense" ausgestellt. Die Trauung findet sich der Theorie nach in den Kirchenbüchern beider Konfessionen. Insbesondere katholische Geistliche forderten jedoch meist die voreheliche Verpflichtung, die Kinder in der katholischen Konfession zu erziehen. Begründet wurde dies mit einer anderen Auffassung des Ehesakraments bei Katholiken und Protestanten. 1837 und 1840 führte der katholische Anspruch zum Konflikt mit dem Königreich Preußen, woraus der politische Katholizismus entstand. In konfessionellen Mischgebieten wie der Pfalz, dem Rheinland oder Hessen waren Mischehen üblich. In kleinen Dörfern ging es meist weniger um religiöse Anschauungen, sondern dort stand die Kontinuität des Besitzes bzw. der Familie im Vordergrund - und da durfte man sich auch mit "Andersgläubigen" verehelichen. Beste Grüße, Andreas |
#14
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Meine Großeltern mütterlicherseits hatten auch unterschiedliche Konfessionen. Sie haben 1938 geheiratet. Opa war evangelisch,Oma katholisch.
Kirchlich geheiratet haben sie beim evangelischen Garnisonspfarrer in Schleswig. Die beiden Kinder wurden evangelisch getauft und konfirmiert. Oma ist aber katholisch geblieben. Sie hat sich aber nie sonderlich dafür interessiert. Bei der Beerdigung vor einem Jahr hatten wir dann ein Problem. Sie war das einzige katholische Familienmitglied und wir kannten natürlich auch keinen katholischen Pfarrer. Außerdem sollte sie auf einen evangelischen Friedhof, da er für meine Tante gut erreichbar ist und dort auch andere Familienangehörige liegen. Letztendlich hat der evangelische Pfarrer dann nach einigen Überredungen die Beerdigung durchgeführt. Er mußte aber erst bei seinem katholischen Kollegen um Erlaubnis bitten. |
#15
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Bei meinen Vorfahren gab es im 19. Jahrhundert einige Trauungen zwischen a.k. und r.k.
gruss uli |
#16
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bei meinen Vorfahren ging es immer zwischen kath. und ev. schon 18xx, uneheliche kinder waren anscheinend auch an der Tagesordnung. So streng waren die dann doch nicht
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#17
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Hallo,
mich beschäftigt gerade ein Fall unterschiedlicher Konfessionen in meiner Ahnengalerie. Daher habe ich gesucht, ob hier schon ähnl. diskutiert wurde. Bin also hier gelandet. Zunächst einmal habe ich im im Internet gesucht und dies gefunden, das ich hier für alle, die hier schon diskutiert haben noch zur Info reinstellen möchte, ist gänzlich online im Internet und bestimmt noch für einige interessant. http://dlib-pr.mpier.mpg.de/m/kleioc...s/%22132071%22 Meine Frage: Mein Großvater, mütterlicherseits wurde 1877 in Berlin geboren und evangelisch getauft (Nachweis der Alt-Berliner Taufkartei, EZAB), Original-Kirchenbuch = Verlust); Geburtsurkunde vorhanden. Sein Vater war katholisch, die Mutter evangelisch. Um bei den Eltern weiterzukommen, frage ich mich nun, wie ich deren Eheschließung finden soll, da ich ja keine Ahnung habe, in welcher Kirche sie wie (ökumenisch?) getraut wurden. Andreas schrieb hier:"Die Trauung findet sich "der Theorie nach" in den Kirchenbüchern beider Konfessionen" Ich habe schon im EZAB Registerbände durchgeschaut zu Trauungen, da fand ich bisher nichts. Sollte ich mir jetzt die möglichen katholischen Kirchengemeinden der Umgebung vornehmen, in denen eine solche Hochzeit eventuell nach katholischen Ritus stattgefunden haben könnte? Ich habe gehofft, dass es irgendeine übergeordnete Stelle für die Katholiken, wie eine Diözese für Berlin gibt, bei der man, wie z.B. in der Altberliner Taufkartei von 1800-1874 für die Protestanten, alphabetisch suchen könnte. Aber dies scheint so nicht möglich zu sein. Wer hat hier mehr Ahnung? Bei mir taucht dieser Fall zum ersten Mal auf. Bisher hatte ich nur schlesische Katholiken, aber keine Berliner "zu bearbeiten" Wie kann ich weiter vorgehen Grüße - Dorothea |
#18
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Hallo, Dorothea!
Du könntest Dich an das Landesarchiv Berlin wenden. Dort gibt es die Berliner Einwohnermeldekartei, für den Zeitraum 1875 bis 1948 bzw. 1960. Darin sind die Abmeldungen von Personen verzeichnet, wegen Umzug und Tod. Für Berlin (West) reichen diese Daten bis 1960, für Berlin (Ost) bis 1948. Das Landesarchiv erteilt normalerweise keinen Auszug aus der Kartei, ermittelt aber das zuständige Standesamt, bei dem der Eintrag vorhanden sein müßte (wenn nicht infolge Kriegsschäden nicht mehr vorhanden). Die Anfrage ist kostenpflichtig, Euro 10,- pro gesuchter Person. Ich hatte bei einer ähnlichen Anfrage das Glück, dass sich bei den Meldedaten weitere Angaben zu Heiratsdatum und Kindern fanden. Ob das in Deinem Fall auch so ist, weiß ich natürlich nicht. Internet-Seite des Landesarchivs Berlin: www.landesarchiv-berlin.de Email-Anschrift: info(at)landesarchiv-berlin.de Die Ergebnisse Deiner Suche hier später zu lesen, wäre sehr interessant. Viel Erfolg und liebe Grüße, Ina |
#19
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Hallo, Ina,
mh - auch eine Möglichkeit. Mit denen hatte ich auch schon zu tun, aber kein Glück, in einem anderen Fall. Die hatten mir auch geschrieben, dass deren alte Kartei sehr lückenhaft sei. Aber egal, kann ich ja noch mal versuchen, vielleicht hab ich diesmal ja mehr Glück? Aber, wenn sich hier nochmal jemand melden kann bzgl. der spezifischen Katholiken-Thematik für Berlin und ev. auch noch im Zshg mit Protestanten, wäre ich nach wie vor an Info's interessiert. Danke - Ina für Deine Idee Beste Grüße Dorothea |
#20
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Hallo, Dorothea!
Eine Ehe zwischen katholischen und evangelischen Personen hatte ich bereits häufiger bei meinen Vorfahren. Interessanterweise habe ich die Einträge zumeist in den katholischen Kirchenbüchern gefunden, seltener in den evangelischen. Von den katholischen Pfarrern wurde dann bei dem jeweiligen nicht-katholischen Teil der Zusatz acatholicus hinzugesetzt. Es gibt ein Diözesanarchiv in Berlin, als Bistumsarchiv des Bistums Berlin. Dort werden eine Unzahl ausgesprochen interessanter Unterlagen verwahrt. Email-Anschrift: info(at)dioezesanarchiv-berlin.de Die Kirchenbücher der einzelnen Pfarrstellen werden jedoch dezentral gelagert, in den jeweiligen heute existierenden Pfarrämtern. Dort bin ich jeweils fündig geworden. Eine Anfrage an das Diözesanarchiv kann dennoch lohnend sein, je nach Thematik, Zeitraum und dort dazu vorhandenem Material. Normalerweise erhält man zumindest genauere Hinweise, an wen man sich wenden kann. Viel Erfolg und Spaß weiterhin, liebe Grüße, Ina |
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