Frage zu einem im Heiratseintrag erwähnten Krieg (vor 1852)

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  • jantum
    Erfahrener Benutzer
    • 31.10.2011
    • 134

    Frage zu einem im Heiratseintrag erwähnten Krieg (vor 1852)

    Hallo,

    im Heiratseintrag eines meiner Vorfahren wird im Jahr 1852 der Vater der Braut als "... im Kriege in Sachsen verstorbenen Unteroffiziers Johann Renelt" genannt. Die Trauung fand in Breslau statt.

    Kann mir jemand sagen, um welchen Krieg es sich hier handelt und ob es ggf möglich ist die beteiligten Regimenter zu identifizeren.

    Da es noch einige Militärkirchenbücher aus dieser Zeit gibt, hätte ich ggf die Chance weitere Informationen zu meiner Ahnin zu erhalten.


    Hier der Eintrag: https://tummoscheit.de/TNG/showmedia...edialinkID=500

    Vielen Dank und viele Grüße aus Berlin
    Jan
    Zuletzt geändert von jantum; 14.05.2020, 15:53.
    Jan Tummoscheit

    http://tummoscheit.de

    Forschungsschwerpunkt: Ostpreussen (Kraupischken, Pelleningken) Schlesien (Breslau), Erzgebirge, Harz, Eichsfeld
  • Xtine
    Administrator
    • 16.07.2006
    • 28326

    #2
    Hallo Jan,


    wann war die Braut geboren? (um den Zeitraum genauer eingrenzen zu können)


    Bei Wikipedia habe ich 2 Listen gefunden:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_...3%E2%80%931815)



    Oder war es während der Revolution in den deutschen Staaten?
    Viele Grüße .................................. .
    Christine
    sigpic .. .............
    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
    (Konfuzius)

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    • jantum
      Erfahrener Benutzer
      • 31.10.2011
      • 134

      #3
      Hallo Christine, die Braut ist errechnet im Mai 1820 geboren.
      Danke
      Jan
      Jan Tummoscheit

      http://tummoscheit.de

      Forschungsschwerpunkt: Ostpreussen (Kraupischken, Pelleningken) Schlesien (Breslau), Erzgebirge, Harz, Eichsfeld

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      • Basil
        Erfahrener Benutzer
        • 16.06.2015
        • 2414

        #4
        Hallo Jan,

        Zitat von jantum Beitrag anzeigen
        Hallo Christine, die Braut ist errechnet im Mai 1820 geboren.
        Danke
        Jan
        dann fallen die Befreiungskriege wohl raus. Für Sachsen fällt mir dann auch nur die Revolution 1848/49 ein, wenn man erbitterte Straßenkämpfe als Krieg bezeichnen möchte. Von 1815 bis 1848 herrschte in und für Sachsen Frieden.

        Viele Grüße
        Basil
        Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
        Raum Zittau: Heidrich, Rudolph
        Erzgebirge: Uhlmann, Lieberwirth, Gläser, Herrmann
        Burgenlandkreis: Wachtler, Landmann, Schrön


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        • #5
          Hallo Jan,

          magst Du uns verraten, zu welcher Pfarrei das gezeigte KB gehört. Die Karoline war doch evangelisch, oder?

          Grüße
          Susanne.

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          • AKocur
            Erfahrener Benutzer
            • 28.05.2017
            • 1371

            #6
            Hallo,

            falls die Braut doch ein paar Jährchen älter war, kämen die Befreiungskriege in Frage.

            Ob man die Aufstände der Märzrevolution als "Krieg" bezeichnet hätte?

            LG,
            Antje

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            • #7
              Hallo Antje,

              nach ihrem Bg-Eintrag bei ev. Bresl.-St. Elisabeth wurde sie im Alter von 65 Jahren am 5.2.1885 auf dem Friedof Gräbschen beigesetzt. Um 1819/20 stimmt also u. damit fallen die Befreiungskriege aus. Kommt nur - wie von Basil breits festgestellt - die dt. Revolution von 1848/49 in Frage. Mit "Sachsen" kann ja eigentlich nur kur- bzw. königlich Sachsen gemeint sein, also Dresden und nicht etwa Magdeburg. Während der Revolution i. Sachsen waren m.W. lediglich beim Kampf in Dresden auch preußische Truppen beteiligt, weil sächsische Einheiten als Reichstruppen noch gegen die Dänen standen, der sächsische König aus Dresden geflohen war u. eben die Preußen um Hilfe gerufen hatte. Welche pr. Regimenter in Dresden kämpften, ist bekannt, ebenso wurden die Namen der Toten veröffentlicht. Da fehlt der Johann R. Das ist die eine Seite, die nicht paßt. Wenn er aber 1820 bereits Vater wurde, vielleicht mit 20 Jahren, und soll in der Revolution 1848 mit dann 48 Jahren gekämpft haben, kann er das m.E. schwerlich 'nur' als Unteroffizier getan haben. Paßt also auch nicht. Er muß früher verstorben sein. Es gab 1848 einen Unteroffizier Röhnelt im Grenadierregiment Nr. 10, und das hatte seinen Standort vor allem in Breslau. Aber das kämpfte nicht in Dresden u. er fehlt dort auch im Bg-KB. Das kann er nicht gewesen sein.

