Unklarer Zeitstrang um 1475

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  • gki
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2012
    • 4843

    Unklarer Zeitstrang um 1475

    Quellen, Belege, Literatur zum genannten Adel/Namen: Hessische Staatsarchive
    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: um 1475
    Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Hessen
    Fernabfrage vor der Beitragserstellung genutzt [ja/nein]:
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken):



    Hallo,

    Ich habe ein paar Urkundenregesten gefunden und würde mit diesen gerne einen Stammbaum belegen, vielleicht mag sich das jemand mal anschauen....

    1537 geht es los mit https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...tailid=v668007

    U.a. wird da ein Wilhelm von Scharfenstein als Eidam eines Konrad von der Erlen genannt, die beide vorherige Inhaber eines Lehens waren. Da nach dem Wilhelm noch ein anderer Lehensträger "dran" war, kann man davon ausgehen, daß beide schon länger verstorben sind.

    Ich kann mit einer anderen Urkunde einen Wilhelm von Scharfenstein belegen, der Vater einer Gertraud war. Dieser lebte noch 1488.

    Die Gertraud war zweimal verheiratet:

    1. mit Johann Brömser von Rüdesheim

    Diese Ehe geht aus
    Johann Brömser von Rüdesheim und seine Frau Gertrud von Scharfenstein verschreiben ihrer Tochter Erlant, Nonne zu Tiefenthal, diejenigen Einkünfte..., Arcinsys ist ein Archivinformationssystem der Landesarchive Hessen und Niedersachsen mit einer Onlinesuche für Archivalien und Funktionen für alle archivischen Aufgabenbereiche.


    von 1475 hervor. Die Eltern verschreiben ihrer Tochter, eine Nonne, Güter, die sie von ihrem Vater Wilhelm erhalten haben.

    2. mit Friedrich von Rüdesheim

    von 1500: https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v4188327

    Die Gertraud hatte also 1475 eine Tochter, die alt genug war, daß man sie ins Kloster schicken konnte.

    Der oben erwähne Konrad von den Erlen war schon 1446 tot:

    Hermann von Hohenweisel bekundet, daß Graf Philipp v. K. die Kinder seiner Tochter Liese, welche sie mit dem † Konrad von den Erlen gehabt hat, la..., Arcinsys ist ein Archivinformationssystem der Landesarchive Hessen und Niedersachsen mit einer Onlinesuche für Archivalien und Funktionen für alle archivischen Aufgabenbereiche.


    Die Töchter sind zu dem Zeitpunkt wohl noch nicht verheiratet.

    1454 taucht der Wilhelm von Scharfenstein als Mitbelehnter auf, ich nehme also an, daß er in der Zwischenzeit eine der Töchter geheiratet hat. 1450 hat noch der Stiefvater Philipp von Lindau alleine quittiert: https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v6046609

    (Es gibt allerdings noch eine Urkunde von 1460 wo der Philipp alleine quittiert:

    Philips von Lindau (Lyndauwe) reversiert sich als Lehensträger der Anne, Lisethin und Margarete, Töchter des Conrad von den Erlen, gegen Diether, ..., Arcinsys ist ein Archivinformationssystem der Landesarchive Hessen und Niedersachsen mit einer Onlinesuche für Archivalien und Funktionen für alle archivischen Aufgabenbereiche.


    )

    Wir hätten also folgende Zeitlinie:

    - Geburt der von der Erlen Kinder vor 1446
    - Hochzeit eines der Kinder zwischen 1450 und 1454 mit Wilhelm von Scharfenstein
    - Geburt Gertraud von Scharfenstein
    - Hochzeit Gertraud vSch mit Johann Brömser von Rüdesheim
    - Geburt Erlant BvR
    - Klostereintritt Erlant BvR 1475.


    Damit das alles irgendwie "paßt" müßte

    - die Erlant beim Klostereintritt noch ein Kleinkind gewesen sein.
    oder
    - der wirkliche Eintritt erst später gewesen sein
    oder
    - die Gertraud sehr früh geheiratet haben
    oder
    - die Hochzeit des Wilhelm doch früher gewesen sein.

