Vorgeschichte:
Jacob Mosa, Arbeiter, hat Ludowika geb. Kreft geheiratet. Diese hatten einen Sohn namens Michael Mosa.
Michael Mosa wurde am 31.08.1860 an einem Ort geboren, der nicht entziffert werden konnte. „…hoeft“. Ev. Oxhöft?
Michael Mosa ist von Beruf Arbeiter und katholisch.
Am 06.12.1892 heiratet er in Ziganeknberg in der Nähe von Danzig Langfuhr die Antonie geb. Cichosz.
Michael und seine Frau Cichosz haben vier Kinder. Vier konnte ich ausmachen, was nicht bedeutet, dass es weitere gab:
- Joseph August Mosa wurde am 06.03.1891 in Oliva, Friedensschluss geboren.
- Paul Mosa wurde zwischen ca. 23.02.1893 und 22.02.1894 in Danzig Langfuhr geboren.
- Georg Karl Mosa wurde am 08.04.1897 in Zigankenberg in der Nähe von Danzig Langfuhr geboren.
- Anton Aloysius Mosa wurde am 20.02.1900 in Zigankenberg geboren.
Von Paul habe ich die Geburtsurkunde noch nicht gefunden, da ich nur sein Todesdatum mit Altersangabe habe. Zurückgerechnet ergibt das den ungefähren Zeitraum seiner Geburt. Von diesem Zeitraum sind die Geburtsurkunden online vorhanden, aber so viele, dass ich nur wenige pro Woche durchschaue. Das wird noch sehr lange dauern.
Michael Mosa wird am 09.09.1911 eine neue Ehe eingehen. Mit Therese Pioch. Sie heiraten in Danzig Langfuhr. 1908 – schon vor er Ehe – haben sie ein Kind zusammen. Annalise Mosa (sie wird am 27.11.1908 im Bahnhofsgebäude von Zoppot geboren). 1912 folgt Herbert Otto Mosa (er wird am 03.11.1912 im Hebammen Institut Danzig Langfuhr geboren).
Der Fokus liegt aber auf Georg Karl Mosa und Anton Aloysius.
Am 1. Juni 1932 wird in Danzig Langfuhr ein Junge geboren. Er bekommt den Namen Anton. Er ist – wie seine Mutter Eva Richert, katholisch. Es wird kein Vater in der Geburtsurkunde eingetragen (sie ist nach damaligem Recht noch minderjährig, ob das der Grund ist?).
Eva ist Arbeiterin und wohnt am Heiligenbrunnerweg 21.
Der Junge scheint nicht zu Hause, sondern in einer Klinik oder einem Spital zur Welt gekommen zu sein. Einen Tag nach seiner Geburt meldet der Direktor des Spitals oder der Klinik die Geburt von Anton dem Standesamt. Anton’s Mutter lebt seit 1913 in Danzig.
Anton wurde um den 08. September 1931 gezeugt. Berechnet auf Grundlage der durchschnittlichen Schwangerschaftsdauer von 267 Tagen. Jedoch “halten“ sich nur etwa zehn Prozent aller Babys an diesen Durchschnittswert (zum Glück gibt es dafür Homepages mit Berechnungsoptionen).
Vom 15. August bis 15. September 1931 ist in Danzig Langfuhr ein lediger Mann namens Georg Karl Mosa gemeldet. Ab dem 24. September 1931 ist Georg Karl Mosa in einem ganz anderen Teil von Deutschland registriert. Georg Karl Mosa ist 15 Jahre und 7 Monate älter als Eva Richert. Ist er Anton’s Vater? Er lebte zumindest zur fraglichen Zeit am selben Ort.
Am Heiligenbrunnerweg 21 lebt auch Anton Aloÿsius Mosa. Er ist Schuhmacher und Georg Karl’s jüngerer Bruder. Er stirbt am 6. Oktober 1932 im Städtischen Krankenhaus Danzig. Ist er Anton’s Vater?
Gerüchten zu Folge soll Anton’s Vater kurz nach dessen Geburt gestorben sein oder sich das Leben genommen haben, weshalb Anton’s Bruder Georg Eva geheiratet hat.
Auch wird erzählt, dass Georg Mosa in Eva verliebt war und seinen jüngeren Bruder deshalb loswerden wollte. Sein Bruder Anton sei tatsächlich der Vater von Anton. Eva gab ihrem Kind den Namen des Erzeugers.
Georg Karl soll jemanden getötet und den Mord seinem Bruder angelastet habe. Sein Bruder hat sich im Gefängnis umgebracht, indem er eine Schere verschluckte.
Fakt ist, dass Georg und Anton Brüder waren, Fakt ist, dass Anton an selber Adresse wohnte wie Eva und Eva’s Kind den Vornamen von Anton bekam. Fakt ist auch, dass Anton im Oktober 1932 in einem frühen Alter (32 Jahre alt) starb. Und das der Tod vom Direktor des Spitals Danzig dem Standesamt gemeldet wurde, und durch keinen Verwandten.
Eva verlässt daraufhin (November 1932) mit ihrem Sohn Danzig und zieht zu Georg Karl Mosa, heiratet diesen und sie haben viele Kinder zusammen.
