Kriegsgefangenschaft - Entschädigung

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  • rsgs
    Neuer Benutzer
    • 30.11.2007
    • 1

    Kriegsgefangenschaft - Entschädigung

    Hallo,

    ja mir ist klar dass mein Thema hier nicht so ganz reinpasst, aber ich wäre trotzdem über jede Hilfe dankbar.

    Mein Vater kam gegen Ende des 2.ten WK für 6 Jahre in russische Kriegsgefangenschaft. Dort zog er sich u.a. Erfrierungen an den Füßen zu, die ihn mit 55 Jahren zu einem Frührentner machten.

    Eigentlich hätte er Anspruch auf Entschädigung (wird von unserem deutschen Staat bezahlt), aber laut einem Gutachter sind seine Probleme mit den Füßen auf Zigaretten und Alkohol zurückzuführen.
    Der Gutachter schreibt, dass mein Vater seit Beginn der Kriegsgefangenschaft täglich einen Liter Bier getrunken hat und mindestens eine Schachtel Zigaretten geraucht hat.
    Von Euch war wahrscheinlich keiner in russischer Kruegsgefangenschaft, aber ihr könntet mal Euren Opa fragen, ob es während der Gefangenschaft täglich Bier und Zigaretten für die deutschen Kriegsgefangenen gab... ist doch eigentlich für jeden normal denkenden Menschen eher unwarscheinlich.

    Der letzte vom Gericht bestellte Gutachter hat meinen Vater nicht einmal gesehen und kam auch zu dem Ergebnis, dass es an dem übermäßigen Alkohol und Zigartettenkonsum liegen muß.

    Nun meine Fragen an Euch:
    - Kennt jemand ein Forum speziell zu diesem Thema?
    - Hat jemand noch einen Verwandten, der auch gesundheitliche Probleme nach der russischen Kriegsgefangenschaft hatte?
    - Kennt jemand einen TV Sender der sich für so eine Geschichte interessieren würde (es muß ja nicht unbedingt mit der Kriegsgefangenschaft zusammenhängen, es kann sich ja auch um einen Beitrag über die Willkür der deutschen Gerichte handeln, oder um medizinische Gutachten)

    Vielen Dank für Eure Antworten,
    Michael Schubert (Sohn)

    @Admin,
    bitte den Beitrag veröffentlichen, bzw. nicht gleich löschen, DANKE.

  • #2
    RE: Kriegsgefangenschaft - Entschädigung

    Hallo Michael Schubert,

    es betrifft zwar nicht die russische Gefangenschaft, aber ich kann mich an einen ähnlichen Fall erinnern.

    Ich weiß nicht mehr ob es um einen verfrühten Rentenantrag oder um eine Entschädigung ging. Aber mein Vater wurde zu einem Facharzt nach Hamburg geschickt (wir haben im südlichen Niedersachsen gewohnt), zwecks erforderlicher Untersuchung. Angeblich gab es dort einen ausgezeichneten Professor, der solche Untersuchungen Bundesweit durchführen würde.

    Eines der Ergebnisse im Untersuchungsbericht war: Gebiß einwandffrei, alle Zähne in Ordnung. Nun sollte man wissen, dass mein Vater kriegsbedingt sich die Zähne ziehen lassen musste und eine Vollprothese trug. Ja, das waren schon Fachärzte. Soweit ich mich erinnern kann, wollte mein Vater damals gegen den Professor klagen, da auch die anderen Aussagen entsprechender "Unsinn" waren. Aber es rieten ihm alle davon ab. Wie sagt man so schön: eine Krähe hackt der anderen die Augen nicht aus.

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    • Olaf1
      Neuer Benutzer
      • 28.11.2007
      • 1

      #3
      RE: Kriegsgefangenschaft - Entschädigung

      Hallo Michael,

      Der Gutachter schreibt, dass mein Vater seit Beginn der Kriegsgefangenschaft täglich einen Liter Bier getrunken hat und mindestens eine Schachtel Zigaretten geraucht hat.
      Wie kommt der Arzt darauf? Hat ihm das sein Vater erzählt?

      Vielleicht sollte Dein Vater mal beim Suchdienst des Roten Kreuzes Informationen über das Lager einholen in welchem er war!

      Es gibt da auch sehr gute Fachliteratur zu den Verhältnissen in russischen Lagern (Reihe "Zur Geschichte der Deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion")


      Gruß Olaf

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      • liseboettcher
        • 26.03.2006
        • 696

        #4
        RE: Kriegsgefangenschaft - Entschädigung

        Hallo, mein Onkel, der im Krieg nie in Rußland war sondern in Frankreich, wurde bei der Entlassung gleich nach 1945/46 in die damalige sowjetische Besatzungszone wieder gefangengenommen und zur Zwangsarbeit in die SU verfrachtet. Er kam erst um 1953 mit den anderen Heimkehrern nach Hause. Soviel ich weiß, gab es Entschädigungen, fragen kann ich ihn nicht mehr, weil +. Gibt es nicht den VdK, Verband der Kriegsgeschädigten usw., ich glaube er berät auch, allerdings evtl. nur seine Mitglieder. Aber vielleicht kannst Du dort einmal nachfragen, es gibt viele Ortsverbände, sie arbeiten als Sozialverband auch für andere Beschädigte.Hat sich der Gutachter vielleicht nur falsch ausgedrückt und meint mit seiner Bemerkung, die Beschädigungen bei Deinem Vater wären so, als wenn er: täglich usw... Und die Gutachterstelle bzw. das Amt hat die "Ironie" nicht verstanden? Das Kgfl möchte ich sehen, wo es den Soldaten so gut ging! Hier hätte man unbedingt widersprechen müssen. Wann war denn das?

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