Latinisierung im 18. Jahrhundert

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  • juliuskartoffelschuss
    Benutzer
    • 08.10.2018
    • 62

    Latinisierung im 18. Jahrhundert

    Familienname: Molitor/Müller
    Zeit/Jahr der Nennung: 1729
    Ort/Region der Nennung: Unterfranken


    Liebe Forschergemeinde,

    längere Zeit bin ich an einer Stelle festgehangen, da mein Vorfahre Sebastian Molitor( geb. 1698) unter dem Nachnamen Müller geboren wurde.
    1732 bei der Geburt eines Kindes heißt er schon Sebastian Molitor, während er 1729 noch unter Sebastian Müller aufgeführt wird.
    Er war Gerichtsmann in einem kleinen 500-Einwohner Ort in Unterfranken. Da er also eigentlich keine größere Bekanntheit hatte, wundert es mich, dass er seinen Nachnamen latinisieren ließ.

    Mich würde interessieren, ob jemand weiß, wie das damals ablief.
    Erfolgte eine Latinisierung zu einem besonderen Anlass oder war es in etwa so, dass mein Vorfahre sagte:" So ab heute heißen wir nicht mehr Müller, sondern Molitor"?

    Vielleicht kennt sich ja jemand genauer hiermit aus.

    Viele Grüße
    Julius
  • Laurin
    Moderator
    • 30.07.2007
    • 5644

    #2
    Hallo Julius,

    siehe vorerst hier: https://de.m.wikipedia.org/wiki/List...isierter_Namen

    Ich glaube mich zu erinnern, daß wir hier schon mal solch ein Thema erörtert hatten.

    NB:
    Ein "Gerichtsmann" in einem 500-Seelen-Ort war doch auch bereits "Obrigkeit" und zog wohl mit dem Pfarrer und dem Schullehrer gleich, denn diese gehörten mit zu den Vorreitern bei der Latinisierung.
    Freundliche Grüße
    Laurin

    Kommentar

    • Verano
      Erfahrener Benutzer
      • 22.06.2016
      • 7819

      #3
      Zitat von juliuskartoffelschuss Beitrag anzeigen
      Mich würde interessieren, ob jemand weiß, wie das damals ablief.
      Erfolgte eine Latinisierung zu einem besonderen Anlass oder war es in etwa so, dass mein Vorfahre sagte:" So ab heute heißen wir nicht mehr Müller, sondern Molitor"?

      Vielleicht kennt sich ja jemand genauer hiermit aus.

      Viele Grüße
      Julius

      Ich kenne mich nicht aus; ich denke, derjenige hat seinen Namen lateinisch übersetzt und zu einer bestimmten Gelegenheit damit unterschrieben.
      Diese Unterschrift war quasi bindend für den "neuen" Namen.


      P.S. Dein Nickname ist lustig, verlangt ja eigentlich auch nach einer Latinisierung
      Viele Grüße August

      Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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      • Laurin
        Moderator
        • 30.07.2007
        • 5644

        #4
        P.S. Dein Nickname ist lustig, verlangt ja eigentlich auch nach einer Latinisierung
        Aber die alten Römer kannten ja noch gar keine Kartoffeln
        Freundliche Grüße
        Laurin

        Kommentar

        • Verano
          Erfahrener Benutzer
          • 22.06.2016
          • 7819

          #5
          Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
          Aber die alten Römer kannten ja noch gar keine Kartoffeln
          Weiß ich doch!
          Irgendeine Knollenart wird sich schon finden.
          Viele Grüße August

          Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

          Kommentar

          • Xylander
            Erfahrener Benutzer
            • 30.10.2009
            • 6446

            #6
            Na, mit bisschen Neulatein:
            iuliusiactustartufoli alias iuliussolanituberosi
            LG
            Xylander alias Virligni
            Zuletzt ge?ndert von Xylander; 27.04.2019, 10:02.

            Kommentar

            • Laurin
              Moderator
              • 30.07.2007
              • 5644

              #7
              Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
              Na, mit bisschen Neulatein:
              iuliusiactustartufoli alias iuliussolanituberosi
              LG Xylander alias Virligni
              Beim alias hast Du wohl den Schuss vergessen - falls als solcher einer mit "bumm und peng" gemeint ist?
              Ob Julius nicht doch den (das?) Kartoffelschoss meint - steht regional für Kartoffelkiste / Kartoffelhorde - oder evtl. den "Kelleraustrieb" an den Kartoffeln?
              Freundliche Grüße
              Laurin

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              • assi.d
                Erfahrener Benutzer
                • 15.11.2008
                • 2676

                #8
                ...oder ein KartoffelGEschoss: wir haben als Kinder immer kleine Kartoffeln in die Auspuffrohre der Autos gesteckt....

