Jesse in Lettland aus Wolhynien

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  • Randolf Holstein
    Erfahrener Benutzer
    • 18.03.2022
    • 178

    Jesse in Lettland aus Wolhynien

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1880-1920
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Lettland, Livland
    Konfession der gesuchten Person(en): evangelisch
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Ancestry, FamilySearch, Odessa3, SGGEE
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): -



    Hallo zusammen,


    mich beschäftigt seit einigen Monaten die Frage, wie zwei Verwandte nachgewiesen über den DNS/DNA Test verwandt sein könnten. Leider bin ich mit meinem Latein am Ende. Vielleicht kann mir jemand bei folgender Frage helfen?

    Zunächst, beide teilen (auf MyHeritage) 395 cM, das kann alles mögliche im 2.-3. Grade oder teilweise näher sein, aber entfernter wird es meines Wissens nach genetisch gesehen nicht gehen.

    An interactive version of the shared cM data with probabilities showing the most likely relationships



    Dazu bekannt sind bei beiden aber leider nicht genug Vorfahren, d.h. ich suche sie, um den gemeinsamen Vorfahren beider zu finden und für meine Abstammung wiederum einen Teil des Stammbaums zu ergründen und zu rekonstruieren, da der Teil meiner Ahnentafel hier wenig erforscht ist, und die entsprechenden Unterlagen auf meiner Seite leider seit 1885-1900 (Wolhynien) bzw. 1914 (Russisch-Polen, Gouv. Sedletz (Sidlce)) verbrannt oder unauffindbar sind.

    Diese entfernten Verwandten antworten selbst nicht auf Fragen, ggf. irgendwann mal in der Zukunft, daher versuche ich es selbst.


    - sein Großvater ist Ewald /Evald Jesse *1910 in Lettland, seine Eltern Wilhelm Jesse oo Anna Bulz. Ob beide aus Wolhynien sind oder ihre Eltern, weiß ich nicht, aber es heißt, "ihre Vorfahren seien aus Wolhynien".


    Ich fand für einen Wilhelm Jesse, der leider nicht infrage kommt, auf SGGEE in Wolhynien eine Heirat 1905 mit Marianne Pudewill / Pudwill, aus der in Wolhynien 3 Töchter 1906-1909 entspringen, die in den 1920ern in Livland konfirmiert werden. 1920 wird in Livland eine weitere Tochter geboren.

    bspw. in Livländischer Konfirmiertenliste wiederzufinden:

    https://www.ancestry.de/imageviewer/...69?pId=6829939


    Die anderen Großeltern des Verwandten kommen aufgrund baltischer oder russischer Abstammung meines Erachtens erstmal nicht infrage.


    Wilhelm und Anna
    - gehen 1940 mit zurück nach Deutschland, weiteres unbekannt



    Ewalds Weg:
    - blieb 1940 in Lettland, wird 1941 vom KGB abgeholt und im Ural in ein Gulag gesteckt, dann in die Ukraine verlegt und mit seiner aus Lettland hierher verlegten Familie wieder nach Sibirien in ein Lager gesteckt, samt Frau und Kindern. 1962 kamen sie zurück nach Lettland.



    Seine Geschwister:
    - Alexander Jesse => 1940 zurück nach Deutschland, dann gefallen
    - Hermann Jesse => ebenso Soldat, überlebt

    - Edith, allg unbekannt

    - Frieda, allg unbekannt




    Nun:
    - wüßte wer vielleicht, ob es ohne tiefere Angaben online irgendwo möglich ist, diese Jesses in Lettland / Livland zu finden?
    bspw. Geburt / Taufe / Konfirmation Ewald Jesse



    - gibt es Literatur zu Wolhynien Deutschen, die ins Baltikum kamen, und wenn ja, ggf digital oder wo auszuleihen?


    - ich finde bei der EWZ leider nicht die Abteilung, in der Deutsche aus dem Baltikum aufgelistet wurden. Wo gibt es die denn?





    Wo könnte ich denn noch nachschauen?



    Vielen Dank,
    Gruß,
    Randolf Holstein
  • AlAvo
    • 14.03.2008
    • 6186

    #2
    Hallo Randolf,

    vielleicht kann ihm ja helfen?

