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  • fxck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.08.2009
    • 1072

    KB-Eintrag: "ex arce Mayerhoff"

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1739
    Region, aus der der Begriff stammt: Böhmen (Egerland)

    in einem Kirchenbuch bin ich jetzt zum zweiten Male auf das wort "arce" gestoßen, mit der Verbindung "Mayerhoff".
    Zur Erklärung: Mayerhöfen war eine Herrschaft im Kreis Tachau (nähe Pilsen). In einem anderen Eintrag von 1736 steht folgendes:
    "Ex Arce.
    Die 13. Maii praemissis tribus denunciationibus quarum 1a fuit die 29. Aprilis, 2da die 6ta Maii, 3ia die 10. Maii intermissae solemnia habita est nullo detecto impedimento. Ego Joannes Hörl, parochus, Antonium Jitrniezka, servum excell. D. D. Comitis, et Annam Catharinam [Nachname fehlt] interrogavi in ecclesia eorumque mutuo consensu habito solemniter per verba de praesenti matrimonio conjunxi praesentibus testibus D. Joanne Marschaleck, scriba, apud D. Supremum [...]tan et D. Sebastiano Steinbach [auch] scriba apud dominum Burggrafium et postea eis in celebratione missae ex ritu ecclesiae benedixi."
    Auch hier scheint es eine Verbindung zwischen "Arce" und Mayerhöfen zu geben.

    animei

    ex arce = von/aus der Burg

    fxck

    Kann es auch Schloss oder Gut heißen? Eine Burg gab es dort nicht...

    Gast Liachtinger

    ohne weiteres... das Wort "arx" hat eine ungemein weite Bedeutung,
    neben Burg auch Gut, Schloss, Festung oder auch allgemein umschlossenes , befriedetes Anwesen, auch Anhöhe, Herrschaftssitz etc.
    vgl. für viele:

    http://www.frag-caesar.de/lateinwoer...ersetzung.html
    Suche in folgenden Orten:
    Kreis Tachau/Egerland: Pfraumberg, Ujest, Zummern, Lusen, Labant, Mallowitz (FN: Frank, Roppert, Scheinkönig, Peyerl, Haibach, Schwarz...)
    Erzgebirge: Beierfeld, Grünhain, Eibenstock, Bernsbach, Lauter (FN: Fröhlich, Hennig, Stieler, Jugelt, Heimann...)
    Thüringen: Tanna, Rödersdorf, Friedrichroda (FN: Kunstmann, Götz, Rathsmann).

    Kommentar

    • Stefan86
      Erfahrener Benutzer
      • 29.05.2012
      • 201

      Supior

      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1651
      Region, aus der der Begriff stammt: Mildenau/ Sachsen

      ich bin vor kurzem auf den Begriff "Supior" gestoßen. Es dürfte sich um eine Berufsbezeichnung handeln, die zu meinem Vorfahren Michael Mey, geb. 1610 in Mildenau/ Sachsen, gehört.
      Ich kann mir leider gar nichts darunter vorstellen und auch die Suche im Internet blieb leider ohne Erfolg.

      rigrü

      Vermutlich eine Kurzform von "Superior" = der Obere.

      Stefan86

      die Daten stammen von einer Bekannten. Sie hat sie aus den Kirchenbüchern abgeschrieben und mir als PC-Ausdruck zukommen lassen. Deshalb kann ich leider kein Bild der ursprünglichen Handschrift einstellen.
      Wenn es Superior heißen würde, hätte dies dann etwas mit einem Kirchenamt oder "Bürgermeister" o.ä. zu tun? Oder wäre das ein Begriff im Sinne von "der Ältere", denn einer seiner Söhne hieß auch Michael.

      rigrü

      Mir ist die Bezeichnung "superior" vor allem zur Unterscheidung gleichnamiger Zeitgenossen bekannt. Der eine lebte im Dorf weiter oben und wurde so genannt, den anderen weiter unten nannte man "inferior". Vater und Sohn unterschied man eher durch junior und senior. Diese Erfahrungswerte beziehen sich auf das Westerzgebirge. Ich denke, in Mildenau wird das nicht wesentlich anders gewesen sein. Wenn man's genau wissen will, müsste man halt mal in die Kirchenbücher oder eine Steuerliste o. ä. schauen.

      Ich hab mal einen Blick auf die Landsteuerliste für Mildenau von 1562 geworfen. Dort gibt es zahlreiche Meys und auch einige "obere" und "niedere"...

      Kommentar

      • Mäusemama
        Erfahrener Benutzer
        • 19.04.2010
        • 308

        Bedeutung Wort "Broclamiert"

        Ich war gestern im Archiv und habe Heiratseinträge durchgesehen. Dort stand dann nicht nur das Heiratsdatum sondern auch drei verschiedene Daten in der Spalte "Broclamiert".
        Was genau bedeutet dieses Wort?

        pssld

        könnte es auch "Proclamiert" heißen?
        siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Proklamation

        Gast DeutschLehrer

        von lateinisch proclamare, „laut ausrufen, schreien“; aus pro, „vor, für“, und clamare, „rufen“; und von französisch proclamation, „Ausrufung, Verkündigung“
        ist es die öffentliche Bekanntmachung oder öffentliche Erklärung.
        Die Schreibweise mit B ist nur eine Rechtschreibvariante des Spätmittelalters.
        Grüße, Tanja
        http://www.tanja-bals.com

        Kommentar

        • MartinaOE
          Erfahrener Benutzer
          • 15.04.2010
          • 109

          Lat. Begriffe?

          Jahr, aus dem der Begriff stammt: um1750
          Region, aus der der Begriff stammt: Herzogtum westfalen
          Bericht des Rentmeisters Molitor/ Haus Fürstenberg
          in dem o.g. Beitrag gibt es verschiedene Begriffe (unterstrichen), die ich nicht genau zuordnen kann:
          ein pfandiger der Familie von Fürstenberg
          Föhrer sive Klauke
          Erbman
          vide plura sub litt T.
          Colonus (Pächter?)