                Astrid

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                • Xylander
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.10.2009
                  • 6446

                  #9
                  Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
                  Beim alias hast Du wohl den Schuss vergessen - falls als solcher einer mit "bumm und peng" gemeint ist?
                  Ob Julius nicht doch den (das?) Kartoffelschoss meint - steht regional für Kartoffelkiste / Kartoffelhorde - oder evtl. den "Kelleraustrieb" an den Kartoffeln?
                  Ja, vergessen Den mag nun jeder selbst hineinschießen
                  Aber Kartoffelschoss hat was für sich.

                  Viele Grüße
                  Xylander

                  Kommentar

                  • Laurin
                    Moderator
                    • 30.07.2007
                    • 5644

                    #10
                    Zitat von assi.d Beitrag anzeigen
                    ...oder ein KartoffelGEschoss: wir haben als Kinder immer kleine Kartoffeln in die Auspuffrohre der Autos gesteckt....

                    Astrid
                    Astrid hat's! Das ergab dann den "Kartoffelschuss".
                    Freundliche Grüße
                    Laurin

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                    • Xylander
                      Erfahrener Benutzer
                      • 30.10.2009
                      • 6446

                      #11
                      O Julie, salva nos ex incertitudine horribili!
                      Xylander te implorat

                      Kommentar

                      • Verano
                        Erfahrener Benutzer
                        • 22.06.2016
                        • 7819

                        #12
                        Tja, der Julius muss unsere Ergüsse erstmal verarbeiten.
                        Ich hoffe er hat Humor und findet Spaß an unserem Geplauder. Und denkt nicht, wo bin ich denn hier gelandet.

                        Ich wollte noch die Erdäpfel ins Spiel bringen. Lass es aber.
                        Viele Grüße August

                        Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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                        • juliuskartoffelschuss
                          Benutzer
                          • 08.10.2018
                          • 62

                          #13
                          Hallo,
                          Wenn hier alle so viel Humor haben wie ihr beide, bin ich auf jeden Fall richtig gelandet.
                          Mich würde sehr das mit den Erdäpfeln interessieren

                          Ich wünsch euch weiterhin so viel Humor!
                          Viele Grüße
                          JuliusGrumbmschuss

                          Kommentar

                          • Verano
                            Erfahrener Benutzer
                            • 22.06.2016
                            • 7819

                            #14
                            Zitat von juliuskartoffelschuss Beitrag anzeigen
                            Hallo,
                            Wenn hier alle so viel Humor haben wie ihr beide, bin ich auf jeden Fall richtig gelandet.
                            Mich würde sehr das mit den Erdäpfeln interessieren

                            Ich wünsch euch weiterhin so viel Humor!
                            Viele Grüße
                            JuliusGrumbmschuss

                            JuliusGrumbmschuss
                            Sehr gut!


                            Schön, dass wir deinen Humor getroffen haben.
                            Weil wir deinen Namen so verschönert haben, hatte ich noch eine wissenschaftliche Variante zu Erdapfel:

                            Im Deutschen wie im Französischen handelt es sich um eine Übersetzung des lat. malum terrae, womit eine auf dem Boden wachsende Frucht wie etwa Kürbis, Gurke oder Melone gemeint ist.


                            Leider hast du wenig Antwort auf deine ursprüngliche Frage erhalten.
                            Würde mich auch interessieren.
                            Viele Grüße August

                            Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

                            Kommentar

                            • holsteinforscher
                              Erfahrener Benutzer
                              • 05.04.2013
                              • 2491

                              #15
                              Moinsen zusammen,
                              …*1732 bei der Geburt eines Kindes*…, wenn man sich die Geburt des ersten Kindes anschaut, bewegen wir uns noch in einer Zeit, in der Latein (in Wort u. Schrift) noch von herausragender Bedeutung war; sei es innerhalb der Verwaltung, aber auch innerhalb der Kirchenbuchschreibung.
                              Innerhalb der Kirchenbuchschreibung unterlag man der jeweiligen Schreibkunst des Kirchenbuchschreibers (Pastor, Dikakon, Adjunkt, Küster usw.) bzw. dessen Auffassung von Schreibweisen. Ein Klassiker, den man sehr oft in den Kirchenbüchern findet, ist der Name/Beruf des Goldschmieds. Ein Beispiel aus meiner Sammlung: Hans Christophersen, Goldschmied > innerhalb der späteren KB-Schreibung > Hans Aurifarber.
                              Jetzt könnte man natürlich schauen, ob die Lateinisierung zu dieser Zeit (Kirchenbuch) üblich war. Auf den ersten Blick mutet der FN. zwar falsch an, ist aber letztlich nur die lateinisierte/korrekte Form zu Namen *Müller*.
                              …*wundert es mich, dass er seinen Nachnamen latinisieren ließ*…,
                              wer nun den Namen lateinisiert hat, bleibt wohl im Dunkel der Geschichte verborgen. Es sei denn, es würden sich eindeutige Belege finden lassen. Natürlich könnte es im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als *Gerichtsmann* zu tun haben. Denn auch in der *Juristerei* war Latein allgegenwärtig, auch wenn er nur *Gerichtsmann* in einer 500-Seelengemeinde war.
                              Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
                              Roland...


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