    Was meint ihr?
    Gruß
    gki
  • Gastonian
    Moderator
    • 20.09.2021
    • 3314

    #2
    Hallo gki:


    Es wird hier angenommen, daß der Wilhelm von Scharfenstein, der Eidam des Konrad von Erlen war und ein Lehen in einem Hof in Esch sowie verschiedene Lehen von den Grafen von Katzenelnbogen hatte, der gleiche ist wie der Wilhelm von Scharfenstein, der seiner Tochter Gertrud Einkünfte aus Eltville und Rauenthal gab. Ich bin noch nicht davon überzeugt, daß es sich um die gleiche Person handelt - es könnten Vettern oder Onkel/Neffe sein.


    VG


    --Carl-Henry
    Zuletzt geändert von Gastonian; 18.08.2022, 04:55.
    Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

    Kommentar

    • fajo
      Erfahrener Benutzer
      • 08.10.2018
      • 2351

      #3
      Guten Morgen!

      Ich bin bei Ebay über etwas gestolpert, weiß allerdings nicht ob es zu deiner Forschung passt? - Schau do eifach einmal....

      Johann von RÜDICKHEIM Adel wertvoller Original Stammbaum von 1707 Geschichte

      https://www.ebay.de/itm/174996264543?_trkparms=amclksrc%3DITM%26aid%3D1110 002%26algo%3DSPLICE.SOI%26ao%3D1%26asc%3D202012101 11451%26meid%3D6af413006adb429a9983712da410cc9a%26 pid%3D101196%26rk%3D7%26rkt%3D12%26sd%3D1750576918 10%26itm%3D174996264543%26pmt%3D1%26noa%3D0%26pg%3 D2047675%26algv%3DPromotedSellersOtherItemsV2WithM LRv3&_trksid=p2047675.c101196.m2219&amdata=cksum%3 A1749962645436af413006adb429a9983712da410cc9a%7Cen c%3AAQAHAAABALB59iZaq6L1SxCGLGoiBqHdpPz8nqKyKuGL1Q Ia0H%252B4J%252BB44gct%252Bm0z4py8QaMBVxnd%252B9fn CSL%252FmSfY3pCne71M%252BjCsKZvlUMUUXiiXEL4BPPk%25 2F5zFww9YBPfc28XQZL4KhzV6uCqYqjsayGtSdwbEu8Oj00GsC Po2n%252BBfbw59g7NoSafZ4pzfc7jkmlvEfWVvyZD9xKVrzd7 MaW4GVuNzLxn%252FBUXS0dCN62mGcvUHRjm9Hhl2iywBEIdYA KHdll8HwSLxSsZpMVErU7l73usGX5ox55UPTo7FqFhvujg1pUy DxH3EOASoqZKGcXhbK6GUZDdxQaOVwRTAE%252BBxjquY%253D %7Campid%3APL_CLK%7Cclp%3A2047675

      Gerhard von Scharffenstein Orig Stammbaum 1707 von Schwartzenburg Adel Wappen

      https://www.ebay.de/itm/234138271496?_trkparms=amclksrc%3DITM%26aid%3D1110 01%26algo%3DREC.SEED%26ao%3D1%26asc%3D202111301256 21%26meid%3D974d1fc4c77c4925871bb4e6e424268b%26pid %3D101465%26rk%3D3%26rkt%3D4%26sd%3D174996264543%2 6itm%3D234138271496%26pmt%3D1%26noa%3D1%26pg%3D381 7808&_trksid=p3817808.c101465.m3507

      ... es könnte ja sein...
      LG fajo
      Zuletzt geändert von fajo; 18.08.2022, 05:09.
      Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







      Kommentar

      • gki
        Erfahrener Benutzer
        • 18.01.2012
        • 4843

        #4
        Hallo fajo,

        es handelt sich offenbar um ein Exemplar von Hellwig/Humbrachts "Die höchste Zierde Teutsch Landes ..." das irgendein Armleuchter zerrupft und in Einzelblättern verkloppt. Das werde ich nicht unterstützen, außerdem hab ich das Gesamtwerk als PDF.

