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#11
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Danke
Hallo Marcus vielen Dank für die Info!
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#12
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In meiner Verwandtschaft hat es auch einige Dienstmädchen im "alten'" Berlin gegeben. Wie sie gewohnt haben, was sie leisten mussten etc. ist in einem Artikel des Berliner Mietervereins vor einigen Jahren zusammengefasst worden. Der Link dorthin ist heute noch aktuell:
https://www.berliner-mieterverein.de...den-011624.htm Geändert von WolfB (06.11.2021 um 13:47 Uhr) |
#13
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Hallo
meine Urgroßmutter war als junge Witwe in Posen vor 1900 mal Dienstmädchen, Wäscherin, Köchin und auch mal Amme, laufend bei anderen Leuten. Vermutlich brauchten die "Herrschaften" nur zeitweise ihre Arbeit oder sie entsprach nicht den Wünschen bei ihrer Arbeit. Sie hatte eine kleine Tochter, die sie mitdurchbringen musste. Es gab auch Dienstmänner, ob das die weibliche Version des DM war, weiß ich nicht. Der männliche Beruf des Butler in England auch heute noch, scheint ein guter Beruf zu sein, jedenfalls laut TV Beiträgen, die ich sah. Das war mir unverständlich, wie man als Deutscher heute Butler werden will. DM waren immer weit unten, in der sozialen Stellung. Gruß Juergen Geändert von Juergen (06.11.2021 um 18:34 Uhr) |
#14
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Hallo Juergen,
ein Butler hatte und hat aber schon eine sehr herausgehobene Stellung unter dem britischen Hauspersonal. Weit über der eines Dienstmädchens angesiedelt. Viele Grüße consanguineus |
#15
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Dienstmädchen und Dienstmänner
Beim Begriff „Dienstmann“ erinnere ich mich an einen Film mit Hans Moser „Hallo Dienstmann“.
Ob Dienstmänner vergleichbar mit den Dienstmädchen in privaten Haushalten sind, glaube ich nicht. Ich glaube, sie beförderten zum Beispiel Gepäck und anderes Frachtgut. Renate |
#16
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Hallo Renate,
Du hast Recht, Dienstmänner waren den weiblichen Dienstmädchen nicht gleich zusetzen, da sie ihre Dienste in der Regel nicht in einem Haushalt anboten und gar dort wohnten. Der berühmte Eckensteher Nante war so einer in Berlin um 1830. Es gab auch den Diener, der dürfte nur in relativ wohlhabenden Haushalten gearbeitet haben, nicht wie die Dienstmädchen, die sich viele Leute leisten konnten. Gruß Juergen Geändert von Juergen (07.11.2021 um 19:06 Uhr) |
#17
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Erinnern
Ich find es gut, dass wir hier den Dienstmädchen etwas Raum geben. Sie hatten ja zu Lebzeiten so wenig davon.
