Suche in Kirchenbüchern

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  • hakredi
    Erfahrener Benutzer
    • 28.02.2007
    • 302

    Suche in Kirchenbüchern

    Ich bin Neuling und bin in Kürze im Kirchenarchiv, um KBs einzusehen.
    Kann wir jemand einen Tipp geben, wie ich meine Suche effektiv gestallten kann.
    Danke im voraus
  • Hintiberi
    Erfahrener Benutzer
    • 26.09.2006
    • 1075

    #2
    Hallo hakredi,

    ich selbst bin noch handschriftlich tätig (-für die, die einen Laptop mitnehmen geht das sicher fixer) und mache es meist folgendermaßen:

    Für die Stammlinien lege ich den mir bekannten Ahnen fest und setze ihn auf ein quergelegtes DinA4-Blatt nach unten mit den bereits bekannten Informationen (Geburtstag, Tauftag, Todestag, Beerdigungstag) und dann gehe ich nach oben wie bei einer "üblichen" Ahnentafel - d.h. also ich notiere die Eltern, Großeltern usw je darüber mit freien Feldern für Geburt, Taufe, Todestag, Beerdigung und eben Heirat.

    Dann lege ich los. Ich schreibe normalerweise die Einträge aus dem Kirchenbuch komplett ab, auch wenn das manchmal mühselig ist, denn oft stecken da Hinweise in den Einträgen, die man später noch braucht, die im ersten Moment aber nicht wichtig erscheinen.
    Die jew. vier Daten zu einer Person übertrage ich dann auf mein o.g. Stammblatt und hake - wenn ich den Eintrag abgeschrieben habe - die jeweiligen Daten ab, um zu wissen, welche Daten ich bereits nachgeschlagen und abgeschrieben habe und welche Daten womöglich "nur" errechnet oder vermutet sind.

    Steht z.B. im Heiratseintrag "Braut 25 Jahre alt", notiere ich das errechnete Geburtsjahr auf meinen Zettel, hake dies aber erst ab, wenn ich den Geburtseintrag gefunden und abgeschrieben habe - dann weiß ich sozusagen: Dieses Datum ist durch meine Abschrift belegt.
    Durch das vermutete Geburtsjahr kann ich wiederum in etwa mit der Suche nach dem Taufeintrag beginnen, d.h. den gesuchten Zeitrahmen in etwa auf +/- ein Jahr eingrenzen und so vermeiden, daß ich mich durch Einträge über Jahrzehnte hinweg durchwühlen muß...


    Ich mache mir oft auch einen Extra-Zettel mit kurzen Stichpunkten zu den Informationen, die mir noch fehlen, damit ich nicht allzuviel nachzuschlagen vergesse (allerdings muß ich immer wieder feststellen, daß ich nach einer gewissen Zeit mich nicht mehr an diese Vorlage halte - Schlingel ich! ); auf jeden Fall weiß man so grob, was einem noch fehlt, was man also noch nachschlagen muß.


    Die Nebenlinien sind komplizierter; Geschwister meiner Vorfahren notiere ich zunächst nur, wenn ich sie ohne größeres Suchen im Kirchenbuch finde (z.B. anhand eines Registers) - ich muß dazu sagen, daß ich auch massig Einträge abschreibe, nur weil einer "meiner" Namen darin vorkommt, die viell. später gar nicht von Bedeutung sind - doch es hat sich schon oft genug ergeben, daß ich gerade die Einträge nachher auch gebrauchen kann... deshalb: Lieber drei Einträge zuviel abschreiben, als einen zu wenig!
    Dazu gibt's für jedes meiner Vorfahrenehepaare einen weiteren Zettel, auf denen ich die Kinder notiere - mit Geburtsdatum, Todestag und ggf. ob sie wiederum Nachfahren hatten. Dann hat man einen großen Überblick über die Nebenlinien, die noch verfolgt werden müssen.

    Die Geschwister meiner Ahnen will ich natürlich - soweit möglich - auch erfassen, das allerdings wird wohl ein immenses Unterfangen...:s

    Ich denke aber mal, daß jeder so seine eigene Methodik entwickelt und die im Laufe der Zeit "ausfeilt"; Du wirst nachher sicher Deine für Dich bequemste Möglichkeit finden, den Kirchenbüchern die nötigen Informationen zu entlocken!


