Frage zu Schneidemühl

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  • isegrim
    Benutzer
    • 09.09.2011
    • 47

    Frage zu Schneidemühl

    Hallo
    Bei Nachforschungen für meinen Stammbaum habe ich ein Dokument gefunden, das darauf hinweist, dass mein Großvater 1931 in Briefkontakt mit dem Regierungspräsidium in Schneidemühl stand, wahrscheinlich, um seine eigene Abstammung zu klären. Darauf weist der Stempel hin, mit dem ein Brief mit einer Rückfrage an meinen Großvater abgestempelt ist. Der Stempel enthält die Worte: Regierung Schneidemühl Kanzlei.

    Kanne mir jemand darüber Auskunft geben, warum Schneidemühl in diesem Zusammenhang eine Rolle gespielt haben könnte? Gab es dort ein Archiv?

    Den Brief hänge ich an. Im nicht sichtbaren unteren Teil befindet sich lediglich die damalige Anschrift meines Großvaters.

    Mit freundlichen Grüßen
    Isegrim
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  • Klingerswalde39_44

    #2
    Hallo,
    das ist hier ganz gut beschrieben: Schneidemühl als neue Provinzhauptstadt.

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    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15113

      #3
      Hallo,
      Ich vermute er hat einen deutschen Pass, bzw. die deutsche Staatabürgerschaft beantragt, da er offenbar aus Russland nach Deutschland ausgesiedelt ist.
      (Nachdem seine deutschen Ahnen vorher die umgekehrte Richtung einschlugen)
      Gruss
      Viele Grüße

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      • isegrim
        Benutzer
        • 09.09.2011
        • 47

        #4
        Hallo, er ist bereits 1925 eingebürgert worden und zwar durch die Kreishauptmannschaft Dresden. das war 6 Jahre vor diesem Brief. Die Beantragung der Staatsbürgerschaft kann also nicht der Grund gewesen sein.
        Herziche Grüße
        Isegrim

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        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 15113

          #5
          War der Vater da auch schon eingebürgert?
          Gruss
          Viele Grüße

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          • #6
            In der Zeit würde ich auf "Antrag in die NSDAP" oder zur "SS" tippen.

            Aber auf Grund dieses Schreibens kann man natürlich spekulieren, solange man möchte. Und jeder wird eine andere Idee dazu haben.

            Die ursprüngliche Frage, warum hier ein Amt in Schneidemühl eingeschaltet wurde, ist ja bereits umfassend beantwortet worden.

            Gruß Joanna

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            • Anna Sara Weingart
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2012
              • 15113

              #7
              Zitat von Joanna Beitrag anzeigen
              In der Zeit würde ich auf "Antrag in die NSDAP" oder zur "SS" tippen. ...
              Hallo
              Aber nicht 1931 !! Also das ganz bestimmt nicht. Gruss
              Viele Grüße

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              • isegrim
                Benutzer
                • 09.09.2011
                • 47

                #8
                Hallo,
                NSDAP und SS fallen definitiv nicht die Ursache. Meine Fragen sind aber noch nicht beantwortet: Gab es ein Archiv, in dem man Nachforschungen zur Abstammung anstellen konnte? Wenn ja, gibt es das heute noch irgendwo?
                Und noch etwas was ich in der Zwischenzeit unter anderem in dem von Kliingerswalde39_44 angeführten Link gelesen habe: Könnte das in Schneidemühl vorhandene Lager in der Zeit um 1919/20 als Durchgangslager für Rückwanderern genutzt worden sein?
                Leider gibt der Wikipedia-Link nicht genau Auskunft darüber von wann bis wann das Lager bestand.
                Gruß
                Isegrim

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                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 15113

                  #9
                  Wäre es möglich, dass er sich um eine Arbeitsstelle dort im öffentlichen Dienst beworben hatte ?
                  Also von Sachsen wieder wegziehen wollte?
                  Gruss
                  Viele Grüße

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                  • isegrim
                    Benutzer
                    • 09.09.2011
                    • 47

                    #10
                    Vielen Dank, ich begrüße wirklich jeden Kommentar, aber bitte lest die Fragen sorgfältig:
                    a) Gab es zu dem fraglichen Zeitraum diese Flüchtlingslager in Schneidemühl und wurde es evtl. auch als Durchgangslager für Rückwanderer genutzt?
                    b) Gab es in Schneidemühl ein Archiv, bei dem man Fragen zur Abstammung klären konnte und wo ist es geblieben?
                    Nein, er blieb lebenslang in Sachsen. Die ursprüngliche Herkunft seiner Vorfahren, die nach Rußland ausgewandert sind, kenne ich leider nicht aber es war mit großer Wahrscheinlichkeit das Königreich Preußen (West- oder Ostpreußen). Meine Hoffnung wäre, daß man mit dem Aktenzeichen evtl. etwas anfangen könnte. Dazu müsste man aber wissen, ob ein Archiv gerettet wurde und wohin.
                    Isegrim

