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Alt 28.03.2019, 11:52
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Deichkind Deichkind ist offline weiblich
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Standard Kurz Geschichte der Neumark bis zur Kolonisation im 18. Jahrhundert

Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1300-1770
Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Neumark, Brandenburg, Deutschland
Konfession der gesuchten Person(en): ev
Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):



Die Neumark, eine östlich der Oder gelegene historische Landschaft, die heute zu Polen gehört. Bereits Mitte des 13. Jahrhunderts gab es bei der Erschließung dieses Gebietes stets Interessenkonflikte zwischen z.B. Brandenburg, Großpolen und Pommern. Aber auch Anwerbung deutscher Siedler, denn hier erwarben die Markgrafen von Brandenburg mehr und mehr Land. Im Verlauf dieses Prozesses wurde die Waldregion zwischen der Netze, Oder und Warthe um Kleinlandschaften erweitert.



Um 1535 erreichte das Gebiet durch Markgraf Johann von Küstrin einen größeren Umfang, der bis in die Niederlausitz reichte. Im Netzebruch im Raum Driesen war eine wild reiche Landschaft, die den Kurfürsten von Brandenburg zur Jagd diente und erst Ende des 16. Jahrhunderts planmäßig besiedelt wurde.


Zur Erschließung des 27.000 ha großen Landstriches wurden ab 160.632 Familien angesiedelt. Zur Unterstützung erhielten die Kolonisten Rechte, wie die niedere Gerichtsbarkeit; materielle Unterstützung für Hausbau oder Deichbau. Das meliorierte Land konnte hauptsächlich als Weide genutzt werden. Die Melioration des Netzebruches diente wohlhauptsächlich der Errichtung von Verteidigungsanlagengegen Polen und der Versorgung der Garnison mit Lebensmitteln. Während des Dreißigjährigen Krieges verloren die Kolonien mehr als die Hälfte ihrer Einwohner, da sie mitten im Kriegskorridor lagen.

Der 30 jährige Krieg machte der Neumark schwer zu schaffen. Plündernde und brandschatzende kaiserliche und schwedische Truppen zogen über das Land und 1626 und 1631 waren Pestjahre, welche die Bevölkerung dahinraffte. Durch lange Besetzung musste die Neumark sehr hohe Stationierungskosten in Finanzen und Lebensmittel aufbringen.



Mit der Gründung des preußischen Staates 1701 begann sich die Situation der Neumark wieder zu verbessern. Bereits unter König Friedrich I. setzte eine neue Kolonisationswelle ein. Zu den neuen Einwanderern zählten auch zahlreiche reformierte Franzosen (Hugenotten), die ihres Glaubens wegen ihre Heimat verlassen mussten. Zielgerichtet wurde in der Neumark das Tuchmacherhandwerk angesiedelt.


Einen erneuten Rückschlag für das wirtschaftliche Leben brachte der 7 jährige Krieg mit sich, als erneut hohe Kontributionen aufgebracht werden mussten. Erst durch das dann folgende Trockenlegungsprogramm im Netze- und Warthebruch von Friedrich dem Großen ab 1770, dem erheblichen Landgewinn und der Anwerbung von Familien kam neue Bewegung in die Neumark.



Geändert von Deichkind (28.03.2019 um 11:54 Uhr)
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