Gefangenschaft in Frankreich

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  • stony
    Benutzer
    • 04.05.2009
    • 68

    Gefangenschaft in Frankreich

    Hallo Forumsleser
    Ich habe ein Problem bei dem ich auf eure Hilfe hoffe.
    Mein Großvater war in französischer Gefangenschaft von 1945-48. Aus einem Schriftwechsel konnte ich seinen Lagerort entnehmen. Chartres - St. Menehould 74.

    So und das ist dann auch das Problem. Chartres liegt etwa 60 km südwestlich von Paris. St. Menehould fas 200km östlich von Paris (Google) Eine andere Kombination der Örtlichkeiten (anderes Chartres oder anderes Menehould) habe ich nicht gefunden.

    Gibt es hier jemanden der sich mit den Gefangenenlagern in Frankreich auskennt?

    PS: im Wehrmachsforum hab ich schon gepostet, jedoch in den letzten zwei Wochen keine Antwort bekommen

    Vielen Dank an alle die mithelfen

    Gruß
    Andre
    Gesucht:
    Steinbrecher in Klein Rosen, Pilgramshain;
    Kosin in Treblin/Pommern, Pilgramshain;
    Scholz in Standorf und Thomaswaldau;
    Hoch in Standorf und Thomaswaldau
  • lazykate
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2008
    • 181

    #2
    Hi,

    ich habe ein ähnliches Problem mit meinem Großonkel. Der war auch in frz. Gefangenschaft, in Le Mans. Im Netz finde ich wenig und angeblich gab es wohl mehrere Unterlager.
    Bei Dir ist nun aber der geographische Abstand für ein Unterlager echt groß. Woher hast Du denn die Info? Hast Du WASt und DRK schon kontaktiert. Gerade die Unterlagen der westalliierten Mächte müssten bei der WASt vorhanden sein, mit Akte und pipapo.
    Ein guter Ort zum Fragen ist auch das Vermisstenforum http://www.vksvg.de/index.php.

    Gruß, Kate
    Suche Familienmitglieder die sich in folgender Auflistung wiederfinden, einreihen oder wohlfühlen...
    Kelbra: Hendrich, Karnstedt
    Stolberg/ Harz: Kramer
    Neuhaldensleben: Jacobs, Kannenberg, Keesdorf
    Neustadt/ Orla (Lichtenau): Körner, Köhler
    Fürstentum Ratzeburg: Bahrs, Clasen
    Oppach: Seifert
    Witoldowo (Raum Wloclawec): Tessmann, Rosentreter
    Podgaj
    (Raum Wloclawec): Felmet
    Pyaschen/ Franzwalde (Pommern): Lietz, v. Sikorski, v. Malottki, v. Wnuk Lipinski, v. Lonski, v. Kiedrowski


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    • Ilmensee
      Neuer Benutzer
      • 12.04.2010
      • 3

      #3
      Hallo Stony,mein Vater war auch in frz Gefangenschaft.Er hat erzählt,dass er bei einem Bauern arbeiten musste. Von einem Lager haben wir nichts gewusst,er wurde danach in ein Camp de Niederpreisig verbracht, und anschliesend zu den Amerikanern in dieses Mörderische Lager Bretzenheim verbracht, wo wohl seine schlimmste Zeit der Gefangenschaft begann. Er hats überlebt,und wurde 1947 entlassen.Gruß Wolfgang

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      • stony
        Benutzer
        • 04.05.2009
        • 68

        #4
        Hallo Kate, hallo Wolfgang
        Tja, dass ist alles so komisch...
        Mein Großvater hat auch auf einem Bauernhof gearbeitet. Allerdings sind die Erzählungen 30 Jahre alt und da war ich noch Grundschüler..... Mir ist auch so, als hätte er gesagt bei Nancy gewesen zu sein.

        Das DRK hat nichts über ihn, HOK auch nicht. Von der WaSt bekam ich ein Schreiben, dass keine Unterlagen von meinem Großvater vorhanden sind. Jedoch konnte von der WaSt ein sogenannter Entschädigungsantrag gefunden werden.
        In dem steht drin, dass mein Großvater nach Chartres gebracht wurde. Adresse während der Gefangenschaft angeblich St. Menehould 74.
        Von Nancy ist keine Rede.
        Gesucht:
        Steinbrecher in Klein Rosen, Pilgramshain;
        Kosin in Treblin/Pommern, Pilgramshain;
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        • meyerhans
          Erfahrener Benutzer
          • 21.04.2006
          • 474

          #5
          Gefangenschaft in Frankreich

          Hallo,

          Ich habe da etwas was Euch vielleicht helfen könnte.

          Bei pga das g könnte auch ein q sein. Ich habe die Seite
          noch nie aufgerufen, werde es aber gelich mal probieren.

          Amicalement!
          Hans

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          • meyerhans
            Erfahrener Benutzer
            • 21.04.2006
            • 474

            #6
            Gefangenschaft in Frankreich

            Désolé, Die Seite gibt es nicht mehr.
            Aber unter prisonniers de guerre allemands en France gibt es ein
            Forum. Evtl. kann da jemand helfen. Es ist ein Tabouthema in Frankreich.

