Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1933-1945
Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Breslau, Lüben, Schlesien
Konfession der gesuchten Person(en): (evangelisch)
Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): Bundesarchiv, Bad Arolsen, Suchdiesnt Deutsches Rotes Kreuz, Staatsarchiv Breslau, Stadt Lubin
Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Breslau, Lüben, Schlesien
Konfession der gesuchten Person(en): (evangelisch)
Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): Bundesarchiv, Bad Arolsen, Suchdiesnt Deutsches Rotes Kreuz, Staatsarchiv Breslau, Stadt Lubin
Auf der Suchen nach Details zum Schicksal meines Urgroßvaters bin ich nun in einer Sackgasse gelandet. Ich hoffe auf eure Hilfe in Form von Hinweisen welche Stellen/Archive nachweislich Unterlagen aufbewahren.
Meine Recherche begann vor 2 Jahren mit ausschließlich dem Namen meiner Großmutter und der Information meines Vaters "ihr Vater war ein Roter und ist im KZ gestorben" und das sie in der DDR VdN Rente bezog.
Mittlerweile konnte ich Folgendes mithilfe von Geburtsurkunden und Archivdokumenten in Erfahrung bringen:
Friedrich Wilhelm Simon, *1897 Bresalu
wurde als Mitglied/Kassierer der Sozialistischen Arbeiterpartei SAP(D) im August 1933 mit 13 weiteren Personen in Breslau durch die Gestapo(Gestapa) verhaftet. Während der Verhörmaßnamen wurde er am Kopf stark verletzt und musste mehrfach operiert werden (Zeugenaussage eines Mitverhafteten, eidestatttlich abgegeben 1947). Die Breslauer SAP verteilte Flugblätter an ihre Mitglieder in der sie zur Revolution nach russischem Vorbild aufrief und über die Verbrechen der Nationalsozialisten aufklärte.
Er wurde wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt (Urteilsdokumente Oberlandesgericht Breslau im Bundesarchiv Berlin).
1936 wurde er am Grabe Ecksteins (Gründer der SAP in Breslau und im KZ Breslau ermordet) wegen staatsfeindlichen Äußerungen verhaftet (Polizeimeldung Tagesbericht Breslau, Bundesarchiv)
Meine Urgroßmutter floh 1945 mit meiner Großmutter aus Breslau über Sachsen nach Potsdam wo sie in den 50er Jahren verstarb. Vom Standesamt Potsdam erhielt ich die Information, dass FW Simon am 1.Januar 1945 in Lüben verstarb.
Meine Vermutung ist nun, dass dieses Datum überliefert wurde. Möglicherweise durch eine Sterbenachricht, die meine Urgroßmutter noch in Breslau lebend, erhielt.
Erst habe ich angenommen, dass er in ein Strafbatallion kam, dass in Kriegsgefechte im Gebiet von Lüben kam und dabei starb. Einschlägige Literatur schließt dies jedoch aus. Was war also nun in Lüben? Meine Recherche ergab, dass sich dort eine Heil und Pflegeanstalt befand.
Im Zusammenhang mit seiner Kopfverletzung lässt sich nun mutmaßen, dass er dort seine letzten Tage verbrachte. Was allerdings noch zwischen den Jahren 1936-1945 geschah lässt sich bisher nicht rekonstruieren.
Die Behauptung er starb im KZ würde ich zu diesem Zeitpunkt ausschließen. Ich habe die Archive der KZ Sachsenhausen, Buchenwald und Groß-Rosen kontaktiert. Dort war kein Friedrich Simon *1897 aus Breslau, inhaftiert.
Wer weiß hier aus dem Forum wo ich nun weitere Dokumente finden kann?
Der Großteil der Akten aus dem Oberlandesgericht Breslau wurde durch die Nazis vernichtet, eine Anfrage an das Staatsarchiv Breslau blieb bis auf die oben genannten Unterlagen erfolglos. Teilweise sind diese im Bundesarchiv Berlin umfangreicher vorhanden.
Eine Wissenslücke daraus ist z.B wo Friedrich nach dem Urteil inhaftiert war. Gibt es noch Akten aus einem Breslauer Gefängnis aus dieser Zeit?
Da weitere Mitangeklagte auch zu Zuchthausstrafen verurteilt wurden, lässt sich dieses Schicksal ausschließen.
Kann es noch Krankenhausakten aus Breslau geben und in welchen Archiv würden diese verwahrt werden?
Die Stadt Lüben hat scheinbar keine Unterlagen zur Heil- und Pflegeanstalt. Man hat mich an das Staatsarchiv Breslau verwiesen. Dort konnte man mit meiner Anfrage nicht anfangen. Im Bundesarchiv wird das Standesamt Lüben benannt.
Mein Ziel wäre eine Sterbeurkunde oder ein Eintrag ins Sterbebuch der Kirche. Das heutige Krankenhaus Lubin habe ich kontaktiert, auch die wissen nichts.
Für jegliche Hilfestellung zur weiteren Vorgehnesweise und Möglichkeiten danke ich Euch bereits jetzt!
Frohe Pfingsten
Stef
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