Harry Binder: Wien + Paris

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  • Xylander
    Erfahrener Benutzer
    • 30.10.2009
    • 6447

    Zitat von Svenja Beitrag anzeigen
    Hallo
    Man könnte mal beim USHMM eine Anfage nach den Dokumenten machen, die sie ja offensichtlich haben. Ich vermute es handelt sich um Kopien von Dokumenten, die in einem Schweizer Archiv aufbewahrt werden.

    Otto Binder lebte bis 1940 in Paris, dann etwa zwei Jahre in Montauban, Tarn-et-Garonne. Erst dann kam er in ein Lager, dann kurz wieder frei, dann nochmal in ein Lager. Von dort aus wurde er dann via Drancy nach Auschwitz deportiert. Genauere Daten und die Adresse in Paris kann man den Angaben bei Mémorial de la Shoah entnehmen.

    Wie ich schon mal schrieb könnte man bei einer Anfrage beim Mémorial de la Shoah evtl. noch mehr Dokumente zu Otto Binder und auch zu Harry Binder finden, als diejenigen, die bereits online einsehbar sind. Ebenso könnte man bei einer Anfrage in den Archives Nationales noch mehr Dokumente und Informationen über Harry Binder erhalten, als bereits bekannt sind.
    Gruss
    Svenja
    Hallo Svenja,
    danke für diesen Leitfaden, ich werde mein Glück versuchen. Wenn ein Berechtigungsnachweis verlangt werden sollte, habe ich allerdings vielleicht ein Problem. Bisher habe ich nur bei der Stadt Wien Meldeauskunft zu Blanka Feuchtbaum-Binder erbeten (zu Harry Binder gehts nicht). Möglicherweise bekomme ich schon nächste Woche das Ergebnis und berichte dann.
    Viele Grüße
    Peter

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    • sternap
      Erfahrener Benutzer
      • 25.04.2011
      • 4072

      Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
      Hallo sternap,
      der Anschluss Österreichs und die Emigration der Familie Binder gehören als Daten zum besseren Verständnis hinein
      die gesamtschau hilft vor allem uns bei der detektivischen fragestellung.


      Was Dir vorschwebt, die Gesamtschau, habe ich auch noch vor,
      mir schwebte da gar nichts vor.
      persönlich hatte ich aber schon nach den spuren der schweden bei der hilfe bei kinderrettungen, und der nachkriegs-sozialarbeit im besetzten österreich gesucht, dabei entdeckte ich damals handschriftliche aufzeichnungen eines nach schweden verschickt gewesenen schülers.so konnte ich den lebensweg des österreichischen kanzlers kreisky, und unseres präsidenten fischer, besser verstehen.
      ganz zufällig illustriert deine sippe binder und feuchtbaum nun außergewöhnliche fluchtwege, von denen so bisher kaum jemals hörte.
      es entdeckt sich uns allen ein stück zeitgeschichte außergewöhnlicher art.


      ohne die hilfreiche und hartnäckige suche von userin svenja wäre die räumliche dimension nicht klargeworden.
      freundliche grüße
      sternap
      ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
      wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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      • Xylander
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2009
        • 6447

        Hallo zusammen,
        bin dabei, heute nachmittag kommt die ergänzte Zeittafel.
        Viele Grüße
        Peter

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        • Xylander
          Erfahrener Benutzer
          • 30.10.2009
          • 6447

          Hallo zusammen,
          hier also die neue Tafel. Falls Ihr Fehler seht oder Ergänzungsvorschläge habt, ändere ich gern entsprechend. Eine volle, große Ausarbeitung mache ich dann in der nächsten oder übernächsten Version. Die Erwähnung eines Harry Binder 1970 in Wien mit ungeklärter Identität lasse ich vorerst heraus, bis wir mehr wissen. Ggf. geraten wir sonst in den Datenschutz. Für Euer Engagement im Thema Harry Binder, das inzwischen fast so etwas wie ein Projekt geworden ist, bin ich Euch sehr dankbar und hoffe, wir werden irgendwann auf gelöst stellen können.
          Viele Grüße
          Peter
          PS: Seh schon, Familie Feuchtbaum braucht eine Anmerkung. Als Ansatzpunkt für den Ausbau. Mache ich noch.

