Biologisch/Genetisch gesehen von wem...?

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  • Schettek-Fieback
    Erfahrener Benutzer
    • 24.07.2011
    • 373

    Biologisch/Genetisch gesehen von wem...?

    Hallo liebe Mitforscher,

    da gibt es eine Frage die mich immer mal wieder umtreibt.

    Biologisch/Genetisch gesehen von wem hat man in der Ahnenlinie die meisten Gene?
    Soweit ich weiß trägt man doch laienhaft formuliert 2/3 mütterlicherseits und 1/3 väterlicherseits in sich oder?
    zB habe ich mal gehört, dass sich zB bei einem Sohn die Gefahr auf Glatze im Alter nach der des müttlerlichen Vaters richtet und nicht etwa nach dem eigenen Vater.
    Warum mich das auch so reizt zu wissen ist nämlich, dass man schnell jemand als "NICHT-Forscher" enttarnt wenn jemand fragt "und woher stammst du?"
    Da muss ich immer erklären dass es kein da oder daher gibt denn eine Ahnentafel wird ja nach oben immer größer und somit ist es sehr unwahrscheinlich ein Ort zu nennen woher man stammt. Im Zweifel würden viele - denke ich - die Linie nennen dessen Nachnamen sie noch heute tragen aber hat man genetisch gesehen mit dieser Linie nicht sogar am wenigsten zu tun?
    SACHSEN: Schubert, Z i m m e r, R e h n e r t (Dresden), Kunze, Uhlmann, Großmann, Zill, Eichhorn
    BÖHMEN/MÄHREN: Schettek, Weber, Fischer, Hess(e), Křemen, N e r u d a, Schuster, Čeyka / Kowaržik, Axmann, H o r s k y, Ohnmacht, Wiche, Smekal, Wysondil
    SCHLESIEN: T i t z m a n n, Ludwig, Kilian, S c h a u b e, Ziebehl, F i e b a c k, Fröhlich, Münch, Cuchy, Muras
  • gudrun
    Erfahrener Benutzer
    • 30.01.2006
    • 3277

    #2
    Hallo,

    das ist eine gute Frage. Aber es ist immer auch eine Glücksache. Mein Vater hatte mit einem Vetter, den ich besucht hatte, eine unheimliche Ähnlichkeit. Die Linien gingen aber schon 1640 auseinander. Mein Vater stammte von Franz ab und der Vetter von dem Bruder Johannes. Glaubt man kaum, ist aber so.
    Also, welche Gene hatten die beiden xxx-Grades Cousars?

    Viele Grüße
    Gudrun

    Kommentar

    • KaRos
      Erfahrener Benutzer
      • 27.02.2015
      • 200

      #3
      Also normalerweise bekommt man von jedem Elternteil einen halben Chromosomensatz, also 50/50 Genmaterial.
      Es gibt einige wenige Krankheiten, die durch Genveränderungen an der mitchondrialen DNA auch vererbt werden. Die Mitochondrien liegen außerhalb des Zellkerns und da die weiblichen Geschlechtszellen quasi noch mehr Zytoplasma außen um den Zellkern haben, wird das hauptsächlich mütterlicherseits vererbt. Aber ich denke, bei dieser DNA geht es hauptsächlich um Zellfunktionen und weniger um die persönlichen Eigenschaften.

      Aber das mit den Haaren ist m.E. eher durch die rezessive Ausprägung des Merkmals zu erklären (ohne,dass ich das jetzt genau weiß, wie es sich bei diesem Merkmal verhält). Rezessive Merkmale kommen nur in Erscheinung, wenn man es zweimal abbekommt (doppelter Chromosomensatz).

      Wenn also dein Vater wenig Haare hatte (2x rezessiv), trägst du das Merkmal zwar in dir, es wird aber überdeckt von der dominanten Ausprägung "viel Haare" (von der Mutter abbekommen). Wenn das der gleiche Fall bei deinem Mann ist, kann dann dein Sohn auch wenig Haare haben, falls er das Pech hat von euch beiden eben diese rezessive Ausprägung abzubekommen (1/4 Chance) (s. Mendelsche Regeln).

      Dies ist allerdings nur eine vereinfachte Darstellung, bei vielen Merkmalen ist es viel komplizierter und deswegen forscht man ja auch auch nach wie vor zu den Zusammenhängen.

      Fazit: Normalerweise hat man immer Hälfte/Hälfte vom Erbgut von den Eltern, wie sich das aber ausprägt und in Erscheinung tritt, kann ganz unterschiedlich sein.
      Zuletzt geändert von KaRos; 09.06.2015, 11:53.
      LG KaRos
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      • offer
        Erfahrener Benutzer
        • 20.08.2011
        • 1731

        #4
        Also so einfach läßt sich diese Frage wohl nicht beantworten.

        50% Mutter, 50% Vater hören sich zwar gut an, es muß aber die Frage gestellt werden, wovon denn diese 50% jeweils sein sollen.
        Wenn man bedenkt, daß über 90% des menschlichen Genommaterials identisch ist mit dem unseres nächsten Verwandten, dem Affen (Schimpansen) [lese z.B. hier], bleibt für die Frage, mit wem Du "mehr verwandt" bist kaum noch Raum.

        Über die Vererbung "rezessiver" Merkmale kann im Endeffekt auch nur spekuliert werden. Wie kann es sonst sein, daß es heute noch Menschen mit blauen Augen gibt, obwohl blaue Augen rezessive gegenüber braunen Augen sein sollen und alle Menschen mit blauen Augen von einem einzigen Stammvater abstammen sollen?

        Nimm einfach hin, daß Du von deinen Vorfahren abstammst und von ihnen das Leben geerbt hast.
        This is an offer you can't resist!

        Kommentar

        • KaRos
          Erfahrener Benutzer
          • 27.02.2015
          • 200

          #5
          Zitat von offer Beitrag anzeigen

          Über die Vererbung "rezessiver" Merkmale kann im Endeffekt auch nur spekuliert werden. Wie kann es sonst sein, daß es heute noch Menschen mit blauen Augen gibt, obwohl blaue Augen rezessive gegenüber braunen Augen sein sollen und alle Menschen mit blauen Augen von einem einzigen Stammvater abstammen sollen?
          Also
          1. verschwinden die rezessiven Merkmale ja nicht, sie sind nur nicht bei jedem sichtbar.
          2. war das nur eine vereinfachte Darstellung, die nur auf ein paar Merkmale zutrifft, wie bei den Erbsen von Mendel z.B.
          Bei den meisten andern Sachen ist es viel komplexer, da gibt es bestimmte Abhängigkeiten zwischen den Genen usw. und eigentlich weiß man darüber auch noch nicht so viel. Man hat die DNA zwar sequenziert aber versteht auch noch lange nicht, was darin geschrieben steht.
          LG KaRos
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