Ich habe mal etliche Jahrgänge von Sterberegistern so um 1920 in Berlin-Südwest durchgesehen. Da fiel mir auf, wie viele junge Leute starben. Wer nicht der Tuberkulose erlag, starb an "Gasvergiftung" - steckte den Kopf in den Herd. Das habe ich so oft gelesen, 18jährige Dienstmädchen, Gasvergiftung... oder innere Verätzung. So eine betrogene Generation, wer überlebte, ging dem 2. WK entgegen. Und dann, habt ihr das auch erlebt, haben sie nicht viel erzählt, es in sich verschlossen. Schönen Abend, Iris |
#18
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Hallo Iris,
Geschichtensucher Zitat:
Bei Letzteren war manchmal auch der „Dienstherr“ beteiligt. In der großen Stadt war Gas vorhanden. In kleineren Städten und auf dem Dorf war das nicht so. Ich hatte mich mal gewundert, weshalb ich im Kirchenbuch Taufen in der Heilig Geist Kirche Rostock die Taufe eines Mädchens fand, deren Mutter gute 100 km weiter südlich wohnte bzw. arbeitete. Aus dem Taufeintrag ging hervor, dass die Mutter des Täuflings ein unverehelichtes Hausmädchen war. Im Mai hatten wir in diesem Forum unter Mecklenburg-Vorpommern ein Thema Rostock Standesamt,ev. Kirchen,Heim für ledige Schwangere um 1925? Damit war das Rätsel für mich gelöst. Renate |
#19
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Hallo,
ich habe im 19. Jahrhundert auch sehr viele Dienstmägde als Vorfahren. In den polnischen, katholischen Kirchenbüchern kam die lateinische Berufsbezeichnung famulus vor, welches Diener bedeutet. Bei einem Ehepaar war sowohl der Ehemann Jakub Lewandowski (* 1819) Diener und die Ehefrau Magdalena Żyburska (* 1828) Dienstmagd. Ob sie bei derselben Herrschaft gearbeitet haben, weiß ich leider nicht. Sie sind sehr häufig in der Provinz Posen umgezogen und ich kenne leider nicht ihre Eltern und Geburtsort. Der Butler des Lords war oft gleichzeitig der Chef des gesamten Dienstpersonals eines Schlosses. Die deutsche Entsprechung des Butlers ist der Hausdiener. Auch meine polnischen Vorfahren waren sehr arme Landarbeiter. Oft konnten sie nur in der Nachernte ein paar Kartoffeln suchen. Sie litten also großen Hunger. Mein polnischer Urururgroßvater Adam Maćkowiak (* 1849) hatte Ende des 19. Jahrhundert durch einen deutschen Freund aus der Provinz Posen namens Neumann in Leipzig eine gute Anstellung als Gasanstaltsarbeiter in Leipzig gefunden. Nur hatte vor allem seine polnische Ehefrau Jadwiga Lewandowska (* 1855) sehr großes Heimweh, da sie sich in der Großstadt unwohl fühlte. Außerdem sprach sie nur polnisch. Deshalb ist sie kurzzeitig mit ihren Kindern in ihr Heimatdorf zurückgekehrt. Und der Adam hatte Geld zu seiner Familie geschickt. Aber die Familie litt unter der Trennung so stark, dass sie doch wieder mit ihren Kindern nach Leipzig zurückkehrte. Und ihre Kinder kamen auf eine deutsche Schule. Dort hatten sie ein sehr großes Glück, da ihr Schuldirektor sich sehr für polnische Landarbeiter interessierte und im Nachhilfeunterricht den Kindern die deutsche Sprache beigebracht hatte. Er war für seine Zeit sehr weltoffen und seine Tochter war eine überzeugte Antifaschist und starb in einem KZ. Meine polnische Ururgroßmutter Maryanna Wiktorya Maćkowiak stand mit dem Schuldirektor in Kontakt. Der Adam ist schon im Jahr 1902 in Leipzig-Connewitz im Alter von nur 53 Jahren verstorben und seine Ehefrau ist schon vor dem Jahr 1895 im Alter von nur 39 Jahren verstorben. Das zeigt, dass sie wirklich ein sehr schweres Leben hatten. Geändert von Sneezy (08.11.2021 um 18:22 Uhr) |
#20
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Lebendige Geschichte...
Das ist sehr interessant! Wie wurden diese Geschichten weitergetragen bis heute? Toll, was du weißt und weitergeben kannst!
Ein großes Glück, dass dieser Direktor so aufgeschlossen war. Bestimmt eine große Ausnahme. Meine Leute waren ganz arme deutsche Landarbeiter in Westpreußen, die dann in das aufblührende Industriegebiet in Teltow bei Berlin auswanderten. Aber die Arbeit in der Industrie hat sie krank gemacht. 20 Jahre nach ihrer Ankunft dort von einer großen Familie kaum jemand noch am Leben. Sie starben an der Tuberkulose. Danke für deine Geschichte! |
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Stichworte |
berlin , dienstmädchen , hausangestellte , lebensbedingungen , personal |
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