Unsere Ahnen und die Reformation

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  • Scherfer
    Moderator
    • 25.02.2016
    • 2512

    Unsere Ahnen und die Reformation

    Liebe Genealogamin-Abhängigen,

    übermorgen ist ja bekanntermaßen das festgesetzte Datum für das große Reformationsjubiläum. Das nehme ich mal zum Anlass, um die Frage in die Runde zu werfen, welche eurer direkten Vorfahren und deren Geschwistern in einem besonderen Bezug zur Reformation standen. Persönlich finde ich es immer spannend, die eigenen Vorfahren in der Geschichte ihrer Zeit zu sehen und wie sie auch ihren Anteil an der Weiterentwicklung unserer Welt hatten. Gerade die Reformation ist einer jener revolutionären Prozesse, bei denen ich das besonders interessant finde. Ich mache mal den Anfang mit vier meiner Vorfahren:

    1) Friedrich III. von Thüna (ca. 1464-1535; meine 13. Vorfahrengeneration)
    Er war geheimer kursächsischer Rat Friedrichs des Weisen von Sachsen und ging in dieser Funktion alleine oder mit seinem Fürsten auf mehrere Reichstage. So begleitete er 1518 seinen Fürsten auf den Reichstag nach Augsburg (wohin Luther zum Verhör geladen worden war) und 1521 auf den berühmten Reichstag nach Worms (auf den wiederum Luther geladen worden war) und hielt noch 1530 hochbetagt vor Kaiser Karl V. eine mehrstündige Oratio für die lutherische Lehre. Er war Luthers heimlicher Beschützer und vermutlich auch in dessen "Entführung" auf die Wartburg involviert.

    2) Hans von Waldenfels (1488-1569; meine 14. Vorfahrengeneration)
    Als Untergebener des Markgrafen Albrecht von Brandenburg führte Ritter Hans von Waldenfels zu Lichtenberg 1528 die Reformation in seiner Herrschaft Lichtenberg und im gesamten übrigen Herrschaftsgebiet ein. Er nahm auch als markgräflicher Rat und Mitabgeordneter des Markgrafen an der Zusammenkunft deutscher Fürsten und einiger Städte in Schmalkalden in Thüringen teil, wo diese sich am 27. Februar 1531 zur Verteidigung des evangelischen Glaubens und gegen die Politik Kaiser Karl V. (römisch-deutscher Kaiser von 1519 bis 1556) zu einem Bündnis, dem "Schmalkaldischen Bund" zusammenschlossen.
    [Eine Urenkelin des Hans von Waldenfels und ein Enkel des oben genannten Friedrich von Thüna heirateten und sind meine Vorfahren.]

    3) Caspar von Watzdorf (1482-1535; meine 15. Vorfahrengeneration)
    Er war Mansfelder Baurat und setzte sich für den Freispruch seiner Kusine Florentina von Oberweimar (deren Mutter eine von Watzdorf) wegen Klosteraustritts ein. Mit sechs Jahren von ihrer Familie ins Kloster abgegeben, kam diese Florentine von Oberweimar als junge Frau mit den neuen Lehren Martin Luthers in Kontakt, versuchte mehrfach zu fliehen und wurde hart bestraft. „Wenn man eine Wahrheit erkannt hat und nichts ändert, ist das der direkte Weg zur Hölle“, sollen ihre Worte gewesen sein. Luther kommentierte und veröffentlichte ihre Rechtfertigungsschrift als Flugblatt.
    Caspar von Watzdorf besuchte mehrere Universitäten und erwarb sich eine große Gelehrsamkeit,die für die Politik Graf Albrechts IV. , besonders in der Reformationszeit von ausschlaggebender Bedeutung war. Luther hatte ihm viel zu verdanken und hat ihn hoch verehrt, er widmete ihm auch 1520 seine Schrift „An den christlichen Adel deutscher Nation".

