Hertel aus Sachsen?

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  • Klaus Liwowsky

    Hertel aus Sachsen?

    Hallo!

    Folgende Ausgangslage:
    Ein Papiermacher aus Sachsen erwarb eine Papiermühle bei Reinerz, Grafschaft Glatz, in Niederschlesien. Dessen Sohn, ebenfalls Papiermacher, war verheiratet mit einer Johanna H e r t e l , die 1619 dort verstarb. Ihr Wappen bringt Blazek, Preußisch-Schlesien, abgestorbener Adel, Teil 1, S. 43 bzw. Tafel 32. Im Schilde phalweise gestellte Säule, überhöht und beiderseits begleitet von ins Visir gestelltem Löwenkopfe. Kleinod: wachsender Löwe mit der Säule in den Vorderpranken. Siehe hier:
    Seria : J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch. In einer neuen, vollständig geordneten und reich vermehrten Auflage mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen ; Bd 6, Abt. 8

    Filenummer lautet 49 für den Text und 167 für die Tafel.

    Die Zeichnung wurde wohl von einem Epitaph entnommen - Abweichungen zum tatsächlichen Wappen sind daher nicht auszuschließen.

    Eine Familie (von) H e r t e l aus Schlesien mit einem solchen Wappen kann ich - und auch Blazek - sonst nicht nachweisen. Weil es jedoch in Sachsen, von wo ja der schlesische Papiermacher ursprünglich herstammte, eine Papiermachersippe H e r t e l gab, die sich dort sehr ausgebreitet hatte, könnte diese Johanna ebenfalls von dort stammen.

    Kann mir bitte jemand sagen, ob es in Sachsen eine adlige oder bürgerliche (?) Familie mit dem oben beschriebenen Wappen gab oder kann jemand dieser Familie einen anderen Herkunftsraum zuweisen.

    Besten Dank!

    Klaus Liwowsky
  • Joachim v. Roy
    • 01.04.2007
    • 787

    #2
    Hertel aus Sachsen?

    Hallo Herr Liwowsky,

    da die Hinweise und Empfehlungen eines nahezu 75jährigen Historikers (Spezialgebiet schlesischer Adel, Hugenotten etc.) in diesem Forum ganz offensichtlich nicht gefragt sind, so hoffe ich, daß Ihnen besserwissende „Adelsexperten“ bzw. “Historiker“ hilfreich zur Seite stehen werden.


    Letzte freundliche Grüße vom Rhein

    Kommentar

    • Friedhard Pfeiffer
      Erfahrener Benutzer
      • 03.02.2006
      • 5079

      #3
      RE: Hertel aus Sachsen?

      Bei dem im Siebmacher, Band Schlesien Abgestorbene 1. Teil, Seite 43, Tafel 32, veröffentlichten Wappen Hertel ist folgendes angemerkt:
      "Hertel. Außer den genannten Wappen ist noch ein Hertelsches Wappen bekannt geworden, welches die Ehegattin des Gregor Kretschmer v. Schenkendorf, Johanna geborene Hertel führte."

      [Schenkendorf gibt es außer im Kreis Guben, Kreis Kreis Luckau, Kreis Labiau und im Kreis Teltow im Kreis Waldenburg, ev. Kirchspiel Dittmannsdorf bzw. kath. Kirchspiel Ober-Weistritz.]
      Mit freundlichen Grüßen
      Friedhard Pfeiffer

      Kommentar

      • Klaus Liwowsky

        #4
        RE: Hertel aus Sachsen?

        Hallo!

        Es ist wirklich schade, daß sich ein solcher Experte wie Herr v. Roy wegen einiger Äußerungen anderer Forumsteilnehmer verabschiedet und sein unbestrittenes Wissen zum Thema Adel dann hier nicht mehr zur Verfügung stellt. Ich habe Herrn v. Roy eine private Nachricht geschickt, vielleicht überlegt er seinen Rückzug nochmals. Ich würde dies sehr begrüßen.

        Besten Dank Herr Pfeiffer für Ihre Ergänzung. Ich will dieses interessante genealogische Problem gern etwas ausführlicher beschreiben.

        Der wohlhabender Papiermachermeister Kretschmer aus Sachsen (leider ohne genaue Ortsangabe) kam nach Reinerz in Schlesien, um dort eine Papiermühle zu erwerben. Dessen Sohn kann aufgrund von sehr klarem Wasser eine hervorragende Papierqualität erzeugen und damit Lieferant für alle Ämter in Breslau werden. Zuerst erhält er einen Wappenbrief und wird wenig später für seine Verdienste um die Provinz Schlesien in den Adelsstand erhoben. Kretschmer heißt übersetzt 'Wirt' oder 'Schenker', weshalb ihm das Adelsprädikat 'von Schenkendorf' verliehen wird - also eigentlich 'Schenker von Schenkendorf'. Eine damals durchaus gebräuchliche Namensgebung. Seine Frau war eine Hertel oder eben von Hertel, die 1619 starb. Ihr Wappen zeigt u.a. den aufrechten Löwen. Nun gab es in Sachsen die Papiermachersippe Hertel, die viele Mühlen besaß. Darunter die in Auerbach (Vogtland). Ein dort von den Hertel verwendeter Riesaufdruck zeigt ebenfalls einen aufrechten Löwen.

        Ich suche demnach jemand, der sich mit sächsischen Adelsfamilien oder bürgerlichen Familien, die einen Wappenbrief erhielten, auskennt, um an weitere Informationen über diese H e r t el zu kommen.

        Womöglich muß ich meine Anfrage in einem Heraldik-Forum wiederholen.


        Mit freundlichem Gruß
        Klaus Liwowsky

        Kommentar

        • bb43
          Benutzer
          • 24.03.2008
          • 92

          #5
          Guten Tag Herr van Roy,

          seit längerem vermisse ich Sie im Forum.
          Heute ( durch Zufall ) kam ich auf diese Seite und kenne nun den Grund.
          Schade, Ihr Wissen hat auch mir sehr geholfen.
          Stichwort: Elbing/Steppke.
          Ich bin sicher, daß es vielen so geht.
          Ich hoffe, Sie kommen zurück.

          Frohe Weihnachten wünscht Ihnen,

          Bernd Borkowski

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          • bali70
            Benutzer
            • 13.10.2013
            • 54

            #6
            Hallo,
            der Papiermacher aus Sachsen hieß Nikolaus Kretschmer, der um 1562 die Papiermühle kaufte. 1588 kaufte der Sohn Gregor Kretschmer. Nach einem Hochwasser 1601 bauten er und sein Bruder Georg die Mühle bis 1605 wieder auf. Noch heute sieht die Papiermühle so ähnlich aus.
            Weitere Papiermacher der Familie Hertel gibt es hier https://portal.dnb.de/opac.htm?metho...rmacher+hertel
            Schöne Grüße
            bali70

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