Worum geht es sinngemäß in dem Text

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  • Erich82
    Erfahrener Benutzer
    • 08.03.2011
    • 591

    [gelöst] Worum geht es sinngemäß in dem Text

    Quelle bzw. Art des Textes: Kirchenrechnungsunterlagen
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1745
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Beckendorf
    Namen um die es sich handeln sollte: Heinrich Peine; Barnstorf


    Hallo zusammen,

    ich benötige Hilfe beim ungefähren Verständnis, worum es in dem Text geht.

    Es dreht sich irgendwie um Kapital, welches von einem Ackermann zu Ottleben, Heinrich Peine stammt.

    Könnt ihr erlesen, was es damit auf sich hat? Wird über den Peine näheres ausgesagt? Für mich ist es sehr schwer zu lesen, bin daher für jede Hilfe dankbar!!!!

    LG Erich
    Angehängte Dateien
  • Verano
    Erfahrener Benutzer
    • 22.06.2016
    • 7819

    #2
    Hallo Erich,


    hier ein Anfang. Wenn alles gelöst ist kann man eine Zusammenfassung machen.
    Ein wenig weißt du jetzt schon.


    Wegen des Peinischen Capitals habe hirmit sub fide
    pastorali und wie ich es gedenke vor Gott zugewant,
    worten, nachrichtlich melden wollen: Daß Heinrich
    Peine ein Ackermann in Ottleben, da er auf deinem
    Sterbe Bette lag, mich zu sich fodern laßen, und
    zu mir gesagt: Es wäre ihm Bernstorff alhier
    zu Beckendorf annoch 100 rhtl laut obligation
    schuldig. Weil er nun dieselbe nicht bezahlen wollen
    oder können; Er Peine aber nicht gesinnet aus ge-
    wißen Ursachen ihm zu schenken: so wolle er solche
    der hiesigen Kirche schenken, und überreichte
    mir die Obligation.
    Viele Grüße August

    Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

    Kommentar

    • Karla Hari
      Erfahrener Benutzer
      • 19.11.2014
      • 5878

      #3
      hola,


      ich führe das mal weiter:


      Hiebey wäre nun seine Wille
      daß bey seinen erfolgen Tode ihm zu Beckendorff
      ein Leichen Zug wie (anderen hier ...) gewöhnlich geschehe damit
      aber die Leute wüssen warum, möchte ich es von
      der Canzel sagen. Ferner
      wolte er daß von der Jährl. interesse dieses
      Capitals der zeitige Prediger jährlich 1 Thaler em-
      pfinge, das übrige aber zum Besten der Kirche
      angewendet würde. Ich meldete solches so fort
      dem damahls noch lebenden Herrn Hieronymo Au-
      gusto von der ... und hielt an um consens
      und permission des Leichenzuges, da ich denn zur
      Antwort erhielt, ich solte mir alle Tage 105 Thaler
      schenken und dafür eine LeichenZug thun lassen
      das wäre Er gar wohl zu frieden. Als ich nun
      von der Canzel abkündigte wie der LeichenZug
      an dem Tage geschehen weil Peine gestorben
      und der Kirche 105 Thaler geschenket. so sagte
      Bernsdorff gantz laute: Hast et noch nich Ich
      aber schwieg dazu stille. Da ich nun durch die Kirch
      Väter bey herannahender Kirchen Rechnung Brens-
      dorffen sagen lies: Er hätte in der Kirche gehöret
      wie Peine die auf seinem Hofe stehende 105 ...
      der Kirche geschenket als hoffete ich er würde bey
      der Kirchen-Rechnung die Interesse von dem
      Jeher deshalb entrichten. so hatte er gesagt dazu
      verstünde er sich nicht, Hierüber müsten denn die
      Kirchväter zu Windorff verklagen, und es entstand
      ein Process. Indem aber die Sache nach Halle Zum
      Spruche geschicket war. so wurde der Kirche
      das Capital zugesprochen, und Bernstorff
      wurde an da mit seiner Foderung

      an die Peinischen Erben verwiesen. Nun
      wolte Er sich zwar anfänglich noch nicht geben,
      sondern an die Regierung gehen: allein
      nachdem ihm remonstration geschehen
      und die Kosten des Processes nebst denen
      Zinsen die schon aufgelaufen erlaßen;
      so get Er sich u. hat von den an jährlich
      die Interessen befehlet. Beckendorff
      den 7. April 1745
      Unterschriften
      Zuletzt ge?ndert von Karla Hari; 15.01.2019, 13:52.
      Lebe lang und in Frieden
      KarlaHari

      Kommentar

      • Erich82
        Erfahrener Benutzer
        • 08.03.2011
        • 591

        #4
        Vielen Dank!!!!!

        Ihr seid großartig!!!

        Kommentar

        • Verano
          Erfahrener Benutzer
          • 22.06.2016
          • 7819

          #5
          Ja, Karla hat es prima gemacht.


          H. Peine, auf seinem (Tippfehler von mir mit deinem) Sterbebett
          erzählt dem Pastor, dass Bernstorff ihm noch 105 (Fehler von mir) Taler schuldet.
          Peine will sie ihm aber nicht schenken, sondern das Geld solle der Kirche zu Gute kommen.
          Vom Zins solle der Prediger jährlich 1 Taler bekommen.
          Nach dem Tod Peines erhielt der Pastor die Genehmigung für den Leichenzug und schenkte sich das Geld. Das wurde von der Kanzel verkündet.
          Bernstorff war damit nicht einverstanden, so kam es zur Klage.
          Nach dem Prozess wurde der Kirche das Geld zugesprochen und Bernstorff an die Erben verwiesen.
          Schließlich gab er auf.
          Viele Grüße August

          Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

          Kommentar

          • Karla Hari
            Erfahrener Benutzer
            • 19.11.2014
            • 5878

            #6
            ich hab auch noch jede Menge Tipp- und Lesefehler drin.
            Ich übe 10 Finger tippen und treffe noch oft daneben und es fällt mir nicht immer auf.
            Der Text ist aber doch einigermaßen umständlich, so dass ich nicht wirklich verstehe, was an manchen Stellen denn gemeint ist.
            Im großen und ganzen wird die Deutung von August schon stimmen.
            Lebe lang und in Frieden
            KarlaHari

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