          Gast Liachtinger

          3 lateinische Worte bzw. Phrasen sinds
          sive heisst oder /oder aber
          und das vide plura... Siehe mehr unter Buchstabe T
          und der colonus ist der Bauer /Pächter/ Siedler /Landwirt
          edit: zum Erbman(n) siehe :

          pfandig:
          da meine ich, dass es sowas wie "Schuldner" heisst also einer der etwas verpfändet (zur Sicherheit für Verbindlichkeiten gegeben) hat
          Mynar/ Drössler im Raum Vratimov, Poprad, Botenwald/ Butovice, Hof/ Dvorce, Zabreh
          Schoppe, Kühr im Raum Kr. Olpe

          Kommentar

          • Hibbeln
            Erfahrener Benutzer
            • 12.04.2008
            • 469

            "blöde Augen"

            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1814
            Region, aus der der Begriff stammt: Raum Paderborn

            Im Zusammenhang mit einer Güterübertragung und der Abfindung der Kinder taucht der Begriff "blöde Augen" auf. Es handelt sich offensichtlich um eine Augenkrankheit oder eine möglich beginnende Blindheit.
            Hier der Originaltext:
            "Weil aber der zweite Sohn der Wittib S. blöde Augen hat, und wahrscheinlich kein passendes Handwerk wird erlenen können, so soll ihm der lebenslängliche Aufenthalt in jenem Hause gesichert werden, worüber man in der Folge näher beschließen will."

            Mechthild

            http://forum.ahnenforschung.net/show...&postcount=689

            Joanna

            Blödigkeit der Augen = Kurzsichitgkeit
            (Quelle - Lexikon der historischen Krankheitsbezeichnungen vom Hermann Metzke im Verlag Degener & Co.)

            jacq

            Zitat:
            Blöde, -r, -ste. 1) Schwach, von den Augen und vom Verstande;
            in Gegensatz von scharf. Blöde Augen haben, nicht gut sehen kön-
            nen, besonders nicht in die Ferne. [...]
            Wörterbuch der Deutschen Sprache. Veranstaltet und herausgegeben von Joachim Heinrich Campe. Erster Theil. A-bis-E. 1807
            http://books.google.de/books?id=BxbB...gen%22&f=false

            Hibbeln

            Hier noch ein Sprichwort zu dem Thema:
            Alte Häuser haben selten neue Fenster, sagte der Doctor, als eine alte Frau über blöde Augen klagte.

            Kommentar

            • Thuja
              Erfahrener Benutzer
              • 09.12.2011
              • 218

              Beruf Spiritusbrenner

              Jahr, aus dem der Begriff stammt: ?
              Region, aus der der Begriff stammt: Sterbeurkunde Sprottau

              ich habe eine Sterbeurkunde aus Sprottau und dort wird der Beruf des Spiritusbrenner genannt.

              Mechthild

              Spiritus kann man mit verschiedenen Duftstoffen herstellen, siehe einmal http://de.wikipedia.org/wiki/Ethanol
              und auch den Krünitz, Band 159: http://www.kruenitz1.uni-trier.de/ba...es_vol159a.htm

              Gast Liachtinger

              Mechthild hats eh schon gesagt:
              Spiritus ist nur ein anderes früher häufig gebrauchtes Wort für (Ethyl) Alkohol, Branntwein, Sprit (Abk. aus spiritus).
              Und der Spiritusbrenner ist einfach der Alkoholdestillateur//Schnapsbrenner
              oder geschwollen ausgedrückt:
              Jemand der landwirtschaftliche Rohstoffe wie Getreide, Kartoffeln oder Obst nach vorausgegangener Gärung durch thermische Defraktion zu Rohalkohol verarbeitet.

              Xtine

              Prost !!!!

              Friedrich

              bezugnehmend auf Ihr obiges Zitat:
              Lautstark in personell überdimensional augestatteten, meist zum Zwecke der Geselligkeit terminierten Veranstaltungen privater, aber auch öffentlicher Natur, quantitativ überproportional durch Stimmbandbewegungen verursachte emotional motivierte Körperreaktion akustischer Herkunft, einhergehend mit einer im Laufe der Jahrhunderte entstandenen umgangssprachlichen Form des lateinischen Prosit, übersetzt: Es möge nützen!
              Eine emotional positive Bemerkung in Richtung aller, speziell der o. g. Beitragerstellerin, machend

              Franzine123

              da hast du mit der Worterklärung für "Prost" aber wohl den Vogel abgeschossen! Wie lange hast du an dieser Erklärung gezimmert?

              Malgorzata Krolak

              Spiritus ist ein 95%-98% Alkohol.
              Tippe in Google z.B.: spitytus krakus.

              Cardamom

              Das ist wieder einmal nur die schnöde materialistische Erklärung.
              Hier kommt die spiritu(s)elle:
              Ein "Spiritusbrenner" ist jemand, der dem Heiligen Geist (=spiritus sanctus) Feuer unterm Hintern macht, damit Rom endlich mal in die Gänge kommt ...

              Jürgen P.

              möge dieser Wunsch in Erfüllung gehen!
              ...nun mit Feuer kennt man sich in Rom ja aus!
              Letztmalig entbrannte 1632 der leitende Mitarbeiter Rom`s, Johann Georg II. Fuchs von Dornheim, in Bambärch große Feuer.
              Über die weitere Anwendungsmöglichkeit von Spiritus klärt der von mir hochgeschätzte Arik Brauer


              Friedrich

              Jürgen von der Lippe, äh Hubert Lippenblüter, hat in diesem Zusammenhang vom Pastor erzählt, der den "Weißwein cum Spiritus sanctus" erfunden hat, das ist Weißwein mit 'nem doppelten Schuß Doppelkorn. Zitat des Pastors: "Das ist gleichnishaft. Man sieht ihn nicht, aber er ist spürbar gegenwärtig."
              Hier das Original.
              PS: Ich weiß nicht, aber kann mal jemand auch dem Moderator Feuer unterm Hintern machen, damit es in seinem Begriffeforum endlich wieder ernst und themenbezogen zugeht? Wenn ich den zu packen kriege!

