Übersetzung aus dem Tschechischen (oder Verfeinerung einer Übersetzung)

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  • SteffenHaeuser
    Erfahrener Benutzer
    • 06.02.2015
    • 939

    [gelöst] Übersetzung aus dem Tschechischen (oder Verfeinerung einer Übersetzung)

    Quelle bzw. Art des Textes: Zusammenfassung Erbsache
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1548 (das Original)
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Domstadtl
    Namen um die es sich handeln sollte: Rosensprung


    Liebe Mitforscherinnen und Mitforscher,

    Ich arbeite gerade anlässlich des 74. Geburtstages meiner Mutter (am 18.12.) an einer kleinen "Chronik" zu ihren Ahnen (sie ist sehr interessiert an meiner Ahnenforschung, aber weniger an "Jahreszahlen", als an kleinen Geschichten über die Vorfahren und so.

    Was ich in diese Chronik gerne aufnehmen würde, wäre eine deutsche Übersetzung einer Zusammenfassung des ältesten Dokuments über einen der Vorfahren meiner Mutter. Dieses Dokument stammt aus dem Jahre 1548, es gibt aber eine "Zusammenfassung" (leider wie das Dokument selbst in tschechischer Sprache) aus einer Diplomarbeit. Der Text, der mich für meine Chronik interessiert, sind nur ein paar Sätze. Mittels Google Translate konnte ich die Zusammenfassung schon recht gut verstehen. Ein paar Teile hat Google Translate leider nicht vernünftig hingekriegt, hier wäre ich über Hilfe sehr dankbar!

    Es folgt der Originaltext (der Zusammenfassung, Scans des originalen Dokuments, da liste ich im Anschluß einen Link auf die Diplomarbeit, wo die Scans "ganz am Ende" auftauchen - aber die Zusammenfassung würde mir schon genügen - das Originaldokument ist wirklich SEHR schwer lesbar):

    "V listině Václav Berka z Dubé a z Lipého a na Šternberku jako dědičný vlastník panství potvrzuje Hansi Rosensprungovi dědičnou držbu fojtství domštatského, kterou obdržel již Hansův otec Hanuš a před ním ještě také jeho otec Wolf z Domštadtu od stejnojmenného majitele panství Václava Berky z Dubé. Potvrzení stávající smlouvy si Hans vysloužil za dobrou službu svému pánu. K stávajícím dvěma lánům a podsedku dostal ještě mlýn se dvěma koly, les, dále dostal k užívání pravděpodobně kousek místního povrchového toku s výhradním právem na veškeré ryby v něm a háj. Místní obyvatelé mu pak byli zavázaní o Vánocích odvádět určité naturální dávky, jako na příklad místní švec mu dával jeden pár střevíců, z každého domu potom dostali dvě slepice, od každého svařeného sladu konvičku piva, pekaři odváděli štruclík. Třikrát do roka mohli šenkovat víno, taktéž mohli zcela svobodně lovit v místních lesích zajíce a tetřevy, stejně jako zde mohli zcela sami dvěma sekerami dřevo sekat, s podmínkou, ž e toto nebudou nikomu dále prodávat. Také byli zbaveni od veškerých platů na panství vybíraných a robot. V případě, že byla povolána královská berně na výběr, byli povinní ji vybrat. V případě, že pán panství provdával nebo ženil dědice, měli odvést dva zlaté. Rosensprungové se tak mimo jiné Berkům z Dubé zavázali, že se jim budou starat o místní poddané, že budou také spravovat činže a vybírat platy. Pokud by s e kdy chtěli Rosensprungové svého majetku jakýmkoli způsobem zbavit, to znamená, kdyby jej chtěli na příklad prodat, nebo kdyby sňatkem měl přejít na jinou rodinu, smí tak učinit zcela svobodně a podle své vůle. "

    Und hier die kommentierte "Google Translate" Übersetzung:

    "In dem Dokument bestätigt Václav Berka von Dubé und von Lipý und Šternberk als erblicher Besitzer des Anwesens Hans Rosensprung das Erbe der Heimatherrschaft, das bereits Hans Vaters Hanuš und vor ihm sein Vater Wolf von Domstadt vom Eigentümer des Václav Berka von Dubé erhalten hatten. Hans bestätigte den aktuellen Vertrag und erhielt einen guten Service für seinen Meister."

