Alois Müllen geb. 1918

[ReReBe]

Hallo Rosi,

ich fasse nochmal kurz zusammen, was wir derzeit durch Dich und die bisherigen Suchergebnisse zu Deinem Großvater väterlicherseits wissen:

- 17.3.1918 wird ALOIS MÜLLEN in Kröv an der Mosel (Trier) geboren

- 1940/41 ist er bei den Gebirgsjägern in Deggendorf an der Donau stationiert. Er schwängert in dieser Zeit Deine Oma.

- 1941 wird dort Dein Vater unehelich geboren.

- 15.1.1943 fällt er als Gefreiter bei den Kämpfen um Leningrad. Auf seiner Militär-Karteikarte ist vermerkt: Frau EMMA MÜLLEN, Tschermich Nr. 4 bei Kaaden

Durch den Foristen "Suchen" hast Du Daten zu den Eltern von ALOIS M., also Deinen Urgroßeltern erhalten, aber hier noch nicht geteilt. Woher stammen die Daten (Kirchenbuch, Standesamt, Familie, ...) und was spricht dagegen diese hier mitzuteilen?

Es ist nicht auszuschließen, dass im Geburtseintrag (StA) des ALOIS Hinweise zu Heirat und Tod vermerkt sind, aber in Anbetracht seiner Lebensstationen (s.o.) halte ich das doch eher für unwahrscheinlich. Um eine Kopie des Standesamtseintrags zu seiner Geburt (keine Geburtsurkunde!) solltest Du Dich aber weiterhin bemühen, auch wenn die Namen seiner Eltern (und weiteres?) nun vermutlich schon bekannt sind.

Das Rätsel um seine Ehefrau EMMA wird wohl kaum zu lösen sein. Diese Heirat muss ja zwischen seiner Stationierung in Deggendorf sowie dem Zusammentreffen mit Deiner Oma 1940/41 und seinem Tod im Januar 1943 in Russland erfolgt sein. ALOIS war da ja erst 22/23 bzw. knapp 25 Jahre alt. Auch die Frage, wo die Heirat erfolgte, wird schwer zu beantworten sein. Bereits in Deggendorf oder erst im Sudetenland und falls ja, warum? ALOIS war ja Soldat und der 2. Weltkrieg bereits im Gange. Falls er wie auch seine Frau in Tschermich bei Kaaden gemeldet war, müsste sein Tod 1943 eigentlich auch dort im zuständigen Standesamt (welchem?) gemeldet worden sein. Standesämter wurden dort nach der Annektion des Sudetenlandes 1938 eingeführt. Auf dem Sterbeeintrag sind vielleicht auch Hinweise zur Heirat vermerkt, muss aber nicht sein.

Ich plädiere ja immer noch dafür, dass Du doch mal zum Telefonhörer greifst und behutsam bei derzeit im Telefonbuch eingetragenen MÜLLEN in Kröv bzw. Wittlich anfragst, ob Dein ALOIS dort bekannt ist. Die Tel.-Nr. hatte ich ja schon mal mitgeteilt.

Alles Gute
Reiner

[Jogy]

Hallo Rosi,
im FB Kröv bis 1900 gibt es 24 Familien Müllen.
Wenn Deine Urgroßeltern 1909 oo haben, können es an und für sich nur sein:
3226
Müllen Philipp * 6.2.1882 Sv Peter Remigius und Anna Catharina Müllers
oo 18.5.1909 Kröv
Klein Gertrud * 23.5.1886 Kröv Tv Johann und Luzia Lenerd
Wenn dem so ist, kann ich Dir aus dem Buch weitere Vorfahren nennen.
Gruß Jogy

[ReReBe]

Hallo Rosie,
bei Familysearch sind Kirchenbücher von Tschachwitz online bis 1949. Das wird zwar mühsam, aber vielleicht findet sich etwas, die Heirat war ja sicherlich in Tschermich - bzw. Tschachwitz. Der Sterbeeintrag ist aber auch in Kröv notiert, ich weiß nur nicht, ob in den Zivilurkunden oder im Kirchenbuch.
Grüße,
Suchen

Hallo,

das https://www.familysearch.org/search/...00&cat=1988963 sind zwar Kirchenbücher aus der Pfarrei Tschachwitz, doch hatten wohl die einzelnen eingepfarrten Orte eigene Bücher. Hier handelt es sich um Trau-, Tauf- und Sterbebücher von Liebisch; Tschermich kommt nicht vor. Von 1939 bis 1949 habe ich keine Eintragungen für MÜLLEN gefunden. Da bleiben nur noch die Standesamtsregister, aber welche und wo zu finden?