              Kasstor

              zum letzten P.S.:
              Da kann man ja nur hoffen, dass der spiritus nicht im Übermaße der spiritus rector dieses Moderators ist.

              Friedrich

              ich liebe Humor!!!
              Friedrich, der den Spiritus nicht zwangsläufig als Antrieb für seinen Humor braucht...
              Mein FN Mohr aus Jutroschin, Punitz, Breslau, Dresden.
              Weitere Suchnamen: Märker Kreis Calau, Hollnick, Richter Lausitz.
              Julianne Büssert, Bissert. Vater Kammmachereister Ernst Büssert Militsch

              Kommentar

              • radrex
                Benutzer
                • 05.06.2012
                • 5

                Was bedeutet "or" zwischen zwei Namen?

                Ich finde Vorfahren mit zwei Namen mit das Word "Or" dazwischen, zB Gottlieb Drexhagen Or Meier Zu Milse

                ponschonovi

                ich schätze mal das "or" wurde bei familysearch gefunden und soll "genannt" heissen.
                In der Form hatte ich es bei unseren Vorfahren auch so gefunden.

                animei

                Ich vermute mal, oder besser gesagt, ich weiß es inzwischen, dass es sich um Einträge von familysearch handelt. Dieses "or" kommt dort häufig vor und ist einfach nur das englische Wort für "oder".
                Da wir uns bei den Einträgen scheinbar in Westfalen befinden, dürfte es sich um Vulgonamen handeln.

                Andreas Krüger

                sehr oft wird bei Familiy search das or für Familien in der Lausitz gebracht. Grund dafür ist die Hofsaule, die den Namen des, der früheren Wirtsfamilie trägt. Hieß zum Beispeil die Familie auf der Nahrung (soviel Bauernhof) zum Beispiel Zeschke und ist immer von Sohn zu Sohn weiter gegeben dann würde der Hof, die Hofsaule immer noch Zechke heißen. Nun kommt irgendwann der Fall, dass nur noch eine Tochter als Erbnehmerin da ist und der zukünftige Schwiegersohn nun Johann Schultze heißt, würde dieser (ebeb so bei den Familyserch Daten von den Mormonen geschrieben) Johann Zeschke (nach der Hofsaule) or Schultze geschrieben. Das verzwickte oder umgekehrt! und oft erkennt man so nicht, was der Hofsaulenname oder der jetzige Familienname ist.
                Die Hofsaule ist einfach gesagt der Hoftorpfosten an dem oft noch ein Hofzeichen (da viele ja nicht schreiben konnten) angebracht war. Der Torsaulenname wurde im Dorf mündlich weiter gegeben, so dass in manchen Fällen wohl schon vor hundert Jahren und vorher niemand mehr die erste Wirtsfamilie kannte. Doch der Familienname dieser Familie als Hofsaulenname noch immer in gebrauch war.

                gudrun

                Drexhagen und Maier zur Milse deuten bei mir auf das Lipperland hin.

                Andreas Krüger

                es ist so, wie ich gelesen habe nicht ganz klar, ob diese Hofsaulenkultur aus der Lausitz stammt, oder von deutschen Siedlern in die Lausitz mitgebracht wurde.

                Horsts Tochter

                Aber was sucht das englische Wort für "oder" in den Kirchenbüchern aus dem Westfälischen??
                Ich tendiere auch zu der Erklärung, dass es sich um Namen des Hofes sowie des einheiratenden Schwiegersohns handelt. Das gibt es auch heute noch, bei meiner Grosstante zum Beispiel heisst der Hof immer noch Bröker, obwohl dort seit drei Generationen der offizielle Familienname Lange lautet und auf dem Hof seit 30 Jahren niemand mehr Bröker heisst (vorher waren da noch ein paar alte, unverheiratete Tanten, die noch so hiessen)
                Es gibt hier in Westfalen auch Leute, die das so offiziell im Pass stehen haben, zum Beispiel "Meier, genannt Schulze" (frei erfunden von mir), das ist jemand, der trotzdem nur Schulze genannt wird und den kaum jemand unter Meier kennt.

                Laurin

                das ist so nicht korrekt, wenn es auch vielleicht heute Vielen nicht mehr bekannt ist.
                Siehe dazu in unserem Forum Namenforschung die Themen

                da ich lange Zeit in dem bewußten Gebiet lebte, kamen mir dort auch mehrere westfälische FN NN gen. xyz unter.
                Es wurde dabei meist nur der erste Name und nicht zusätzlich oder alleinig der Genanntname (der Deiner Aussage gemäß der bekanntere sein könnte) ausgesprochen.
                Die vollständige Namenfolge gab's nur im offiziellen Gebrauch, z.B. bei Nennungen in Publikationen, an Türschildern, bei der Unterschrift der bewußten Personen ...
                Unter dem Genanntnamen waren diese Personen weniger bekannt.
                Deine Aussage war insofern nur "nicht korrekt", aber ursächlich nicht "nicht richtig".
                Weiterhin bildet der westfälische Raum bezügl. der Namensentwicklung bei Hof- und Genanntnamen in Deutschland eine Ausnahme.
                In anderen deutschen Gebieten entstand meist direkt aus einem ursprünglichen Hofnamen ein Familienname



                Xylander


                auch ich tippe auf Lippe.
                Insofern wäre der verlinkte Artikel ja passend. Allerdings liegt sein Schwerpunkt auf der Zeit nach der Versteinerung. Vorher aber, siehe zweiter Absatz, war es dort so wie im übrigen niederdeutschen Genanntnamen-Bereich:
                X genannt Y = "Mitgebrachter Familienname bzw. Name des Ursprungshofes" genannt "Name des Hofes auf den eingeheiratet oder der gekauft wurde".
                Und dieser zweite Name wurde im alltäglichen Gebrauch als einziger verwendet. Also genau umgekehrt. So noch im Emsland in den 50er Jahren.
                Nachtrag: in meiner Heimat in SW-Westfalen kenne ich einen Heinrich X. Der wird heute noch gern Heini von der Y genannt. Sein Vorfahr X heiratete auf dem Hof Y vor genau 200 Jahren ein. Die kurz danach erfolgte Versteinerung hat also immer noch nicht restlos gewirkt.

