v. Scheven und Stavenhagen aus Anklam

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  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5533

    #76
    Xylander, die Belehnung von Brüdern war durchaus üblich und schon deswegen sehr sinnvoll, da zumindest bei Erblehen die Chance auf Verbleib des Lehens in der Familie dann etwas wahrscheinlicher wurde, wenn einer Lehnsnehmer kinderlos blieb oder die Kinder eines der Lehnsnehmer ausfielen.

    Wenn Wennemar Bernhard im Jahre 1719 belehnt wurde, kann es sich dabei eigentlich nur um den Vater Joachim Diedrichs handeln, da jener zu diesem Zeitpunkt meiner Schätzung nach um die 50 Jahre alt gewesen sein wird. Dessen Vater Bernhard Wennemar wäre folglich bei der Belehnung um die 80 Jahre alt, was mir für eine Neubelehnung jetzt nicht so wahrscheinlich vorkommt. Handelt es sich denn überhaupt um eine Neubelehnung oder um eine Lehnserneuerung? Geht das aus dem Regest hervor?

    Nein, zu besagter Dame hatte ich noch keinen Kontakt.

    Viele Grüße
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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    • Xylander
      Erfahrener Benutzer
      • 30.10.2009
      • 6447

      #77
      Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
      Zwei Puzzleteilchen aus Anklam hab ich noch:
      Danke Gandalf, das wird ja eine ganze Kolonie.

      Cord, der Vater des Johan Niclas, war 1697 gestorben (laut Curt v. Scheven)
      Was war er von Beruf?

      Und Jürgen war ein Bruder von Joachim Diedrich.

      Viele Grüße
      Xylander

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      • Xylander
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2009
        • 6447

        #78
        Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
        Xylander, die Belehnung von Brüdern war durchaus üblich und schon deswegen sehr sinnvoll, da zumindest bei Erblehen die Chance auf Verbleib des Lehens in der Familie dann etwas wahrscheinlicher wurde, wenn einer Lehnsnehmer kinderlos blieb oder die Kinder eines der Lehnsnehmer ausfielen.
        Wenn Wennemar Bernhard im Jahre 1719 belehnt wurde, kann es sich dabei eigentlich nur um den Vater Joachim Diedrichs handeln, da jener zu diesem Zeitpunkt meiner Schätzung nach um die 50 Jahre alt gewesen sein wird. Dessen Vater Bernhard Wennemar wäre folglich bei der Belehnung um die 80 Jahre alt, was mir für eine Neubelehnung jetzt nicht so wahrscheinlich vorkommt. Handelt es sich denn überhaupt um eine Neubelehnung oder um eine Lehnserneuerung? Geht das aus dem Regest hervor?
        Nein, zu besagter Dame hatte ich noch keinen Kontakt.
        Viele Grüße
        Stimme Dir zu, consanguinus. Zwei Brüder sind mir auch schon begegnet, auch Vater und Sohn.
        Ich tippe auch auf Wennemar Bernhard, aus demselben Grund, und weil wahrscheinlich die Reihenfolge der Vornamen beachtet wurde, um Verwechselungen zu vermeiden. Und schließlich wegen der Titulierung als wolehrenvest und wohlfürnehm.
        Zum Regest: schicke ich Dir nach dem Mittag. Den Anhang hatte ich ja wieder rausgenommen.

        Viele Grüße
        Xylander
        Zuletzt geändert von Xylander; 01.10.2018, 13:00.

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        • Gandalf
          • 22.11.2008
          • 2443

          #79
          Cort war ein "Kauffman" ....

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          • Xylander
            Erfahrener Benutzer
            • 30.10.2009
            • 6447

            #80
            Ach, entschuldige Gandalf, ich meinte den Johan Niclas
            Viele Grüße
            Xylander

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            • consanguineus
              Erfahrener Benutzer
              • 15.05.2018
              • 5533

              #81
              Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
              Titulierung als wolehrenvest und wohlfürnehm.
              Diese Titulierungen weisen eigentlich auf eine adelige Herkunft hin. Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß es seinerzeit jemand gewagt haben würde, sich so zu bezeichen oder bezeichnen zu lassen, der nicht wenigstens selbst sehr davon überzeugt war, daß er diese Titulierungen zu führen berechtigt war.
              Suche:

              Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
              Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
              Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
              Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
              Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
              Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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              • Gandalf
                • 22.11.2008
                • 2443

                #82
                Johan Niclas war ein "Bakergesell" ....

