Oyas und Groß Jänowitz Kreis Liegnitz

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  • UteHerrmann
    Benutzer
    • 12.09.2017
    • 21

    Oyas und Groß Jänowitz Kreis Liegnitz

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum:
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    Konfession der gesuchten Person(en):
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    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):


    Ich suche aus den Orten die Familien Herrmann, Hübner, Teubner. Geboren ist mein Vater 1917 in Oyas. Seine Mutter ist eine geborene Hübner.

    Für meine Vater habe ich schon sehr viel , Unterlagen WAST, DRK, Flüchtlingsmeldeschein usw.

    Anfrage für meine Opa Reinhold Herrmann bei der WASt läuft.

    Gesucht habe ich über Ancestry, Adressbücher usw.

    Wenn mir jemand helfen kann würde ich mich freuen. Habe von Oyas gerade ein schönes Buch mit Heimatgeschichten zum lesen. Darin kommt natürlich nicht nur meine Familie vor.

    VG Ute
  • Kleinschmid
    Erfahrener Benutzer
    • 20.01.2013
    • 1239

    #2
    Der Landkreis Liegnitz weist für die Personenstandsregister viele Kriegsverluste auf. Auch sind die Suchnamen dort sehr häufig vorgekommen. Die Sache wird also nicht einfach ...

    Der Vater (Martin Oskar?), Familienname He(r)rmann, wurde 1917 in Oyas geboren. Die Geburtsurkunde liegt vermutlich vor. In jedem Fall sind die Eltern bekannt: ? Hübner und Reinhold Her(r)mann.

    Nun findet sich im Liegnitzer Landkreisadreßbuch 1913/14 nur eine Henriette Herrmann, verw. Stellenbesitzer, in Oyas. Wer ist das? Wenn der eigene Vater 1917 geboren wurde, kann sie ja nicht dessen Mutter gewesen sein.

    Auch wird der Ehemann der Henriette nicht im I. WK gefallen sein, denn das Buch ist sicher vor 8.1914 fertiggestellt worden.

    Oder haben die Eltern (Opa Reinhold u. Frau) gar nicht in Oyas gewohnt, sondern in Groß Jänowitz? Da gab es 1913/14 einen August Herrmann, Häusler, und die Verlustlisten für den I.WK weisen zwar einen Reinhold Herrmann aus Gr. Jänowitz als vermißt aus. Dessen Karteikarten sind auch beim Roten Kreuz (ICRC) vorhanden. Danach wurde er am 14.3.1870 geboren. Da er aber seit 1915 in Gefangenschaft war, kann er schwerlich 1917 Vater geworden sein.

    Die ev. KB von Oyas wurden alle vernichtet - die Herrmanns waren doch ev., oder?

    Zwei Hoffnungsschimmer:
    Es liegen einige Jgg. des STA Oyas vor - siehe hier.
    Die Henriette war Stellenbesitzerin und das Grundbuch von Oyas ist noch vorhanden - siehe hier.
    Zuletzt geändert von Kleinschmid; 29.10.2017, 20:49.

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    • UteHerrmann
      Benutzer
      • 12.09.2017
      • 21

      #3
      Oyas

      Total liebe von Dir,

      also unsere Familiengeschichte ist schon sehr verwirrend aber auch sehr spannend.

      Mein Vater Martin Oskar ist am 25.01.1917 in Oyas geboren und hat 4 jüngere Halbgeschwister, Willi, Hildegard, Margarethe und Herbert.
      Sein Vater ist mehr oder weniger unbekannt.

      Mein Opa Reinhold ist nicht sein richtiger Vater, er hat in Groß-Jännowitz gelebt.
      Er war im 2. Weltkrieg, genau wie mein Vater und Willi. Zum Glück haben sie es alle überlebt.Papa war fast sechs Jahre in Sibirien, Opa auf den Rheinwiesenlagern und Willi hat den rechten Arm verloren.

      Meine Oma Selma Hübner ist über die Altmark geflohen.

      Selma 16.11.1982, verstorben im Rheinland
      Vater Gustav geb. 21.08.55 in Skol?

      Gustav war verheiratet mit Pauline Teubner 10.12.1854 in Oyas

      Sie haben außer Selma noch die Kinder Ida und Oskar gehabt (von denen weiß nicht leider garnichts)

      Die Eltern von Gustav heißen Hübner Ernst und Johanna Christiane Tschintscher.

      Die Eltern von Pauline heißen Julius Teubner und Johanne Elisabeth Scheuer.
      Auch hier komm ich nicht weiter.

      Soviel ich weiß waren alle evangelisch.

      Ancestry hab ich durch und diverse Adressbücher.

      Bin für jeden Hinweis dankbar.