                Kommentar

                • Rheinländer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 14.02.2012
                  • 1468

                  Anmerkung zur Braut: "Puella" - wie alt?

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1747
                  Region, aus der der Begriff stammt: Heimersheim

                  habe mal eine Frage zu einer Anmerkung im Kirchenbuch. Beim Heiratseintrag von Johann Schmitz und Gertraud Dries steht als Anmerkung zur Braut "Puella". Wenn mich meine Lateinkenntnisse nicht verlassen haben, heißt das doch "Mädchen". Kann man dadurch eine Angabe zum Alter machen? z.B.: > 18 oder < 18 oder so etwas? Oder hat es etwas damit zu tun, dass Johann Schmitz ein Witwer war?

                  Paul Otto

                  schau Dir einmal an was Zedler zu Puella aufgeschrieben hatte!
                  http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&...AdWEFg&cad=rja
                  Einfach bei suchen eingeben.
                  Zuletzt geändert von Rheinländer; 08.06.2012, 19:03.

                  Kommentar

                  • annika
                    Erfahrener Benutzer
                    • 12.09.2011
                    • 232

                    Beruf Hackenknecht

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1762
                    Region, aus der der Begriff stammt: Mecklenburg-Vorpommern

                    habe in einer Genealogischen Sammlung folgendes gefunden:
                    Jürgen Nöhring
                    Begraben am 12.06.1762 in Boizenburg, Beruf = Hackenknecht
                    Jetzt habe ich auch gleich einen Lösungsvorschlag.
                    Zu der Sammlung gibt es nämlich ein Abkürzungsverzeichnis, und dort steht unter HA = Hackamt (Zunft der Kaufleute).
                    Also könnte der Hackenknecht ein Knecht eines Kaufmannes gewesen sein.

                    rigrü

                    Sicher, dass es kein Backenknecht o.ä. ist?

                    annika

                    Ja, ich habe mich nicht verlesen. Kann aber nicht ausschließen, dass sich der Herr Küster, der die Sammlung angelegt hat, verlesen oder verschrieben hat. Trotzdem passt das mit dem Hackamt so gut zusammen.

                    Xylander

                    vielleicht auch Hackerknecht = Holzhacker, Holzhauer

                    Andi1912

                    Hackbau ist eine primitive Form des Ackerbaus mit der Hacke. Ein Hacken ist eine Fläche bzw. ein Flächenmaß, das mit der Hacke bearbeitet werden musste (genaue Größe finde ich nicht). Ein Hackenknecht war daher ein "Landarbeiter", der ein Feld mit der Hacke bearbeiten musste... Er war frei (wurde von den Bauern gemietet) oder fest angestellt.
                    Liest Du hier:
                    "... Hierauf erfolgte nun nothwendig die Vermehrung des Hofgesindes, des Zugviehes und des Hofgeräthes. Zu letzterm mußte ein jeder Bauer ein zweyschläfriges Gesindebette und andere Kleinigkeiten von der Hofwehre zurück geben. Nun waren nicht mehr so viel Aufseher als vorhin nöthig, es wurde also nur ein Schreiber und ein Statthalter beybehalten, und statt des andern Statthalters, zwey Sommerhacker angenommen, welche beynahe mit selbigen gleiches Gehalt bekommen, und mithin nicht mehr Kosten machen. Ein Stammhacker und zwey Hackenknechte waren bereits vorhanden; man brauchte also, um acht Hacken in Gang zu bringen, nun noch drey Hackenknechte zu miethen. ..."
                    Quelle: http://books.google.de/books?id=yvE6...knecht&f=false
                    Der Hackenknecht war somit ein Knecht eines Bauer, der ein Feld mit der Hacke bestellen musste.

                    Kasstor

                    hiernach http://books.google.de/books?id=yvE6...enknecht&hl=de handelt es sich beim Haken oder Hacken um eine Art Pflug, ein Hackenknecht gehört also auf ein Gut, hiernach http://books.google.de/books?id=XhtA...i5vwKm5g&hl=de wird sogar vom mecklenburgischen Haken gesprochen, das Ackergerät stammt also evtl. sogar von dort.

                    Andi1912

                    Ja, Kasstor hat recht , der Hacken ist ein Ackergerät (Pflug) und keine Fläche, wie ich es interpretiert hatte... Die Formulierung "einen Hacken in Gang bringen" spricht ja auch dafür, dass ein Hackenknecht mit Hilfe eines von Ochsen oder Pferden gezogenen Hacken (Pfluges) einen Acker bestellen musste...
                    P.S.: Hier findet man einige Bilder zu Haken- bzw. Hackenpflug: http://www.google.de/search?q=hakenp...w=1093&bih=482
                    Suche nach den Namen:

                    Staatz, Lindenblatt, Kellmann und Kretschmann in Wakelsdorf (Wackelsdorf), Kl. Wilmsdorf, Vogtshof bei Grünhagen und Pfalsdorf im KREIS MOHRUNGEN/OSTPREUßEN

                    Uecker bzw. Ücker und Balfanz in Ristow im KREIS BELGARD/POMMERN

                    Kommentar

                    • nussbaum
                      Benutzer
                      • 31.07.2009
                      • 95

                      Hofgröße Doppelhof, angesessener Hof

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1680
                      Region, aus der der Begriff stammt: Böhmen

                      Üblicherweise kenne ich Ganze Höfe, Halbhöfer, Chalupner(Viertelhöfer). Hier steht auf einmal im Kirchenbuch Doppelhof und angesessener Hof.