    4) Hermann (Hieronymus) Mühlpfordt (ca. 1486-20.8.1534; meine 16. Vorfahrengeneration)
    Er war Tuchhändler, 1510 Ratsheer in Zwickau und 1521 Bürgermeister zu Zwickau. Martin Luther widmete ihm 1520 seine Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“. Vom 28.04.-03.05.1522 lebte Martin Luther im Haus seines Freundes Hermann Mühlpfordt. Auf Bitten des Zwickauer Rates predigte Luther am 1. Mai 1522 aus dem Zwickauer Rathausfenster (ca. 14000 Zuhörer).


    Nun bin ich gespannt, welche eurer Vorfahren ebenfalls auf die eine oder andere Weise im Zusammenhang mit der Reformation standen!
    Zuletzt geändert von Scherfer; 29.10.2017, 13:54.
  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11323

    #2
    Moin Scherfer,

    als ersten kann ich Deinen Mühlpfordt nehmen (wobei meine Kenntnis bisher nur auf Sekundärquellen beruht).

    Der zweite ist (den hast Du auch) Bischof Franz von Waldeck. Der ist vor allem dadurch bekannt geworden, daß er, obwohl der Reformation zugetan, als katholischer Bischof gegen die Wiedertäufer kämpfen mußte.

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

    Kommentar

    • Scherfer
      Moderator
      • 25.02.2016
      • 2512

      #3
      Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
      als ersten kann ich Deinen Mühlpfordt nehmen (wobei meine Kenntnis bisher nur auf Sekundärquellen beruht).
      ...über den übrigens im Dezember 2017 ein neues Buch erscheinen wird:

      Zuletzt geändert von Scherfer; 29.10.2017, 17:18.

      Kommentar

      • Ralf-I-vonderMark
        Super-Moderator
        • 02.01.2015
        • 2844

        #4
        Hallo zusammen, hallo Scherfer,

        anlässlich des nahenden 500. Jahrestages der Reformation handelt es sich um eine interessante und dem Jubiläum angemessene Frage, ob direkte Vorfahren oder deren Geschwister in einem besonderen Zusammenhang mit der Reformation standen.

        Bei mir ist es mein Ahnenurgroßvater (13-fach Ur; 16. Generation), der Leibarzt und Stadtphysicus von Nürnberg Dr. med. Johann Heinrich Magenbuch (*Blaubeuren um 1487, +Eichstätt 14.10.1546). Denn er hat an der Universität in Wittenberg studiert und kannte Martin Luther persönlich, welchen er später auch ärztlich beraten hatte.
        vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Magenbuch

        Allerdings ist die Fragestellung insoweit begrifflich unkonkret, als dass nach „einem besonderen Bezug zur Reformation“ gefragt wird. Fraglich ist also, wann die Voraussetzung eines besonderen Bezuges erfüllt ist. Muss ein persönlicher Bezug zu Martin Luther bestehen oder reicht ein Bezug zu Personen aus seinem Umfeld aus oder – was m.E. sinnvoll ist und meinem Verständnis entspricht – zählt jeder örtliche Pfarrer mit, welcher die Reformation in seinem Kirchspiel eingeführt hat?

        Viele Grüße
        Ralf

        Kommentar

        • Scherfer
          Moderator
          • 25.02.2016
          • 2512

          #5
          Hallo Ralf,

          danke für Deine Antwort! Wenn meine Fragestellung unkonret erscheint, so ist das auch so beabsichtigt. Ich lasse jedem die Freiheit, selbst zu entscheiden, ob und wie der Bezug zur Reformation gegeben ist, auf eine weitere Beschränkung habe ich keine Lust. Ich hoffe hier schlicht auf interessante Geschichten und die haben sicher viele zu erzählen.

