Böhmische Adelsfamilie?
Einklappen
X
-
Zwei Orte:
Vielleicht eine Spur.
Gruß DL
PS: Es gibt aber noch drei: http://cs.wikipedia.org/wiki/Seznam_..._%C4%8Cesku:_L
-
-
Ei, ei, ei, das ist ja mal wieder ein feiner "Max Asten" . Der Kerl war Wappenschwindler, sogar ein ganz berühmter und ließ so ziemlich jede Familie dem Adel entspringen, die bereit waren, ihn auf der Suche nach einem Wappen zu bezahlen. Da lohnt die Mühe nicht, lange zu suchen, denn der Mann erfand die schillernden Geschichten selbst."Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann
Kommentar
-
-
Zitat von Hina Beitrag anzeigenEi, ei, ei, das ist ja mal wieder ein feiner "Max Ast" . Der Kerl war Wappenschwindler, sogar ein ganz berühmter und ließ so ziemlich jede Familie dem Adel entspringen, die bereit waren, ihn auf der Suche nach einem Wappen zu bezahlen. Da lohnt die Mühe nicht, lange zu suchen, denn der Mann erfand die schillernden Geschichten selbst.
Bist Du Dir mit Max Asten vollkommen sicher oder könnte es für den böhm. Raum auch noch ein anderer Wappenschwindler sein?
Zitat von Lenz Beitrag anzeigenDazu müßte man den gesamten Text einsehen können, da Max Asten seine "Werke" immer auch signierte. Aber der Text spricht ja bereits für sich.Freundliche Grüße
Laurin
Kommentar
-
-
Zitat von Ex-DeutschLehrer Beitrag anzeigenEs gibt im tschechischen Internet mehrere Erwähnungen eines Adelsgeschlechts von Lukavec, als älteste 1352 Dluhomila von Lukavec.
aber nicht auf eine dem Ort nahestehende Adelsfamilie gleichen Namens.Freundliche Grüße
Laurin
Kommentar
-
-
Um ganz sicher zu gehen, ob es dieser Wappenschwindler war oder jemand, der ihn kopierte, müsste man das ganze Blatt sehen. Die Art der Zeichnung und der Textteil sprechen zumindest sehr für ihn. Nachahmer und andere Wappenschwindler gab es natürlich auch anderswo. Von einem wirklich seriösen Heraldiker, der das auf Grundlage von Forschungen erstellt hat, stammt das Blatt aber mit Sicherheit nicht. Das ist ein sehr typisches Fakeblatt mit Schablonenzeichnung. Auch die nicht nachvollziehbare Quellenangabe ist ein typisches Merkmal für ein Wappenfake."Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann
Kommentar
-
-
Hier wird das böhmische Adelsgeschlecht beschrieben: http://www.msgenealogie.wz.cz/slechta.htm
Im Anhang die Wappen.
Gruß DL
PS: "1352 Dluhomila von Lukavec" war natürlich ein Mann: Dluhomil von Lukavec. Das "a" ist mir beim Kopieren durchgerutschtAngehängte DateienZuletzt geändert von Ex-DeutschLehrer; 20.09.2012, 13:34.
Kommentar
-
-
Hallo DL,
vielen Dank für Deine wertvolle Information!
Es kann also davon ausgegangen werden, daß - wie Hina bereits erläuterte - der bewußte Wappenbrief eine eindeutige Fälschung ist
und nichts mit dem Geschlecht derer von Lukawetsch gemein hat.
@Hina
Leider ist mir bis jetzt auch nur der gezeigte Teil des Blattes zugänglich.Freundliche Grüße
Laurin
Kommentar
-
-
Hallo Gerhard,
ein Wappenbrief wäre das so und so nicht. Die sind vom Aufbau ganz anders. Das ist ein ganz typischer Fake, die sind auch fast immer gleich geartet. Viel Geschwafel über adelige oder ritteradelige Herkunft, ohne das wirklich zu spezifizieren, dann Quellen, die nicht recherchierbar sind, oft noch Daten die nicht passen (da verleihen schon gerne mal Kaiser, die längst das Zeitliche gesegnet hatten, immernoch Wappen oder sie waren in Wirklichkeit gar nicht Kaiser ). Aber das wichtigste fehlt überhaupt, nämlich wie die Familie eigentlich mit dieser alten adeligen Familie verbunden ist und wo der Adel verloren ging. Von einer erforschten Genealogie ist da keine Spur. Geht ja auch nicht, denn woher soll der Wappenschwindler wissen, wie z.B. der Urgroßvater desjenigen hieß, dem er das Wappenblatt verkaufte. Das ganze Geschäft ging folgendermaßen. Der Wappenschwindler setzte eine Annonce in die Zeitung (die meisten dieser Blätter stammen aus dem ausgehenden 19. Jh./Anfang 20. Jh.), dass man den Interessenten bei der Suche nach ihrem Wappen behilflich wäre. Damit wurde schonmal suggeriert, dass im Prinzip so ziemlich jede Familie ein Wappen haben könnte. Teuer war es auch nicht sonderlich, also gab es viele gutbürgerliche Familien, die es sich leisteten, solch einen Suchauftrag zu erteilen. Und welch ein Wunder, bei jeder auftraggebenden Familie wurde man fündig und konnte ihnen gegen weitere Zahlung auch einen "wunderschönen" angeblichen Wappenbrief aushändigen. Diese schmücken noch heute in unzähiger Zahl und inhaltlich gegen fast alle Regeln der Heraldik verstoßend, schön im goldenen Rahmen etliche Wohnzimmer in dem guten Glauben, dass sie von einem seriösen Heraldiker stammten. Es gab unter den Wappenschwindlern äußerst fleißige Leute, die auch etliche Gehilfen beschäftigten, die Tag und Nacht damit beschäftigt waren, ihre Schablonenzeichnungen anzufertigen und die immer wieder gleichen unsinnigen Texte zu verfassen. Einer davon war Max Asten, der u.a. ganz Franken flächendeckend damit ausstattete, der aber auch regionsübergreifend arbeitet. Es gab aber noch zahlreiche andere und sogar ganze Familiendynastien. Es gab auch Wappenschwindler, die als Quelle all ihrer "Recherche" andere derartige "Wappenbüros" angaben .
Viele Grüße
Hina"Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann
Kommentar
-
-
Hallo Hina,
vielen Dank auch Dir für die ausführlichen Darlegungen zum Wappenschwindel.
@DL:
Zwischenzeitlich konnte ich noch konkrete Personen mit den Adelsnamen Lukawetz / Lukawitz ermitteln:
Im Buch"Der Adel von Böhmen, Mähren und Schlesien", Anton Schimon - 1859, Seiten 96 und 84, sind genannt:
- Lukawetzky von Lukawetz (Wappen wie von DL gezeigt)
- Lukawski von Lukawitz (Wappen: Hund mit Fischschwanz; ich weiß nicht ob's "echt" ist)
- Kunesch von Lukawetz (Inkolat)
Freundliche Grüße
Laurin
Kommentar
Kommentar