                      Paul Otto

                      aus Haus und Hof<>Sprach und Kulturraum Alemannien!
                      In der Suchfunktion Doppelhof eingeben.
                      http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&...dk6yIA&cad=rja
                      Zu angesesserner Hof kann ich nur sagen-kommt von ansitzen-dort wohnhaft sein.

                      nussbaum

                      sollte das so einfach sein?
                      Dann hätte ich gewaltig auf der Leitung gesessen. Zur Vergewisserung nochmal der Ausgangstext, wo es um die Besoldung von Lehrern durch die Bauern ging.


                      Franzine123

                      aus dem Osnabrücker Land kenne ich den Ausdruck Doppelhof (auch Hofgruppe genannt) wie folgt:

                      Der Hof meiner Mutter wurde 1245 von Otto Graf von Tecklenburg verschenkt an die Johanniter-Ritter, um dort Ritter und anderes Personal für die Kreuzzüge auszubilden und im Krankheitsfall zu pflegen.
                      Schon die altgermanischen Vorfahren siedelten in Hofgruppen, (in unserem Fall) meist auf einem sandigen, jedoch fruchtbaren Höhenrücken (Eschland), in der Nähe von Bächen und Flüssen. So liegt auch der elterliche Hof meiner Mutter auf einem Eschland, Belm genannt, in der Nähe des Flusses Hase.
                      Dieses Eschland wurde ursprünglich von den beiden benannten Höfen in Flurzwang bewirtschaftet, d. h. gemeinschaftliche Fruchtfolge mit gemeinschaftlicher Beweidung nach der Ernte.
                      Quellen: Die Chronik unserer Familie, die mein Vater in Zusammenarbeit mit einem Staatsarchivrat in den 1980er Jahren geschrieben hat. Als weitere Quellen benennt er das Staatsarchiv in Osnabrück und den ehemaligen Pfarrer des Dorfes, der auch Heimatforscher war, Pfarrer Kreutzmann.
                      Ein anderes Thema ist die Besoldung der Lehrer. Im Osnabrücker Raum (nur von da kann ich es sagen, wahrscheinlich wird es anderswo ähnlich gewesen sein) wurden die Lehrer nicht nur mit Wohnraum ausgestattet - der aber meist auch Unterrichtsraum war - sondern auch mit etwas Land. Dazu bekamen die Lehrer nicht nur Schulgeld von den Eltern der schulpflichtigen Kinder (meist nur von den Kindern, die auch wirklich in die Schule gingen, und das waren lange nicht alle) und Naturalien. Außerdem gingen sie je nach Möglichkeiten und Fähigkeiten auch noch anderen Berufen nach, z. B. Weber, Holzschuhmacher, Handwerker etc. Zudem gingen sie mit den Schulkindern zum "Leichenversingen", d. h. sie begleiteten singend den Toten und seine Familie vom Haus des Verstorbenen bis zum Friedhof. Dafür durften sie am Leichenschmaus teilnehmen und bekamen einen Obolus dazu. Die Kinder mussten draußen warten. So steht es in der Buchreihe "Kultur im Osnabrücker Land" geschrieben.
                      Du solltest einfach mal in der Bücherei fragen, ob es von deiner "Ahnengegend" Literatur über das Schulwesen gibt, ggf. über die Fernleihe.

                      gustl

                      ich habe festgestellt, dass die Bezeichnung und Größe der Höfe regional sehr unterschiedlich war. Im kleinen (Sachsen-)Anhalt wurden die Hofgrößen z.B. nach der Anzahl der Gespanne bezeichnet. Ich habe mich noch nicht schlau genug gemacht und vermute daher nur, dass das in diesem Fall einmal der Besteuerung und zum anderen der Mobilmachung im Kriegsfall dienen sollte. Ansässige zum Beispiel, ein entsprechendes Wort gibt es dort auch, hatten gar keine Pferde, aber wenigstens eigenes Land, während es noch den Begriff Kossaten gibt, der anderswo Häusner oder Kätner heißt und Menschen bezeichnet, denen gegen Gegenleistungen Haus und ein Stück Land zur Bewirtschaftung überlassen wurde. Ich würde also, wie Du es ja auch versucht hast, weiter in Böhmen suchen, um genaueres zu erfahren. Leider kenne ich mich in der Literatur dazu nicht aus. Deswegen muss ich es bei diesem allgemeinen Hinweis belassen.
                      Was die Besoldung der Lehrer betrifft, so muss man deutlich nach den Zeiten unterscheiden. Bis zum 18. Jahrhundert trifft das, was Franzine schreibt, wohl auf viele Gegenden zu. Es gibt aber auch hier gewaltige regionale Unterschiede, je nachdem, ob das Schulwesen staatlich gefördert oder unterstützt wurde oder nicht. Von Gegenden in Bayern ist mir bekannt, dass man die Lehrer nach dem Motto "gib, was Du magst" bezahlte, was der allgemeinen Bildung nicht gerade förderlich war.
                      Im 19. Jahrhundert ändert sich das aber gewaltig, in manchen Gegenden schneller, in anderen weniger schnell. Aber grob gesagt stand das Schulwesen Ende des 19. Jahrhunderts komplett unter staatlicher Aufsicht mit geregelten Bezügen und einem straffen Ausbildungswesen für die Lehrer.
                      Quellen, wie Franzine sie erwähnt, sind unschätzbar. Du kannst sie oft in den Stadtarchiven finden. Wenn das in Böhmen nicht so einfach ist, kannst Du es ja mal über das Österreich-Forum versuchen, vielleicht sind einige in den dortigen Staatsarchiven vorhanden (so würde ich es jedenfalls versuchen, ob mit Erfolg, sei dahingestellt).