Georg Karl Mosa soll vor jener Zeit einmal in der Fremdenlegion gewesen sein. Er hätte somit vielleicht das Zeug, so etwas durchzuziehen. Jemandem zu schaden um den jüngeren Bruder loszuwerden und dann dessen Freundin zu heiraten. Und der Jüngere bringt sich im Gefängnis um.
Kleines Detail: Auch Paul Mosa stirbt kurz daraufhin. Am 22.02.1933. Auch sein Tod wird durch den Verwaltungsdirektor des städtischen Krankenhauses in Danzig bestätigt und nicht durch einen Verwandten.
…………………………………………..
Ich sehe zwei Möglichkeiten, dem nachzugehen.
Online gibt es Ausgaben der Danziger Allgemeine Zeitung.
Ich könnte dort im fraglichen Zeitraum (August 1931 bis Oktober 1932) alle Ausgaben durchgehen in der Hoffnung, dass ev. irgendwo von einem Mord berichtet wird. Oder von einer Gefängnisstrafe oder einem Prozess oder Urteil oder Selbstmord im Gefängnis.
Alternativ könnte ich nach Danzig fahren und dem Staatsarchiv einen Besuch abstatten. Vielleicht gibt es Häftlingslisten, Akten zum städtischen Krankenhaus oder was weiss ich.
Beispielsweise fand ich das Aktenzeichen 10/2551/0 ‚Wiezienie Karno-sledcze w Starogardzie Gdanskim (Gefängnis und Untersuchungsgefängnis in Starogard Gdansk), Jahre 1920-1939.
Dann Aktenzeichen 10/137/0, ‚Zaklad Karny w Gdansku’ (Gefängnis in Danzig) 1923-1944.
Oder Wyzszy Sad Krajowy w Gdansku (Oberlandesgericht in Danzig), 1866-1945.
Aktenzeichen 10/96/0.
Fragen:
Für Meinungen oder so wäre ich dankbar. Es ist eine sonderbare Geschichte, aber bisher hat sich alles als Wahrheit herausgestellt.
Jacob Mosa, Arbeiter, hat Ludowika geb. Kreft geheiratet. Diese hatten einen Sohn namens Michael Mosa.
Michael Mosa wurde am 31.08.1860 an einem Ort geboren, der nicht entziffert werden konnte. „…hoeft“. Ev. Oxhöft?
Michael Mosa ist von Beruf Arbeiter und katholisch.
Am 06.12.1892 heiratet er in Ziganeknberg in der Nähe von Danzig Langfuhr die Antonie geb. Cichosz.
Michael und seine Frau Cichosz haben vier Kinder. Vier konnte ich ausmachen, was nicht bedeutet, dass es weitere gab:
- Joseph August Mosa wurde am 06.03.1891 in Oliva, Friedensschluss geboren.
- Paul Mosa wurde zwischen ca. 23.02.1893 und 22.02.1894 in Danzig Langfuhr geboren.
- Georg Karl Mosa wurde am 08.04.1897 in Zigankenberg in der Nähe von Danzig Langfuhr geboren.
- Anton Aloysius Mosa wurde am 20.02.1900 in Zigankenberg geboren.
Von Paul habe ich die Geburtsurkunde noch nicht gefunden, da ich nur sein Todesdatum mit Altersangabe habe. Zurückgerechnet ergibt das den ungefähren Zeitraum seiner Geburt. Von diesem Zeitraum sind die Geburtsurkunden online vorhanden, aber so viele, dass ich nur wenige pro Woche durchschaue. Das wird noch sehr lange dauern.
Michael Mosa wird am 09.09.1911 eine neue Ehe eingehen. Mit Therese Pioch. Sie heiraten in Danzig Langfuhr. 1908 – schon vor er Ehe – haben sie ein Kind zusammen. Annalise Mosa (sie wird am 27.11.1908 im Bahnhofsgebäude von Zoppot geboren). 1912 folgt Herbert Otto Mosa (er wird am 03.11.1912 im Hebammen Institut Danzig Langfuhr geboren).
Der Fokus liegt aber auf Georg Karl Mosa und Anton Aloysius.
Am 1. Juni 1932 wird in Danzig Langfuhr ein Junge geboren. Er bekommt den Namen Anton. Er ist – wie seine Mutter Eva Richert, katholisch. Es wird kein Vater in der Geburtsurkunde eingetragen (sie ist nach damaligem Recht noch minderjährig, ob das der Grund ist?).
Eva ist Arbeiterin und wohnt am Heiligenbrunnerweg 21.
Der Junge scheint nicht zu Hause, sondern in einer Klinik oder einem Spital zur Welt gekommen zu sein. Einen Tag nach seiner Geburt meldet der Direktor des Spitals oder der Klinik die Geburt von Anton dem Standesamt. Anton’s Mutter lebt seit 1913 in Danzig.
Anton wurde um den 08. September 1931 gezeugt. Berechnet auf Grundlage der durchschnittlichen Schwangerschaftsdauer von 267 Tagen. Jedoch “halten“ sich nur etwa zehn Prozent aller Babys an diesen Durchschnittswert (zum Glück gibt es dafür Homepages mit Berechnungsoptionen).