          Vita Harry Binder 1919-1998
          15.03.1919 Geburt von Harry Binder in Wien als Sohn von Otto Binder, Korrespondent, und seiner Ehefrau Blanka „Blime“ Feuchtbaum. Das jüdische Ehepaar stammt aus Galizien, hat 1918 in Wien geheiratet
          1923 Geburt des Sohnes Christian Binder, Bruder von Harry Binder
          1934 Otto Binder, Versicherungsbeamter, ist politisch links engagiert. Mitglied in SDAP und Republikanischer Schutzbund, illegaler Funktionär der RSÖ
          1935-36 Otto Binder wird verhaftet, angeklagt im großen Sozialistenprozess, wie ua auch Bruno Kreisky, freigesprochen
          13.03.1938 Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich. Nachfolgend „Arisierungen“, exzessive, organisierte und unorganisierte Zwangsmaßnahmen gegen Juden und ihr Vermögen
          1938 Familie Binder, zuletzt wohnhaft Wien Blindengasse 39, emigriert im Oktober nach Frankreich. Die Personen-Konstellation ist nicht ganz klar, kann gewechselt haben. Otto Binder wird Mitglied der Pariser RSÖ-Gruppe um Joseph Buttinger. Stationen von Otto Binder laut Mémorial de la Shoah: Oktober 1938 in Paris, Juni 1940 in Montauban, Dep. Tarn-et-Garonne, 25.02.1942 interniert im Camp de Septfonds, 18.6.1942 wieder frei, Hausarrest in Aulus-les-Bains, erneut interniert im Camp du Vernet, am 04.09.1942 von Drancy aus mit Konvoi 28 deportiert. Dort nicht erwähnt: am 09.09.1942 wird er in Auschwitz ermordet.
          Eine Internierung von Otto, Blanca und Christian Binder im Camp Argélès-sur-Mer findet sich in „Misión de Luis I. Rodríguez en Francia - La protección de los refugiados españoles, julio a diciembre de 1940“. Im Text wird nicht klar, in welchen Zeitraum die Intenierung der Familie Binder fällt. Im Archiv des Dep. Pyrenees Orientales gibt es online einen Eintrag für Christian Binder für die Zeit ab September 1939. Dieser Komplex bleibt bisher unklar, insbesondere, wie er sich mit der Chronologie im Mémorial de la Shoah abgleichen lässt.
          Für Harry Binder finden sich folgende Daten:
          1938-39 Periode der Akte der französischen Sureté Nationale (Überprüfung)
          1939-40 Periode der Akte der Fremdenlegion, Standorte Alençon und Caen, beide in der Normandie
          1942 2 illegale Einreiseversuche in die Schweiz unter dem Namen Binder-Neubauer, einer war am 24.9.1942 mit der Angabe, dass er staatenlos sei.
          08.11.1945 Geburt einerTochter aus der Ehe mit Ruzena Joséfa „Rogy“ Neubauer in Montauban Dep. Tarn-et-Garonne
          20.10.1947 Einbürgerung mit Frau und Tochter, Wohnort ist Montauban. Montauban und das Camp de Septfonds Tarn-et-Garonne (1945 geschlossen) waren Stationen im Leidensweg von Otto Binder, Harrys Vater
          1955 Geburt eines Kindes aus einer anderen Verbindung in Paris

          1955-1967 Geschäftsführer in Paris. Anfangs Schwerpunkt Schreibmaschinen, später auch Papeterie und Geschenke. Ende 1967 Rücktritt als Geschäftsführer. Danach anderweitige Erwähnungen in Paris oder Frankreich bisher nicht gefunden.
          16.03.1998 Tod in Wien. Bestattung auf dem Friedhof Oberlaa.