    Hier ist die erste Stelle, wo ich nicht weiß was das heißen soll "erhielt einen guten Service für seinen Meister" - hier kam ganz offensichtlich Google Translate mit der altertümlichen Sprache nicht zurecht und dieser Beisatz führte zu "Unsinn".

    "Er hatte auch eine Zweiradmühle, einen Wald, und er benutzte wahrscheinlich ein Stück Oberflächenstrom mit dem ausschließlichen Recht, um darin und im Hain zu fischen. Die Anwohner waren gezwungen, zu Weihnachten einige Vorteile zu zahlen, zum Beispiel gab ein Schuhmacher aus der Region ihm Schuhe, dann erhielt jedes Haus zwei Hühner, jeder der geschweißten Malzbierkrüge, und der Bäcker brachte den Wilderer."

    In diesem Textabschnitt, der strenggenommen recht lesbar ist, ist mir der Part nach "gab ein Schuhmacher aus der Region ihm Schuhe" mir unklar - die Hühner, die Malzbierkrüge etc., war das, was Hans Rosensprung erhielt, oder jeder der Bewohner, oder wie ist das (im tschechischen Originaltext) gemeint ? Zudem ist das Wort "Wilderer", das im Zusammenhang mit Bäcker keinen Sinn ergibt, sicher falsch. Und ich vermute auch dass "geschweißt" falsch ist (gefüllt ???)

    "Drei Mal im Jahr konnten sie Wein trinken, sie konnten auch frei in den örtlichen Hasen- und Auerhainwäldern jagen, genauso wie sie das Holz mit zwei Äxten selbst schneiden konnten, vorausgesetzt, sie würden es nicht mehr verkaufen. Sie wurden auch um jeden Lohn auf dem Gut, das sie genommen hatten, und dem Roboter beraubt."

    "Roboter", da scheint es mir um Robot-Pflichten, also Frondienst zu gehen. Ich vermute, gemeint ist, dass die Bewohner an Hans Rosensprung zu Frondienst verpflichtet waren (oder dass er von den Ergebnissen der Frondienst an den Fürsten zahlen musste ? Bin mir nicht sicher, was gemeint ist...).

    "Für den Fall, dass die Royal Fees zu wählen waren, mussten sie diese auswählen."

    Was hiermit gemeint ist, habe ich keine Ahnung. Da war Google Translate einfach zu schlecht...

    "Wenn der Nachlass verheiratet oder mit Erben verheiratet war, müssten sie zwei Gold zahlen."

    Ich vermute, das bedeutet, wenn es zum Erbfall kam oder der Besitzer heiratet, dass er dann 2 Gold an den Lehnsherrn zahlen musste ? Aber ist geraten.

    Der Rest ist dann wieder klar verständlich:

    "Der Rosensprung versicherte unter anderem den Berks von Duba, dass sie sich um die örtlichen Untergebenen kümmern würden, dass sie auch die Unterkunft verwalten und Gehälter zahlen würden. Wenn sie jemals wollten, dass Rosensprung ihr Eigentum auf irgendeine Weise loswird, das heißt, wenn sie es zum Beispiel verkaufen wollten oder wenn sie zu einer anderen Familie gehen mussten, konnten sie dies nach Belieben tun."

    Vielen Dank im Voraus.