            Amicalement!
            Hans

            Kommentar

            • Svenja
              Erfahrener Benutzer
              • 07.01.2007
              • 4353

              #7
              Hallo zusammen

              Kennt ihr schon diese Auflistungen französischer Kriegsgefangenenlager?

              http://wiki-de.genealogy.net/Gewahrs...enlager_(WK_II)







              Ich werde mal schauen, ob ich auf französischen Websites noch mehr
              Informationen zu den Lagern in Chartres und St. Menehould finde.

              Diesen Buchtipp zum Lager Chartres habe ich gerade gefunden, ich kenne das Buch aber nicht:

              Baginski, Christophe / Lauer, Christine (Hg.): Walter Ohler "Der Herr hat uns hierhergebracht".
              Kriegsgefangenschaft und Theologiestudium in den Lagern Chartres und Montpellier 1945-1949
              Landau: Knecht Verlag 1999

              Moosburg Online: Kriegsgefangenenlager - POW camps - camps de prisonniers de guerre (Literatur - bibliography - bibliographie)


              Gruss
              Svenja
              Zuletzt geändert von Svenja; 26.04.2010, 18:16.
              Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
              https://iten-genealogie.jimdofree.com/

              Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

              Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

              Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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              • stony
                Benutzer
                • 04.05.2009
                • 68

                #8
                Svenja, du bist Klasse!
                Ein Puzzlestück kommt zum Anderen...
                Die ersten beiden Seiten kannte ich schon, die dritte Seite bringt mich zum Freudenschrei.
                NANCY - die Verbindung ist da! Die Millitärregion 20. Nancy mit dem Depot 62 Menehould
                Gesucht:
                Steinbrecher in Klein Rosen, Pilgramshain;
                Kosin in Treblin/Pommern, Pilgramshain;
                Scholz in Standorf und Thomaswaldau;
                Hoch in Standorf und Thomaswaldau

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                • Svenja
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.01.2007
                  • 4353

                  #9
                  Hallo stony

                  Ich habe gerade noch etwas interessantes bezüglich Chartres gefunden:

                  "55 000 prisonniers de Guerre internés dans 2 camps américains autour de Chartres:
                  Camp 14 à le Coudray - Camp 25 à Voves, qui deviennent respectivement dépôts
                  de prisonniers de Guerre 501 et 502."

                  55000 Kriegsgefangene, die bisher in 2 Lagern der Amerikaner bei Chartres waren
                  (Camp 14 in le Coudray und Camp 25 in Voves) wurden den Franzosen übergeben,
                  die Lager wurden zu den Kriegsgefangenen Depots 501 und 502 umbenannt.

                  Das geht aus einer Mitteilung vom 6. Juni 1945 hervor.
                  Am 7. Juli 1945 sah es dort folgendermassen aus:

                  Camps de Chartres (5. Region):
                  Le Coudray 38000 Gefangene
                  Voves 21000 Gefangene
                  Insgesamt 59000 Gefangene



                  Gruss
                  Svenja
                  Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                  https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                  Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

                  Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

                  Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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                  • stony
                    Benutzer
                    • 04.05.2009
                    • 68

                    #10
                    Neuaufnahme

                    So ihr Lieben
                    Nach langer Zeit kann ich nun endlich wieder einmal meinem Hobby fröhnen.
                    Mein nächstes Ziel ist es etwas mehr Licht in die Zeit der Gefangenschaft meines Großvaters zu bringen.

                    Seine Gefangenschaft verbrachte er ja, wie bereits bekannt in Frankreich.
                    Nun zum verzeichneten Aufenthaltsort.

                    Auf einem Schriftstück steht "St Menehould 74"
                    Das Lager dort hieß aber "St Menehould 62".

                    Könnte es vielleicht eine Hausnummer sein?

                    Auch in Deutschland ist/war es ja üblich, als Straßennamen noch nicht so verbreitet waren in Orten einfach durchzunummerieren.

                    Erstes Haus die 1, zweites die zwei...

                    Gab es so etwas auch in Frankreich? oder
                    Könnte es vielleicht ein Postzustellbezirk gewesen sein?

                    Gruß

                    Stony

                    Ergänzung:
                    Ich habe im Gemeindeverzeichnis vom Kanton St Menehould einen Ort "Châtrices" gefunden. Ob es vielleicht dort weitergeht?
                    Auf den Papieren war ja von Chartre die rede, aber vielleicht ein Schreibfehler meines Opas bzw. seiner Enkelin, die das Formular (laut Schriftbild) für ihn ausgefüllt hat?

                    Auf Google Maps im Satellitenbild scheint es, als sei dieser Ort nur ein oder zwei Gehöfte. Könnte ja zu der "Arbeit beim Bauern" passen...