@suchen:
Woher weißt Du, dass der Sterbefall von ALOIS MÜLLEN + 1943 bei Leningrad in Russland auch in Kröv im KB- oder StA-Register eingetragen wurde, wenn seine Ehefrau doch im annektierten Sudetenland wohnte und er wahrscheinlich auch dort gemeldet war?

Gruß
Reiner

[Jogy]

Hallo Rosi,
da hast Du auch seinen genauen Sterbeort:

4km ostw. Sinjawino an der Straße Sinjawino - Putilowo
siehe https://www.volksbund.de/erinnern-ge...ersuche-online

Trotz heftiger Kämpfe und großer Verluste gelang es der Roten Armee erst im Januar 1943, den „Flaschenhals“ am Ufer des Ladoga-Sees zu durchbrechen und wieder eine Landverbindung nach Leningrad herzustellen (→ Zweite Ladoga-Schlacht).

https://de.wikipedia.org/wiki/Zweite_Ladoga-Schlacht

Deggendorf
In der NS-Zeit erhielt die Stadt eine Garnison, ab 1935 wurde die Riga-Kaserne für das Infanterieregiment 85 der Wehrmacht errichtet. Am 5.10.1940 wurde das Regiment in Gebirgs-Jäger-Regiment 85 umbenannt.

http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Gebirgsjagerregimenter/GJR85-R.htm

Gruß Jogy

[RosiDEG]

Hallo zusammen,


suchen hatte die Daten meiner Urgroßeltern mitgeteilt, da dies noch unter den Datenschutz fällt (da mein Opa 1918 geboren wurde und der Geburtseintrag inkl. Namen seiner Eltern in die 110jährige Sperrfrist fällt)
Die Daten stammen aus einem Ortsfamilienbuch.
Ich fasse jetzt auch nochmal zusammen:
Mein Opa wurde 1918 geboren. Ist zu den Gebirgsjägern gegangen und war 1940 in Deggendorf stationiert, wo er meine Oma kennengelernt und geschwängert hat.
Da er ihr ein Foto gegeben hatte mit seinem Namen, glaube ich nicht, dass er sie als "One-Night-Stand" ansah. Irgendwann zwischen 1941 und 1942 ist scheinbar seine Einheit Richtung "Sudetenland" weitergezogen, wo er diese Frau kennengelernt hat. Warum bzw. wann genau er sie geheiratet hat, das lässt sich nur mutmaßen und eher nicht rausfinden, genauso wenig, ob er mit ihr ein Kind hatte. Falls ja, wird es wahrscheinlich ähnlich aufgewachsen sein wie mein Vater mit einem Stiefvater. Denn sofern sie nicht auch verstorben ist, hat sie als junge Frau vermutlich nochmal geheiratet.
Die Wahrscheinlichkeit ist gegeben, dass er von seinem Sohn im Kreis Deggendorf wusste, denn irgendwie muss meine Oma erfahren haben, dass er gefallen ist.
Für mich hat sich erstmal die Lücke in meinem Stammbaum geschlossen und meine Neugier, die ich schon von Kindheit an bezüglich meines "leiblichen" Opas hatte wurde größtenteils gestillt. Natürlich würde ich gerne noch ein wenig mehr herausfinden, denn zu lange war er für mich nur ein Name mit einem Foto, aber ich muss mir auch eingestehen, dass manche Sachen auch durch Sperrfristen (wenn es z.b. um ein mögliches weiteres Kind von meinem Opa geht) für die nächsten Jahre nicht ans Tageslicht kommen werden.