                      Franzine123

                      noch einige Anmerkungen, die mir gerade einfallen: Hilfreich sind meistens Heimatforscher und Heimatvereine, Archive (nicht nur Staatsarchive, auch örtliche Archivführer wissen oft sehr viel über die Gegebenheiten vor Ort), Bücher aus den entsprechenden regionalen Büchereien (ich hatte mal das Oldenburger Urkundenbuch ausgeliehen, da waren Urkunden von den Zeiten ab 1300-1400 n. Chr. drin. Teils dann wohl auf Latein, aber einige Dinge waren in dem Althochdeutsch oder einer derzeitigen Variante des Deutschen). Die Heimatvereine und Verbände der Familienforscher haben oft noch sehr spezielle Literatur, die weiterhilft, z. B. den Status Animarum eines Ortes, Wissen über Landwirtschaft und Ländereien usw.
                      Sicherlich bekommt man auch entsprechende Hinweise und Literatur in den Bauernhofmuseen im Umkreis.
                      Liebe Grüße
                      Angelika

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                      • Amalia
                        Erfahrener Benutzer
                        • 11.03.2010
                        • 137

                        Erziehungstochter

                        Ich bin über den Begriff der Erziehungstochter gestolptert.
                        Eigentlich glaube ich, das diese einem Mündel ähnelt bzw. einer Adoptivtochter.
                        Genaueres weiß ich aber nicht und finde zwar diesen Begriff im Internet immer wieder, nur leider keine wirkliche Erklärung.

                        lizzy

                        Auszug aus den:
                        Studien und Mittheilungen aus dem Benedictiner- und Cisterzienser-orden.
                        Die ehrw. Schwestern des St Benedicts-Convents leiten auch eine Akademie für junge Erziehungstöchter, für welche sie ein sehr geräumiges, mit allen modernen Einrichtungen versehenes Gebäude hergestellt haben.
                        Bei Google-Books finden sich in verschiedenen Mitteilungsblättern Texte zu "Erziehungstöchtern".
                        Ich schätze, das waren Mädchen, die zwecks ihrer Erziehung in gutbürgerliche Familien, oder eben in Händen der Kirche untergebracht wurden.

                        Amalia

                        Ein Bekannter fragte mich, was eine Erziehungstochter sei. Diese wurde in einem Matrikel aus der Oberpfalz erwähnt.
                        Mitte 19 Jhd. und es waren wohl 'Häuslerleute' bei denen die Erziehungstochter lebte.
                        Neugierig geworden, machte ich mich auf die Suche nach Erziehungstöchtern und musste feststellen, dass der Begriff immer wieder zu lesen war.
                        Nur genaue Erklärung fand ich keine.
                        Aus den Erzählungen meiner Oma weiß ich, dass es früher (auch bis zu Zeiten des 2. Weltkrieges) durchaus üblich war, als armes Kind zu einem Verwandten geschickt zu werden, der ein kleiners oder größeres landwirtschaftliches Anwesen hatte. Die Kinder (auch meine Oma war so eines) lebte dort wie die 'richtigen' Kinder, mit dem kleinen Unterschied, dass sie teils schwer arbeiten mussten.
                        Meine Schwiegermutter wusste noch, dass auch in ihrem elterlichen Haushalt so ein Kind war. Ihre Cousine nämlich. Diese musste zwar viel arbeiten, wurde aber mit Essen, Kleidung und sogar Aussteuer belohnt.
                        Sind das Erziehungstöchter?
                        Weder der Riepl noch die Bücher von den Grimms geben wirklich Aufschluss.

                        lizzy

                        ich glaube eher nicht. Ich denke schon, dass es sich auch um "Erziehung/Gesellschaftsfähigkeit" handelte. Bei der Suche im Netz habe ich ein veröffentlichtes Häuserbuch gefunden, in dem erwähnt wird, dass Erziehungstöchter erbten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass quasi billige Arbeitskräfte im Kindesalter aus der Familie, in den Genuss einer Erbschaft kamen.
                        http://haeuserbuch.commercelab.de/Eg...0,index,0.html

                        gki

                        Vielleicht sowas ähnliches wie eine Haustochter?

                        Der Begriff ist mir neulich aus einem Adreßbuch von 1936 zitiert worden.

                        Birdie

                        meine Urgroßmutter (im direkten Umfeld von Berlin ca. zwischen 1900 und 1910) war möglicherweise eine Erziehungstochter. Sie selbst sprach von sich als solche. Sie war ein unehelich geborenes Kind, das einen Stiefvater bekam. Als die Mutter sehr jung starb, kam sie zu Pflegeeltern als Erziehungtochter. Lt. ihrer Schilderung musste sie dort sehr schwer arbeiten und bekam nur das Nötigste. Aber anlässlich ihrer (sehr frühen) Hochzeit erhielt sie auch etwas von ihnen.

                        Johannes v.W.

                        Aus Familienerzählungen kenne ich ähnliches. Bei meinen Urgroßeltern in Mecklenburg (ab 1919 nur noch die verwitwete Urgroßmutter) wurde seit der russ. Revolution 1917 ein baltischer Pastorensohn miterzogen. Da sie wohlhabend waren, mußten die Kinder und das Pflegekind nicht arbeiten, man machte das aus christlicher Nächstenliebe.

                        Amalia

                        Es scheint wohl wirklich so zu sein, dass 'Erziehungstöchter' Pflegekinder waren.

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                        • judi
                          Benutzer
                          • 27.02.2012
                          • 43

                          Aufzügler

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: ab 1800
                          Region, aus der der Begriff stammt: Fürstlich Drehna bzw. Drehna

                          Bei einem Ahnen von mir steht: er war Aufzügler von Beruf. Habe gegoogelt bzw. auch bei wikipedia gesucht, aber leider nichts dazu gefunden.

                          Wolfg. G. Fischer

                          ich vermute einen Lesefehler, denn Auszügler gab es.

                          jacq


                          Hier hat auch jemand einen "Aufzügler, Bauer" in seinem Stammbaum. Wie Wolfgang schon sagte, dürfte es sich hier also um einen Lesefehler handeln.

                          henrywilh

                          Ja, 100%!
                          Bei mir hatte mal ein Pfarrer in seiner "Abschrift" aus dem Kirchenbuch einen "Saitenfabrikanten" in einen "Seidenfabrikanten" und einen "Topfbinder" in einen "Zopfbinder" verwandelt.

                          gki


                          Da ist der "Aufzügler" auch... Kann/sollte man das da korrigieren?

                          jacq

                          Du könntest dem Einsender (Name und Mail sind gegeben) einen Hinweis zukommen lassen. Ändern kannst du seine Daten in der Gedbas nicht.

