Berufe der Vorfahren

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  • knauth
    Erfahrener Benutzer
    • 10.09.2012
    • 296

    Berufe der Vorfahren

    Hallo,

    wer hat schon mal eine Auswertung der Berufe und Tätigkeiten der Vorfahren vorgenommen?

    Das kann durchaus interessante Antworten geben.
    z.B.:
    - wie hoch ist der Anteil der Bauern unter den Vorfahren, und welche Bezeichnungen werden für diese verwendet?
    - Welche handwerklichen Berufe kommen vor und welche sind am häufigsten?
    - In welchen Städten hat man ggf. Ratsherren unter den Vorfahren und welche Ämter in Dorf und Stadt kommen überhaupt vor?
    - falls mal erwähnt, welche Berufe sind bei den Frauen genannt?

    Ich habe eine solche Auswertung für meine Vorfahren und die meiner Frau ab der Urgroßeltern-Generation gemacht (ca. 3.500 Personen).
    Hier die Beispiele von Berufen/Tätigkeiten der Frauen:

    Sekretärin
    Gasthofbesitzerin – 2
    Chefkellnerin
    Schneiderin
    Wirtschaftsgehilfin
    Materialwarenhändlerin – 2
    Fabrikarbeiterin
    Kindermädchen
    Klöppelmädchen
    Magd, Dienstmagd – 5
    Hebamme, Wehmutter – 3
    Mädchen-Schulmeisterin

    Bei ca. 3.500 Vorfahren ist das für die Frauen eine magere Ausbeute.

    Viele Grüße
    Christian
    Zuletzt geändert von knauth; 04.10.2021, 19:19.
  • knauth
    Erfahrener Benutzer
    • 10.09.2012
    • 296

    #2
    Für Vorfahren, die als Haupttätigkeit vom Ackerbau lebten, finden sich folgende:

    Bauern (Nachbar, Mitnachbar, Gutsbesitzer, Häusler, Pfarrhäusler, Gärtner, Hintersässer, Nahrungsbesitzer, Hüfner, Pferdner, Anspänner, Ackermann, Kossäth) – 1.010

    Ackerbürger (Oconom, Ackermann) - 109

    Das macht somit zwei Drittel der bis jetzt recherchierten Vorfahren aus.



    Unter den Handwerkerberufen finden sich folgende:

    Tuchmachermeister, Tuchwalker, Wollhändler, Tuchhändler, Tuchscherer, Tuchfärber/Schwarzfärber, Tuchbereiter, Zeugmachermeister – 98
    Leinwebermeister, Weber, Samtweber, Loderer – 28
    Wollkämmermeister – 3
    Lohgerbermeister – 7
    Schneidermeister, Schneider – 36
    Schlosser – 6
    Schmiedemeister, Huf- u. Waffenschmiedemeister, Kupferschmiedemeister, Nagelschmiedemeister, Beilschmied, Hufschmied, Hammerschmied – 45
    Sattlermeister – 1
    Zimmerpolier, Zimmermannsmeister, Zimmermann, Zimmergeselle – 16
    Maurer, Maurermeister, Steinmetz, Steinhauer – 24
    Schuhmachermeister, Schuster – 8
    Tischlermeister, Tischler – 5
    Fleischermeister, Fleischhauer, Metzger – 17
    Koch, Garkoch – 2
    Stellmachermeister – 2
    Wagnermeister – 5
    Töpfermeister – 5
    Müller, Windmüller, Schiffsmüllermeister, Stadtmühlenmeister, Wassermüller, Malzmüller, Walkmühlpächter – 138
    Papiermacher, Papiermüller - 3
    Bäcker, Weißbäckermeister – 12
    Schafmeister, Schäfer, Meisterknecht(Schäfer), Hutmann – 7
    Bergmann, Steiger, Bergmeister – 5
    Fischermeister, Fischer – 2
    Salzsiedemeister, Kothmeister (Kochmeister an der Salzpfanne) – 25
    Holzhauer, Salinenholzhauer – 4
    Lustgärtner, Gärtnermeister – 1
    Böttcher – 3
    Korbmacher – 2

    Die Mehrheit der Handwerker finden sich in den Städten. Jedoch lassen sich viele dieser Berufe auch für Einwohner in Dörfern feststellen.