    III. Untertanen anderer Länder,
    1) staatenlose
    habe ich die Jesse gefunden.

    Die Eintragungen befinden sich im Anhang.

    Viele Grüße
    AlAvo
    Angehängte Dateien
    War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

    Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

    Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


    Kommentar

    • Marina
      Erfahrener Benutzer
      • 16.03.2006
      • 830

      #3
      Zitat von Randolf Holstein Beitrag anzeigen
      [fragebogen]
      - ich finde bei der EWZ leider nicht die Abteilung, in der Deutsche aus dem Baltikum aufgelistet wurden. Wo gibt es die denn?
      Hallo Randolf!

      Die Deutschen, sie 1939-1940 aus Lettland (UdSSR) nach Deutschland repatriiert wurden, sollen bei der EWZ nicht verzeichnet werden. Bei der EWZ sind ganz andere Kategorie der deutschen Bevoelkerung aufgelistet, und naehmlich, diejenigen,die nicht vor dem Krieg, sondern waehrend des Krieges repatriiert wurden .

      HG
      Marina
      Zuletzt geändert von Marina; 06.02.2023, 12:03.

      Kommentar

      • Frank K.
        Erfahrener Benutzer
        • 22.11.2009
        • 1318

        #4
        Zitat von Marina Beitrag anzeigen
        Die Deutschen, sie 1939-1940 aus Lettland (UdSSR) nach Deutschland repatriiert wurden, sollen bei der EWZ nicht verzeichnet werden. Bei der EWZ sind ganz andere Kategorie der deutschen Bevoelkerung aufgelistet, und naehmlich, diejenigen,die nicht vor dem Krieg, sondern waehrend des Krieges repatriiert wurden .

        Hallo Marina,
        dieser Aussage muß ich widersprechen!
        1. Zur Zeit der Umsiedlung war Lettland ein völkerrechtlich selbständiger Staat.
        Näheres zu Lettland kann man bei "Wikipedia" nachlesen, dort wird auch dieser Punkt erklärt.

        2. Es stimmt nicht, daß die nach Deutschland umgesiedelten ("repatriierten") Personen nicht von der EWZ erfasst wurden.
        Die im Oktober 1939 in Gotenhafen eingerichtete "Einwandererzentrale" (EWZ) regelte die Einbürgerung und Ansiedlung der "volksdeutschen Umsiedler". Es wurden alle Personen erfasst.

        Näheres zur EWZ kann man bei Wikipedia nachlesen.
        Ich hoffe, daß hierdurch einiges klarer wird.

        Viele Grüße
        Frank
        Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

        Kommentar

        • Randolf Holstein
          Erfahrener Benutzer
          • 18.03.2022
          • 178

          #5
          Hallo AlAvo,


          großartig, vielen Dank, das sind die!!!


          Auf Odessa3 und SGGEE nachgesehen, leider kein weiterer Erfolg.
          Höchstens, wenn man annimmt, daß der Jesse in Wolhynien fälschlicherweise als Jeske oder Jesske geschrieben wurde.


          Würdest Du noch wo empfehlen zu suchen?





          Zitat von AlAvo Beitrag anzeigen
          vielleicht kann ihm ja helfen?

          III. Untertanen anderer Länder,
          1) staatenlose


          Besten Dank,
          Randolf

          Kommentar

          • Randolf Holstein
            Erfahrener Benutzer
            • 18.03.2022
            • 178

            #6
            Hallo zusammen,


            Danke, ich las auch gerade auf Wikipedia und unterstelle dem Verfasser, daß es stimmt, daß die EWZ Erfassungen vornahm.







            Auch hier wird von Repatriierung gesprochen:





            Na, dann schau ich mal, ob es irgendwo so was zu finden gibt, wenn nicht, wende ich mich an das EWZ, oder wüßte wer bereits näheres, wo es ähnlich wie auf Odessa3 Namenslisten gibt?