Was ich auf jedenfall machen werde, dass ich mir die Unterlagen von meinem Vater nochmal angucke. Lt. Standesamt müsste in seinen Sterbeunterlagen auch etwas von seiner Geburtsurkunde stehen.
Mit meiner Mutter werde ich auch nochmal genauer auf die Suche nach dem Foto gehen. Sie hat es garantiert nicht weggeschmissen, nur letztens haben wir es auf die Schnelle nicht gefunden.
Wenn ich es habe, werde ich es einscannen und euch posten, als kleinen Dank für eure Mühen. Dazu werde ich auch ein Bild von meinem Vater in jungen Jahren einscannen, da kann man die verblüffende Ähnlichkeit sehen.


Ich habe auch eine interessante Telefonnummer eines Müllen, den ich demnächst anrufen werde. Ich muss nur irgendwie meinen Mut zusammen nehmen, dasss ich am Telefon nicht stammel. Habe Schiss, dass ich es nicht ordentlich erklären kann

[ReReBe]

Hallo zusammen,

suchen hatte die Daten meiner Urgroßeltern mitgeteilt, da dies noch unter den Datenschutz fällt (da mein Opa 1918 geboren wurde und der Geburtseintrag inkl. Namen seiner Eltern in die 110jährige Sperrfrist fällt)
Die Daten stammen aus einem Ortsfamilienbuch.

Hallo Rosi,

ich glaube, hier liegt ein Verständnisproblem vor. Der Geburtseintrag des ALOIS MÜLLEN * 1918 fällt selbstverständlich in die Geburten-Schutzfrist 110 Jahre, die hier erst nach 2028 abgelaufen sein wird. Als sein direkter Nachkomme solltest Du trotzdem versuchen, beim Standesamt (Traben-Trabach?) eine Kopie des Geburtseintrags zu bekommen, da dort vielleicht noch weitere für Dich interessante Informationen enthalten sein können. Forist "suchen" wird" diesen Geburtseintrag ja wohl kaum haben.

Der Heiratseintrag (oo 1909) bzw. die Geburtseinträge (1882/1886) der Eltern Deines Opas ALOIS, also Deine Urgroßeltern fallen nicht mehr in die Schutzfrist von 80 Jahren für Heiraten und 110 Jahren für Geburten. Diese Daten zu den betreffenden Personen sind daher frei zugänglich und können veröffentlicht werden. Vielleicht fragst Du mal beim Standesamt nach, an welches Archiv diese Register abgegeben wurden bzw. ob sie noch im Standesamt liegen. Dann könntest Du auch hierzu Kopien anfordern.

Ansonsten nimm Dein Herz in die Hand und greife zum Telefon. Ich würde mir die Chance nicht entgehen lassen. Wer weiß, wann es zu spät dafür ist.

Viel Erfolg und alles Gute.
Reiner

[Jogy]

Hallo Rosi,
beleuchten wir seine Militärzeit etwas näher:

1940 wird das Regiment 85 in Deggendorf aufgestellt, da war er 22 Jahre alt
2.1941 Abfahrt nach Crauova Rumänien
6.4.1941 Angriff auf die Metaxa Linie in Griechenland,
1941 Verlegung nach Süd-Griechenland
bis 30.5.1941 auf Kreta
12.1941 nach Salzburg und Tirol verlegt
2.1942 Verlegung durch Deutschland und das Baltikum in den Raum westlich von Leningrad
Einsatz an der Front zwischen der Newa und Wolchow
1.1943 Tod bei Sinjawino

Deine Mutter kann er nur im Jahr 1940 kennen gelernt haben. Bereits im Februar 41 war er unterwegs und war längere Zeit nur auf Kreta.
Muss denn diese Emma seine Ehefrau gewesen sein? Es könnte doch eine dorthin evakuierte Verwandte gewesen sein?
Hat er Deiner Mutter nicht von unterwegs geschrieben? Wusste er von Dir?
Die Fragen könnte nur Deine Mutter klären.
Du könntest auch noch den Pfarrer in Kröv, der die Urgroßeltern am 18.5.1909 getraut hat, fragen, ob weitere Geschwister im Taufbuch stehen.
Gruß Jogy

