Ersatz für Kantonsystem Preußens?

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  • Weltenwanderer
    Moderator
    • 10.05.2016
    • 4357

    Ersatz für Kantonsystem Preußens?

    Guten Tag,

    das Kantonsystem Preußens wurde bekanntlich mit Einführung der Wehrpflicht 1813 abgeschafft. Davor wurden Rekruten aus festgelegten Kantonen bezogen; so bezog das IR43 in Liegnitz seinen Nachschub aus den Kreisen Steinau, Wohlau und Militsch. Dies lässt sich auch gut auf preussenweb nachvollziehen.
    Nun zur Frage: Wie sah das nach Einführung der Wehrpflicht aus? Gab es weiterhin "Kantone" oder wie auch immer diese Wehrbezirke nun genannt wurden? Falls ja, wo findet man eine Liste der Einheiten der neupreußischen Armee und deren Wehrbezirke?
    Aus meinen Erfahrungen mit der katholischen Militärgemeinde von Kosel in Oberschlesien kann ich nur berichten, dass die Soldaten dort vor allem aus den Kreisen Glatz und Leobschütz stammten. Aber ob das Zufall oder Teil des Systems war, weiß ich nicht.

    LG,
    Weltenwanderer
    Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
    Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
    Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
    Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
    Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

    Mein Stammbaum bei GEDBAS
  • Kasstor
    Erfahrener Benutzer
    • 09.11.2009
    • 13440

    #2
    Für die Landwehr 1842 Bezirkseinteilung hier ab S. 383: https://books.google.de/books?id=ZMN...ezirke&f=false


    Thomas
    FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

    Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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    • Basil
      Erfahrener Benutzer
      • 16.06.2015
      • 2414

      #3
      Hallo,

      das Deutsche Reich war unterteilt in Ersatzbezirke (Armeekorps-Bezirke). Diese zerfielen in Infanteriebrigade-Bezirke, Landwehr-Bezirke und Aushebungs- oder Verwaltungsbezirke. Die Kavallerie, die Artillerie und die anderen Korpstruppen hatten keine eigenen Ersatzbezirke, sondern wurden von den Infanteriebrigade-bezirken anteilig mit Rekruten versorgt.

      Ersatzwesen aus Meyers Lexikon 1906
      Landwehr-Bezirkseinteilung 1904 - Digitalisat
      Armeekorps der Alten Armee - Landwehrbezirkseinteilung - 1914 - GenWiki

      Grüße
      Basil
      Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
      Raum Zittau: Heidrich, Rudolph
      Erzgebirge: Uhlmann, Lieberwirth, Gläser, Herrmann
      Burgenlandkreis: Wachtler, Landmann, Schrön


      Kommentar

      • Kasstor
        Erfahrener Benutzer
        • 09.11.2009
        • 13440

        #4
        Hier ein schönes Werk aus dem Jahr 1858

        Militair-Ersatz-Instruction für die Preußischen Staaten
        FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

        Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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        • Weltenwanderer
          Moderator
          • 10.05.2016
          • 4357

          #5
          Hallo Thomas, hallo Basil,

          vielen Dank, das hilft mir sehr weiter.

          LG,
          Weltenwanderer
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          • DerBerliner
            Erfahrener Benutzer
            • 14.01.2015
            • 2905

            #6
            Ich zitiere aus "Die Preußische Armee 1807-1867 und ihre sippenkundlichen Quellen" von Alexander von Lyncker, Berlin 1939 von Seite 22 zur Gliederung des Buches::

            Mannschaftsersatz: Genannt ist die Provinz, in welcher die Herkunft des Mannes zu suchen ist- gemessen nach der Lage des für den Truppenteils zuständigen Aushebebezirks - ("Gezogene" Rekruten-Mannschaften, die vom Ersatzbezirk den Regimentern zugewiesen wurden)....Der erweiterte Umkreis des Garsisonortes lieferte die Rekruten für einen freiwilligen Eintritt...