    Viele Grüße
    Christian
    Zuletzt geändert von knauth; 05.10.2021, 09:05.

    Kommentar

    • Sbriglione
      Erfahrener Benutzer
      • 16.10.2004
      • 1177

      #3
      Hallo allerseits,

      eine Quantifizierung habe ich bei meinen Vorfahren nicht vorgenommen, aber es gab da grundsätzlich folgende Berufsgruppen:

      1. landwirtschaftliche Berufe:
      Bauern, Knechte, (Ober-)Mägde, Schafhirten, Kuhhirten, Schweinehirten, Weinbauern, Tagelöhner

      2. handwerkliche Berufe:
      Braumeister, Hutmacher, Stell- und Rademacher, Zimmerleute, Schmiede, Schneider, Schuhmacher, Weber, Bötticher, Müller, Maurer, Korbmacher, Köhler, Bäcker, Glasmacher

      3. Lehrberufe (im weiteren Sinne):
      Schulmeister, Kantor, Mädchenschulmeister, Schuldirektor, Hofmeister, Pfarrer

      4. Musische Berufe:
      Organist, Musicus

      5. verwaltungsbezogene Berufe und Ämter:
      Dorfschulze, Bürgermeister, Stadtkämmerer, Stadtdiener, Gutsverwalter, Komtur (des Deutschen Ordens), (Ober-)Amtmann, Ackervogt, Geheimrat, Vice-Dominus (unmittelbarer Stellvertreter eines Fürsten), Marschalck (eines Fürstentums), Zollpächter, Kanzler (eines Fürstentums)

      6. (im weiteren Sinne) juristische Berufe:
      Amtsrichter, Vogt, Stadtdiener, Gerichtsschreiber, Nachtwächter, Hilfspolizist

      7. militärische Berufe:
      Kürassier, Dragoner, Musketier, Infanterist, Grenardier, Quartiermeister, Landsknecht, Söldner, Heerführer (in einer Zeit, ehe es die heute bekannten militärischen Ränge gab), Haufenführer (eines "Bauernhaufens" im Großen Bauernkrieg) Ritter, Knappe, "Burgmann"

      8. Sonstige Berufe:
      Handelsmann, Krüger/Gastwirt, Kram- und Kolonialwarenhändlerin, Hausierer, Bahnarbeiter, Krankenpflegerin, Hebamme, Fischer, Seemann

      Grüße!
      Zuletzt geändert von Sbriglione; 05.10.2021, 18:51.
      Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
      - rund um den Harz
      - im Thüringer Wald
      - im südlichen Sachsen-Anhalt
      - in Ostwestfalen
      - in der Main-Spessart-Region
      - im Württembergischen Amt Balingen
      - auf Sizilien
      - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
      - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

      Kommentar

      • knauth
        Erfahrener Benutzer
        • 10.09.2012
        • 296

        #4
        Eine ähnliche Aufteilung habe ich auch vorgenommen.
        Die Bauer, Ackerbürger, Handwerker und Frauenberufe habe ich schon erwähnt.
        Hier noch die weiteren Berufe, Militär und öffentlichen Ämter in Dorf und Stadt:

        Arbeiter (Dienstknecht, Tagelöhner, Hafenarbeiter, Haushälter, Ziegelbrenner, Handarbeiter, Fabrikarbeiter, Schachtarbeiter, Markthelfer, Hofdrescher) - 38
        Kaufmann, Großhandelskaufmann, Handelsmann – 104
        Buchhalter – 1
        Straßenbahn-Beamter, Straßenbahnwagen-Führer – 1
        Straßenwärter – 1
        Bierbrauer, Brandweinbrenner – 15
        Pfarrer, Diakon, Superintendent, Vikar – 27
        Kantor – 6
        Schullehrer, Kirchschullehrer, Schulmeister, Präceptor, Kollaborator, Rektor – 23
        Organist – 1
        Küster – 2
        Gastwirt, Schenkwirt, Kretschmar, Kretzschampächter – 33
        Kraftfahrer – 1
        Kutscher – 1
        Schiffer, Steuermann, Schiffsmann – 8
        Feldhüter – 1
        Feuerspritzenwärter – 1
        Salzschenk – 1
        Musicus – 2
        Landfuhrmann, Kärner, Salzkärner – 11
        Nachtwächter – 2
        Wundarzt, Stadtchirurg, Barbier – 5
        Bader – 1
        Arzt – 3
        Notar (N.P.C.), Gerichtsnotar – 3
        Hofmeister, Vogt (Vorsteher der Knechtschaft auf einem herrschaftlichen Gutshof) – 7
        Schirrmeister – 3
        Marktmeister – 1
        Jäger, Förster – 3
        Stallmeister – 1
        Bereiter – 1
        Pagen-Hofmeister - 1
        Grundherr, Junker – 120
        Ritter – 6
        Apotheker – 4
        Amtsschreiber – 3
        Kanzlei-Secretarius, Regierungs-Secretarius – 2
        Oberamtmann, Amtmann, Amtsschösser, Amtspfleger, Amtsvogt – 18
        Jurist, Advokat, Assessor, Syndikus – 8
        Kommissarius – 1
        Professor – 8
        Hofrat – 9
        Kanzler – 4
        Maler, Hofmaler – 2

        Militär:
        Wachtmeister/Feldwebel – 3
        Gendarmerie-Brigadier (in Sachsen besteht eine Brigade aus 2-4 Gendarmen) – 1
        Soldat – 3
        Kürassier – 1
        Reuter – 1
        Musketier – 2
        Dragoner – 1
        Feldscherer – 1
        Geschützmeister – 1
        Landsknecht – 1

        Öffentliche Ämter:
        Dorf:
        Gemeindeältester – 4
        Standesbeamter – 1
        Gerichtsschöppe, Amts-Landgerichtsschöppe – 53
        Kirchvater/-vorstand – 35
        Accis-Einnehmer, Zehner – 7
        Ortsrichter, Erb- u. Lehnsrichter, Gemeinde-Syndicus, Amtsrichter – 85
        Amtsschultheiß, Schultheiß, Schulze – 9
        Zwölfer – 14
        Sechser – 3
        Kastenmeister – 5

        Stadt:
        Stadtgerichtsschöppe – 9
        Stadtrichter - 60
        Ratsherr – 178
        Ratskämmerer – 16
        Bürgermeister, Ratsmeister, Stadtpfleger, Stadtvogt – 87
        Coinspector der General-Accis – 2
        Pfennig- und Current-Steuer-Einnehmer – 1
        General-Accis-Einnehmer – 1
        Steuerherr - 7
        Kirchenvorsteher – 16
        Oberkastenverwalter, Kastenvorsteher – 6
        Mühlenispector – 3
        Viertelsmeister – 5
        Ratsbaumeister, Kirchenbaupfleger – 10
        Ratsweinmeister – 3
        Stadtwachtmeister – 3
        Stadthauptmann – 3
        Silberschauer – 1
        Zinnschauer – 3
        Spezereischauer – 3
        Stückweiß-Schauer - 1
        Almosenherr – 4
        Einunger – 1
        Weiher- und Fischmeister – 3
        Fisch- und Heringschauer – 2
        Brotschauer – 2
        Schulherr – 2
        Spitalpfleger – 24
        Feuer- und Fleischschauer – 1
        Stadtamtmann, Stadtschultheiß – 18
        Waagemeister, Zöllner – 1
        Rats-/Stadtschreiber – 2
        Maß- und Gewichtschauer – 2
        Weinschauer – 2
        Wirtschauer – 1

        Bei den militärischen Berufen kann man noch eine große Dunkelziffer annehmen. Nur ganz vereinzelt gibt ein Kirchenbuch oder auch ein Gerichtsbuch einen Hinweis auf einen Dienst als Soldat („gewesener Soldat“, „derzeit Feldscherer…“).