      Die Familie meines Mannes macht es mir auch nicht leichter. Die väterliche Seite kommt aus Lauban.

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      • Kleinschmid
        Erfahrener Benutzer
        • 20.01.2013
        • 1239

        #4
        Vielen Dank für die Rückmeldung mit den interessanten weiteren Angaben zur Familienforschung Herrmann.

        Wir ordnen mal:
        Ernst Hübner aus Skohl oo Johanna Christiane Tschintscher

        - Gustav Hübner, *21.8.1855 Skohl, Krs. Jauer, 1913 noch als Häusler in Oyas erw., oo Pauline Teubner, *10.12.1854 Oyas, Krs. Liegnitz, Tochter des Julius Teubner u. d. Johanne Elisabeth Scheuer

        - - Ida
        - - Oskar
        - - Selma * verm. Oyas, + 16.11.1982 Rheinland, oo ~ n. 1918 Reinhold Herrmann * 14.3.1870 Groß Jänowitz, Soldat im IR 48, war i. franz Kriegsgefangenschaft, * 19.11.1896 Gr. Jänowitz, 1925 Obsthändler in Gr. Jänowitz, 1934 u. 1936 Fabrikarbeiter (Zuckerrübenfabrik?) in Oyas

        - - - Martin Oskar, am 25.1.1917 als uneheliches Kind der Selma in Oyas geboren. Wurde von Reinhold Herrmann adoptiert.
        - - - Willi
        - - - Hildegard
        - - - Margarethe
        - - - Herbert

        Ich vermute, es geht hier weniger um den Reinhold Herrmann - der ist ja nicht der leibliche Vater -, sondern um Teubner in Oyas u. Hübner in Skohl.

        Zwei Möglichkeiten:
        Man versucht, die Geschwister (Willi, Hildegard, Margarethe, Herbert) und deren Nachkommen zu ermitteln. Anschl. Kontaktaufnahme mit der Bitte, ob Ahnenpässe, Familienbibeln, genealogische Aufzeichnungen usw. vorliegen.

        Oder man versucht, zumindest noch die Sterbeurkunden aus den Standesämtern der ältesten bisher bekannten Personen zu bekommen - weil eben leider keine ev. KB mehr vorhanden sind.

        Skohl hatte ein eigenes Standesamt. Die Todesurkunden blieben seit 1876/77 erhalten. Wenn Ernst Hübner 1855 Vater wurde, könnte er erst nach 1875 verstorben sein. Falls dies in Skohl und nicht etwa im Krankenhaus in Jauer passierte, haben wir ihn. Gleiches gilt für seine Frau J.C. Tschintscher. Die Register befinden sich im SA Liegnitz. Siehe hier oder hier. Das Landkreisadreßbuch Jauer weist für 1936 keine Hübner oder Tschintscher (eher Zintscher?) o.ä. in Skohl mehr nach.

        Oyas hatte ebenfalls ein eigenes Standesamt. Die Sterbeurkunden blieben allerdings nur mit Lücken erhalten: 1874, 1876, 1882-1892, 1899, 1901-1902, 1906-1907. Siehe hier oder hier. Das Landkreisadreßbuch Liegnitz weist für 1913 keine Teubner oder Scheuer in Oyas mehr nach.

        Waren die beiden ältesten Vorfahren, also Ernst Hübner u. Julius Teubner, Stellenbesitzer (Bauern, Gärtner oder Häusler) könnten ihre Familien in den Unterlagen der Generalkommission (Bauernbefreiung) zu finden sein. Das wäre dann 13. Powiat legnicki /1805-1941/ für den Kreis Liegnitz und 10. Powiat jaworski /1815-1944/ für den Kreis Jauer. Siehe hier oder hier. Zur Durchsicht dieser Unterlagen wird man aber selbst nach Breslau fahren müssen.

        Für Oyas gibt es noch weitere Archivalen, die man auch vor Ort einsehen müßte. Siehe hier. Entsprechend für Skohl - siehe hier.
        Zuletzt geändert von Kleinschmid; 31.10.2017, 11:03.

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        • UteHerrmann
          Benutzer
          • 12.09.2017
          • 21

          #5
          Wes ist unglaublich was Du alles rausgefunden hast?

          Woher hast Du das mit dem Obsthändler und der Arbeit und der Gefangenschaft?

          Ich bin mehr als beeindruckt. Danke

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          • UteHerrmann
            Benutzer
            • 12.09.2017
            • 21

            #6
            Also dieser Reinhold ist wohl nicht meiner. Meiner ist am 19.11.1896 geboren, im 2. Weltkrieg war er Soldat.Ob er im 1. WK auch war weiß ich nicht.