[Jogy]

aus dem FB Kröv:
3211
Müllen, Johann Peter * 18.1.1836 Kröv
II.oo 21.2.1881 Kröv
Beth, Barbara * 8.5.1857 Kröv
2 Kinder
1. Philipp * 6.2.1882 Kröv

Sv
3215
Müllen, Jost * 28.1.1807 Kröv + 19.7.1842 Kröv
oo 16.4.1833 Kröv
Simonis, Anna Catharina * 12.12.1806 Kröv + 5.5.1879 Kröv
4 Kinder
2. Johann Peter * 18.1.1836

Sv
3213
Müllen, Jost Winzer * 3.1.1760 Kröv + 11.4.1828 Kröv
II.oo vor 1790
Troner, Anna Maria * 26.8.1764 Kröv + vor 7.1810
8 Kinder
8. Jost * 28.1.1807

Sv
3207
Müllen, Johann * 20.9.1725 Neef + 18.6.1793 Kröv
oo 28.1.1755 Kröv
Junglen, Maria Barbara * 25.8.1735 + 2.6.1801 Kröv
12 Kinder
4. Jost * 3.1.1760

FB Neef
705
Müllen, Matthias
oo vor 1725
N.N. Anna Sophia
2 Kinder
1. Johann 28.9.1725 Neef

Gruß Jogy

[RosiDEG]

Hallo Jogy,

Nur um das nochmal kurz klarzustellen...bei Alois Müllen handelt es sich um meinen Opa (Vater meines Vaters)
Da meine Oma leider schon verstorben ist, kann ich sie nicht mehr befragen. Ebenso mein Vater, den ich als Kind sowieso gelächelt habe, aber nichts weiter als den Namen, ein Bild und die Tatsache, dass er im.Krieg gefallen ist, herausgefunden habe.
Danke auch für die Aufstellung der Militärzeit. Die Frau bleibt weiter ein Mysterium..Hier muss ich mich noch 3 Wochen gedulden, bis ich bei meiner Mutter bin und nach einer Urkunde gucken kann

[RosiDEG]

Hallo zusammen,


wollte mal ein paar Neuigkeiten mitteilen. Was über meinen Opa in der Geburtsurkunde meines Vaters steht, wollte meine Mutter die nächsten Tage im Stammbuch nachgucken (ob Alois Müllen dort als Vater steht). Ich hatte aber auch ein sehr interessantes Gespräch mit meinem Bruder als ich ihm von meinen Recherchen erzählte. Es gab wohl eine ziemliche Auseinandersetzung zwischen meiner Oma und seiner Familie bezüglich Anerkennung der Vaterschaft. Seine Eltern wollte diese wohl partou nicht anerkennen. Hier sollte auch das Bild von ihm zum Einsatz kommen. Mein Vater sah ihm sehr, sehr ähnlich. Hier frage ich mich, wann diese Auseinandersetzung wohl war, denn die Ähnlichkeit kam erst im Jugend- jungen Erwachsenenalter. Außer es zog sich über mehrere Jahre.


Bei meiner Mutter muss ich noch nach einem Fotoalbum im Keller suchen, wo das Bild von Alois Müllen drin ist. Das wird übernächstes Wochenende sein. Ich hoffe inständig, ich finde es. Gerne werde ich es für euch posten mit einem Foto meines Vaters in ähnlichem Alter.

[Svenja]

Hallo Rosi

Was über meinen Opa in der Geburtsurkunde meines Vaters steht, wollte meine Mutter die nächsten Tage im Stammbuch nachgucken (ob Alois Müllen dort als Vater steht).

Wenn dann wird er dort nur erwähnt sein, wenn eine Kopie des Originals mit allen Randvermerken vorliegt. Wenn es sich nur um eine Abschrift handelt, werden die Randvermerke fehlen, und somit auch die Angaben zum Vater. Bei einer nachträglichen Anerkennung werden die Angaben zum Vater nur in den Randvermerken zu finden sein. Wenn nie eine Anerkennung stattfand, wird er vermutlich überhaupt nicht erwähnt worden sein. Wenn es sich nur um eine Abschrift handelt, könntest du beim zuständigen Standesamt nachfragen, ob es auf der Original-Urkunde einen Randvermerk mit Angaben zum Vater gibt.

Gruss
Svenja