        Für viele Personen werden auch mehrere Berufe oder Ämter genannt.
        Die Quellenlage spielt auch immer eine wichtige Rolle. Eine Reihe der Stadtämter, die ich aufgeführt habe, sind aus jährlichen Ämterlisten der Stadt Memmingen entnommen, welche bis ins 15. Jh. zurückreichen.

        Viele Grüße
        Christian

        Kommentar

        • Andrea1984
          Erfahrener Benutzer
          • 29.03.2017
          • 2551

          #5
          Hallo.

          Ich habe die Berufe noch nicht sortiert, doch aus dem Stegreif bekomme ich folgende zusammen:

          Tischler und Briefträger - Urgroßväter mütterlicherseits

          Salinenarbeiter und Eisenbahner - Urgroßväter väterlicherseits

          "Wer nichts ist und wer nichts kann, geht zur Post und Eisenbahn."

          Spaß beiseite: Väterlicherseits habe ich noch folgende Berufe gefunden, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

          Taglöhner, Holzknecht, Salinenarbeiter, Sagknecht, Eisenbahner, Mauer, Zimmermann (1x), Pfannhauser.

          Sonst kommen Berufe öfters vor.

          Und bei den Urgroßmüttern väterlicherseits: Kellnerin bzw. später Hausfrau bei der einen Dame und Besitzerin/Arbeiterin in einer Greißlerei bei der anderen Dame.


          Herzliche Grüße

          Andrea
          Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
          Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

          Kommentar

          • Bachstelze1160
            Erfahrener Benutzer
            • 08.02.2017
            • 716

            #6
            Handwerker Zünfte

            Hallo Christian u Andrea,


            bei meinen Suchen fand ich besonders spannend die Zeit 1800,

            in Nürnberg fand ich Posamentier;
            = Bortenmacher,
            fand dann im Meisterbuch
            Schnurmühlen Kunstwerke
            mal aus Schnur, mal aus edlen Materialien wir Gold oder bunte schrüre miteinander verwebt oder geflochten.

            Da es davon viele gab weichten die Brüder aus der eine machte die Ausbildung bis Meister Kartätschenmacher, Bürsten
            der ander fing als Lehrling in der Kartenmacherzunft an und beim Wandel zu Fabriken war, wurde er zum Fabrikant dazu Nürnberger Spielkarten.

            In Reutlingen gab es Rotgerber und andere Gerber, da wurden zuerst Kutschen und pferdezubehör gemacht sowie Kleidung oder Bucheinbände
            später Treibriehmen dann gemacht als die Dampfmaschinen fahrt aufnahmen.

            Glockengießer
            Baumwoll Spinnerei und Weberrei

            Drahtweberei Siebtuchmacher
            In Textilien war Reutlingen groß und Ausbildende Stadt

            Und seine Gütle zum Obst erzeugen hatten viele Familien nebenher noch, auch die Eisenhändler

            Grüßle Bachstelze
            Dank und herzliche Grüße <3

            Die Bachstelze


            Ich sende einen Dank in den Himmel, wenn ein Pfarrer sich Mühe gab zu schreiben, das freut ihn dann!
            Was die Ahnen wohl so alles mitbekommen, was wir wegen Ihnen uns für eine Arbeit machen!!!

