Quelle bzw. Art des Textes: Heiratsvertrag
Jahr, aus dem der Text stammt: 1733
Ort und Gegend der Text-Herkunft: Region Halberstadt
Namen um die es sich handeln sollte: Reinecke, Ribbe
Jahr, aus dem der Text stammt: 1733
Ort und Gegend der Text-Herkunft: Region Halberstadt
Namen um die es sich handeln sollte: Reinecke, Ribbe
Hallo allerseits,
bei dem folgenden Text fehlen mir nur noch einzelne Worte bzw. Satzteile (sofern man bei diesem Geschreibsel von Sätzen reden kann).
Es handelt sich um einen Originalvertrag, der ganz offensichtlich von einer Person verfasst war, die des Schreibens und Formulierens eher nur sehr bedingt mächtig war, aber einen Versuch scheint es ihm wert gewesen zu sein und der Sinn erschließt sich ja durchaus ebenfalls, trotz diverser Wiederholungen, unvollständiger Sätze, auseinandergerissener Worte und einer geradezu horrenden Menge an Fehlern, die wohl auch für seine gebildeteren Zeitgenossen ganz klar Fehler gewesen wären.
Ich hoffe, dass ihr den für mich rein optisch nicht bzw. nur schwer lesbaren Teil (u.a. die Sachen, die irgendwo noch zwischengequetscht wurden) vielleicht auch noch entziffern könnt und habe mich bewusst dafür entschieden, den Text so fehlerhaft und zerrissen zu transkribieren, wie er geschrieben wurde:
"In den namen der heilin drey faldig kait
wirt zwih en an dreas Reyne kenn Con (...)
auf ge Rich auf ge Rich det und an drin an Riban
(...) als brau dich am
An dreas Riben Ein won ners alhier sein leiblich
doch ders
An dreis Rey niken als breudich am ver frey sein
ner braud haus und hof und der nach barelich
ge Rech dich keit und was dar zu ge hörett
nach bar lich ge Rechty keit
und freied sein ner brauet zwey mor gen Erb achker
und Ein mor gen Er bet er von sein Vader nach sain dota
Ein mor ge ist be lägen zwich den Stat Wäge an
Mich gell brans und matties brensche in belägan
Der an der mor ge ist be lägen auf den Roßen
barge zwieß en Christoffel Reineken und hans meyer
in be lägen
und er (?) frey ett zwey keüe
Also (?) frey et der Braut den lieben braudich am
dar wie der Ein morgen Erbach kers bey den steins ach
ern zwich En da fiet schra ders und Hein rich Könnem
in be lä gen Ein Rint zur vor zoch Kistund Kasden
ge (?) want und füchzich güllen gelß (?) brons wich chech
(...)
wer Un ge zur der Hochzeit fier hein ben bort
worren drey himben wey de Cat (?) zwey da ler
Vur (?) Rint fleiche Ein zwein zur hoch zeit
ein Hammelll Ein Halfaß bier hier mitt bescheinig
Heinrich Hambster als Frey wer ber
Andreas, Rainni ken Anders Ribbebrauvater
Eberhardt Künnike Casper reineck
Christoffl Reinenk"
Nur, damit ihr wisst, wie ich die Sache für mich in "geschönter" Form (mit Ausnahme dessen, was ich nicht lesen konnte) übersetzt habe:
"Im Namen der heiligen Dreifaltigkeit
wird zwischen Andreas Reinecken Consens (?)
aufgerichtet und Anne Trine Ribben (die Frau hieß Anna Catharina Ribbe)
(...) als Bräutigam
Andreas Ribbens Einwohners allhier leiblicher Tochter
Andreas Reinecke als Bräutigam verfreiet
seiner Braut Haus und Hof und die nachbarliche Gerechtigkeit
und was dazu gehört
nachbarliche Gerechtigkeit
und freit seiner Braut zwei Morgen Erbacker
und einen Morgen erbt er von seinem Vater nach dessen Tod
Ein Morgen ist belegen zwischen dem Stadtweg an
Michael Bruns und Matthias Brasche innen belegen
Der andere Morgen ist belegen an dem Roßberge
zwischen Christoph Reinecke und Hanß Meyer
innen belegen
und er freiet zwei Kühe
Also (?) freit die Braut dem lieben Bräutigam
darwieder einen Morgen Erbackers bei den Stein-
Ackern zwischen David Schraders und Heinrich Künnen
innen belegen ein Rind zur Fortzucht, Kisten und Kasten
Gewand und fünfzig Gulden Braunschweigischer
(...)
Währung. Zu der Hochzeit vereinbart
wurden drei Himpten Weizen (...) zwei Taler
für Rindfleisch, ein Schwein zur Hochzeit,
ein Hammel, ein halbes Faß Bier. Hiermit bescheinigt
Heinrich Hamster als Freiwerber (und allem Anschein nach als Schreiber des Textes)
Andreas Reinecke
Andreas Ribbe als Brautvater
Eberhard Künnecke
Caspar Reinecke
Christoph Reinecke"
Liebe Grüße (und ich hoffe, dass Ihr diesen Text nicht nur noch kompletter, als ich lesen, sondern ihn auch mindestens so genießen konntet, wie ich (ich finde es schon faszinierend und gleichzeitig rührend und lustig, wie sich der Briefeschreiber da lieber abgehaspelt hat, statt dem Brautpaar zuzumuten, extra Geld für einen Fachmann auszugeben, der die Sache sicherlich korrekter hätte schreiben und besser hätte formulieren können)!