        Eine der Fragen meiner Forschung ist ja, ob man die Zusammenhänge die in dem Werk ohne Quellenbelege aufgeführt sind, heute anhand von alten Urkunden noch nachweisen kann.
        Gruß
        gki

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        • gki
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2012
          • 4843

          #5
          Hallo Carl-Henry!

          Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
          Es wird hier angenommen, daß der Wilhelm von Scharfenstein, der Eidam des Konrad von Erlen war und ein Lehen in einem Hof in Esch sowie verschiedene Lehen von den Grafen von Katzenelnbogen hatte, der gleiche ist wie der Wilhelm von Scharfenstein, der seiner Tochter Gertrud Einkünfte aus Eltville und Rauenthal gab. Ich bin noch nicht davon überzeugt, daß es sich um die gleiche Person handelt - es könnten Vettern oder Onkel/Neffe sein.
          Das ist ein berechtigter Einwand. Die Frage ist, wie man das nachweisen sollte, daß der Wilhelm nur einer ist. Ich würde erwarten, daß es bei zwei zeitgleichen Wilhelms eine Qualifikation wie "der Alte/Junge" gegeben hätte, wie ich das in anderen Fällen gesehen habe.
          Gruß
          gki

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          • Genialoge
            Erfahrener Benutzer
            • 29.10.2020
            • 221

            #6
            Hallo gki,

            die Regesten dieser Zeit, insbesondere wenn es nur Teilregeste sind, muss man mit großer Vorsicht bewerten.
            Es kann z.B. gut sein, dass es gleiche Vornamen über mehrere Generationen gab. Oft hießen Söhne nach dem Vater oder Großvater.
            Wenn da also nicht ausdrücklich steht, Sohn, Bruder ... von ..., könnte es sich also bei mehreren Fundstellen mit gleichem Namen durchaus um unterschiedliche Personen handeln. Das gilt u.U. auch, wenn z.B. nur der Vorname der/einer Frau genannt ist.
            Hinzu kommt, dass in der Zeit die Namen oft auch unterschiedliche Schreibweisen hatten.
            Ich habe sogar schon zu eindeutig einer konkreten Person Regeste über mehrere Jahre gefunden und in einem Regest stand sogar, dass er verstorben ist, aber später tauchte er immer noch auf. Ob es sich um Lese-/Übersetzungsfehler handelt, oder auch damals schon "betrogen" wurde ...???

            LG Lothar
            Mich interessieren derzeit primär Nachweise (Links) zu den von Papenheim zwischen 1330 und 1450, insbesondere zu Catharina von Papenheim oo Johann III von Schultete

            Kommentar

            • Gastonian
              Moderator
              • 20.09.2021
              • 3314

              #7
              Zitat von gki Beitrag anzeigen
              Die Frage ist, wie man das nachweisen sollte, daß der Wilhelm nur einer ist. Ich würde erwarten, daß es bei zwei zeitgleichen Wilhelms eine Qualifikation wie "der Alte/Junge" gegeben hätte, wie ich das in anderen Fällen gesehen habe.

              Hallo gki:


              Qualifikationen würde ich erwarten, falls die zwei im gleichen Ort lebten oder zumindest vom gleichen Lehnsherren belehnt wurden. Ich kenne mich nicht gut genug mit der örtlichen Geographie aus um zu wissen, wie nahe Eltville und Rauenthal zu den Lehen im Katzenelnbogischen waren.


              Da der von Dir genannte Zeitstrang ja problematisch ist, falls man von nur einem Wilhelm ausgeht, würde ich die Identität nur annehmen, falls es andere positive Indizien (nicht nur die negative einer Abwesenheit der Qualifikation) gibt. Mangels einer Urkunde, in der Gertrud als Enkelin des Konrad von Erlen bezeichnet wird, würde ich nach einer Urkunde suchen, in dem die Gertrud (oder einer ihrer zwei Männer) oder Wilhelm Vater von Gertrud mit zumindest einem gleichen Lehen oder Besitz erwähnt wird wie Konrad von Erlen oder Wilhelm Eidam des Konrad.