                          gki

                          Nachdem meine Versuche, anderer Leute Daten korrigieren zu wollen, bisher zu nichts führten, überlasse ich das berufeneren.
                          Ist ein guter Test für Leute, die anderer Leute Daten ungprüft übernehmen.

                          judi

                          War denn ein Auszügler ein Beruf?
                          Einer der auszog um.....
                          Mein Ahne ist in dem Ort geboren und 84 Jahre alt geworden.

                          Friederike

                          das hättest du jetzt nicht gefragt, wenn du in Post 3 den Link angeschaut
                          hättest, den dir jacq eingestellt hat.

                          henrywilh

                          Auszügler = Ausgedinger = Leibgedinger = Leibzüchter = Altenteiler = ...

                          Gast Liachtinger

                          = Austrägler = Ausnehmer

                          judi

                          Es wird wohl ein Lesefehler sein. Da die Kirchenbücher ja in Latein geschrieben wurden und in der lat. Schrift das "f" und "s" relativ ähnlich sind, wird es wohl Auszügler sein.

                          Gast Liachtinger

                          Da die Kirchenbücher ja in Latein geschrieben wurden und in der lat. Schrift das "f" und "s" relativ ähnlich sind....
                          1.Nicht alle Kirchenbücher sind in Latein (=lateinische Sprache)
                          Da gibts z.B auch welche in Deutsch oder Tschechisch oder oder ...je nach Herkunft
                          2. Die lateinische Schrift hat überhaupt nix damit zu tun ob ein Eintrag in Latein oder deutsch oder sonstnochwelcher Sprache geschrieben ist.
                          3. In der lateinischen Schrift sind f und s überhaupt nicht ähnlich, dagegen in Sütterlin oder Kurrent. (f und "langes" s)
                          Dies nur als freundlicher Hinweis....

                          unten: Bsp. für Lateinschrift
                          Miniaturansicht angehängter Grafiken


                          henrywilh

                          in diesem Falle wird das Wort "Auszügler" wohl wirklich in Kurrent und nicht in lateinischer Schrift geschrieben sein.
                          Aber es gibt wirklich alte Ausprägungen von lateinischer Schrift, bei denen man sehr wohl f und s verwechseln kann.
                          Meist wird ja das alte lateinische Lang-s mit dem Sütterlin- bzw. Kurrent-h verwechselt.
                          Aber mal ehrlich:
                          Könnte nicht ein wenig versierter Leser hier das Lang-S (vor dem Kurz-S) für ein f halten?:


                          Gast Liachtinger

                          Könnte nicht ein wenig versierter Leser hier das Lang-S (vor dem Kurz-S) für ein f halten?:
                          Das stimmt allerdings lieber Henry.(du alter Schriftgelehrter
                          )
                          Ich hatte nur die "lateinische Ausgangsschrift" vor Augen...aber in der alten Form des ß hast du (und damit natürlich auch die Judi) recht !!
                          Ich beuge mich deinem Wissen.....

                          ABER ..eigentlich gehört das lange "S" als Buchstabe NICHT zur echten Lateinschrift.. nur als Ligatur.

                          Miniaturansicht angehängter Grafiken



                          henrywilh

                          Wir wollen ja hier niemanden langweilen, und so habe ich ein wenig Hemmungen, hierauf noch weiter einzugehen.
                          Aber: So stimmt das nicht. Du findest das lange s auch alleinstehend, als vollwertigen Buchstaben, wenn in Kirchenbucheinträgen z.B. die Namen "Joseph" oder "Elisabeth" in Latein geschrieben sind. (Sie sind dann genau so geschrieben wie in meinem Beispiel "confessio" und haben mit einer Ligatur nichts zu tun.)

                          Oder auch hier bei Sponsam Rosaliam:

                          Selbstständige lateinische Lang-S, die nichts mit Ligatur zu tun haben.

                          Gast Liachtinger

                          Eine letzte Anmerkung zum Schluss sei erlaubt.
                          Sind wir uns darin einig:
                          Dass das lange "s" in Lateinschrift zumindest in der Form der heutigen standardisierten lateinischen Ausgangsschrift (siehe oben) überhaupt nicht vorkommt.
                          Dass auch im Buchdruck in der anstatt Fraktur- dann verwendeten Antiquaschrift das lange s bereits ab dem 18 Jhdt. an Bedeutung verlor und fast nur mehr in der Form der Ligatur "ß" verwendet wurde:
                          Die Differenzierung zwischen langem und kurzem s verlor seit dem 18. Jahrhundert im Antiquasatz international an Bedeutung. Das lange s wurde in französischen Texten fast schlagartig mit der Revolution unüblich.....
                          Um 1800 wurde zum ersten Mal auch deutschsprachiger Text in größeren Mengen in Antiqua gesetzt (vgl. Antiqua-Fraktur-Streit). Anfangs wurde das lange s uneinheitlich verwendet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bildete sich ein gewisser Konsens heraus. Grundsätzlich wurde im Antiquasatz kein langes s verwendet. Die einzige Ausnahme war, dass in Antiqua ſs geschrieben wurde, wo im deutschen Fraktursatz sz (Eszett, ß) geschrieben wurde. So wurde „Wasser“ im Fraktursatz mit zwei langen s geschrieben, im Antiquasatz mit zwei runden......
                          Aus http://de.wikipedia.org/wiki/Langes_s
                          Ich persönlich halte die Schreibung des Lang-S in den von dir angeführten Worten als Mischform aus lateinischer und Kurrentschrift.
                          Da kaum allgemeines Interesse an dieser interessanten Thematik bestehen dürfte können wir gerne die Diskussion per pn oder mail fortsetzen, da ich dein Fachwissen auf diesem Gebiet sowohl schätze als auch gerne daran teilhabe.

                          henrywilh

                          Zitat:
                          Zitat von Liachtinger
                          Sind wir uns darin einig:
                          Dass das lange "s" in Lateinschrift zumindest in der Form der heutigen standardisierten lateinischen Ausgangsschrift (siehe oben) überhaupt nicht vorkommt.