          Anmerkung zur Familie Feuchtbaum:
          Sie kam aus Galizien, das von 1772 bis 1918 zur Habsburger-Monarchie gehörte. Neben Blanka Blime Feuchtbaum *1894 mit ihrem Mann Otto Binder und ihren Söhnen Harry und Christian Binder lebten in Wien unter anderem die Brüder Salomon Feuchtbaum *1890 und Anschel Feuchtbaum *1894. Beide waren Fotografen. Im Verlauf des Themas wurden zu ihnen und ihren Familien zahlreiche Informationen gesammelt. Laut der Genealogie Feuchtbaum in jewgenpedia war ihr Onkel Anschel Feuchtbaum der Großvater von Blanka Feuchtbaum. Blanka und die Brüder Salomon und Anschel waren Altersgenossen, gehörten aber verschiedenen Generationen an. Ihr gemeinsamer Vorfahr war Moses Feuchtbaum *1752 in Husaków +1830 in Mościska. In Mościska sind anscheinend auch Blanka, Salomon und Anschel aufgewachsen. Es liegt nahe, dass sie sich kannten und auch in Wien Kontakt hielten. Salomon Binder starb im Holocaust, sein Bruder Anschel ging nach Frankreich und kehrte später nach Wien zurück und starb dort 1965. Ob er in Frankreich Kontakt zu Otto Binder, seiner Frau Blanka Feuchtbaum und den Söhnen Harry und Christian Binder hatte, ist nicht bekannt. In Wien gibt es das Grabmal von Anschel Feuchtbaum mit In Memoriam für seine im Holocaust ermordete Frau Regine Kleines und Tochter Tosca Feuchtbaum sowie für seinen Bruder Salomon Feuchtbaum und dessen Frau Josephine Singer. Es befindet sich auf dem Zentralfriedhof, Tor IV, in der jüdischen Abteilung, wie auch das für Blanka Binder, geborene Feuchtbaum, gestorben 1973 in Wien, mit In Memoriam für Otto Binder.


          Zuletzt geändert von Xylander; 01.11.2021, 13:42. Grund: Anmerkung zur Familie Feuchtbaum

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          • sternap
            Erfahrener Benutzer
            • 25.04.2011
            • 4072

            vielleicht wäre es besser, wenn du einen eigenen feuchtbaum, feichtbaum, foichtbaum, foishtbaum thread aufmachtest und in der binder zusammenfassung nur ein, zwei mal einen link zu den feuchtbaum setztest.
            freundliche grüße
            sternap
            ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
            wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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            • Xylander
              Erfahrener Benutzer
              • 30.10.2009
              • 6447

              Hallo sternap,
              darüber habe ich auch schon nachgedacht, aber vorerst versuche ich es in einem Thema beisammen zu halten, für den Überblick der Forscher und der Leser.
              Viele Grüße
              Peter

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              • Xylander
                Erfahrener Benutzer
                • 30.10.2009
                • 6447

                Hallo zusammen,
                im Überblick in #199 gibts jetzt eine Anmerkung zur Familie Feuchtbaum.
                Viele Grüße
                Peter

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                • Xylander
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.10.2009
                  • 6447

                  Hallo zusammen.
                  wir sind wieder ein Stück weiter. Von der Stadt Wien bekam ich Meldeauskunft zu Blanka Binder, geb. Feuchtbaum (Ehefrau von Otto Binder und Mutter von Harry und Christian Binder)

                  Sie ist schon 1948 von Paris nach Wien zurückgekehrt und wohnte zuerst im 8. Bezirk in der Josefstädter Straße. Von 1970 bis zu ihrem Tod 1973 war sie an zwei Adressen gemeldet: im 13. Bezirk und etwas später im 10. Bezirk, dort in der Per-Albin-Hansson-Siedlung Ost. https://de.wikipedia.org/wiki/Per-Al...n-Siedlung_Ost

                  Sie wird als verwitwet bezeichnet (Otto Binder starb im Holocaust) und als österreichische Staatsbürgerin.

                  An dieser Stelle möchte ich noch einmal allen ganz herzlich danken, die den Weg von Harry Binder und seiner Familie erkundet und gefunden haben. Er führte weit zurück in die Ukraine, von dort nach Wien, dann ins Exil nach Frankreich mit Abstecher in die Schweiz, weiter ins Paris der 50er und 60er und von dort wieder nach Wien.

                  Jetzt fehlt uns nur noch das letzte Stückchen zum Friedhof Oberlaa, wo Harry Binder 1998 begraben wurde. Das muss man sicher vor Ort absolvieren. Ich werde berichten und hoffe weiter auf Eure kundige Begleitung. Vom Umfang und Gehalt ist es ein Riesenthema geworden, und vielleicht nützt es irgendwann auch anderen Forschern.

                  Beste Grüße
                  Peter
                  Zuletzt geändert von Xylander; 08.11.2021, 15:25.

