Wittenius in Hattingen

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  • Aroree
    Benutzer
    • 28.08.2008
    • 7

    Wittenius in Hattingen

    Hallo,

    bei der Suche im Netz ist mir aufgefallen das der Name Wittenius oft in Hattingen genannt wird auch zu dem von mir gesuchtem Zeitraum. Da ich nur ein Geburtsdatum von meinem Urgroßvater habe suche ich an den Punkten wo der Name vermehrt auftritt.

    Befindet sich jemand von euch in Hattingen und könnte im Archiv nachsehen?
    Daten liefere ich noch nach.

    LG

    Verena
  • Vorfahren
    • 17.03.2008
    • 174

    #2
    Wittenius Hattingen

    >Name Wittenius oft in Hattingen genannt<

    Das soll wohl sein - obwohl mir der Name noch nicht begengnet ist, habe ich ihn dann bei
    igi-index.de gefunden.
    Ich denke, dass es ein lateinisierter Herkunftsname ist, der aus der benachbarten Stadt
    Witten stammt. Liegt ja auch nur 30 km ruhraufwärts.
    ..und nicht vergessen - immer dabei schreiben, um welchen Zeitraum es geht und ob ev. oder kath.

    mfg
    Wilhelm (geb. in Witten)

    Kommentar

    • grundus
      Benutzer
      • 08.11.2007
      • 51

      #3
      Ich hoffe es hilft Dir ein bisschen weiter

      Die Withen waren eine in der Grafschaft Mark verbreitete Pastorenfamilie, so waren sie im 17. Jahrhundert in drei Generationen in Halver tätig. In Stiepel leiteten nacheinander Arnold Georg 25 Jahre lang und sein Sohn Johann Heinrich Withen (Wittenius) 55 Jahre lang die Gemeinde. Von dem ersten ist der Grabstein, dessen lateinischen und deutschen langzeiligen Text der Pfarrer H. Ostheide 1872 in seiner Geschichte der Kirchengemeinde Stiepel mitteilte, noch vorhanden, allerdings ist die Schrift im oberen Teil des großen Steines stark verblaßt. Sein Sohn Johann Heinrich Withen sorgte für eine würdige Ausstattung der Kirche. Er veranlaßte die Aufstellung einer neuen Kanzel, richtete die Orgelbühne ein, schaffte einen neuen Taufstein an mit der Umschrift: „1698 ope et industria Joh. Henr. Withenii past." und sorgte für die Errichtung eines barocken Ehrenmals für die Patronatsfamilie von Syberg im Chor der Kirche. Dieses Ehrenmal ist jetzt entfernt worden und soll später in dem neuen Heimatmuseum einen würdigen Platz finden. Das Ehrenmal stammte von dem Schwelmer Bildhauer Schmidt An der Außenseite der Orgelbühne ließ der Patronatsherr die Namen der Patronatsherren mit ihren Wappen anbringen. Es hieß in dieser Aufstellung: die Patrone seyn gewesen 1004 Gräfin Imma eine geborene von Stiepel, weiter 1115 die von Kemnade, 1300 die von Dücker, 1400 die von Romberg, 1414 die von der Recke, 1647 die von Syberg. Für die Wappen der von Stiepel und von Kemnade hielt er zwei zu beiden Seiten des Chorbogens auf Kragsteinen angebrachte Wappen. Aber seine Angaben über die Patronatsherren halten einer kritischen Prüfung nicht stand. Die Gräfin Imma, die die Kirche nach 1008 erbauen ließ, war keine geborene von Stiepel, sondern stammte aus dem hochadeligen Ge-schlecht der Immedinger, die in Nordsachsen ihre Besitzungen und Beziehungen hatten, sie hat auch nicht, wie Ostheide in seiner Kirchengeschichte von Stiepel schrieb, auf Kemnade ihren Witwensitz gehabt, sondern auf der Herrschaft Lesum bei Bremen (von Uslar-Gleichen, das Geschlecht Wittekinds des Großen und die Immedinger, 1902, S. 80 f). Sie war eine große Wohltäterin der Bremer Kirche, der sie ihr Vermögen, darunter den Hof Stiepel vermachte. Die ältesten bekannten Lehnsträger sind die von 1194 bis 1261 urkundlich erwähnten Herren von Stiepel. Ihnen folgten ab Mitte des 13. Jahrh. die von Dücker. Ob vor den von Stiepel eine Familie von Kemnade auf Kemnade, einer früher häufig gebrauchten Bezeichnung für einen Rittersitz (kemenate), gewohnt hat ist sehr fraglich, jedenfalls kommt diese Familie in unserer Gegend in den Urkunden des 11. und 12. Jahrhundert nicht vor. Die von Ostheide angeführten Träger dieses Namens waren in anderen Teilen Westfalens seßhaft, so gab es im Kreise Holzminden eine Adelsfamilie von Kemnade, ein Kloster Kemnade und ein gleichnamiges Dorf; um Coesfeld saß eine andere Adelsfamilie, die zehn Rauten im Wappen führte, schließlich wohnten noch im Raume Meschede-Arnsberg Mitglieder einer weiteren Familie von Kemnade. Das angebliche Wappen der von Kemnade in Stiepel zeigt einen senkrechten Zinnenschnitt. Da es sonst weder in Spießen, Westf. Wappenbuch, noch bei Ilgen, Westf. Siegel des Mittelalters erscheint, muß bezweifelt werden, ob es ein Wappen der von Kemnade ist. Das andere noch heute am Chorbogen befindliche Wappen soll nach dem Vermerk des Herrn von Syberg das von Stiepelsche Wappen sein, es zeigt drei oben und unten gespitzte Pfähle auf dem Wappenschild. Dieser Schild ist aber als Tartsche (mit einer Ausbuchtung an seiner rechten Seite) ausgeführt. Solche Schildart gab es erst in den Zeiten der Spätgotik. Zu dieser Zeit wohnten aber keine von Stiepel mehr auf Kemnade, sondern die Herren von der Recke. Das von Stiepelsche Wappen zeigt größte Ähnlichkeit mit dem von der Reckschen Wappen (drei senkrechte Balken auf Querbalken). Welche Bewandtnis es mit den beiden Kragsteinen am Chorbogen hat, ist noch nicht ganz geklärt, möglich ist, was Kessels meint, daß sie zur Auflage eines Chorabschlusses gedient haben. So muß es vorläufig auch fraglich bleiben, ob die dargestellten Wappen die der Herren von Kemnade und von Stiepel waren. Soviel über die alten Aufzeichnungen über die ehemaligen Patronatsherren an der alten Orgelbühne, die offensichtlich fehlerhaft sind. Ihr Inhalt ist von den Geschichtsschreibern wie von Steinen, Fahne, Ostheide, Darpe und Weiß ohne Nachprüfung ihren Darlegungen über Stiepel und seine Adelsgeschlechter zugrundegelegt worden. Man hat jetzt mit der Erneuerung der Orgelbühne auch diese alte Aufzählung der Pastoratsherren mit den Wappenschilden entfernt.