Vom 15. August bis 15. September 1931 ist in Danzig Langfuhr ein lediger Mann namens Georg Karl Mosa gemeldet. Ab dem 24. September 1931 ist Georg Karl Mosa in einem ganz anderen Teil von Deutschland registriert. Georg Karl Mosa ist 15 Jahre und 7 Monate älter als Eva Richert. Ist er Anton’s Vater? Er lebte zumindest zur fraglichen Zeit am selben Ort.
Am Heiligenbrunnerweg 21 lebt auch Anton Aloÿsius Mosa. Er ist Schuhmacher und Georg Karl’s jüngerer Bruder. Er stirbt am 6. Oktober 1932 im Städtischen Krankenhaus Danzig. Ist er Anton’s Vater?
Gerüchten zu Folge soll Anton’s Vater kurz nach dessen Geburt gestorben sein oder sich das Leben genommen haben, weshalb Anton’s Bruder Georg Eva geheiratet hat.
Auch wird erzählt, dass Georg Mosa in Eva verliebt war und seinen jüngeren Bruder deshalb loswerden wollte. Sein Bruder Anton sei tatsächlich der Vater von Anton. Eva gab ihrem Kind den Namen des Erzeugers.
Georg Karl soll jemanden getötet und den Mord seinem Bruder angelastet habe. Sein Bruder hat sich im Gefängnis umgebracht, indem er eine Schere verschluckte.
Fakt ist, dass Georg und Anton Brüder waren, Fakt ist, dass Anton an selber Adresse wohnte wie Eva und Eva’s Kind den Vornamen von Anton bekam. Fakt ist auch, dass Anton im Oktober 1932 in einem frühen Alter (32 Jahre alt) starb. Und das der Tod vom Direktor des Spitals Danzig dem Standesamt gemeldet wurde, und durch keinen Verwandten.
Eva verlässt daraufhin (November 1932) mit ihrem Sohn Danzig und zieht zu Georg Karl Mosa, heiratet diesen und sie haben viele Kinder zusammen.
Georg Karl Mosa soll vor jener Zeit einmal in der Fremdenlegion gewesen sein. Er hätte somit vielleicht das Zeug, so etwas durchzuziehen. Jemandem zu schaden um den jüngeren Bruder loszuwerden und dann dessen Freundin zu heiraten. Und der Jüngere bringt sich im Gefängnis um.
Kleines Detail: Auch Paul Mosa stirbt kurz daraufhin. Am 22.02.1933. Auch sein Tod wird durch den Verwaltungsdirektor des städtischen Krankenhauses in Danzig bestätigt und nicht durch einen Verwandten.
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Ich sehe zwei Möglichkeiten, dem nachzugehen.
Online gibt es Ausgaben der Danziger Allgemeine Zeitung.
Ich könnte dort im fraglichen Zeitraum (August 1931 bis Oktober 1932) alle Ausgaben durchgehen in der Hoffnung, dass ev. irgendwo von einem Mord berichtet wird. Oder von einer Gefängnisstrafe oder einem Prozess oder Urteil oder Selbstmord im Gefängnis.
Alternativ könnte ich nach Danzig fahren und dem Staatsarchiv einen Besuch abstatten. Vielleicht gibt es Häftlingslisten, Akten zum städtischen Krankenhaus oder was weiss ich.
Beispielsweise fand ich das Aktenzeichen 10/2551/0 ‚Wiezienie Karno-sledcze w Starogardzie Gdanskim (Gefängnis und Untersuchungsgefängnis in Starogard Gdansk), Jahre 1920-1939.
Dann Aktenzeichen 10/137/0, ‚Zaklad Karny w Gdansku’ (Gefängnis in Danzig) 1923-1944.
Oder Wyzszy Sad Krajowy w Gdansku (Oberlandesgericht in Danzig), 1866-1945.
Aktenzeichen 10/96/0.
Fragen:
- Was denkt ihr über diese Geschichte? Plausibel? Erklärungen? Tipps?
- Ist jemandem etwas über das ‚Städtischen Krankenhaus Danzig’ bekannt? Damalige Adresse? Wenn der Direktor von diesem den Tod meldet, was sagt uns das? Jemand war krank und im Spital und starb, oder bei einer Operation oder weil er einen Unfall hatte. Oder wenn jemand angegriffen wurde und den Verletzungen erlag oder wenn vielleicht jemand im Knast sich versucht hat umzubringen?
- Was gab es damals für Gefängnisse in Danzig? Wo lagen die, wie hiessen die?
- Welche Kirchen würden in Frage kommen? Denkt ihr, in so einem Fall würde (jemand bringt sich im Gefängnis um bzw. versucht es, wird ins Spital gebracht und stirbt dort) es einen Eintrag im Kirchenbuch geben? Und welche Kirche würde in Frage kommen?
Für Meinungen oder so wäre ich dankbar. Es ist eine sonderbare Geschichte, aber bisher hat sich alles als Wahrheit herausgestellt.
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