                    Kommentar

                    • Anna Sara Weingart
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.10.2012
                      • 15113

                      #11
                      Hallo,
                      Da hier eindeutig "Regierungspräsident" im Briefkopf steht, wird es sich wohl nicht um ein Archiv handeln, sondern es ist eine (Verwaltungs-)Behörde unter Aufsicht der Regierung. Solche Verwaltungsbehörden handeln nach Maßgabe und zur Umsetzung gültiger Gesetze um die Funktionsfähigkeit des Staates (und seiner Bürger) aufrechtzuerhalten und dem Willen der amtierenden Regierung zu entprechen.
                      Sie dienen nicht dazu genealogische Einzelanfragen auf Staatskosten zu bearbeiten.

                      Alle Fragen im Brief deuten darauf hin dass der Beamte von Deinem Ahnen mehr über dessen Biografie erfahren möchte.
                      Das Schreiben deutet nicht darauf hin, dass Deinem Ahnen seine Fragen über die eigene Biografie beantwortet werden sollten.

                      Dazu passt auch der (höfliche) Befehlston am Anfang des Schreibens.
                      "Sie wollen noch angeben ..", bedeutet also der staatstreue Bürger soll bitteschön dem preussischen Staatsbeamten noch Angaben machen!

                      Wenn Du bessere Erfahrungen mit Staatsbediensteten gemacht hast, beglückwünsche ich Dich dazu, aber die Vorstellung, dass es im Preussen vor 100 Jahren genauso nett zugegangen sei, ist abwegig.
                      Ich hoffe Du befreist Dich von Deinen Wunschträumen und ersparst damit unnütze Sucherei nach einem Phantom-Archiv.

                      Gruss
                      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 11.05.2014, 01:30.
                      Viele Grüße

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                      • isegrim
                        Benutzer
                        • 09.09.2011
                        • 47

                        #12
                        Ich muß Dir zustimmen, was den Inhalt und der Absicht des Briefes angeht. Warum ich nach einem Archiv suche ist darin begründet, daß ich annehme, daß wegen der preußischen Gründlichkeit solche Vorgänge nach Erledigung nicht einfach im Papierkorb landeten, sondern fein säuberlich abgeheftet wurden und danach in irgendeinem Archiv verstaubten. Ist das so abwegig, daß man nicht nachfragen sollte?

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                        • Dreileben
                          Benutzer
                          • 08.02.2014
                          • 52

                          #13
                          Hallo Isegrim,

                          aus der Geschichte der Stadt Schneidemühl (Website des Heimatkreises Schneidemühl):

                          26.1.1945
                          Es wurde mit dem überhasteten Abtransport der Zivilbevölkerung begonnen.
                          Durch den Beschuß am 26.1.1945 durch Russische Stalinorgeln wurde es zu einer Katastrophe. Die Behörden wurden ebenfalls zu spät evakuiert und konnten die Aktenbestände nicht in Sicherheit bringen...

                          Viele Grüße
                          Dreileben

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                          • isegrim
                            Benutzer
                            • 09.09.2011
                            • 47

                            #14
                            Vielen Dank Dreileben,
                            das hatte ich bisher nicht gelesen. Das bedeutet wohl, dass Alles verbrannte. Jetzt bleibt nur noch meine Frage, ob ein Flüchtlingslager schon 1919/20 bestand und ob es evtl. für Rückwanderer aus Russland bzw. Krim benutzt wurde.
                            Gruß zurück
                            Isegrim

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                            • isegrim
                              Benutzer
                              • 09.09.2011
                              • 47

                              #15
                              Nur zur Info, habe selbst weiter geforscht und den wahrscheinlichsten Grund für diesen Briefwechsel gefunden:

                              Zitat daraus:
                              Die EWZ hatte ab 12. 10. 1939 zunächst ihren Sitz in Gotenhafen (Gdingen), später in Posen und ab 1940 in Litzmannstadt (Lodz). Zusätzlich gab es zahlreiche Nebenstellen, z. B. in Schneidemühl und Stettin.

                              Da die Akten des EWZ heute im Bundesarchiv liegen werde ich meine Nachforschungen dort
                              fortsetzen.
                              Herzliche Grüße
                              Isegrim

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