              Nun wüßte ich gerne, ich welcher Pfarrei die Karoline getraut wurde. Aber vielleicht hat Jan nur diese eine Seite "vererbt" bekommen und weiß gar nicht, woher sie stammt. Mal abwarten.

              Grüße
              Susanne.

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              • AKocur
                Erfahrener Benutzer
                • 28.05.2017
                • 1371

                #8
                Hallo Susanne,

                solange das Geburtsdatum lediglich aus einer möglicherweise gerundeten (also ungenauen) Altersangabe errechnet wurde, würde ich es nicht ausschließen, dass sie doch älter gewesen ist als angegeben. Solche Altersabweichungen kommen immer wieder vor. Ich schaue mir daher immer auch an, wann das letzte Kind geboren wurde. Starke Abweichungsfehler bei der Altersangabe beim Tod fallen so idR schnell auf.

                LG,
                Antje

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                • sonki
                  Erfahrener Benutzer
                  • 10.05.2018
                  • 4693

                  #9
                  Zitat von SusanneVonG Beitrag anzeigen
                  Nun wüßte ich gerne, ich welcher Pfarrei die Karoline getraut wurde.
                  Die Heirat 1852 findet sich in der Maria-Magdalena Kirche - dort ist ihr Alter mit 34J angegeben.
                  Als Zusatz - 1832 & 1833 findet man im Adressbuch Breslau eine Witwe Rönelt, wohnhaft Ketzerberg bzw. Neumarkt 22.
                  Im Adressbuch 1848 findet man wiederum eine Unteroffiziers-Witwe Rönelt, wohnhaft Hummerei 20.
                  Zuletzt geändert von sonki; 17.05.2020, 00:12.
                  Слава Україні

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                  • #10
                    Hallo sonki,

                    danke fürs Nachschauen. Sie hatte übrigens am 23.6.1852 einen unehelichen Sohn Oskar geboren. Der erst am 23.7.1852 in Maria Magdalene getauft wurde. Also 4 Tage nach der Trauung. Damit fehlt dort natürlich der Hinweis auf ihren Vater, der bei einer unehelichen Tf dabei gewesen wäre.

                    Wichtiger ist aber Dein Adreßbuchfund. Wenn er 1847 (Aufnahmejahr des Adreßbuches) schon verstorben war, scheiden die Revolutionskämpfe ebenfalls aus und dieser Eintrag im Tr-Buch von 1852 "... des im Kriege in Sachsen verstorbenen Unteroffiziers Johann Renelt" kann einfach nicht stimmen.

                    Noch zu ihrem Geburtsjahr: Susanne Sophie Caroline Rönelt, Rhönelt, Renelt starb am 2.2.1885 in Breslau, zuletzt wohnhaft in der Werderstr. 22a III, (Steuerbezirk 12, sie fehlt aber in den beiden entspr. online-Steuerkatastern!), Bg aus St. Elisabeth liegt vor. Danach * ~1820. Die Sterbeurkunde vom Standesamt I, Nr. 478 aus 1885, scheint noch vorhanden zu sein, ist aber nicht online, sondern nur bei den Mormonen (Filmnr. 1899075, 3 Dec 1884-15 Apr 1885). Ich vermute, da wird aber auch nur "mit 65 Jahren" o.ä. erwähnt sein. Das MKB des GrR 10 (I., II. u. FB) habe ich 1818-1821 von Hand überprüft, negativ.

                    Grüße
                    Susanne.