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                • Xylander
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.10.2009
                  • 6447

                  #83
                  Danke Gandalf!
                  Viele Grüße
                  Xylander

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                  • Xylander
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.10.2009
                    • 6447

                    #84
                    Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                    Diese Titulierungen weisen eigentlich auf eine adelige Herkunft hin. Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß es seinerzeit jemand gewagt haben würde, sich so zu bezeichen oder bezeichnen zu lassen, der nicht wenigstens selbst sehr davon überzeugt war, daß er diese Titulierungen zu führen berechtigt war.
                    Hallo consanguineus,
                    das ist der einzige Fund eines Wennemar Bernhard in den über 500 Regesten des Curt von Scheven. Ich glaube, ein Adliger wäre ihm sonst noch mehrfach aufgefallen. Gerade die Adligen der Stralsunder Linie sind bei ihm gut vertreten. Würdest Du die Titulierung für eine bürgerliche Person völlig ausschließen? Ich könnte mir vorstellen, die Gevelsberger Stiftsdamen haben sich über einen angesehenen Bürger einer Hansestadt als Lehnsnehmer gefreut und ihm ein bisschen geschmeichelt.

                    Viele Grüße
                    Xylander
                    PS Allgemein scheint man recht freigebig mit solchen Titulierungen gewesen zu sein. Kommt vielleicht auf die Zeit an
                    Zuletzt geändert von Xylander; 01.10.2018, 14:31. Grund: PS

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                    • consanguineus
                      Erfahrener Benutzer
                      • 15.05.2018
                      • 5533

                      #85
                      Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
                      Allgemein scheint man recht freigebig mit solchen Titulierungen gewesen zu sein. Kommt vielleicht auf die Zeit an.
                      Das mag durchaus sein. Früher jedenfalls hätte man jemanden aus dem Bürgerstand in Urkunden mit Attributen wie "bescheiden" oder "bieder" belegt. Mag sein, daß es im Jahre 1719 schon anders war. Mag aber auch sein, daß die Stiftsdamen oder deren Schreiber sich von dem adelig klingenden Namen haben verwirren lassen...
                      Suche:

                      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                      Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                      Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                      Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                      • Xylander
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.10.2009
                        • 6447

                        #86
                        Hallo zusammen,
                        daran dachte ich auch schon. Zwar sollten sie die von Scheven nach über 400 Jahren Lehnsbeziehungen auseinanderhalten können, aber Anklam war weit weg, und sicher war die Kunde von inzwischen geadelten Familienmitgliedern bis nach Gevelsberg und Sprockhövel gedrungen. Noch in meiner Kindheit waren die damals in der Region lebenden von Scheven mit einer Aura von "vielleicht adelig" umgeben - was aber für diese Namensträger nicht zutraf.

                        Selbst wenn nun der ehrenfeste Lehnsnehmer Wennemar Bernhard und der Anklamer Bürger Wennemar Bernhard identisch gewesen sein sollten, dann hätten wir die genealogischen Enden trotzdem nicht verknüpft. Dazu brauchten wir zB den Bürgerbucheintrag von Wennemar Bernhards Vater Bernhard Wennemar oder den KB-Eintrag von dessen Trauung mit Anna Sophie Diennies. Dann erführen wir evtl. die Namen von BWs Eltern in Sprockhövel und könnten dort anknüpfen.

                        Zum Wulfingsgut: das und das Gut zum Mihr verkauften 1611 die Erben von Jürgen von Scheven vom Neuenhaus aus seinem viel umfangreicheren Erbe an den Hattinger Bürgermeister Arnold von Kielmann (Ahnherr derer von Kielmannsegg) und seine Frau Catharina von Scheven, die ihrerseits Tochter von Jürgen von Scheven, also Miterbin war. Catharina starb 1615, Arnold von Kielmann um 1627.

                        Die Erben waren Jürgen von Schevens Kinder aus seinen beiden Ehen:
                        Peter d.Ä., ferner die drei Auswanderer Arnold, Konrad/Cord, Johann, und die Töchter Catharina und Gertrud.

                        Hilft uns das irgendwie weiter? Wie könnte der Anklamer Wennemar Bernhard Kandidat für die Belehnung mit dem Sprockhöveler Wulfingsgut im Jahr 1719 geworden sein?

                        Viele Grüße
                        Xylander
                        Zuletzt geändert von Xylander; 02.10.2018, 10:05.