              VG


              --Carl-Henry
              Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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              • fajo
                Erfahrener Benutzer
                • 08.10.2018
                • 2351

                #8
                Wenn du das Gesamtwerk schon als PDF hast, dann hat sich der Tipp ja erledingt.
                Danke aber für die Info (PDF), das bringt auch mich noch ein ganzes Stück weiter! Vor allem verstehe ich nun den Hintergrund der Sammlung dieser einzelnen Stammblätter viel besser... in diesem Fall gehe ich ganz persönlich davon einfach aus, da wollte jemand ein Buch (wann und von wem auch immer diese mindesten 2 Bücher zerpflückt wurden?) wieder zusammen bringen.
                Zuletzt geändert von fajo; 18.08.2022, 22:09.
                Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







                Kommentar

                • gki
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.01.2012
                  • 4843

                  #9
                  Zitat von fajo Beitrag anzeigen
                  Wenn du das Gesamtwerk schon als PDF hast, dann hat sich der Tipp ja erledingt. Danke für die Info, das bringt auch mich weiter!
                  Du hast es ja schon gefunden, nehme ich an, aber für andere: books.google.com
                  Gruß
                  gki

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                  • gki
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.01.2012
                    • 4843

                    #10
                    Hallo Lothar!

                    Zitat von Genialoge Beitrag anzeigen
                    die Regesten dieser Zeit, insbesondere wenn es nur Teilregeste sind, muss man mit großer Vorsicht bewerten.
                    Das versteht sich. Ich würde auch lieber mit den Originalen arbeiten, aber es ergeben sich da zeitliche Grenzen.

                    Es kann z.B. gut sein, dass es gleiche Vornamen über mehrere Generationen gab. Oft hießen Söhne nach dem Vater oder Großvater.
                    Wenn da also nicht ausdrücklich steht, Sohn, Bruder ... von ..., könnte es sich also bei mehreren Fundstellen mit gleichem Namen durchaus um unterschiedliche Personen handeln. Das gilt u.U. auch, wenn z.B. nur der Vorname der/einer Frau genannt ist.
                    Hinzu kommt, dass in der Zeit die Namen oft auch unterschiedliche Schreibweisen hatten.
                    Ich habe sogar schon zu eindeutig einer konkreten Person Regeste über mehrere Jahre gefunden und in einem Regest stand sogar, dass er verstorben ist, aber später tauchte er immer noch auf. Ob es sich um Lese-/Übersetzungsfehler handelt, oder auch damals schon "betrogen" wurde ...???
                    Fehler wurden sicher auch damals schon gemacht.
                    Gruß
                    gki

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                    • fajo
                      Erfahrener Benutzer
                      • 08.10.2018
                      • 2351

                      #11
                      @gki ja danke habe ich und ich vermute (ganz persönlich) das du dem alten Herrn in diesem Fall unrecht tust! Kann allerdings deine Sichtweise sehr gut verstehen!
                      Zuletzt geändert von fajo; 18.08.2022, 22:17.
                      Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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                      • gki
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.01.2012
                        • 4843

                        #12
                        Hallo Carl-Henry!

                        Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
                        Qualifikationen würde ich erwarten, falls die zwei im gleichen Ort lebten oder zumindest vom gleichen Lehnsherren belehnt wurden. Ich kenne mich nicht gut genug mit der örtlichen Geographie aus um zu wissen, wie nahe Eltville und Rauenthal zu den Lehen im Katzenelnbogischen waren.
                        Idstein liegt etwa 35 km nördlich von Eltville, das sollte mit dem Pferd machbar sein.