            Kommentar

            • consanguineus
              Erfahrener Benutzer
              • 15.05.2018
              • 5533

              #7
              Zitat von knauth Beitrag anzeigen
              wer hat schon mal eine Auswertung der Berufe und Tätigkeiten der Vorfahren vorgenommen?

              Bei ca. 3.500 Vorfahren ist das für die Frauen eine magere Ausbeute.
              Hallo Christian,

              ich finde Deine Auswertung (und die anderer Hobbyforscher natürlich auch!) hochspannend! Bisher habe ich so etwas noch nicht ausgearbeitet, was unter anderem daran liegt, daß Einzelpersonen mehrere Berufe haben konnten, was eine statistische Auswertung etwas erschwert.

              Und Deine Ausbeute für die weiblichen Vorfahrinnen ab und einschließlich der Urgroßelterngeneration finde ich keineswegs mager. Meine vier Urgroßmütter wurden 1876, 1882, 1882 und 1887 geboren. Keine übte je einen Beruf aus, der explizit irgendwo erwähnt wurde. Dasselbe gilt für sämtliche Frauen vor ihnen! Erst meine beiden Großmütter waren berufstätig, wobei man das bei einer von ihnen nur mit Einschränkungen sagen kann, da sie damit kein Geld verdiente. Meine Ausbeute also: NULL!

              Viele Grüße
              consanguineus
              Suche:

              Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
              Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
              Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
              Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
              Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
              Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

              Kommentar

              • Gudrid
                Erfahrener Benutzer
                • 22.04.2020
                • 1253

                #8
                Ui da hab ich es einfach. Meine männlichen Vorfahren väterlicherseits waren bis zu Beginn den 20. Jahrhunderts alle Bauern, die Frauen arbeiteten auf dem Hof.
                Liebe Grüße
                Gudrid
                Lieber barfuß als ohne Buch

                Kommentar

                • Andrea1984
                  Erfahrener Benutzer
                  • 29.03.2017
                  • 2551

                  #9
                  Wollen wir tauschen ?

                  Ich biete einige Pfannhauser, Salinenarbeiter, Eisenbahner und Forstarbeiter gegen Bauern und Bäuerinnen.

                  Herzliche Grüße

                  Andrea
                  Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                  Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

                  Kommentar

                  • Bienenkönigin
                    Erfahrener Benutzer
                    • 09.04.2019
                    • 1696

                    #10
                    So eine schöne Auflistung der Vorfahren habe ich nicht, weder bei Berufen, Kinderzahlen, Lebensalter u.ä. - wäre eine praktische Sache!

                    Bei den Berufen sind mir vor allem jene in Erinnerung geblieben, die außerhalb der üblichen "Bauern - Gerber - Kaufmann" liegen:

                    * Hammelknecht
                    * Hutmacher
                    * Mehlhändler
                    * Barometerhändler
                    * Gestütsverwalter
                    * Bankier
                    * Weingärtner (weil die meisten nicht in Weingegenden lebte, absolute Ausnahme)

                    (bei einigen davon habt Ihr mir im Forum beim Entziffern geholfen)

                    ... dann noch Stadtschreiber, Amanne (Amänner?), Ratsmitglieder, Holzknechte, Fabrikarbeiter, Bahnangestellte, Hochschuldozenten, ...

                    Militärische Ambitionen waren nicht ausgeprägt bei den Ahnen, viele Häusler, Söldner, Bauern.

                    Ansonsten quer durchs Gemüsebeet, wie bei so vielen hier.