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                        • Struppi
                          Erfahrener Benutzer
                          • 06.01.2013
                          • 309

                          #87
                          Ein freudiges Hallo in die Runde,

                          ich habe vielleicht noch eine weitere Quelle zur Beantwortung der Scheven-Frage:

                          "Ausführliche Nachrichten über die Familie von Scheven finden sich in den Urkunden und Regesten zur Genealogie derer von Scheven, bearbeitet von Kurt von Scheven, Oberst z. D., Selbstverlag des Verfassers, Heft 1 1903, Heft 2 1907, Druck von Mesch & Lichtenfeld, Berlin S., Louisenufer 18. Die beiden Hefte sind u.a. auch im Besitz der Landesbibliothek zu Rostock, welche sie vom Verfasser zum Geschenk erhalten hat."

                          Hier der Link zur Landesbibliothek:



                          Mit freundlichen Grüßen

                          Struppi

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                          • Xylander
                            Erfahrener Benutzer
                            • 30.10.2009
                            • 6447

                            #88
                            Hallo und danke Dir, Struppi!
                            die Quelle ist auch bei ancestry online, da habe ich sie schon durchgeflöht. Es findet sich in der Tat einiges, das uns weiterbringt, auch neue Rätsel aufwirft, siehe die Belehnung des Anklamer Wennemar Bernhard von Scheven mit dem Wulfingsgut im Kirchspiel Sprockhövel, Thema der letzten Posts. Anhänge stelle ich davon und von etwaigen weiteren Regesten nicht ein, sondern gebe nur wieder, was da steht.

                            Interessant, dass der Autor damals schon Verbindung zur Landesbibliothek hatte.

                            Was ich Dich noch fragen wollte, die andere Quelle, den Karl von Scheven mit den "Nachrichten über unseren Zweig usw." hattest Du den in der von Dir genannten Bibliothek eingesehen, oder bei dem Verwandten?

                            Viele Grüße
                            Xylander

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                            • Xylander
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.10.2009
                              • 6447

                              #89
                              In #17 wurde dies schon von Gandalf genannt


                              Habs mir jetzt erst genauer angeschaut. Viel Ehr, viel Mär. Gründer von Scheveningen sollen sie gewesen sein! Das wird aber korrekterweise als Sage bezeichnet. Natürlich stehen auch viele wahre Dinge drin. Im einzelnen werden wir vielleicht nochmal darauf zurückgreifen können.

                              Was inzwischen auffällt: die älteren von Scheven-Forscher neigen dazu, alles was so oder ähnlich heißt, als zur selben großen Familie gehörend zu interpretieren. Dabei können bei einem Wohnstättennamen ganz verschiedene Wohnstätten gleichen Namens den dort Wohnenden zu ihrem Beinamen bzw. Familiennamen verholfen haben. Nein, das wird jetzt keine Namendeutung. Wobei auch die verschieden ausfällt, je nach Deuter, wie sollte es anders sein.

                              Viele Grüße
                              Xylander
                              Zuletzt geändert von Xylander; 02.10.2018, 19:27.

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                              • Xylander
                                Erfahrener Benutzer
                                • 30.10.2009
                                • 6447

                                #90
                                Hallo zusammen,
                                wo lag das Wülfingsgut im Kirchspiel Sprockhövel, das die Erben von Jürgen von Scheven 1611 zusammen mit dem Gut am Mihr an Arnold von Kielmann und seine Frau Catharina von Scheven verkauften, und mit dem Wennemar Bernhard von Scheven aus Anklam 1719 belehnt wurde? Wem gehörte es in der Zwischenzeit?

                                Beides habe ich nicht gefunden, nur eine frühere Erwähnung des Wülfingguts, 1529 im Testament der Anna op dem Mihr.
                                Eine Lösung ist vom Sprockhöveler Ende her also im Moment nicht in Sicht. Ich glaube, wir brauchen tatsächlich erst mehr Informationen zum Nachzügler Bernhard Wennemar, dem Vater des WB, aus Anklamer Quellen.

                                Das Gut am Mihr war übrigens ein kleiner Erbkotten, 1486 im Schatzbuch der Grafschaft Mark mit zwei Ort besteuert. Dass sich hier das Hauptgut der von Scheven befunden haben sollte, wie im Adelslexikon dargestellt, und nicht in der wesentlich bedeutenderen Hofschaft Scheven, halte ich für sehr unwahrscheinlich.

                                Viele Grüße
                                Xylander

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