Zur Benutzung der Berliner Adressbücher

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  • jezzy126
    Erfahrener Benutzer
    • 02.10.2014
    • 109

    #16
    Vielen Dank fürs Mitdenken, ich kann echt jede Hilfe brauchen!

    Ich hab mir auch schon genau dieselben Gedanken gemacht wie du, aus denselben Gründen. Unwahrscheinlich ist es nicht, aber ich kann es halt auch nicht belegen.

    Laut mündlicher Überlieferung wurde Anna von ihrem (verheirateten) Arbeitgeber schwanger. Der wollte das Kind "an Kindes statt" annehmen, aber seine Frau hatte was dagegen, das uneheliche Kind ihres Mannes im Haus zu haben. Es ist also auch sehr wahrscheinlich, dass Anna sich spätestens nach Geburt eine neue Stelle suchen musste. Denn wenn die Geschichte stimmt, wollte die Frau sicher auch nicht die Affäre ihres Mannes im Haus haben.

    Davon abgesehen ist es die einzige, die genau diesen Namen in genau dieser Reihenfolge hat und das Alter würde auch passen.

    Hab jetzt in den Adressbüchern 1901 mal nach den Namen der Trazeugen unter der Adresse Schönholzer Str. gesucht, aber auch nichts gefunden.
    Ohne Geburtsdatum oder wenigstens -ort kommt man echt schlecht weiter. Und dann auch noch Braun in der Großstadt Berlin.
    Es ist zum Verrückt werden. Und gerade an ihr liegt mir so viel und ich muss sie möglichst schnell finden, damit ich ihrer Enkelin noch alles erzählen kann und sie endlich erfährt, wo ihre Mutter herkam, wenn es die schon ihr Leben lang nie erfahren hat

    Was mir aufgefallen ist: auf der ZLB-Seite steht unter Beständeübersicht:
    1900 Adressbuch auf das Jahr 1901
    1901 Adressbuch auf das Jahr 1901
    1902 Adressbuch auf das Jahr 1901
    Ich verstehe das so, dass sich die Adressbücher von 1900-1902 alle den Stand von 1901 wiedergeben, auch wenn das jeweilige Jahr vorne anders (1900, 1901, 1902) angegeben ist.
    Ist das so und wenn ja, warum?

    LG, Jezzy

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    • DaveMaestro
      Erfahrener Benutzer
      • 11.03.2012
      • 1593

      #17
      Geburtsurkunde / Sterbeurkunde

      Hallo Jezzy,

      also die Thematik mit dem Adressbuch ist mir ein Begriff:
      ch suche nach Anna Luise Emilie Braun. Sie hat 1901 in der Schönholzer Straße 7 gewohnt, war unverheiratet und Köchin.
      damit ich ihrer Enkelin noch alles erzählen kann
      Wenn die gute Frau eine Enkelin hat, gibt es doch sicherliche die Geburtsurkunde des Kindes der Anna Luise Emilie Braun? Hast Du diese bereits? Weil wenn der Vater das Kind annehmen wollte, steht er da vielleicht drin?

      Was sagt die Gerüchteküche über Frau Braun, hat Sie erneut geheiratet und wo könnte Sie verstorben sein. Manchmal ist es sinnvoll die Sache Rückwärts aufzurollen und erst mit der Sterbeurkunde zu beginnen, damit man an den Geburtsort kommt.

      Gruß Dave


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      • Silke Schieske
        Erfahrener Benutzer
        • 02.11.2009
        • 4400

        #18
        Hallo Jezzy,

        Wie sieht es eigentlich mit Meldekarten der Bewohner der Schönholzer Str. 7 aus? Mir kommt da der Gedanke, dass man darin suchend u.a. ersehen könnte, bei wem deine Anna Luise Emilie Braun Untermieter war. Meist steht in diesen auch woher die/der Bewohner kam und wohin dieser später gezogen ist.

        LG Silke
        Wir haben alle was gemeinsam.
        Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

        Kommentar

        • jezzy126
          Erfahrener Benutzer
          • 02.10.2014
          • 109

          #19
          Zitat von DaveMaestro Beitrag anzeigen
          Wenn die gute Frau eine Enkelin hat, gibt es doch sicherliche die Geburtsurkunde des Kindes der Anna Luise Emilie Braun? Hast Du diese bereits? Weil wenn der Vater das Kind annehmen wollte, steht er da vielleicht drin?
          Ja, die Geburtsurkunde des Kindes liegt mir vor, da steht aber nur der Name und die Adresse von Anna Braun drin. Das ist auch die einzige Quelle, die ich bisher zu ihr gefunden habe.