            Grüße,
            Randolf

            Kommentar

            • Marina
              Erfahrener Benutzer
              • 16.03.2006
              • 830

              #7
              Zitat von Frank K. Beitrag anzeigen
              2. Es stimmt nicht, daß die nach Deutschland umgesiedelten ("repatriierten") Personen nicht von der EWZ erfasst wurden.
              Ich meinte die Daten bei Odessa3. Dort sind die Repatriierten aus Lettland in den Jahren 1939-1940 nicht erfasst. Und Randolf bestaetigt das, wenn er schreibt: Auf Odessa3 und SGGEE nachgesehen, leider kein weiterer Erfolg.

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              • AlAvo
                • 14.03.2008
                • 6186

                #8
                Hallo zusammen,

                ich würde gerne, was das Thema von „Repatriierung“, richtig stellen wollen.

                Aufgrund von Übersetzungsfehlern und von Redewendungen ist der Begriff „Repatriierung“, wie z. B. "Repatriierten aus Lettland", dennoch falsch.

                Von „Repatriierung“ steht für Zurückführung von Kriegs- oder Zivilgefangenen in die Heimat.

                Viele Grüße
                AlAvo
                War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

                Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

                Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


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                • AlAvo
                  • 14.03.2008
                  • 6186

                  #9
                  Hallo Randolf,

                  nach "Odessa3 und SGGEE" würde ich informativ nachsehen, eine Anfrage https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/main.xhtml (Bundesarchiv) der Wahl der Dinge. Dort wird Dir eine Antwort gegeben.

                  Viele Grüße
                  AlAvo
                  War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

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                  Kommentar

                  • Randolf Holstein
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.03.2022
                    • 178

                    #10
                    Hallo zusammen,


                    ja, der Begriff "Repatriierung" war in meinem Sprachwortschaft tatsächlich nicht vorhanden, was sicherlich der Schulerziehung geschuldet ist, da man bei uns ja nicht mehr von Vaterland sprechen und Patriotismus ablehnen soll.



                    Ich denke, das EWZ wird der richtige Anlaufspunkt sein.
                    Einer oder beide Söhne Wilhelms (Alexander, Hermann) fielen wohl, aber leider konnte ich auf Ancestry keinen Eintrag über Kriegerverluste finden. Aus einem fernen Gespräch mit einem Jesse aus der Familie weiß ich noch, daß das Rote Kreuz auch nicht helfen konnte.


                    Danke bis hierher,

                    Bis dann,
                    Randolf

                    Kommentar

                    • Frank K.
                      Erfahrener Benutzer
                      • 22.11.2009
                      • 1318

                      #11
                      Hallo Randolf,
                      die einzigen Hinweise, die ich dazu anbieten kann, sind aus veröffentlichten Suchlisten der "Heimatortskartei" in der Heimatzeitung der "Baltischen Briefe" (=Heimatzeitung der Deutschbalten") aus den Jahren 1959 und 1962.

                      In den "Baltischen Briefen" 1959 Suchliste Nr. 3 vom April 1959, Heft April 1959, Seite 4 wird gesucht:
                      "Nr. 34: Jesse, Alexander, geb. 18.9.22, aus Kraslau, Kr. Dünaburg"

                      In den "Baltischen Briefen" 1962, Suchliste Nr. 32, vom Februar 1961, Heft Februar 1962, Seite 13 wird gesucht:
                      "Nr. 23: Jesse, Hermann, geb. 10.7.1929, aus Kraslau, dann Posen"

                      Dies sind die einzigen Erwähnungen, die ich in den Suchlisten finden konnte, den Text der beiden Erwähnungen habe ich wörtlich wiedergegeben.
                      Weitere Erwähnungen der betreffenden Personen konnte ich nicht finden.
                      Hieraus kann man schließen, das das Schicksal 1959, bzw. 1962 noch nicht geklärt war und beide bis dahin als "vermisst" galten.

                      Diese Angaben stammen aus den Suchlisten der Heimatortskartei, die mit dem DRK - Suchdienst zusammenarbeitete. Die Akten dazu befinden sich heute beim Bundesarchiv.

                      Ich hoffe, mit diesen Angaben etwas weiterhelfen zu können.
                      Viele Grüße
                      Frank
                      Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

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                      • Randolf Holstein
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.03.2022
                        • 178

                        #12
                        Hallo Frank,
                        besten Dank, das scheinen die zu sein.
                        Ich werde mal prüfen, was das EWZ / Bundesarchiv weiterhin weiß.
                        Danke, Randolf

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