      gruss grundus

      Kommentar

      • Aroree
        Benutzer
        • 28.08.2008
        • 7

        #4
        tja irgendwie hatte ich den Thread total vergessen.

        Der Bruder meiner Oma hatte ein Stammbuch das laut Erzählungen auf Widukind (Wittekind) zurückging. Jedoch wurde es wohl zu Ende des Krieges zerstört von meiner Uroma...da mein Uropa sich aus dem Staub gemacht hatte wurde über Wittenius nie mehr gesprochen. Daher weiß ich nur den Namen und den Geburtstag meines Uropas, jedoch nicht wo er geboren wurde.

        LG

        Verena

        Kommentar

        • Röhwit
          Neuer Benutzer
          • 13.11.2018
          • 1

          #5
          Hallo Verena ,

          ich habe auch Wittenius-Vorfahren in Hattingen und kann meine Vorfahren bis auf sieben Generationen nachweisen.

          Wittenius wurde in vielen verschiedenen Namensvarianten geführt, aber Wittekind bzw. Widukind müsste dann schon sehr weit zurück gehen.

          Der älteste bekannte Wittenius/Witthenius/Witten/Witthen ist Nikolaus Wittenius, der 1550 als Sohn von Johann von Witten geboren wurde.

          Ich versuche auch noch die Verbindung zwischen meinen Wittenius/Vitenius aus Hattingen und Schwelm zu Nikolaus Wittenius herzustellen. Mir fehlen noch ca. 4 Generationen.

          Wenn du aber aus Hattingen stammst, dann sind wir voraussichtlich miteinander verwandt und wir könnten eine Verbindung herausfinden.

          Ich möchte hier etwas korrigieren, was grundus mitteilte:
          "In Stiepel leiteten nacheinander Arnold Georg 25 Jahre lang und sein Sohn Johann Heinrich Withen (Wittenius) 55 Jahre lang die Gemeinde. Von dem ersten ist der Grabstein, ..."