          Kommentar

          • Alter Mansfelder
            Super-Moderator
            • 21.12.2013
            • 4666

            #6
            Guten Morgen zusammen,

            zur Feier des Tages: Das Stichwort Luther kommt über 200 Mal in meiner Ahnenliste vor. Einige Eindrücke alphabetisch:

            - Paulus von Berge schickt Luther 1538 einen Lachs
            - Margaretha Blankenfelde, Luther schreibt 1525 für sie und ihre Schwestern einen Bittbrief
            - Christian Döring, ihr Schwager, leiht Luther 1521 den Wagen für die Fahrt nach Worms
            - Christoph von Broke 1592 mit Luthers Großnichte verheiratet
            - Barbara Buchner, Tante, und ihr Mann 1546 Luthers letzte Wirtsleute in Eisleben
            - Wolf Buchner, Onkel, u. a. seinetwegen reiste Luther 1546 nach Eisleben
            - Dr. Philipp Drachstedt, in seinem ehemaligen Haus starb Luther
            - Dr. Chilian Goldstein der Jüngere 1527 von Luther getauft
            - Leonhard Koppe befreit 1523 Luthers spätere Ehefrau und weitere Nonnen aus dem Kloster und wird 1525 von diesem persönlich zur seiner Hochzeit eingeladen
            - Ambrosius Laub, für ihn schreibt Luther 1537 einen Bittbrief
            - Caspar Löner begleitet Luther 1518 auf dem Weg nach Augsburg bis Nürnberg
            - N.N. Meme, Tante, ist mit Luthers Bruder Jacob verheiratet
            - Johann Wilhelm Reifenstein, Onkel, Luthers Tischgenosse in Wittenberg

            Es grüßt der Alte Mansfelder
            Gesucht:
            - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
            - Tote Punkte in Ostwestfalen
            - Tote Punkte am Deister und Umland
            - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
            - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
            - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

            Kommentar

            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11323

              #7
              Moin Alter Manfelder,

              da könntest Du aber wenigstens einen ausgeben! Deine Ahnen sind Luther ja permanent über den Weg gelaufen.

              Was den Bruder Jakob Luther angeht: Geht man nicht mittlerweile davon aus, daß er ein direkter Vorfahr von Hans Luther ist, einem der vielen Reichskanzler aus der Weimarer Republik?

              Friedrich
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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              • Basil
                Erfahrener Benutzer
                • 16.06.2015
                • 2415

                #8
                Moin zusammen,

                da es dir, Scherfer, um Geschichten rund um Martin Luther und die Reformation geht, erzähle ich mal meine Geschichte. Vielleicht ergibt sich daraus die eine oder andere Idee oder ein Kontakt.

                Laut der Forschung meines Urgroßvaters ist ein Onkel von Martin Luther, Hans Luther (der Kleine), ein Vorfahr in der 16. Vorfahrengeneration. Mein Urgroßvater griff damals (1931) bei diesem Teil der Familie auf Forschungen des Ingenieurs Werner Feder aus Neu-Rössen (Leuna) zurück, dessen Ehefrau (FN Partheil u. Ritter) von diesem Zweig der Luther-Verwandtschaft abstammte.

                Vor einigen Jahren wollte ich das Ganze mit Hilfe der Luther Nachkommenbücher überprüfen. Leider endet in dem Buch Luthers Seitenverwandte von 1984 die Linie zwischen Hans Luther und meiner Familie in der 10. Vorfahrengeneration mit dem thüringer Theologen Johann Andreas Schrön, der ab 1699 Superintendent zu Heldrungen und ab 1706 desgl. zu Freyburg/Unstrut war. Sein Sohn Gustav August Schrön, der 1730-1780 Pfarrer in Leißling war, fehlt in dem Buch und damit auch die weiteren Nachkommen. Eine Nachfrage bei der Lutheriden-Vereinigung bzgl. neuer Erkenntnisse, auch wegen einer angeblichen neuen Ausgabe Die Seitenverwandten von D. Martin Luther, F. Damm von 2005, war langwierig und leider ohne neue Informationen.