    Ah, fast vergessen, hier noch der Link auf die Diplomarbeit von Eva Sebastova, "Rosensprungove" (aber das anzuschauen wäre für das was ich brauche gar nicht nötig!):



    Mit freundlichen Grüßen,
    Steffen Häuser
  • SteffenHaeuser
    Erfahrener Benutzer
    • 06.02.2015
    • 939

    #2
    Liebe Mitforscherinnen und Mitforscher,

    Hier der Originaltext des Vertrags von 1548 als Scan:

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    Mit freundlichen Grüßen,
    Steffen Häuser

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    • SteffenHaeuser
      Erfahrener Benutzer
      • 06.02.2015
      • 939

      #3
      Liebe Mitforscherinnen und Mitforscher,

      Ich habe die beiden Dokumente (gleicher Ort) gerade nochmal in besserer Qualität hochgeladen.

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      Mit freundlichen Grüßen,
      Steffen Häuser

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      • SteffenHaeuser
        Erfahrener Benutzer
        • 06.02.2015
        • 939

        #4
        Ein Teil wird in der englischen Google Translate Übersetzung (Tschechisch->Englisch) etwas klarer als bei Tschechisch->Deutsch:

        "
        They were also deprived of all wages on the estate they had taken and the robot. In the event that the Royal Fees were called upon to choose, they were obliged to choose it. "

        Ich denke, das könnte heißen, dass sie den Bauern, die auf ihrem Gut Fron leisteten, keinen Lohn zahlen mussten (sondern dass das Teil von deren Frondienst an den Fürsten war) und dass sie selbst keinen Frondienst leisten mussten. Was das mit den "Royal Fees" ist, weiss ich nicht - Steuern ? Aber wann sind Steuern "up to choose" ?

        Und in einem anderen Online-Übersetzer (ETranslate) wurde auch der Part mit dem Bäcker lesbarer, da hieß es "Der Bäcker bringt den Krug" - bezog sich also wohl darauf, dass der Bäcker verpflichtet war die Krüge auszuliefern, und nicht "Wilderer".
        Zuletzt geändert von SteffenHaeuser; 02.12.2018, 19:29.

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        • Huber Benedikt
          Erfahrener Benutzer
          • 20.03.2016
          • 4650

          #5
          Wenn du dich noch etwas in Geduld übst werden wir das schon hinkriegen.
          Nachdem der Text für mich schwierig zu übersetzen ist habe ich ihn meinem Freund geschickt, der ist behmischer Muttersprachler.
          Schau ma amal was der dazu meint.
          Ursus magnus oritur
          Rursus agnus moritur

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          • Huber Benedikt
            Erfahrener Benutzer
            • 20.03.2016
            • 4650

            #6
            vorab mal soviel (ich hoffe es wird bestätigt ;-)))