          Zunächst stimmt es nicht, dass der Grabstein von Arnold Georg ist. Er ist vom Sohn Johann Henrich Withen (Wittenius).
          Zu seinem Vater gibt es widersprüchliche Hinweise. Zum einen den oben von Grundus genannten, wo er als Vorgänger Pastor vor seinem Sohn aufgeführt wird. Der Superintendent teilt hierzu aber mit, dass er dem Pastor Arnold Wilhelm Wittenius 1689 als Pastor folgte und das er Sohn des Pastors Arnold Georg Wittenius sei, der bis 1689 in Seelscheid Pastor war. Ich habe noch nicht herausgefunden, wer Arnold Wilhelm Wittenius war. Einige vermuten eine Identität mit Arnold Georg. Das dürfte aber dann nicht der Fall gewesen sein, wenn der eine in Stiepel und der andere in Seelscheid Pastor war. Dafür liegt Stiepel bei Hattingen und Bochum und Seelscheid (heute Neunkirchen-Seelscheid, zum Rhein-Sieg-Kreis gehörend) mit ca. 100 km Autostrecke zu weit auseinander, als das er beide Gemeinden hätte bedienen können. Ich gehe daher davon aus, dass die von Grundus genannte Quelle fehlerhaft ist.

          Ich werde die anderen Quellen noch raussuchen und hier auch posten.

          Arnold Georg Wittenius und sein Sohn Johann Henrich Wittenius aus Stiepel sind im Übringen mögliche Kanditaten als unsere direkten Vorfahren.

          Für eine ganze Reihe von Wittenius-Nachfahren gibt es gut aufgestellte Nachkommenslisten. Aber ausgerechnet die Hattinger Wittenius sind darin nicht enthalten.

          Der räumliche Zusammenhang für mich liegt sehr auf der Hand.
          Aplerbeck - Stiepel - Hattingen - Sprockhövel - Schwelm - Wuppertal-Barmen.

          Das ist von der örtlichen Entwicklung der Wohnsitze her gut nachvollziehbar.

          Es gibt aber auch noch andere Kanditaten, die nicht in die Nachkommensliste Wittenius bisher aufgenommen wurden.

          Es gibt neben den Auswanderungen nach Holland, Belgien, Finnland, Schweden, Slowakei, den USA und Brasilien wohl verschiedene Versprengungen innerhalb Deutschlands. So nach Frankfurt am Main, nach Saeffelen an die deutsch-holländische Grenze u.a. Dies geschah aus meiner Sicht hauptsächlich deshalb, weil unsere Witenius-Vorfahren Pastoren waren. Diese wurden nicht immer heimatnah eingesetzt.

          Pastorenorte für Witthenius waren:
          Aplerbeck, Stiepel, Halver, Volberg, Seelscheid, Menzerath und Saeffelen

          Ich habe weitere Nennungen von Wittenius bis ins Sauerland, nach Eckenhagen und Meinerzhagen und noch einige weitere Orte.

          Ich bin sehr an der Ahnenforschung zu Wittenius interessiert und zwar sowohl was die Namensträger, als auch deren Ehepartner und Nachkommen betrifft. Sofern bekannt interessiere ich mich auch für die Ahnen und Nachkommen der angeheirateten Ehepartner.

          Es wäre interessant herauszufinden, in wieweit es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Witten und Wittekind (Widukind) gibt. Er war ja ein sächsischer Fürst. Westfalen gehörte bisweilen zum Sachsenreich. Aber das erst viel später und Ludwig dem Löwen. Soweit dies nicht belegbar ist, können wir das leider auch nicht bestätigen.

          Ich wäre interessiert mit dir in Kontakt zu treten um Gemeinsamkeiten zu erforschen.

          Du kannst mich unter xeedis@web.de erreichen.

          Gruß
          Röhwit

          Kommentar

          • Xylander
            Erfahrener Benutzer
            • 30.10.2009
            • 6450

            #6
            Hallo Röhwit,
            sicherlich sind Dir die beiden Wittenius aus dem Pfarrerbuch von Bauks bekannt:

            Der Link öffent sich bei Mercker, Suche nach anderen Namen mit dem "Fernglas" oben in der Leiste

            Zur Frage nach den Namen:
            In Widukind stecken widu - Holz, Wald und kind - Kind
            Zur Bedeutung von Witten habe ich noch nichts gefunden. Kennst Du die älteste Form? Einfach witten oder sowas wie thom/thor witten?

            Dass es sich beim Famliennamen Wittenius um einen Humanistennamen handelt, wird durch die von Dir genannte älteste Form (von Witten) bewiesen

            Viele Grüße
            Xylander
            Zuletzt geändert von Xylander; 21.11.2018, 09:11.