                  Kommentar

                  • Zita
                    Moderator
                    • 08.12.2013
                    • 6057

                    Hallo Peter,

                    mit dieser Adressinformation kannst du wiederum (s. mein Beitrag https://forum.ahnenforschung.net/sho...77&postcount=6) beim Stadt- und Landesarchiv den Verlassenschaftsakt von Blanka Binder anfordern (Sterbedatum und letzte Adresse bzw. Bezirksgericht Favoriten angeben).

                    Liebe Grüße
                    Zita

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                    • Xylander
                      Erfahrener Benutzer
                      • 30.10.2009
                      • 6447

                      Hallo Zita,
                      danke Dir! Das hatte ich nicht im Kopf. Aber als Nicht-Nachkomme falle ich da wohl durch.
                      Liebe Grüße
                      Peter
                      Zuletzt geändert von Xylander; 08.11.2021, 15:49.

                      Kommentar

                      • sternap
                        Erfahrener Benutzer
                        • 25.04.2011
                        • 4072

                        das besondere an der verwandtschaft feuchtbaum und binder.


                        die familien kamen aus galizien nach wien und erarbeiteten sich einen fotoladen bzw. einen büroposten in der rechtsabteilung einer versicherung.
                        statt sich in der bettelarmen zwischenkriegszeit mit ihrer wenigstens nicht hungern müssenden familie ins private zu begeben, setzten sie sich aktiv für ärmere ein, damit diese nahrung und wohnung und ihren erarbeiteten lohn bekämen.



                        für damalige begriffe der ersten faschistischen regierung war ihr handeln verboten links; heute vor zwanzig jahren war bei uns barmherzigkeit wie die ihre noch als normalverhalten der bürgerlichen mitte angesehen.


                        alle aus der sippe lebten als säkulare juden, weil bei aktiven sozialisten der solidaritätsgedanke im vordergrund stand, nicht unterscheidung nach religion.


                        vermutlich wurde der fotograf anschel durch interventionen und geldeinsatz wichtiger personen aus buchenwald entlassen. das soll es nur äußerst selten gegeben haben. er wäre später nochmals deportiert und schließlich mit sicherheit ermordet worden, hätte ihm nicht irgendeine gruppe wahrscheinlich gleichgesinnter die flucht nach frankreich ermöglicht, wo wiederum von den "roten" hilfe für verfolgte und bedrohte in österreich bzw. deutschland organisiert wurde.


                        cousin otto binder war beim großen sozialistenprozess in wien zur zeit des austrofaschismus zwar freigesprochen worden, das bedeutete aber peinliche verhöre und untersuchungshaft, so schlimm für seele und körper, dass betroffene menschen in den suizid gingen.
                        nach dem anschluss an nazi-deutschland gelang otto die flucht nach frankreich, vermutlich unabhängig von ihm seinem sohn harry.
                        vater otto gehörte zum engen kreis einer selbstlos aus dem französischen untergrund weiter helfenden republikanischer schutzbund österreich gruppe um buttinger.


                        anschel, der fotograf, überlebte als einziger seiner familie. die gattin und seine tochte wurden ermordet. zum gedenken an tochter tosca erinnert eine tafel auf einem großen wohnkomplex.
                        "Eine Gedenktafel erinnert an die Opfer des Holocausts, die 1938 von den Nationalsozialisten aus diesem Haus vertrieben wurden. Die siebenjährige Toska Feuchtbaum und ihre Mutter wurden 1942 von Wien nach Izbica (Polen) deportiert und dort ermordet."


                        fotograf salomon feuchtbaum hatte seine zwei kinder ins ausland retten können, dass die tochter lottie für ein kleines schwedisches hilfsprojekt für kinder ausgewählt wurde, lag am professionellen bild, wo sie angeblich wie eine typische schwedin wirkte.
                        sie lernte noch dort im schutzprojekt ihren mann kennen und wanderte nach usa aus. in portland ist von ihr ein eindrucksvolles mündliches und schriftlich übertragenes interview aufbewahrt.


                        vater otto binder hatte sein schicksal vor den krieg teils mit otto kreisky, dem späteren bundeskanzler österreichs geteilt und wurde von diesem in der biographie erwähnt.
                        kreisky und heinz fischer, der spätere bundespräsident, hatten nach schweden flüchten können und so überlebt, gleich wie salomons tochter lottie feuchtbaum, später verheiratete waxmann.



