Familienname ROMERI

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  • Conundrum
    Benutzer
    • 08.06.2012
    • 96

    #31
    Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
    ja, an die Gallia Cisalpina hatte ich auch gedacht. Es ist aber eine lange Zeit der römischen Herrschaft dazwischen. Währenddessen sollte es dann PN wie Romerix oder Romerus gegeben haben, die später zu dem PN Romero und den FN Romero/Romeri geführt haben.
    Hallo Xylander

    So steht es ja auch in dem von Laurin schon zitierten ital. online-Namenlexikon:

    "Romero potrebbe derivare dal nome Romerus utilizzato in epoca medioevale per indicare i pellegrini verso Roma, o anche, e più probabilmente, dal nome celta Romeric derivato da romen (prodigio) e ric (ricco, ma anchere), con il significato di Re della magia o di prodigiosissimo."
    Romero könnte sich ableiten vom Vornamen Romerus, der während des Mittelalters benutzt wurde, um die Pilger nach Rom zu bezeichnen. oder auch, und wahrscheinlicher, vom keltischen Vornamen Romeric, abgeleitet von romen (Wunder) und ric (reich, aber auch König),...

    Römer und Kelten lebten ja in Norditalien, Frankreich und anderswo lange zur gleichen Zeit nebeneinander und auch wenn der kulturelle Austausch sehr einseitig war - in den neu annektierten Gebieten Oberitaliens verstärkten die Römer, durch die Entsendung von weiteren Kolonisten, die Romanisierung der verbliebenen keltischen Bevölkerung (Wiki) - könnten sie doch einige keltische Namen latinisiert als Vornamen übernommen haben, so wie die Römer in Mittelitalien ja auch zu etwa der gleichen Zeit von den Etruskern einige Namen übernommen und latinisiert haben (z.B. Pontius).

    Gruß
    Conundrum

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    • Xylander
      Erfahrener Benutzer
      • 30.10.2009
      • 6447

      #32
      Hallo Conundrum,
      danke für den Hinweis nochmal auf Laurins Zitat, das hatte ich wohl nicht sorgfältig genug gelesen. Die Anmerkung zu den Namen-Adaptionen der Römer überzeugt mich jetzt, so dass auch ich die Ableitung vom keltischen Romeric für die wahrscheinlichere halte.
      Viele Grüße
      Xylander

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      • Johannes v.W.
        Erfahrener Benutzer
        • 02.05.2008
        • 1150

        #33
        Zitat von Conundrum Beitrag anzeigen
        Römer und Kelten lebten ja in Norditalien, Frankreich und anderswo lange zur gleichen Zeit nebeneinander
        Nun ja
        Hier muss ich aber doch widersprechen. Abgesehen davon, dass die Identitaet der Kelten als homogene Bevoelkerungsgruppe heute schon lange wissenschaftlich ueberholt ist, sprechen wir hier von vorchristlicher Zeit. Norditalien hatte eine sehr wechselvolle Geschichte, war nach dem roemischen Reich unter dem Einfluss der Langobarden, der Byzantiner, im Mittelalter staendig umkaempft zwischen maechtigen Stadtstaaten, dem HRR, den Spaniern, dem Kirchenstaat usw.
        Hier ein "keltische" Traditionslinie festmachen zu wollen, ist gelinde gesagt absurd. Man sollte nicht allem, was da so publiziert wird, Glauben schenken.
        Der Name "Romero" duerfte wohl sicherlich etwas mit Rom zu tun haben. Aber ob das nun ein Rompilgerer oder eine in irgendeiner Weise Rom, d.h. dem Kirchenstaat verbundene Person war, laesst sich wohl kaum mehr ausmachen.

        Viele Gruesse
        Johannes
        Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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        • Xylander
          Erfahrener Benutzer
          • 30.10.2009
          • 6447

          #34
          Hallo Johannes,
          ohne Conundrum vorgreifen zu wollen: die Relativierung der Begriffe "Kelten", "Germanen" oder gar "Volk,Völker" ist glaube ich inzwischen durchgedrungen. Man kann aber doch sagen, im Gebiet der heutigen Häufung der FN Romero/Romeri haben keltischsprachige Bevölkerungen gelebt und sich über Jahrhunderte auf die eine oder andere Weise mit den Römern ausgetauscht, viel früher als im transalpinen Gallien. Da dies natürlich lange vor der Entstehungszeit der FN war (wenn die auch in Italien sehr früh anzusetzen ist), müsste es für das Fortleben des Romeric eine römische/lateinische und altitalienische Vermittlung gegeben haben. Dies ist bisher zwar nicht direkt belegt, aber mit der Parallele zum etruskischen Pontius doch plausibel gemacht.
          Zwar folge ich einem italienischen FN-Lexikon ebensowenig unbesehen wie einem deutschen, aber die heutige Verbreitung und die Seltenheit geben doch zu denken. Ich weiß, bei "Kelten" reagiert man besonders misstrauisch, gerade wegen früherer Kelten-Sentimentalitäten und heutiger Neo-Kulte - aber absurd, das scheint mir eine zu harte Ablehnung.
          Viele Grüße
          Xylander

          Wenn aber der vermutete Romeric kein Romerix war, sondern ein Romerich, dann kämen vielleicht auch die von Dir genannten Langobarden ins Spiel, regional passt das genauso gut wie die cisalpinen Gallier, zeitlich noch besser, weil dann die Tradition nicht über so lange Zeiträume hätte geführt werden müssen. Wobei Romerich wenn ich diesen Schnipsel richtig verstehe, ein Name war, den germanische Veteranen trugen, die in römischen Diensten gestanden hatten - und dann hätten wir die beiden Theorien sozusagen miteinander versöhnt. Oder doch "der Ruhmreiche"? Dass Übernahme langobardischer Namen stattfand, dazu hier