            In dem Dokument bestätigt Václav Berka von Dubé und von Lipý und Šternberk als erblicher Besitzer
            der Herrschaft dem Hans Rosensprung den erblichen Besitz des heimatlichen Lehensgutes, das
            bereits Hans` Vaters Hanuš und vor ihm sein Vater Wolf von Domstadt von den gleichnamigen
            Eigentümern der Herrschaft des Václav Berka von Dubé erhalten hatten.
            Die Bestätiguing des bestehenden Vertrags hat sich Hans verdient mit guten Diensten für seinen Herrn ."
            Neben zweier Felder und dem Lehen
            { (podsedek ist ein Viertel Lehen auch Garten genannt/--> Gärtner) vgl hierzu SS 7 unten / 8 des Doks
            https://www.google.de/url?sa=t&rct=j...OY5RCsyDJO3i-d)]
            sowie :https://books.google.de/books?id=jOh...6AEwAnoECAcQAQ
            erhielt er noch eine Mühle mit zwei Mühlrädern, Wald, weiters erhielt er zur voraussichtlichen Nutzung
            ein Teilstück des ortlichen Flusses mit dem alleinigen Recht an allen Fischen darin und am Uferstreifen (Hain)..
            Die örtlichen Einwohner waren darüber hinaus verpflichtet, zu Weihnachten bestimmte Naturalabgaben
            an ihn zu leisten., so gab ihm zB.. der örtliche Schuster ein Paar Schuhe.,
            dann bekam er von jedem Haus 2 Hühner, von jedem Brauvorgang (wörtl: von jedem gekochten Malze)
            eine Kanne Bier, die Bäcker leisteten einen Striezel (strucl, strycl, ein Gebäck , evtl. auch Art Fladenbrot aus Hefeteig).
            Dreimal pro Jahr durften sie Wein ausschenken, ebenso durften sie völlig frei in den örtlichen Wäldern
            Hasen und Auerwild jagen.
            Gleicfalls durften sie hier ganz alleine mit 2 Äxten Holz schlagen unter der Bedingung, dass sie von diesem
            später niemandem etwas verkaufen.
            Auch waren sie befreit von allen Zahlungen an die (Abgaben)erhebende Herrschaft und vom Frondienst.
            Für den Fall dass die Königsteuer als Abgabe gefordert wurde waren sie verpflichtet diese zu erheben.
            (kralovsky berne = Art Grundsteuer direkt an dan Kini)
            Für den Fall dass der Grundherr heiratete oder bei Erbheirat hatten sie 2 Gulden zu entrichten.
            Die Rosensprungs versicherten daneben den Berks von Duba, dass sie sich um die örtlichen Untertanen
            kümmern würden, dass sie auch die Mietzinsen verwalten und die Löhne zahlen würden.
            Wenn die Rosensprung irgendwann ihren Besitz auf irgendeine Weise aufgeben möchten,
            daas heisst wenn sie ihn z.B. verkaufen möchten oder wenn er durch Heirat an eine andere Familie übergeht,
            dürfen sie das tun ,völlig frei und gemäss ihrem Willen.


            Sodala ich glauib das kommt ziemlich genau hin.
            Schau ma amal was da Behm dazu sagt (wenn er was sagt )
            Zuletzt geändert von Huber Benedikt; 03.12.2018, 17:14.
            Ursus magnus oritur
            Rursus agnus moritur

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            • SteffenHaeuser
              Erfahrener Benutzer
              • 06.02.2015
              • 939

              #7
              Hallo, Benedikt!

              Vielen Dank, das hört sich viiiiel besser aus als das was Google ausspuckt. Echt super von Dir und Deinem böhmischen Kumpel!

              Das "sie" ab Wein ausschenken, dürfte sich wohl auf die Rosensprungs beziehen, oder ?

              Gruß,
              Steffen

              P.S.: Auch danke für die Erklärung des Begriffs Gärtner in alten Papieren - ich habe den bei einigen Vorfahren angegeben gehabt und mich immer gefragt, was die Angabe genau bedeutet, dass es nicht ein Gärtner im heutigen Sinne ist, dachte ich mir schon, aber ich wusste nie genau, was damals gemeint war.
              Zuletzt geändert von SteffenHaeuser; 08.12.2018, 15:23.

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              • Huber Benedikt
                Erfahrener Benutzer
                • 20.03.2016
                • 4650

                #8
                Servus,
                der böhmischee "Kumpel" hat gemeint, das kann er nicht übersetzen weil er die Hälfte der Worte nicht versteht...
                naja wers glaubt... es geht allerdings vielen Deutschen auchso dass sie alte Schriften und Ausdrücke nicht mehr verstehen (vgl unsere entspr. Foren).
                Ich glaub allerdings eh, dass es so passt.
                Ja der Text wechselt aus unbekannten Gründen vom Singular "dostal" ER bekam zu Plural "mohli" " SIE konnten. durften.
                Bezieht sich aber sicher auf den/die Rosensprung (ebenso wie die sonstigen Privilegien)
                Ursus magnus oritur
                Rursus agnus moritur

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                • SteffenHaeuser
                  Erfahrener Benutzer
                  • 06.02.2015
                  • 939

                  #9
                  Hallo, Benedikt!

                  Danke für Deine Hilfe!

                  Hab den Text grad in mein PDF eingebaut.

                  Gruß,
                  Steffen

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