            Ich hab schon alle Familienangehörige durch, hab ein paar Geburts- und Sterbeurkunden
            und Fotos. Ansonsten hat alles den Krieg und die Flucht nicht überstanden.

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            • Kleinschmid
              Erfahrener Benutzer
              • 20.01.2013
              • 1239

              #7
              Zitat von UteHerrmann Beitrag anzeigen
              Meiner ist am 19.11.1896 geboren ...
              Hoppla! Das wußte ich nicht.

              Die Verlustlisten aus dem Ersten Weltkrieg weisen einen Reinhold Herrmann, geboren in Gr. Jänowitz, Krs. Liegnitz, nach, der als Gefreiter der Landwehr im 48. Infanterieregiment 1915 als vermißt gemeldet wurde. Das Rote Kreuz besitzt dazu die Karteikarte eines Reinhold Herrmann, der als Soldat im IR 48 1915 in Kriegsgefangenschaft geriet. Dieser wurde am 14. März 1870 geboren. Das Landkreisadreßbuch Liegnitz weist für Gr. Jänowitz 1925 einen Obsthändler Reinhold H. nach. Dito. die Jgg. 1934 u. 1936 einen Farbrikarbeiter Reinhold H. in Oyas.

              Dann war der jüngere Reinhold (Ehemann der Selma) vermutlich der Sohn des Häuslers August Herrmann, der im Landkreisadreßbuch Liegnitz Jg. 1913/14 in Gr. Jänowitz erwähnt wird. Der ältere Reinhold könnte der Bruder des August gewesen sein. Er war weggezogen aus Schlesien, denn das IR 48 war eine brandenburgische Einheit.

              Gibt es gar keine Möglichkeit, den leiblichen Vater ausfindig zu machen? In der Geburtsurkunde des Martin Oskar müßte doch ein Vermerk mit Aktenzeichen des Amtsgerichts Liegnitz enthalten sein. Von dort blieben noch einige Akten erhalten.

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              • UteHerrmann
                Benutzer
                • 12.09.2017
                • 21

                #8
                ich sag es nochmal, unglaublich was Du alles weißt.

                In der Geburtsurkunde meines Vaters steht Vater unbekannt.

                Laut meinem Onkel, der zum Glück noch lebt hat Oma ihm mal erzählt das der Vater meines Vaters in Oyas ehrenamtlich die Post ausgetragen hat. Mit Nachnamen hieß er wohl Hilscher oder Hielscher. Version 1: die Mitgift meiner Oma war zu gering, deshalb hat er sie weder geheiratet noch das Kind anerkannt. Version 2: er ist im 1. Weltkrieg gefallen

                Und ob mein Vater adoptiert wurde weiß ich auch nicht, nur das wir den Namen Herrmann schon immer hatten und in seiner Gefangenenakte aus Moskau hat der Opa Reinhold auch als Vater angegeben.

                Ich hab jetzt noch ein paar alte Fotos bekommen und die meinem Onkel geschickt ob er die unbekannten Menschen erkennt.

                Ich lese gerade das Heimatbuch das er geschrieben hat und fühle mich den Menschen und dem Ort so nah - klingt blöd - ich war noch nie dort.

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                • UteHerrmann
                  Benutzer
                  • 12.09.2017
                  • 21

                  #9
                  Wie kann ich in den Karteikarten des DRK nachschauen? Ich habe eine kriegsgebeutelte Familie (in beiden Kriegen)

                  Kommentar

                  • Kleinschmid
                    Erfahrener Benutzer
                    • 20.01.2013
                    • 1239

                    #10
                    Zitat von UteHerrmann Beitrag anzeigen
                    Mit Nachnamen hieß er wohl Hilscher oder Hielscher.
                    Besten Dank für die Erläuterung.
                    Das Landkreisadreßbuch Liegnitz Jg. 1913/14 weist keinen passenden Hi(e)l... in Oyas nach. Vielleicht war er auch nur Untermieter und wurde deshalb nicht gelistet.

                    Die Red Cross Seite bezieht sich nur auf den Ersten Weltkrieg.

                    Das hier scheint so ein Fall zu sein, da muß man sich entscheiden: Fahre ich nach Polen (hier Breslau u. Liegnitz), dann habe ich gute Chancen noch etwas zu erreichen. Oder ich laß es. Vielleicht sind zumindest die o.g. genannten Standesamtsregister irgendwann online, aber das kann auch noch Jahre dauern.

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                    • UteHerrmann
                      Benutzer
                      • 12.09.2017
                      • 21

                      #11
                      Ich denke schon das ich mal dahin fahre, nicht nur wegen der Ämter. Es ist soviel mehr, vielleicht kann ich meine Cousine dazu überreden.

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