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                    • GiselaR
                      Erfahrener Benutzer
                      • 13.09.2006
                      • 2176

                      #11
                      Einen schönen Sonntagmorgen

                      Es gab 1831 einen Aufstand in Sachsen, der militärisch bekämpft wurde (und anschließend politisch)

                      vielleicht hilft das.
                      Obwohl es mir seltsam erscheint, einen Aufstand "Krieg" zu nennen. Damit wird ja der "Gegner" aufgewertet. Allerdings geht es hier um einen Kirchenbucheintrag, der wurde von einem Pfarrer verfasst. Man kann daher nicht von einer offiziellen Sprachregelung ausgehen.
                      Grüße
                      Gisela
                      Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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                      • sonki
                        Erfahrener Benutzer
                        • 10.05.2018
                        • 4693

                        #12
                        Zitat von SusanneVonG Beitrag anzeigen
                        Die Sterbeurkunde vom Standesamt I, Nr. 478 aus 1885, scheint noch vorhanden zu sein, ist aber nicht online, sondern nur bei den Mormonen...
                        Schau mal auf der Webseite vom Threadstarter (siehe seine Signatur - dann am besten unter Namen nach Renelt oder Rönelt suchen).
                        Dort ist die standesamtliche Sterbeurkunde vom Februar 1885 als Scan vorhanden. Die Eltern, Unteroff. Johann Renelt & Theresia Liebhold, werden dort als "hier verstorben" angegeben. Sie selbst ist als 67 Jahre 9 Monate alt eingetragen. Demnach könnte sie also sogar 1817 geboren sein.
                        Zuletzt geändert von sonki; 17.05.2020, 09:13.
                        Слава Україні

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                        • #13
                          @Gisela
                          Gut, aber in Königlich-Sachsen waren 1831 doch keine preußischen Truppen im Einsatz. Wir gehen doch weiterhin davon aus, daß dieser Johann R. ein preußischer Unteroffizier war. Wenn dieser Hinweis auf den Brautvater stimmen soll, kann hier nur Antje recht haben, und die Karoline war noch eine Ecke älter als * 1818-1820. Dann fiel der Uffz. vielleicht bei Leipzig (Karoline dann ~ * 1813/14), was nach damaligem Verständis ja sehr ehrenhaft war und eben noch 1852 bei der Tr der Tochter vermerkt wurde.

                          @sonki
                          Toll! Da bin ich jetzt nicht draufgekommen nachzusehen. Da hat uns der Jan aber auch ein bißchen aufs Glatteis geführt. Dann sind wir bei Sommer 1817 u. der Johann sei verm. in Breslau verstorben. 1813 in Leipzig verwundet u. daran als Invalide ein paar Jahre später verstorben. Vielleicht war es so.

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                          • sonki
                            Erfahrener Benutzer
                            • 10.05.2018
                            • 4693

                            #14
                            Ok, so langsam kommen wir der Sache auf die Spur. In den kath. Kirchenbüchern St. Adalbert in Breslau, finden wir immerhin Rönelt-Taufen des besagten Ehepaares Johann Franz Rönelt, königl.-preuss. Unteroffizier im Battallion v. Koschützky in der 2. Brigade des Kommandierenden Herrn General v. Blücher, und Eleonora Amalia Theresia Lippold (nicht Liebhold wie in der Sterbeurkunde 1885).

                            Hier mal der Taufeintrag 1813 der Tochter Anna Maria Juliana. Es gibt noch laut Index eine Taufe 1811 einer Ernestine Caroline Wilhelmine, aber es kann sein, das die Seiten im Taufbuch fehlen, ich muss da mal in Ruhe nachschauen.
                            Nachtrag: Taufe 1811 gefunden - siehe 2. Anhang.

                            Weitere Rönelt-Taufen stehen allerdings nicht im Index. Vielleicht in anderen kath. Kirchen in Breslau?
                            Angehängte Dateien
                            Zuletzt geändert von sonki; 17.05.2020, 11:52.
                            Слава Україні

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                            • sonki
                              Erfahrener Benutzer
                              • 10.05.2018
                              • 4693

                              #15
                              Weiter interessant - eine Tochter starb 1815. Dort ist Theresia bereits Witwe! Dann wird es langsam eng mit einer Taufe 1817-1820...
                              Immerhin wissen wir nun das Johann Rönelt zwischen 1813-1815 starb. Mit den milit. Angaben aus der Taufe 1813 könnte man nun einen möglichen Einsatz bzw. Sterbeort herausfinden (Befreiungskriege sind ja jetzt sehr wahrscheinlich, mit dem Schlachten in Sachsen). Jemand ne Idee wo die Einheit eingesetzt war?
                              Angehängte Dateien
                              Zuletzt geändert von sonki; 17.05.2020, 11:37.
                              Слава Україні

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