                        Da der von Dir genannte Zeitstrang ja problematisch ist, falls man von nur einem Wilhelm ausgeht, würde ich die Identität nur annehmen, falls es andere positive Indizien (nicht nur die negative einer Abwesenheit der Qualifikation) gibt. Mangels einer Urkunde, in der Gertrud als Enkelin des Konrad von Erlen bezeichnet wird, würde ich nach einer Urkunde suchen, in dem die Gertrud (oder einer ihrer zwei Männer) oder Wilhelm Vater von Gertrud mit zumindest einem gleichen Lehen oder Besitz erwähnt wird wie Konrad von Erlen oder Wilhelm Eidam des Konrad.
                        Schauen wir uns mal dieses Lehen an, gute Idee.

                        1537 sind genannt:

                        - Burgmann zu Idstein
                        - Hof zu Esch mit Zubehör
                        - Gült in der Ems, Hafer, Kapaunen und Hühnern, die in diesen Hof gehören
                        - 3 Höfe in der Ems, die vor Zeiten Hengen von Reifenberg hatte

                        Das ganze ist ein Lehen von Nassau-Wiesbaden-Idstein.

                        1511 reversiert sich Arnold von Hohenweisel wohl für dasselbe:

                        Arnolt von Hochweisel (Hohenweissel), zugleich für seine Geschwister, bekennt sich zu dem eingerückten Lehnbrief des Grafen Adolff zu Nassau, Herr..., Arcinsys ist ein Archivinformationssystem der Landesarchive Hessen und Niedersachsen mit einer Onlinesuche für Archivalien und Funktionen für alle archivischen Aufgabenbereiche.


                        Das wird der "Vetter", der 1537 erwähnt wird, gewesen sein.

                        1506 erbte der Arnold die Lehen von seinem Bruder Bruen:

                        Arnolt von Hochweisel (Hohenweissel), Bruder des + Bruen, bekennt sich zu dem eingerückten Lehnbrief des Grafen Philips zu Nassau, Herrn zu Idstei..., Arcinsys ist ein Archivinformationssystem der Landesarchive Hessen und Niedersachsen mit einer Onlinesuche für Archivalien und Funktionen für alle archivischen Aufgabenbereiche.


                        Die referenzierte Urkunde von 1484 ist hier:

                        Henne von Hochweisel (Hoewißel) bekennt sich zu der eingerückten Urkunde des Grafen Philippß zu Nassau d. d. 1484 uff mitwoch nativit. Marie über ..., Arcinsys ist ein Archivinformationssystem der Landesarchive Hessen und Niedersachsen mit einer Onlinesuche für Archivalien und Funktionen für alle archivischen Aufgabenbereiche.


                        Eigentlich ging das Lehen also an Henne von H-W, Bruen und Arnold waren dessen Söhne.

                        Da wird wieder Wilhelm vSch als Eidam des Konrad v.d.Erlen erwähnt. Es steht (im Regest) nicht explizit dabei, daß der Wilhelm verstorben sei, aber man würde es wohl annehmen.
                        Gruß
                        gki

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                        • gki
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.01.2012
                          • 4843

                          #13
                          Weiter oben schrieb ich, daß der Wilhelm 1488 noch gelebt habe. Dabei bezog ich mich auf https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...tailid=v669051

                          Genaugenommen steht das nicht dabei, der Rechtsstreit könnte sich länger hingezogen haben.

                          1481 lebt er noch: https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v6793988

                          Interessant ist, daß die Mutter des Wilhelm genannt wird, Margarethe von Lindau. Miterbe ist ein Philipp von Rödelheim, der 1490 den Wilhelm als "Vetter" bezeichnet:https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v4508041
                          Zuletzt geändert von gki; 19.08.2022, 09:40. Grund: Fipptehler
                          Gruß
                          gki

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                          • Gastonian
                            Moderator
                            • 20.09.2021
                            • 3314

                            #14
                            Hallo gki:


                            Einleitung: Ich glaube jetzt, daß es sich tatsächlich nur um einen Wilhelm von Scharfenstein handelte. Zur Lösung des Zeitproblems würde ich aber vorschlagen, daß die Gertrud nicht die Enkelin des Konrad von den Erlen war, sondern eine Tochter einer früheren Ehe des Wilhelm.