          Um schließlich die Gitanos noch mal vorzukramen: da habe ich mich wohl geirrt. Zwar scheint Romero ein spanischer FN zu sein, den einige bekannte Gitano-Familien tragen. Aber gedeutet war das ja schon als Rompilger - vielleicht weil Gitanos sich sozusagen legitimieren wollten, vielleicht auch ein bisschen wegen des Anklangs an Romanes rom - Mensch. Und span. romero bedeutet außerdem noch Rosmarin.
          So jetzt habe ich dann alles durch und schön verwirbelt.
          Zuletzt geändert von Xylander; 14.07.2012, 21:10. Grund: Langobarden, Gitanos und der Rosmarin

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          • Karl Heinz Jochim
            Erfahrener Benutzer
            • 07.07.2009
            • 4803

            #35
            Guten Morgen, zusammen,
            wie mir scheint, habe ich mit meiner Familie Romeri wohl eine Experten-Diskussion ausgelöst; ist sehr interessant. Vielleicht hat aber auch noch jemand etwa direkt zu "meiner" Familie Romeri genealogisch zu sagen, das wäre super! Vielen Dank im voraus.
            Liebe Grüße und einen hoffentlich mal sonnigen Sonntag
            Karl Heinz

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            • Conundrum
              Benutzer
              • 08.06.2012
              • 96

              #36
              Zitat von Johannes v.W. Beitrag anzeigen
              Hier muss ich aber doch widersprechen. Abgesehen davon, dass die Identitaet der Kelten als homogene Bevoelkerungsgruppe heute schon lange wissenschaftlich ueberholt ist, sprechen wir hier von vorchristlicher Zeit.
              Als Sammelbezeichnung wird Kelten aber auch heute noch benutzt.



              Das Adjektiv galloromanisch drückt doch genau den Einfluss aus, den das Keltische auf die lateinische Sprache gehabt hatte. Lombardisch in Oberitalien wird als galloromanische Sorache bezeichnet. Dann ist es doch nur logisch, anzunehmen, dass die lat. Vornamen in dieser Gegend auch durch keltische beeinflusst wurden und sich sehr lange erhalten haben wie das Lombardische. Beispielsweise ist der lat. Vorname Vercassivelaunus aus gallisch Vercassivelaunos hervorgegangen. >Gallo-Roman

              Der Name "Romero" duerfte wohl sicherlich etwas mit Rom zu tun haben. Aber ob das nun ein Rompilgerer oder eine in irgendeiner Weise Rom, d.h. dem Kirchenstaat verbundene Person war, laesst sich wohl kaum mehr ausmachen.
              Ich würde da doch eher den Experten aus Italien vertrauen, die sich mit diesen Fragen beruflich beschäftigen und die ich daher zitiert habe.

              Gruß
              Conundrum
              Zuletzt geändert von Conundrum; 21.07.2012, 17:40.

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              • Karl Heinz Jochim
                Erfahrener Benutzer
                • 07.07.2009
                • 4803

                #37
                Hallo, zusammen,
                alles wirklich sehr interessant; nur, wie komme ich mit meiner Romeri-Familie weiter? Wir waren zuletzt im Tessin ...
                Liebe Grüße
                Karl Heinz

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                • Laurin
                  Moderator
                  • 30.07.2007
                  • 5651

                  #38
                  Zitat von Karl Heinz Jochim Beitrag anzeigen
                  ... alles wirklich sehr interessant; nur, wie komme ich mit meiner Romeri-Familie weiter?
                  Wir waren zuletzt im Tessin ...
                  Tja Karl Heinz,

                  um mit Goethe zu sagen "Wer die Geister rief ..."

                  So langsam wird aus Deinem "Wassertropfen" Romeri eine "onomastische Flut" - zwar ungemein interessant, überspült sie uns aber schon fast.

                  Ich denke, das Wesentliche zur Namens-Bedeutung und -Herkunft ist erläutert, alle weitere Wissenschaft sprengt wohl den Rahmen unseres Forums Namenforschung.

                  Wie von Dir bereits angedeutet, kann wohl nur noch Deine intensive Ahnensuche weiterhelfen.
                  Freundliche Grüße
                  Laurin

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                  • Conundrum
                    Benutzer
                    • 08.06.2012
                    • 96

                    #39
                    Zitat von Karl Heinz Jochim Beitrag anzeigen
                    Vielleicht hat aber auch noch jemand etwa direkt zu "meiner" Familie Romeri genealogisch zu sagen,
                    Hallo Karl Heinz Jochim
                    In diesem Forum geht es um die Namenforschung, d.h. die Bedeutung von Namen. Das hier gesagte gilt natürlich auch für den FN Romero / Romeri im Tessin. Für genealogische Fragen ist das Genealogie-Forum zuständig, oder auch das spezielle Forum "Internationale Familienforschung."

                    @ Laurin
                    Anscheinend bestand ja zur Bedeutung noch Klärungsbedarf.

                    Gruß
                    Conundrum

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                    • Johannes v.W.
                      Erfahrener Benutzer
                      • 02.05.2008
                      • 1150

                      #40
                      Zitat von Conundrum Beitrag anzeigen
                      ...Klärungsbedarf.
                      Suum cuique...
                      Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

                      Kommentar

                      • Karl Heinz Jochim
                        Erfahrener Benutzer
                        • 07.07.2009
                        • 4803

                        #41
                        O.K., hab' verstanden!

                        Kommentar

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