                          Sicher!

                          Zitat:
                          Zitat von Liachtinger
                          Dass auch im Buchdruck in der anstatt Fraktur- dann verwendeten Antiquaschrift das lange s bereits ab dem 18 Jhdt. an Bedeutung verlor und fast nur mehr in der Form der Ligatur "ß" verwendet wurde:

                          Die Differenzierung zwischen langem und kurzem s verlor seit dem 18. Jahrhundert im Antiquasatz international an Bedeutung. Das lange s wurde in französischen Texten fast schlagartig mit der Revolution unüblich.....

                          Um 1800 wurde zum ersten Mal auch deutschsprachiger Text in größeren Mengen in Antiqua gesetzt (vgl. Antiqua-Fraktur-Streit). Anfangs wurde das lange s uneinheitlich verwendet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bildete sich ein gewisser Konsens heraus. Grundsätzlich wurde im Antiquasatz kein langes s verwendet. Die einzige Ausnahme war, dass in Antiqua ſs geschrieben wurde, wo im deutschen Fraktursatz sz (Eszett, ß) geschrieben wurde. So wurde „Wasser“ im Fraktursatz mit zwei langen s geschrieben, im Antiquasatz mit zwei runden......
                          Aus http://de.wikipedia.org/wiki/Langes_s


                          Sicher! Aber das alles bezieht sich auf die DRUCKschrift, und beim hier vorliegenden Problem und bei KBn überhaupt geht es um SCHREIBschrift (Humanistische Kursive, Humanistische Kurrent), und da spielt das lateinische Lang-S die von mir beschriebene Rolle in lateinisch geschriebenen Wörtern und Namen, und deshalb muss man es auch erkennen.

                          Zitat:
                          Zitat von Liachtinger
                          Ich persönlich halte die Schreibung des Lang-S in den von dir angeführten Worten als Mischform aus lateinischer und Kurrentschrift.

                          Wie das
                          Natürlich kommen Mischformen vor. Aber "Sponsam" + "Rosaliam" haben keinen einzigen Kurrent-Buchstaben, "congress" auch nicht. Dasselbe gilt auch fast immer für z.B. "Joseph" und "Elisabetha", wo man dann auch das lateinische h am Schluss hat

                          .

                          Kommentar

                          • Mats
                            Erfahrener Benutzer
                            • 03.01.2009
                            • 3390

                            &quot;Braut in der Mütze&quot; - &quot;Braut im Kranze&quot;

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1835
                            Region, aus der der Begriff stammt: Kirchenbuch Bothfeld, Hannover

                            bei den Traueinträgen im Kirchenbuch Bothfeld habe ich die Formulierung "In der Mütze" oder "Braut in der Mütze" gefunden.
                            Später kam auch "Die Braut im Kranze" oder "ohn Kranze" vor.
                            Ich vermute "ohn Kranze" deutet an, daß die Braut bereits schwanger war.
                            Demnach müsste "im Kranze" andeuten, die Braut ist jungfräulich (soweit der Pastor das damals beurteilen konnte).
                            Kann man den Zusatz "in der Mütze" damit gleichsetzen?

                            Kasstor

                            vgl hier: http://wiki-de.genealogy.net/Diskuss...tion_in_der%29
                            und hier: http://www.blume-gen.de/bergkirchen-...27-1791-N.html also ist der Ausdruck weiter verbreitet.

                            XJS

                            Dann heißt "in der Mütze" also das gleiche wie "ohn Kranze".
                            Und so passt sie dann doch wieder in meine Ahnenlinie
                            Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
                            der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
                            also ist heute der richtige Tag
                            um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
                            Dalai Lama

                            Kommentar

                            • Elisabeth
                              Erfahrener Benutzer
                              • 29.05.2012
                              • 195

                              3 Kreuze d.h.

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1895
                              Region, aus der der Begriff stammt: Zwittau

                              Ich habe bei den Paten einer Taufe folgende Abkürzung gefunden: 3 Kreuze und danach d.h. Gottfried Lehr Joh. Gerischer.
                              Weiß jemand was diese Abkürzung zu bedeuten hat?

                              Wolfg. G. Fischer

                              Gottfried Lehr konnte anscheinend nicht schreiben und hat deswegen drei Kreuze gemacht.

                              magie

                              3 Kreuze kenne ich nur, wenn jemand nicht schreiben konnte.
                              Eventuell wurde der Names desjenigen nochmal dahinter vermerkt?

                              henrywilh

                              Und der Pfarrer hat dahinter geschrieben: "d.h.[das heißt] Gottfried Lehr"

                              Kommentar

                              • Leiprecht
                                Benutzer
                                • 03.12.2011
                                • 24

                                Was bedeutet dieses Zeichen neben dem Namen des Geborenen?

                                ich habe hier einen Auszug aus einem katholischen Kirchenbuch aus dem Allgäu im Jahr 1740.
                                Neben dem Namen und dem Tag der Geburt findet sich das unten angegebene Zeichen.
                                Was bedeutet dies?

                                XJS

                                das hatten wir neulich schonmal glaub ich.
                                Ich meine das bedeutet, daß diese Linie ausgestorben ist.
                                Siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Genealogische_Zeichen

                                Vorfahren

                                Das Zeichen erinnert - besonders als Eintrag auf einem Geburtseintrag - an das medizinische Zeichen für "gestorben". Heute würde man, wenn das Kind am Tage seiner Geburt stirbt, in der Genealogie das Zeichen *+ machen.

                                Ich habe es während meiner Ausbildung zum Krankepfleger in den handgeschriebenen "Fieberkurven" - den Patientenakten - gesehen.
                                Auch soll das "Krückenkreuz" früher von Standesbeamten benutzt worden sein.
                                In Österreich hat ves noch eine andere Bedeutung. Vermutlich wegen der Ähnlichkeit mit dem Hakenkreuz ist es wohl nicht mehr benutzt worden - aber das ist Spekulation.
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