            Kommentar

            • Ralf-I-vonderMark
              Super-Moderator
              • 02.01.2015
              • 2859

              #7
              Zitat von Röhwit Beitrag anzeigen
              Ich möchte hier etwas korrigieren, was grundus mitteilte:
              "In Stiepel leiteten nacheinander Arnold Georg 25 Jahre lang und sein Sohn Johann Heinrich Withen (Wittenius) 55 Jahre lang die Gemeinde. Von dem ersten ist der Grabstein, ..."
              Hallo Röhwit, hallo zusammen,

              nur zur Klarstellung der Quelle!

              @grundus hat nur den Text zitiert bzw. übernommen aus der Ausarbeitung „Die in der evangelischen Kirche von Stiepel freigelegten Grabsteine“ [dort unter Nr. 12] des Bochumer Heimatforschers Dr. Höfken im 6. Bochumer Heimatbuch 1954.
              vgl. https://www.bochum.de/C125708500379A...CTCEV589BOLDDE

              Insoweit mag sich die Forschungslage seit 1954 verändert haben.

              Viele Grüße
              Ralf

              Kommentar

              • Xylander
                Erfahrener Benutzer
                • 30.10.2009
                • 6450

                #8
                Hallo,
                die frühen Formen des Stadt- und Adelsgeschlechtsnamens lauten in, von, zu, de Wittene


                Hier deutet es jemand als albus - weiß
                Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen
                - Bände 29-31 - Seite 99
                https://books.google.de/books?id=KY3GvWWPQxAC
                1909 - ‎Snippet-Ansicht - ‎Mehr Ausgaben
                Den freien Reichshof Witten mit seinem etwa zwei Stunden im Umkreise weiten Gerichte, die später sogenannte kaiserliche Herrschaft oder Herrlichkeit Witten, trug später die Familie von Witten (Wittene, Withene, Albus) von den Grafen von ...

                Auch Förstemann stellt die Beziehung zu weiß/Schnee her
                Dieses umfassende Wörterbuch der westfälischen Mundart stammt aus dem Jahr 1882 und darf bis heute für sich in Anspruch nehmen, das umfassendste und authentischste seiner Art zu sein.


                Falls das so stimmt, wäre Witten ein Ort "im Weißen, im Schnee". Kann aber auch ein anderes weißes Phänomen gemeint sein.

                Jedenfalls wäre Widukind dann nicht der Namenspate/Namensvetter.

                Viele Grüße
                Xylander

                Kommentar

                • Xylander
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.10.2009
                  • 6450

                  #9
                  So recht zufrieden bin ich mit der Ableitung von der Farbe Weiß bzw. metaphorisch vom Schnee nicht. Dann würde ich nämlich frühe Formen a la von dem wittene, in dem wittene erwarten, und nicht von wittene, in wittene, also ohne Artikel.

                  In der Nachbarschaft haben wir zwei Orte, deren Namen sich von Baumarten ableiten: Essen - Eschenort und Bochum - Buchenheim. So könnte man bei Witten an die Weide denken, mittelniederdeutsch wide. Witten - Weidenort, das wäre mein Gedanke. Frühe Form vielleicht widnithi, analog zu astnithi (Essen).

                  Das ich hier so rumspekulieren muss, wundert mich. Zu zahlreichen Orten gibt es Namendeutungen, frühe und aktuelle, plausible und spekulative bis absurde. Zu Witten herrscht anscheinend ziemliche Leere. Oder finde ich die Funde nur nicht?

                  Viele Grüße
                  Xylander

                  Kommentar

                  • bleu-de-pastel
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.03.2017
                    • 147

                    #10
                    Halo Xylander

                    An die Stadtgrenze zu Witten stößt der Dortmunder Ortsteil "Auf dem Schnee".

                    Laut Angaben bei Wikipedia, leitet sich der Ortsname "Schnee" von einem alten Wort für „Grenze“ ab, vgl. Schnadegang. Vielleicht trifft dies auch auf den Ursprung des Namens "Witten" zu?

                    https://de.wikipedia.org/wiki/Schnee_(Dortmund)

                    Grüsse von bleu-de-pastel

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                    • Xylander
                      Erfahrener Benutzer
                      • 30.10.2009
                      • 6450

                      #11
                      Hallo bleu-de-pastel,
                      danke und ja, auf dem Schnee wird aus aufm schnadegang entstanden sein, da stimme ich zu. Aber dass dann im nächsten Schritt aus Schnee (für Schnadegang) Witten (für das Weiße) geworden wäre, das ist wohl doch einmal zuviel um die Ecke gedacht.
                      Viele Grüße
                      Xylander

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