Frage zu historischen Adressbüchern

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  • Andreas1974
    Benutzer
    • 28.01.2022
    • 85

    Frage zu historischen Adressbüchern

    Hallo,



    ist der Aufbau von historischen Adressbüchern änders als heute? Als Beispiel hier mal das Adressbuch von Mügeln/Mittelsachsen.


    https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/112202/218 ff.



    Hinter den Straßennamen sind Zahlen, welche aber definitiv nicht die Hausnummern sein können. Auf der verlinkten Seite ist die u.a. Hackstraße angegeben. Hinter dem Straßennamen steht z.B. 192 oder 195. Allerdings ist diese Straße nur 300 Meter lang. Daher kann es keine Hausnummer sein.


    Weiß jemand zufällig, was diese Zahlen bedeuten? Vielen Dank im Voraus.



    VG Andreas1974
  • TbgKluw
    Benutzer
    • 19.05.2017
    • 47

    #2
    Adressbücher mit Brandkatasternummern

    Hallo,

    die Zahlen hinter den Straßennamen sind die Brandkatasternummmern, je Ort nur einmal vorhanden, diente auch der damaligen Steuererfassung.
    Bei Neubauten und Veränderungen wurden Buchstaben hinzugefügt.
    siehe: https://www.heimatwerk-einsiedel.de/...tasternummern/

    Klaus

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    • Erny-Schmidt
      Erfahrener Benutzer
      • 16.06.2018
      • 406

      #3
      Hallo Andreas,
      Zitat von Andreas1974 Beitrag anzeigen
      Hinter den Straßennamen sind Zahlen, welche aber definitiv nicht die Hausnummern sein können. Auf der verlinkten Seite ist die u.a. Hackstraße angegeben. Hinter dem Straßennamen steht z.B. 192 oder 195. Allerdings ist diese Straße nur 300 Meter lang. Daher kann es keine Hausnummer sein.
      Weiß jemand zufällig, was diese Zahlen bedeuten?
      Die Häuser hatten bis etwa 1855 tatsächlich fortlaufende Nummern, unikat für die gesamte jeweilige Stadt. Ihr Zweck wurde bereits erklärt. Abgeschafft wurde diese Numerierung in Halle/S. 1854/55, in anderen preuß. Städten wahrscheinlich im gleichen Zeitraum. Wann in Sachsen umgestellt wurde, weiß ich nicht.
      Gruß E. Schmidt.
      WANTED! SCHMID(t)/Halle/S, MAER(c)KER/Saalkreis, HAUBNER & HEINE(c)KE/Mansfelder Land

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      • Andre_J
        Erfahrener Benutzer
        • 20.06.2019
        • 1899

        #4
        Zitat von TbgKluw Beitrag anzeigen
        Hallo,

        die Zahlen hinter den Straßennamen sind die Brandkatasternummmern, je Ort nur einmal vorhanden, diente auch der damaligen Steuererfassung.
        Der Begriff Brandkatasternummer scheint aber eine sächsische Spezialität zu sein. Wikipedia nennt es Konskriptionsnummer nach österreichischen Vorbildern.

        In Preußen ging es eher um Bevölkerungs- und Steuerlisten, worin Einwohner eindeutig einem Haus zugeordnet werden konnten. Im ländlichen Raum hat sich diese ortsweite Hausnummerierung bis nach dem Krieg gehalten, in Streusiedlungen bis heute.

        Es gab auch sectionsweise Hausnummern, die auf den Sectionen der Flurkarten des Urkatasters vom Anfang des 19. Jahrhundert basierten. Da wurde ein Buchstabe A bis G oder römische Zahlen I bis X der Nummer vorangestellt. In Stadtplänen von Landbürgermeistereien sind diese Nummern manchmal eingezeichnet. Z. B. hier in Styrum von 1888:


        Teilweise findet man diese ortsweiten Hausnumern auch in älteren Personenstandsregistern wieder.
        Gruß,
        Andre

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        • Andreas1974
          Benutzer
          • 28.01.2022
          • 85

          #5
          Vielen Dank für die Antworten.

          Kommentar

          • MeierM
            Benutzer
            • 26.02.2022
            • 52

            #6
            Zitat von Erny-Schmidt Beitrag anzeigen
            Wann in Sachsen umgestellt wurde, weiß ich nicht.
            In einem kleineren Dorf in Sachsen ist in meinem Stammbaum noch 1949 die Brandkastennr. genutzt worden.

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