                            Ausführliche Begründung (im Folgenden werde ich der Übersichtlichkeit halber die Links wiederholen): Laut einer nicht mehr vorhandenen Grabinschrift in der Kirche von Geisenheim, die von Georg Helwich vor 1632 gesammelt wurde, starb ein Wilhelm von Scharfenstein am 30.05.1496 im Alter von 82 Jahren (also etwa 1413/14 geboren) (siehe https://www.lagis-hessen.de/de/subje...=Scharfenstein). Helwich erwähnte im Zusammenhang mit dieser Grabplatte auch ein Wappen derer von Lindau. Dieses Wappen, zusammen mit der Verortung in Geisenheim, läßt darauf schließen, das es sich hier um den Sohn der Margarethe von Lindau handelt, der laut Urkunde von 1488 (https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...tailid=v669051) vor dem Gericht in Geisenheim einen Streit über Zinsen aus Eltville beilegte. Und daraus folgt, daß dieser 1496 verstorbene Wilhelm der Vater der Gertrud war, die 1475 von ihrem Vater erhaltene Einkünfte aus Eltville verschrieb (https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...tailid=v935635 ).

                            Dieser Wilhelm ist wohl der unmündige Sohn Wilhelm des verstorbenen Wilhelm von Scharfenstein, der 1416 in einer Urkunde seines Vormundes Wilhelm Jude vom Stein genannt wird (https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v6586858). Am 22.07.1430 wurde ein Wilhelm von Scharfenstein mit einer Gülte zu Erbach, einem Wingert zu Lorch, und 25 Viertel Wein bei der Kirche zu Geisenheim belehnt (https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...lid=v3574969); diese Belehnung an Wilhelm von Scharfenstein wurde 1452 von einem neuen Lehnsherren wiederholt (https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v2886720). Dies legt nahe, daß unser Wilhelm schon 1430 volljährig und lehnsfähig war und daher vielleicht schon etwas vor 1413/14 geboren wurde.

                            Es wird wohl dieser Wilhelm von Scharfenstein gewesen sein, der 1464 zusammen mit Henne von Hohenweisel und zwei anderen einen Streit zwischen Kloster Eberbach (5 km von Eltville) und Gemeinde Münster an der Nahe (7 km von Geisenheim) schlichtete. In 1481 waren Junker Wilhelm von Scharfenstein und Junker Henne von Hohenweisel Patrone des Michaelsaltars zu Geisenheim (https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v6793988). Es ist also klar, daß es eine persönliche Beziehung zwischen Wilhelm und Henne gab.

                            In 1484 wurde Henne von Hohenweisel mit dem Teil des Hofes in Esch (nassauisch, etwa 39 km Luftlinie von Geisenheim), der von dem verstorbenen Conrad von der Erlen auf dessen Eidam Wilhelm von Scharfenstein und dann auf ihn gekommen war, belehnt (https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v5211689). Die wie oben erwähnt andersweitig beurkundete Beziehung Wilhelm von Scharfenstein - Henne von Hohenweisel läßt es höchstwahrscheinlich sein, daß dieser Wilhelm von Scharfenstein, Eidam des Conrad von der Erlen, der gleiche war wie der in Geisenheim seßhafte Wilhelm von Scharfenstein, Vater der Gertrud. Aber da dieser Wilhelm erst 1496 starb, ist die Übetragung des Hofanteils in Esch an Henne nicht eine Erbübertragung, sondern vielleicht ein Verkauf.

                            1450 war Philipp von Lindau noch Vormund der drei Töchter des verstorbenen Konrad von den Erlen (https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v6046609). Erst 1454 wird Wilhelm von Scharfenstein zusammen mit Philipp von Lindau und den Kindern des verstorbenen Konrad von den Erlen mit gewissen Lehen von Philipp Herr zu Löwenburg belehnt (https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v1519788). Dies läßt vermuten, daß Wilhelm erst in den frühen 1450er Jahren, also im Alter von fast 40 Jahren, eine Tochter des Konrad heiratete. Dies wiederum läßt vermuten, daß der schon 1430 lehensfähige Wilhelm eine frühere erste Ehe gehabt hatte, und daß die Gertrud, deren Tochter schon 1475 Nonne war, dieser ersten Ehe entstammte.