    Liebe Grüße und viel Erfolg
    -Jens
    Meine Ahnen
    http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
    www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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    • hakredi
      Erfahrener Benutzer
      • 28.02.2007
      • 302

      #3
      Hallo Jens,
      danke Dir für Deinen Hinweis.
      Ich habe mir so etwas ähnliches ausgedacht. Ich habe eine Zentral-Person und werde in Richtung Ahnen und Vorahnen suchen.
      Gruß Dieter
      p.s. Gibt es eine Möglichkeit in KBs o.ä. nach Geschwistern zu suchen?

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      • Hintiberi
        Erfahrener Benutzer
        • 26.09.2006
        • 1075

        #4
        Hallo Dieter,

        wenn Du viel Glück hast, gibt es eine Art "Familienbuch" als Register neben dem eigentlichen Taufbuch. Dort sind dann die Ehepaare aufgeführt mit den entsprechenden Kindern und deren Geburtsdaten.

        Wenn Du nicht allzuviel Glück hast, aber doch ein wenig, dann gibt es ein alphabetisches Namensregister am Anfang oder am Ende des Kirchenbuches - da gehst Du dann einfach alle Einträge entlang und schlägst sie im Kirchenbuch nach.

        Wenn Du kein Glück hast, dann gibt's weder ein Familienbuch noch ein Namensregister - dann mußt Du jeden Eintrag der in den Zeitraum paßt, einzeln abklappern und immer nach den Namen der Eltern Ausschau halten.

        Viele Grüße

        -Jens
        Meine Ahnen
        http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
        www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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        • #5
          Hallo Dieter,

          noch ein kleiner Tipp.

          Ich habe gerade in KB festgestellt, dass in "Bemerkungen" sehr häufig die Anzahl der Kinder genannt wurde. Dadurch weiß man dann, dass bis zum gerade gefundenen Eintrag "Beispiel: drittes Kind" noch zwei Geschwister gegeben haben muss.

          Ein anderes Mal hatte ich das Glück, dass in den Bemerkungen bereits die KB Nummer und die Jahreszahl "z.B. 1825/4 und 1823/12" festgehalten waren. Dann war die Suche nach den Kindern natürlich noch einfacher.

          Viel Erfolg bei deiner Sucherei!

          Gruß,

          Ursula

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          • Hintiberi
            Erfahrener Benutzer
            • 26.09.2006
            • 1075

            #6
            Hallo Ursula,

            daß die Kinder gezählt wurden hatte ich auch schon - in den jüngeren Kirchenbüchern stand es manchmal als Anmerkung unter dem Namen:
            "3. Kind, 2. Knabe" oder sogar: "2. Ehe, 2. Kind, 1. Tochter".

            In etwas älteren KBs (um 1820) stand's dann im Fließtext:
            "...wurde dem XY von seiner Frau YZ das vierte Kind geboren, ein Knabe, und zwar der zweite Knabe, ..."

            Spätestens um 1815 etwa war in meinem Fall dann aber Schluß mit der Zählung...

            Viele Grüße
            -Jens
            Meine Ahnen
            http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
            www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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            • hakredi
              Erfahrener Benutzer
              • 28.02.2007
              • 302

              #7
              Hallo an Alle,
              herzlichen Dank für die Infos. Ich werde mich anhand Eurer Infos entlang hangeln.
              Danke Dieter

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              • sgp1977
                Benutzer
                • 11.03.2006
                • 69

                #8
                In den Kirchenbüchern der jüngeren Vergangenheit ist alles noch verhältnismäßig einfach, aber je weiter man sich dann in der Geschichte zurück arbeitet, desto schwieriger wird es.

                Die meist sehr schön strukturierte Auflistung (nach Name, Wohnnort, Eltern, Geburtdaten, usw.) bzw. noch recht leserliche Schrift weicht dann zum Teil sehr schwer zu entziffernden Fließtexten in lateinischer Sprache.

                Wenn Du Interesse hast Dich vorab schonmal etwas "einzulesen", gibt es einige Beispiele auf meiner Homepage; jeweils mit Kopie des Kirchenbucheintrags, einer Reinschrift und der jeweiligen Übersetzung. Dort kannst Du auch sehen, wie sich die Kirchenbucheinträge im Laufe der Geschichte verändert haben.

                Viel Erfolg beim Forschen
                Sebastian

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                • Ursula
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.01.2007
                  • 1348

                  #9
                  Hallo Dieter,

                  ich bin mit dem Abschreiben alleine nicht zufrieden, weil ich auf den ersten Blick manches oft falsch lese. Ich gebe mich erst zufrieden, wenn ich eine Kopie habe.

                  Da das Kopieren meistens nicht mehr zulässig ist, aus verständlichen Gründen, die alten Bücher gehen kaputt dabei, nehme ich eine Kamera mit und fotografiere die Seiten ab, wenn sie nicht verfilmt sind.