                    Ja ja die Phantasie
                    Zuletzt geändert von stony; 09.08.2012, 14:35. Grund: Ergänzung
                    Gesucht:
                    Steinbrecher in Klein Rosen, Pilgramshain;
                    Kosin in Treblin/Pommern, Pilgramshain;
                    Scholz in Standorf und Thomaswaldau;
                    Hoch in Standorf und Thomaswaldau

                    Kommentar

                    • Karle
                      Erfahrener Benutzer
                      • 13.08.2009
                      • 144

                      #11
                      Hallo Stony,

                      leider schreibst Du nicht wo Dein Großvater gefangen wurde.
                      Möglich wäre ja das ihn die Amerikaner gefangen genommen haben.

                      Da würde dann durchaus die Möglichkeit bestehen das er nach Chartres transportiert wurde:

                      CCPWE (Continental Central Prisoners of War Enclosures)

                      No. 14 Chartres (errichtet ca. September 1944)
                      Sammellager für ca. 60.000 Gefangene.

                      Aufgrund der unerwartet gewaltigen Masse von Kriegsgefangenen kam es zu massiven Versorgungsproblemen seitens der Amerikaner. (Es musste ja das meiste per Schiff über den Atlantik gebracht werden und der Krieg war ja noch nicht aus)
                      Da war man froh später PoW's zu den Franzosen überstellen zu können. Diese Gefangenen sollten
                      Wiedergutmachung in Form von Arbeitseinsätzen für Frankreich leisten.
                      Dazu wurde erneut selektiert, Ältere und Schwache blieben bei den Amerikaner (und kamen bald frei), kräftige Männer und kräftige junge Burschen wurden den Franzosen überstellt. Diese wurden dann in verschiedene Lager verbracht.

                      Zunächst: Die Franzosen rächten sich. Die Versorgung war katastrophal. Viele erkrankten an Ruhr und starben. (Das internationale Rote Kreuz hatte sich mehrmals beschwert). Nach den Lockrufen der Werber der Legion (gutes Essen, gutes Geld usw.) wurden dann unter den Verbliebenen arbeitsfähige Leute für z.B. die Bauern gesucht. Wer seine Fähigkeit beweisen konnte kam und blieb dann später auch in einer ferme (Art Bauernhof, ca 100 ha groß).
                      Wer Glück hatte erwischte einen 'guten' Bauern und wurde auch gut behandelt.
                      Die "Betreuung" lief die ganze Zeit über aber trotzdem über das Lager (zensierte Post, Tabak etc)
                      Ab 1946 wurde es etwas entspannter.
                      1947 wurde Frankreich auf Druck des Roten Kreuzes angehalten seine Gefangenen zu entlassen.
                      Es gab einen 10-Kategorien Plan zur Entlassung innerhalb eines Jahres. Die Kategorie richtete sich nach Angehörigen in Deutschland, die Zahl der Kinder usw. Gleichzeitig wurde auch ein Angebot unterbreitet ab sofort eine Arbeitsverpflichtung für 1 Jahr beim jeweiligen Arbeitgeber einzugehen (sein Einverständnis vorausgesetzt). Vorteil: Wegfall des Gefangenenstatus, gleicher Lohn wie die zivilen Arbeiter, 4 Wochen Heimaturlaub.
                      Aufgrund der Kategorie verschob sich die Entlassung für viele ohnehin gegen Ende des avisierten Jahres.
                      Dadurch wurden auch zahlreiche Verträge abgeschlossen.
                      Auf diese Weise kamen manche auch erst 1948 nach Hause.

                      (Mein früherer Nachbar war auch noch ein Jahr freiwillig im Bergwerk geblieben und bekam dafür eine monatliche Rente die höher war als die Betriebsrente nach 40 Jahren im Betrieb)

                      Die Lagernummer ist sicherlich ein Übertragungsfehler. Bei einem unserer Angehörigen steht handschriftlich im Antrag teilweise ebenfalls manches 'etwas' anders. Ich denke das ist der langen Zeit in den Lagern und der nachlassenden Erinnerung geschuldet.

                      Vielleicht brachte meine Ausführung etwas "Licht ins Dunkel"

                      Schönen Gruß

                      Karle

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                      • stony
                        Benutzer
                        • 04.05.2009
                        • 68

                        #12
                        Hallo Karle

                        Vielen Dank für deine Ausführung.

                        Wahrscheinlich stimmt es, war ja auch bisher meine Theorie, das Chartres gemeint ist, wie es auch im Antrag geschrieben ist.
                        Gefangennahme war an der heutigen Deutsch- französischen Grenze.

                        Die Theorie mit der Namensähnlichkeit ist nur eine von vielen, um das "St. Menehould 74" zu erklären. Die Lager in der Gegend hatten alle andere Nummern.

                        Da mein Großvater nach seiner Gefangenschaft ja auch noch freiwillig für eine Zeit da gearbeitet hat, dachte ich, dass es vielleicht auch eine Postanschrift gewesen ist.
                        Im Antrag ist es glaube ich mit letzte Anschrift vermerkt.

                        Möglicherweise ist es ja der Hof / Ort auf dem mein Großvater gearbeitet hat.
                        Gesucht:
                        Steinbrecher in Klein Rosen, Pilgramshain;
                        Kosin in Treblin/Pommern, Pilgramshain;
                        Scholz in Standorf und Thomaswaldau;
                        Hoch in Standorf und Thomaswaldau

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