                            VG


                            --Carl-Henry
                            Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

                            Kommentar

                            • gki
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.01.2012
                              • 4843

                              #15
                              Hallo Carl-Henry!

                              Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
                              Einleitung: Ich glaube jetzt, daß es sich tatsächlich nur um einen Wilhelm von Scharfenstein handelte. Zur Lösung des Zeitproblems würde ich aber vorschlagen, daß die Gertrud nicht die Enkelin des Konrad von den Erlen war, sondern eine Tochter einer früheren Ehe des Wilhelm.
                              Schaunmermal.


                              Ausführliche Begründung (im Folgenden werde ich der Übersichtlichkeit halber die Links wiederholen): Laut einer nicht mehr vorhandenen Grabinschrift in der Kirche von Geisenheim, die von Georg Helwich vor 1632 gesammelt wurde, starb ein Wilhelm von Scharfenstein am 30.05.1496 im Alter von 82 Jahren (also etwa 1413/14 geboren) (siehe https://www.lagis-hessen.de/de/subje...=Scharfenstein). Helwich erwähnte im Zusammenhang mit dieser Grabplatte auch ein Wappen derer von Lindau. Dieses Wappen, zusammen mit der Verortung in Geisenheim, läßt darauf schließen, das es sich hier um den Sohn der Margarethe von Lindau handelt, der laut Urkunde von 1488 (https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...tailid=v669051) vor dem Gericht in Geisenheim einen Streit über Zinsen aus Eltville beilegte. Und daraus folgt, daß dieser 1496 verstorbene Wilhelm der Vater der Gertrud war, die 1475 von ihrem Vater erhaltene Einkünfte aus Eltville verschrieb (https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...tailid=v935635 ).
                              Danke! Lagis hatte ich nicht auf dem Schirm. Ich fand noch https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v5382294

                              Da werden die Söhne des Vaters Wilhelm (jetzt haben wir doch zwei nicht namentlich genannt, aber interessant ist der Vormund Heinrich von Lindau genannt Mönch.


                              Ich habe mir mal den Heinrich von Lindau, genannt Mönch, angeschaut.

                              1420: https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...tailid=v153596

                              Er und seine Tochter Greta verkaufen etwas, sie ist verheiratet mit Marquart von Rödelheim (steht am Ende des Regests).

                              1427 leben sie alle 3 noch: https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v7192242 (der Ehemann heißt dort Markolf (Lesefehler?))

                              1430-07-17 lebt Heinrich noch https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v2313197

                              1442: https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v1717456

                              Greta hat einen Sohn Philipp von Rödelheim, ihr Mann ist verstorben, sie ist Witwe

                              1447-11-26: https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v3090868

                              Greta lebt noch, ihr Sohn Philipp ist mit Anna verheiratet. Sie ist weiterhin Ww.

                              Ich denke, daß der Philipp vR der in den 1480ern den Erbstreit mit seinem Vetter Wilhelm vSch hat, der Sohn von Philipp vR oo Anna ist. Demnach also der Enkel seiner "Ahnfrau" väterlicherseits, die gleichzeitig die Mutter des Wilhelm ist. Sie war also demnach in erster Ehe mit dem Vater Wilhelm vSch (+vor 1616) verheiratet. Das müßte man jetzt noch belegen. Vielleicht gibt die Urkunde zu dem Erbstreit da mehr her als der Regest.


                              Dieser Wilhelm ist wohl der unmündige Sohn Wilhelm des verstorbenen Wilhelm von Scharfenstein, der 1416 in einer Urkunde seines Vormundes Wilhelm Jude vom Stein genannt wird (https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v6586858). Am 22.07.1430 wurde ein Wilhelm von Scharfenstein mit einer Gülte zu Erbach, einem Wingert zu Lorch, und 25 Viertel Wein bei der Kirche zu Geisenheim belehnt (https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...lid=v3574969); diese Belehnung an Wilhelm von Scharfenstein wurde 1452 von einem neuen Lehnsherren wiederholt (https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v2886720). Dies legt nahe, daß unser Wilhelm schon 1430 volljährig und lehnsfähig war und daher vielleicht schon etwas vor 1413/14 geboren wurde.
                              Paßt alles verdächtig gut.