                    Viele Grüße
                    Bienenkönigin
                    Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

                    Kommentar

                    • Schrumpftalstein
                      Erfahrener Benutzer
                      • 12.12.2020
                      • 127

                      #11
                      Die Berufe der Vorfahren find ich auch ein sehr spannendes Thema. Bei vielen habe ich den Beruf noch nicht rausfinden können, dafür bei einzelnen bis zu drei verschiedene Berufe (zu verschiedenen Zeitpunken, z.B. erst Ofenbauer, dann Bergmann, schließlich Maurer). Die meisten waren Tagelöhner, außerdem sehr viele Müller, der Rest ist bunt durchmischt: Hofmann, Weber, Küfer, Gärnter, Strumpfwebermeister, Schlosser und auch zwei Gerichtsschöffen und zwei Pfarrer.
                      Die (erwiesen) arbeitenden Frauen sind dann zumeist ebenfalls Tagelöhnerin, es gibt aber auch eine Dienstmagd und eine Friseurin. Meine Großmütter haben keinen Beruf ausgeübt, eine Urgroßmutter war die Dienstmagd, das weiß ich aber nur zum Zeitpunkt ihrer Hochzeit.
                      Sehr gerne würde ich viel mehr über das Arbeitsleben meiner Vorfahren erfahren.


                      Schönen Gruß,
                      Benjamin
                      Ich suche Zumann aus Santoppen, Bischdorf oder Bischofsburg, Schiemann aus Freiheit Rößel, Stein aus VG Brohltal (um Kempenich herum) und VG Maifeld (v.a. Schrumpftal), Heß aus Neuwied und Köln-Ehrenfeld, Dietz aus Oberelsbach und Eußenhausen/Mellrichstadt, Klein aus Kornhöfstadt/Scheinfeld, Ziegler aus Matzenbach, Meixner aus Rattelsdorf, Kupfer aus Heroldsbach, Wintgen aus Essen-Werden

                      Kommentar

                      • knauth
                        Erfahrener Benutzer
                        • 10.09.2012
                        • 296

                        #12
                        Hallo,

                        Es ist auch spannend einzelne Generationen zu betrachten.
                        Wenn ich den Zeitraum um 1800 nehme (bei meiner Frau und mir die 5xUrgroßeltern-Generation), so ist es die erste Generation, in der die Bauern die größte Berufsgruppe darstellen (mit über 40% in der Generation – bei den 4xUrgroßeltern sind es noch gut 20%).
                        Und ca. 3/4 leben um 1800 bereits in Dörfern.

                        Auch werden manche Berufe ununterbrochen über etliche Generationen weitergegeben.

                        Bauer – 12 Generationen
                        Tuchmacher – 12 Generationen
                        Kaufmann – 8 Generationen
                        Lohgerber – 7 Generationen
                        Schmied – 5 Generationen
                        Pfarrer – 4 Generationen
                        Wundarzt – 3 Generationen

                        @ consanguineus
                        Natürlich gibt es viele Vorfahren, die mehrere Berufe oder Ämter ausübten. Die sind auch alle mit aufgeführt.
                        Nur bei Ahnenschwund sind die Angaben nicht doppelt erfasst. Der setzt bei mir ab der 11 Generation ein und steigt von Generation zu Generation stetig an.

                        @ Bienenkönigin
                        Eine ganze Reihe der Ämter und Handelsmänner sind hier unsere gemeinsamen Vorfahren.
                        Dazu schicke ich dir bei Gelegenheit ein Update.

                        Aber noch eine spannende Info habe ich für dich und vielleicht auch für andere:
                        Für Kempten kommt bald ein Familienbuch 1596-1825. Hier hatte ich im Sommer mit dem Autor telefoniert und er meinte „es geht demnächst in den Druck“.

                        Damit kannst du die Daten deiner Kemptener Vorfahren prüfen, korrigieren und ergänzen.
                        Und wenn ich mal dazu komme, kopiere ich dir noch Auszüge aus „Memminger Geschichtsblätter“. Hier sind einige Infos für deine Vorfahren enthalten.

                        Viele Grüße
                        Christian
                        Zuletzt geändert von knauth; 08.10.2021, 12:20.