                Gruß Basil
                Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
                Raum Zittau: Heidrich, Rudolph
                Erzgebirge: Uhlmann, Lieberwirth, Gläser, Herrmann
                Burgenlandkreis: Wachtler, Landmann, Schrön


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                • Matthias Möser
                  Erfahrener Benutzer
                  • 14.08.2011
                  • 2264

                  #9
                  Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
                  Moin Alter Manfelder,

                  da könntest Du aber wenigstens einen ausgeben! Deine Ahnen sind Luther ja permanent über den Weg gelaufen.

                  Was den Bruder Jakob Luther angeht: Geht man nicht mittlerweile davon aus, daß er ein direkter Vorfahr von Hans Luther ist, einem der vielen Reichskanzler aus der Weimarer Republik?

                  FDriedrich
                  Da muß ich Friedrich schon Recht geben, das ist ja Luther pur!!! Aber immerhin war ich schon mal auf der Wartburg in seiner Kammer

                  Gruß
                  Matthias
                  Suche nach:
                  Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
                  und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
                  Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
                  Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
                  Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
                  Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
                  Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

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                  • Scherfer
                    Moderator
                    • 25.02.2016
                    • 2512

                    #10
                    Danke für eure Antworten! In der Tat, Alter Mansfelder, diese Liste ist beeindruckend! Aber bei dem Avatar-Namen vielleicht auch nicht weiter verwunderlich...

                    Mir ist gerade aufgefallen, dass ich einen nicht unbedeutenden meiner Vorfahren nicht aufgelistet habe:

                    5) Georg Schwartzerdt (1501-1564; 15. Vorfahrengeneration)
                    Er war der Bruder des Philipp Schwartzerdt, besser bekannt als Melanchthon. Zu seinem Bruder ist bezüglich der Verbindung zur Reformation wohl nicht viel zu sagen, da man es überall nachlesen kann. Georg besuchte zusammen mit seinem Bruder Philipp die Lateinschule in Pforzheim und stand mit ihm zeitlebens in engem Kontakt. Georg wurde Schultheiß und später Bürgermeister seiner Heimatstadt Bretten. Georg war Anhänger der Reformation, interessant ist aber, dass er - anders als man beim Verhältnis seines Bruders Melanchthon zu Luther erwarten könnte, wenn man die gleichzeitig enge Verbindung der Brüder Schwartzerdt bedenkt - Luther sehr als Reformator verehrte, seinen Bruder Philipp aber nur zweimal in diesem Zusammenhang nennt.
                    Zuletzt geändert von Scherfer; 31.10.2017, 21:14.

                    Kommentar

                    • Wanderfreund
                      Benutzer
                      • 26.10.2013
                      • 81

                      #11
                      Zitat von Basil Beitrag anzeigen

                      Mein Urgroßvater griff damals (1931) bei diesem Teil der Familie auf Forschungen des Ingenieurs Werner Feder aus Neu-Rössen (Leuna) zurück, dessen Ehefrau (FN Partheil u. Ritter) von diesem Zweig der Luther-Verwandtschaft abstammte.
                      Hallo Basil,

                      die mir bekannten Kinder von Johann Andreas Schrön und seiner Frau Anna Eleonora geb. Kretschmar sind in Löbstedt bei Jena geboren.
                      Hier müsstest du deine Nachforschungen ansetzen.

                      Kommentar

                      • GiselaR
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.09.2006
                        • 2176

                        #12
                        Hallo in die Runde,
                        auch ich bin heute Abend reformatorisch gestimmt, daher schreibe ich mal die Reformationsbeteiligten unter meinen Vorfahren auf, die mir spontan einfallen:

                        1. Friedrich Mykonius 1490-1546 (Kelule 22530)
                        Er trat kurz vor der Reformation einem Orden bei und wurde 1516 zum Priester geweiht. Er überlegte es sich dann anders, nahm auch Verfolgung und Gefangennahme in Kauf und wurde schließlich Reformator Gothas.