                              Es wird wohl dieser Wilhelm von Scharfenstein gewesen sein, der 1464 zusammen mit Henne von Hohenweisel und zwei anderen einen Streit zwischen Kloster Eberbach (5 km von Eltville) und Gemeinde Münster an der Nahe (7 km von Geisenheim) schlichtete. In 1481 waren Junker Wilhelm von Scharfenstein und Junker Henne von Hohenweisel Patrone des Michaelsaltars zu Geisenheim (https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v6793988). Es ist also klar, daß es eine persönliche Beziehung zwischen Wilhelm und Henne gab.

                              In 1484 wurde Henne von Hohenweisel mit dem Teil des Hofes in Esch (nassauisch, etwa 39 km Luftlinie von Geisenheim), der von dem verstorbenen Conrad von der Erlen auf dessen Eidam Wilhelm von Scharfenstein und dann auf ihn gekommen war, belehnt (https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v5211689). Die wie oben erwähnt andersweitig beurkundete Beziehung Wilhelm von Scharfenstein - Henne von Hohenweisel läßt es höchstwahrscheinlich sein, daß dieser Wilhelm von Scharfenstein, Eidam des Conrad von der Erlen, der gleiche war wie der in Geisenheim seßhafte Wilhelm von Scharfenstein, Vater der Gertrud. Aber da dieser Wilhelm erst 1496 starb, ist die Übetragung des Hofanteils in Esch an Henne nicht eine Erbübertragung, sondern vielleicht ein Verkauf.
                              Da gehe ich mit.

                              1450 war Philipp von Lindau noch Vormund der drei Töchter des verstorbenen Konrad von den Erlen (https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v6046609). Erst 1454 wird Wilhelm von Scharfenstein zusammen mit Philipp von Lindau und den Kindern des verstorbenen Konrad von den Erlen mit gewissen Lehen von Philipp Herr zu Löwenburg belehnt (https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v1519788). Dies läßt vermuten, daß Wilhelm erst in den frühen 1450er Jahren, also im Alter von fast 40 Jahren, eine Tochter des Konrad heiratete. Dies wiederum läßt vermuten, daß der schon 1430 lehensfähige Wilhelm eine frühere erste Ehe gehabt hatte, und daß die Gertrud, deren Tochter schon 1475 Nonne war, dieser ersten Ehe entstammte.
                              Hier nicht.


                              Begründung: von der postulierten ersten Ehe des Wilhelm haben wir keinerleid Spur. Das ist doch merkwürdig, wo er ansonsten doch recht gut belegt ist.


                              Aber: Wir sind immer davon ausgegangen daß die drei Töchter des Konrad von der Erlen aus seiner Ehe mit Liese von Hohenweisel stammten. Das muß aber gar nicht sein, der war nämlich schon vorher mal verheiratet:

                              1433-04-21 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v7363631

                              mit Margaretha von Scharfenstein, Tochter des +Konrad.

                              1398-06-30 hatte dieser diese Lehen empfangen: https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/...ailid=v3800077

                              1430 bekam er sie neu verliehen:
                              Konrad von Scharfenstein bekundet, daß Philipp Graf zu Nassau und Saarbrücken ihn mit 5 Fuder Weingülte in der Domherren Kelter und Zehntenhof zu ..., Arcinsys ist ein Archivinformationssystem der Landesarchive Hessen und Niedersachsen mit einer Onlinesuche für Archivalien und Funktionen für alle archivischen Aufgabenbereiche.


                              Eine Tochter aus dieser ersten Ehe könnte Wilhelm also im Prinzip auch schon vor 1446 geheiratet haben und das Altersproblem der Erlant wäre dann gar keines.

                              Was meinst Du?
                              Gruß
                              gki

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