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                        • Bienenkönigin
                          Erfahrener Benutzer
                          • 09.04.2019
                          • 1696

                          #13
                          Hallo Christian,
                          vielen Dank für die Infos, ich freue mich schon auf die Updates zu meinen Kemptener und Memminger Ahnen!
                          Viele Grüße
                          Bienenkönigin
                          Zitat von knauth Beitrag anzeigen

                          @ Bienenkönigin
                          Eine ganze Reihe der Ämter und Handelsmänner sind hier unsere gemeinsamen Vorfahren.
                          Dazu schicke ich dir bei Gelegenheit ein Update.

                          Aber noch eine spannende Info habe ich für dich und vielleicht auch für andere:
                          Für Kempten kommt bald ein Familienbuch 1596-1825. Hier hatte ich im Sommer mit dem Autor telefoniert und er meinte „es geht demnächst in den Druck“.

                          Damit kannst du die Daten deiner Kemptener Vorfahren prüfen, korrigieren und ergänzen.
                          Und wenn ich mal dazu komme, kopiere ich dir noch Auszüge aus „Memminger Geschichtsblätter“. Hier sind einige Infos für deine Vorfahren enthalten.

                          Viele Grüße
                          Christian
                          Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

                          Kommentar

                          • consanguineus
                            Erfahrener Benutzer
                            • 15.05.2018
                            • 5533

                            #14
                            Zitat von knauth Beitrag anzeigen
                            @ consanguineus
                            Natürlich gibt es viele Vorfahren, die mehrere Berufe oder Ämter ausübten. Die sind auch alle mit aufgeführt.
                            Nur bei Ahnenschwund sind die Angaben nicht doppelt erfasst. Der setzt bei mir ab der 11 Generation ein und steigt von Generation zu Generation stetig an.
                            Hallo Christian,

                            selbstverständlich fallen die durch Ahnenschwund mehrfach auftretenden Berufe heraus. Was ich meinte, ist ein anderes Problem. Wenn ich beispielsweise einen Vorfahren habe, der zugleich Ackerbürger, Bäcker und Brauer ist, dann sorgt der dafür, daß ich drei einzelne Berufe auflisten kann, nämlich jeweils einen Ackerbürger, einen Bäcker und einen Brauer, obwohl es sich um eine einzige Person handelt. Wie gehst Du mit solchen Fällen um?

                            Viele Grüße
                            consanguineus
                            Suche:

                            Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                            Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                            Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                            Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                            Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                            Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

                            Kommentar


                            • #15
                              Hallo,
                              der überwiegende Teil meiner Vorfahren waren Handwerker und Bauern.

                              Selbst meine Ururururgroßmütter etwa Mitte des 19. Jahrhunderts hatten Berufe.

                              Hier eine Liste der Berufe meiner mütterlichen Vorfahren:

                              Steuerberaterin, kaufmännische Direktorin, Angestellte bei der Reichsbahn, Stenotypistin, Schneiderin, Näherin, Strickerin, Fabrikarbeiterin, Dienstmagd, Hebamme

                              Bei den Vorfahren, die keine Handwerker oder Bauern waren, kamen folgende Berufe vor:

                              Musikus, Chirurg, Hospital-Provisor, Förster, Oberpostsekretär, Kaufmann, Brauer, Kreisschreiber, Pensionär (Gutspächter), Gutsverwalter, Ökonom, Oberverwalter, Buchhalter und Kontrolleur der Steuerverwaltung, Musquetier, Soldat, Unteroffizier, Corporal, königlich-polnischer Oberoffizier, Dziedzic (Gutsherr), erblicher Edelmann, Senior Marschall des Sejms, Ministerpräsident, Innenminister

                              Ein Vorfahre hatten vier Berufe. Er war bis etwa 1815 Kreisschreiber des schwedischen Kreises in Bergen und Gutspächter von Mölln und Tilzow auf Rügen. Im Jahr 1815 hatte er seine Anstellung verloren und wurde Kaufmann und Brauer in Bergen.
                              Zuletzt geändert von Gast; 09.10.2021, 20:32.

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