                        die sippe binder bzw. feuchgtbaum ist es wert, in einer doktorarbeit näher erforscht zu werden.
                        Zuletzt geändert von sternap; 08.11.2021, 16:16.
                        freundliche grüße
                        sternap
                        ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                        wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                        • Xylander
                          Erfahrener Benutzer
                          • 30.10.2009
                          • 6447

                          Danke sternap, dass Du das Gesamtbild zeichnest, das sich aus all den Pixelpunkten ergibt. Ja, eine beeindruckende Geschichte. Stoff in Hülle und Fülle.

                          Viele Grüße
                          Peter
                          Zuletzt geändert von Xylander; 08.11.2021, 16:47.

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                          • sternap
                            Erfahrener Benutzer
                            • 25.04.2011
                            • 4072

                            kaum beschreiben wurde bisher die rolle der schweden wenigstens in wien und linz.
                            sie leisteten in wien jedenfalls hilfe bei der schaffung von wohnblöcken in der großen wohnungsnot nach dem krieg, deshalb ist der stadtteil heute nach per albin hanson benannt. blanka binder, harrys mama, durfte ihre letzten wochen dort verbringen.



                            in linz an der donau halfen die schweden nach dem krieg dem deutschen vormaligen feindesvolk angeblich nicht nur sozialarbeterisch und mittels einer art ambulanz im gebiet der heutigen hörzinger straße, damals ami flüchtlingslager wegscheid for displaced persons. weitere konkrete wirkungsorte noch unbekannt.

                            nach dem verheerenden hochwasser an der donau im jahr 1954 im juli, schwammen am stadtzentrum baracken weg, schweden errichtete nun durch spendengelder für die am ärgsten betroffenen die schwedensiedlung.
                            https://de.wikipedia.org/wiki/Schwedensiedlung_(Linz)
                            freundliche grüße
                            sternap
                            ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                            wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                            • sternap
                              Erfahrener Benutzer
                              • 25.04.2011
                              • 4072

                              Zitat von sternap Beitrag anzeigen


                              vater otto binder hatte sein schicksal vor den krieg teils mit otto kreisky,
                              korrektur:

                              der richtige vorname des nach schweden geretteten sozialdemokraten und späteren österreichischen kanzlers, heißt bruno kreisky.
                              freundliche grüße
                              sternap
                              ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                              wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                              • sternap
                                Erfahrener Benutzer
                                • 25.04.2011
                                • 4072

                                eine neue ausstellung im jüdischen museum von wien beschreibt schicksale von alleine, noch vor kriegsbeginn, aus wien geretteten kindern.
                                wieder ein schritt näher in das verstehen von harrys fluchtwegen.





                                "Als Kinder alleine aus Wien flüchteten"
                                Das Zeitfenster war kurz: Von Dezember 1938 bis Kriegsausbruch im Herbst 1939 konnten jüdische Kinder ins Ausland flüchten – auch aus Wien. Das Jüdische Museum Wien widmet ihnen nun eine Ausstellung. Einige dieser Wiener Kinder wurden später bekannt: als Schauspieler, Künstlerinnen und Cartoonisten etwa. Die Ausstellung ist aber auch jenen Kindern gewidmet, die keinen der begehrten Plätze in den Kindertransporten bekamen.

                                zitat:"„ich bin ganz alleine, 1000 & aber1000 Kilometer liegen zwischen uns & ich bin ohne Eltern & habe doch Eltern“:





                                für die ermordeten opfer des schreckensregimes gibt es nun ganz neu ein denkmal im ostarrichi park, in nähe des alten akh. ob man binder und feuchtbaum darauf findet?:
                                "20 Jahre lang kämpfte der austrokanadische Holocaust-Überlebende Kurt Yakov Tutter für die Realisierung. Nun sei den fast 65.000 jüdischen Kindern, Frauen und Männern deren Namen und deren Würde zurückgegeben worden, sagte er am Mittwoch: „Möge es Frieden bringen in den Herzen.“

                                https://orf.at/stories/3235709/
                                https://www.wien.gv.at/umwelt/parks/...ostarichi.html
                                freundliche grüße
                                sternap
                                ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                                wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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