                        2. Maximilian Mörlin 1516-1584 (Kek. 5638)
                        Er entstammte, bzw. gehörte zu einer damals wichtigen Theologenfamilie der Reformationszeit, die unendlich viele Pfarrer hervorbrachte. Er selbst war jeweils im Auftrag der Landesherren damit beschäftigt, hier und dort die Reformation einzuführen. Zu seiner Zeit gab es viele Richtungskämpfe unter den Lutheranern, weshalb er auch immer wieder von seinen Stellen "verjagt" d.h. entlassen wurde. Bei seiner 1. Heirat 1541 soll Martin Luther Brautführer gewesen sein. Da muß ich nochmal hinterher.


                        3. Joachim Mörlin, Bruder des vorigen
                        tat im Großen und Ganzen dasselbe wie sein Bruder, nur in höherer Position, an anderen Orten und weniger oft "verjagt"


                        4. Jodokus Mörlin, um 1490 - 1550 (Kek. 11276) Vater von 2. und 3.
                        Prof. der Philosophie in Wittenberg, Kontakt mit Luther, aß mit an Luthers Tisch etc. Das Gehalt reichte nicht, um seine große Familie durchzubringen. Deshalb setzte Luther sich dafür ein, daß er eine Pfarrstelle in Westhausen bekam. Dort stellte man bei einer Visitation fest, daß er seine Arbeit unregelmäßig verrichtete weil er zu sehr dem Alkohol zusprach. Man drohte ihm an, daß er seines Amtes enthoben würde, und siehe da, bei der nächsten Visitation war sein Verhalten in Ordnung.

                        und
                        5. Heinrich Moter (Moterer, Moterus) um 1485 - 1583 (Kekule 17376)
                        War katholischer Geistlicher in Weißenburg/Wissembourg/Elsaß
                        1523 predigte er offen lutherisch und stellte den Reformator Martin Bucer ein. https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Bucer
                        Das ging nicht lange gut, beide wurden "verjagt" gingen nach Straßburg, Moterer wieder zurück, wurde wieder verjagt und landete schließlich in Hessen, wo er vom Landgraf beauftragt wude, in Arheilgen (heute zu Darmstadt) die Reformation zu organisieren. Später war er Pfarrer in Griesheim bei Darmstadt.

                        vG
                        Gisela
                        Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

                        Kommentar

                        • Alter Mansfelder
                          Super-Moderator
                          • 21.12.2013
                          • 4666

                          #13
                          Guten Morgen,

                          Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
                          Deine Ahnen sind Luther ja permanent über den Weg gelaufen.?
                          Zitat von Scherfer Beitrag anzeigen
                          Aber bei dem Avatar-Namen vielleicht auch nicht weiter verwunderlich...
                          bei einem Vorfahrenschwerpunkt im Harzvorland von rund 70% noch 1700/30 lässt sich das wahrscheinlich in der Tat kaum vermeiden. Ein Teil dieser Vorfahren kommt über mansfeldische Bauern- und Handwerkerfamilien, der größere Teil aber über Ratsfamilien in Aschersleben (was man vielleicht zunächst nicht unbedingt vermutet). Witzigerweise habe ich jedoch überhaupt keine Namensträger Luther unter den direkten Ahnen, obwohl der Name hier immer noch recht verbreitet vorkommt. Womit ich zur Frage von Friedrich überleite:

                          Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
                          Was den Bruder Jakob Luther angeht: Geht man nicht mittlerweile davon aus, daß er ein direkter Vorfahr von Hans Luther ist, einem der vielen Reichskanzler aus der Weimarer Republik?
                          In dessen Wikipedia-Artikel steht es so. Ob es richtig ist, kann ich Dir aber leider nicht beantworten. Vielleicht finden sich nähere Ausführungen in den schon erwähnten Büchern über Martin Luthers Nachkommen bzw. seine Seitenverwandten:




                          Allerdings muss man einschränkend hinzufügen, dass jüngere Forschungen gezeigt haben, dass keineswegs alle, die im Harzvorland den Namen Luther/ Luder tragen, auch wirklich nachweislich etwas mit der Familie des Reformators zu tun haben. Manchmal war da auch eher der Wunsch Vater des Gedankens. Dasselbe Problem wie immer: Die Personen um den Reformator selbst sind verhältnismäßig klar, wie man aber zu denen kommt, die dann 100 Jahre später in den Kirchenbüchern stehen, ist eine ganz andere Frage.

                          Es grüßt der Alte Mansfelder
                          Gesucht:
                          - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
                          - Tote Punkte in Ostwestfalen
                          - Tote Punkte am Deister und Umland
                          - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
                          - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
                          - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

                          Kommentar

                          • Rheinländer
                            Erfahrener Benutzer
                            • 14.02.2012
                            • 1468

                            #14
                            Hallo zusammen,

                            mehr oder weniger in direktem Kontakt zur Reformation stand einer meiner Vorfahren, der kurkölnische Generalvikar Bernhard ab Hagen, der der Onkel meines Ahns Konrad Orth ab Hagen war. Allerdings eher auf der Gegenseite

                            Als der damalige Kölner Erzbischof Hermann V. von Wied versuchte, die Reformation im Kölner Erzstift einzuführen, wirkte Bernhard zusammen mit Johannes Gropper entschieden gegen dieses Unterfangen, infolgedessen es zur Suspendierung und Exkommunikation von Hermann V. von Wied kam.


                            Die Phase der Ausdifferenzierung der Konfessionen infolge der verschiedenen Ansätze zur Kirchenreform in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts war nicht ausschließlich vom Gegeneinander der Bekenntnisse gekennzeichnet. Vielmehr zeigen die Lebensläufe vieler Geistlicher und Gelehrter, dass es auch zahlreiche Mediationsversuche gab, um den Bogen zwischen einer tatsächlichen Erneuerung und Bewahrung überlieferter Formen zu spannen. Vielfach waren sie vom Humanismus und der ihm innewohnenden Irenik geprägt; in Köln steht vor allem Johannes Gropper für diese via media.


                            Viele Grüße

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                            • GiselaR
                              Erfahrener Benutzer
                              • 13.09.2006
                              • 2176

                              #15
                              Wenn man sich mal überlegt: wenn das flächendeckend geklappt hätte (unabhängig jetzt von eigenen Sympathien für eine der Konfessionen) - Wie viele von uns heute gäbe es nicht, oder wären ganz andere als sie sind (jaja ich weiß, verschwurbelte Logik).
                              Ich meine alle, die wie ich bis zum Abwinken ganze Völkerscharen von protestantischen Pastoren und Schulmeistern als Vorfahren haben. Die entspr. Vorfahren wären dann
                              a) nicht Geistliche geworden, keiner weiß, in welchen Heiratskreisen dann ihre Nachfahren gelandet wären
                              b) Sie wären Geistliche geworden und hätten sich an den Zölibat gehalten
                              c) sie wären Geistliche geworden und hätten sich nicht an den Zölibat gehalten. Deren Kinder waren ja nicht zwangsläufig materiell schlecht versorgt, aber wie sah es mit Heiratschancen für sie aus? Wenn sie über Generationen in der unehelichen Schiene blieben (weiß nicht, ob das vorkam), welche Partner hatten sie jeweils? Frage auch wie bei a)

                              nachdenklich, ob es sich lohnt, darüber zu philosophieren
                              vG
                              Gisela
                              Interessant wäre es jedenfalls, mal zu wissen, wie es in den verschiedenen Epochen dem Nachwuchs kath. Geistlicher so erging.

                              Jedenfalls die Auswirkungen der Reformation auf die Familienforschung kann ich nur begrüßen.
                              Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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