                  Gerade auf den Seiten der Familienregister kann man immer wieder etwas Neues entdecken, das man womöglich seit Jahren überlesen hat (ging mir erst heute so). Oder ich kann plötzlich etwas "Unleserliches" erkennen, an dem ich lange "genagt" habe. Die Herren Pfarrer waren oft sehr indiskret
                  Immer wieder anschauen hilft mir ungemein.

                  Das beste ist, wenn Du Dich gut vorbereitest, also genau weißt, was Du suchen willst. Sonst kann es sein, dass Du Dich verzettelst und am Ende mit fast gar nichts wieder aus dem Archiv kommst.
                  So endete meine erste Reise nach Freiburg. Mit großen Vorstellungen von großen Funden ging ich dahin und kam enttäuscht zurück.

                  Jetzt mache ich mir eine Liste, was ich genau wissen will und suche gezielt nur danach, lasse mir dabei auch Zeit.

                  Das aller-allerwichtigste ist, dass Du Dir die genaue Quelle aufschreibst. Also nicht nur "Taufbuch xy", sondern den genauen Namen des Buches und die Seite, außerdem den Standort.Wenn Du später anknüpfen willst, ersparst Du Dir damit erneutes langes Suchen, bzw. das Rätselraten "Woher hab ich denn das?" (Alles selbst erlebt aus meinen Anfängen).

                  Viel Glück
                  Uschi

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                  • BenediktB
                    Erfahrener Benutzer
                    • 31.05.2006
                    • 540

                    #10
                    Original von Ursula
                    Da das Kopieren meistens nicht mehr zulässig ist, aus verständlichen Gründen, die alten Bücher gehen kaputt dabei, nehme ich eine Kamera mit und fotografiere die Seiten ab, wenn sie nicht verfilmt sind.
                    Wenn aber Kopieren nicht möglich (oder zu teuer) und Fotografieren ebenfalls verboten ist? Genau das ist nämlich leider in den meisten Archiven (zumindest die die ich kenne) der Fall. Da bleibt nur die Abschrift.
                    Mein Ancestry-Stammbaum

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                    • Ursula
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.01.2007
                      • 1348

                      #11
                      Hallo Benedikt,

                      dass ich nicht fotografieren darf, habe ich noch nicht erlebt. Ich hatte nur die Auflage, nicht mit Blitz zu arbeiten. Ohne Blitz geht sowieso besser. Die Gefahr der Überbelichtung und damit Unleserlichkeit ist damit nicht gegeben.

                      Wenn nichts davon geht, bleibt natürlich nur die Abschrift, ist schon klar.
                      Das ist aber die allerletzte Wahl für mich. Darüber bin ich nicht glücklich.

                      Viele Grüße
                      Uschi

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                      • #12
                        Hallo Uschi,

                        in Hannover dafst du weder im ev. Kirchenarchiv noch im Staatsarchiv fotografieren.

                        Was mikroverfilmt ist, kann reproduziert werden. Allerdings kommt es da auf die Geräte an, die Kopien sind qualitativ sehr unterschiedlich. So ist man gezwungen, vieles abzuschreiben.

                        Viele Grüße,

                        Ursula

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                        • roi
                          Erfahrener Benutzer
                          • 15.11.2006
                          • 377

                          #13
                          Soviel ich weiß, ist im Bistumsarchiv Münster das Fotografieren auch nicht erlaubt und Kopien nicht möglich - da bleibt nur abschreiben.

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                          • hakredi
                            Erfahrener Benutzer
                            • 28.02.2007
                            • 302

                            #14
                            Hallo an Alle,
                            Ihr seit super, so viele Tipps habe ich garnicht erwartet.
                            Das mit dem kopieren und fotografieren habe ich bereits geklärt, beides ist erlaubt.
                            Nochmals besten Dank
                            Dieter

                            Kommentar

                            • Ursula
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.01.2007
                              • 1348

                              #15
                              Mir scheint, ich habe bis jetzt richtiges Glück gehabt. Manches könnte ich nämlich gar nicht abschreiben.

                              Erst kürzlich habe ich Heiratsabreden aus dem 18. Jh. gefunden, die jeweils 4 Seiten umfassen. Die Schrift ist z.T. so miserabel, mit Durchgestrichenem, Drübergeschriebenem, dass ich für jeden Vertrag mindestens 1 Abend lang dasitze und "übersetze".

                              Hätte ich nicht fotografieren dürfen, wären diese Unterlagen für mich unerreichbar gewesen.

                              Viele Grüße
                              Uschi

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