            In dem genannten Buch führt er dann für jedes Regiment den Aushebebezirk auf. Ich hatte mir das Buch ausgeliehen und nur auszugsweise kopiert, kann daher keine weitere Auskunft geben. Das dort genannte IR Nr. 43 ist das "6. Ostpreußische" (ab 1860).


            Elmar

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            • Weltenwanderer
              Moderator
              • 10.05.2016
              • 4357

              #7
              Hallo Elmar,
              schade, denn das Buch gibt es nicht online.

              ***

              Ich habe nun eine grobe Übersicht der Kantone und Ersatzbezirke und den dazugehörigen schlesischen Kreisen (ohne Hoyerswerda) erstellt. Das Ziel ist es, durch die Übersicht so einfach wie möglich an die Namen der gesuchten Regimenter und somit der Regimentskirchenbücher zu kommen.

              Generell finde ich die Angaben zu 1793 und 1869 am hilfreichsten, da hier auch die Regimenter genannt werden, während Bataillonsnamen eher nicht so hilfreich sind.

              Wenn möglich, würde ich die Angaben auch noch um eine Auflistung für die 1820er oder 1830er Jahre sowie eine detailliertere Aufstellung für nach 1900 ergänzen, habe diesbezüglich aber noch keine passenden Quellen gefunden.

              Nun habe ich einige neue Fragen.
              • Ist bei 1858 und 1869 der in Klammern gehaltene Ortsname tatsächlich auch der Standort des Landwehr-Bataillons innerhalb dieses Landwehrregiments? Oder sind diese Ortsnamen irrelevant und bloß Namen des Landwehrbezirks?
              • Auf Seite 163 der Quelle für 1858 ist bei 10. ein deutlicher Unterschied zwischen den LBs 1-3 und dem "Landwehr-Bataillon Wohlau, 38. Infanterie-Regts." zu sehen. Was bedeutet das? Gehört dieses Landwehrbataillon keinem Landwehrregiment an und werden die Soldaten direkt ins IR38 geschickt?


              LG,
              Weltenwanderer
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              • Basil
                Erfahrener Benutzer
                • 16.06.2015
                • 2414

                #8
                Hallo Weltenwanderer,

                ich hatte auch schon nach dem Buch gesucht. Bei FamilySearch gibt es den anderen Band von Alexander von Lyncker "Die altpreußische Armee 1714-1806 und ihre Militärkirchenbücher" online.



                Standort des Landwehr-Bataillons: z.B. das 10. Landwehr-Regiment (1858), das 1. Batl. war in Breslau, 2. Batl. in Oels und 3. Batl. in Schweidnitz.

                Die Landwehrregimenter bestanden in der Friedenszeit nur auf dem Papier. Im Vordergrund standen die Landwehr-Bataillone mit ihrem Ortsbezug, die aber nur aus einem besoldeten Stamm bestanden, der die Landwehrpflichtigen "verwaltete". Erst im Kriegsfall wurden die Landwehreinheiten aktiviert.

                Das Landwehr-Bataillon Wohlau war 1843 bis 1859 dem IR 38 zugeteilt, im Kriegsfall wäre es das III. Batl. des Regiments geworden. 1859 trat es als Füsilier-Batl. fest zum IR 38, ab 1860 FR 38. 1860-67 Landwehr-Bataillon Nr. 38 Wohlau, ab 1868 2. Batl. Landwehr-Regiment Nr. 10.

                Standorte und Zugehörigkeiten der Landwehr-Bataillone lassen sich auch gut anhand der Rang- und Quartierlisten der Kgl. Pr. Armee nachvollziehen.

                VG
                Basil
                Zuletzt geändert von Basil; 07.11.2019, 20:18.
                Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
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                • Weltenwanderer
                  Moderator
                  • 10.05.2016
                  • 4357

                  #9
                  Hallo Basil,

                  danke für die Informationen. Schade, dass die Informationen zu den tatsächlichen Kantonen / Ersatzbezirken für die regulären Regimenter nicht so leicht zu finden sind.

                  LG,
                  Weltenwanderer
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