          Zitat von DaveMaestro Beitrag anzeigen
          Was sagt die Gerüchteküche über Frau Braun, hat Sie erneut geheiratet und wo könnte Sie verstorben sein. Manchmal ist es sinnvoll die Sache Rückwärts aufzurollen und erst mit der Sterbeurkunde zu beginnen, damit man an den Geburtsort kommt.
          Leider nichts. Die Tochter von Anna Braun ist ohne jede Familie aufgewachsen und später bei Pflegeeltern. Es gibt nur die Geschichte zu dem Vater, sonst ist gar nichts bekannt. Die Tochter (geb. 1901) wollte ihre Mutter/Eltern im Erwachsenen-Alter suchen, aber ihr Mann war dagegen und so hat sie es gelassen.
          Ich habe eine Anfrage beim LAB laufen, ob noch Vormundschaftsakten vorhanden sind.
          Beim ELAB muss ich mich jetzt entscheiden, ob ich die Recherchegebühr in Kauf nehme, damit anhand der wenigen Hinweise in den Kirchenbüchern nach einem eventuellen Taufeintrag gesucht wird. Die Tochter meinte immer, sie kam aus Charlottenburg, aber die Adresse der Mutter zum Zeitpunkt der Geburt war ja gar nicht in Charlottenburg. Deshalb würde ich im ELAB evtl. die 3 Kirchengemeinden in Charlottenburg durchsuchen lassen. Vielleicht gab es da ja auch ein Kinderheim.
          Aber ich überlege noch, weil ich mir keine großen Chancen ausrechne. Andererseits fallen mir sonst keine weiteren Möglichkeiten mehr ein.

          Kommentar

          • jezzy126
            Erfahrener Benutzer
            • 02.10.2014
            • 109

            #20
            Zitat von Silke Schieske Beitrag anzeigen
            Wie sieht es eigentlich mit Meldekarten der Bewohner der Schönholzer Str. 7 aus? Mir kommt da der Gedanke, dass man darin suchend u.a. ersehen könnte, bei wem deine Anna Luise Emilie Braun Untermieter war. Meist steht in diesen auch woher die/der Bewohner kam und wohin dieser später gezogen ist.
            An die Meldekarte hatte ich auch schon gedacht, aber das LAB recherchiert nur, wenn auch das Geburtsdatum der gesuchten Person vorliegt. Und das will ich ja grad rauskriegen.
            Wenn es eine andere Stadt wäre, wäre das alles bestimmt nicht so schwer, aber in Berlin...

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            • Dorothea
              Erfahrener Benutzer
              • 01.03.2008
              • 1415

              #21
              Hallo Jezzy,
              ich will nochmal auf die Anna Luise Emilie Braun eingehen, die bei ancestry zu finden ist. Du schreibst ja hier, dass die Tochter Deiner gesuchten Anna Braun 1901 geboren war, schau Dir nochmal an, wann genau. So könnte es ggf. möglich sein, im Ausschlußverfahren herauszufinden, ob es sich um Deine Gesuchte gehandelt haben könnte oder nicht. Denn die Anna Braun, die 1902 den Bäcker Grottke geheiratet hat, hat in 1902 auch einen Sohn bekommen, der im Alter von einer Woche am 14.08. starb. Rechne also mal zurück, ob eine weitere frühere Schwangerschaft und Geburt möglich gewesen sein kann. Falls sich das ausschließt, weißt Du wenigstens, ob es diese Anna bei ancestry war oder nicht. Nebenbei bemerkt, die Trauzeugen wohnten zumindest in 1902 ebenfalls im Bezirk Friedrichshain, wie auch die Brautleute und letztere wohnten zusammen im Weidenweg 12. Wäre sie Deine Gesuchte, kannst Du Dir eine Anfrage bei der EMK aber sparen, falls sie 1901 nicht im westlichen Teil der Stadt gewohnt hat, man findet dort i.d.R. nichts, weil nichts mehr davon existiert. Habe mehrmals umsonst gezahlt. Sie könnte ja auch nur in der Schönholzer Str. entbunden haben und gar nicht dort gewohnt haben, auch das wäre möglich.
              Grüße Dorothea

              Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
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              • jezzy126
                Erfahrener Benutzer
                • 02.10.2014
                • 109

                #22
                Hallo Dorothea,

                ich hab mal nachgerechnet: Die Tochter von Anna Braun wurde im Juni 1901 geboren, das Kind der Grottkes im August 1902. Ausgehend von einer 10-monatigen Schwangerschaft wäre Anna ca. im Oktober 1901 wieder schwanger geworden, also ca. 4 Monate nach der Geburt der Tochter.
                Biologisch absolut möglich, ich kenne selbst mehrere, die so kurz nach einer Geburt wieder schwanger wurden, teilweise sogar kürzer.
                Ausschließen kann ich also nicht, dass nicht die Ancestry-Anna die Gesuchte ist.

                In der Geburtsurkunde der Tochter steht, dass Anna in der Schönholzer Str. gewohnt hat. Ich hänge sie mal an, vielleicht fällt euch ja noch was auf oder ein.

                Aber gut zu wissen, dass die EMK nur noch für den westlichen Teil existiert.
                Das hat mich auch schon irritiert, dass in der Ancestry Heiratsurkunde das Brautpaar schon diesselbe Adresse hatte. Ich schätze mal, das dürfte ziemlich ungewöhnlich gewesen sein, außer, sie haben vielleicht zufällig im selben Haus und nicht in der selben Wohnung gewohnt.
                Als meine Eltern in den 70ern geheiratet haben und auf Wohnungssuche waren, mussten sie überall ihre Heiratsurkunde vorlegen. Ohne die hätte man nirgends eine Wohnung gekriegt. Ich gehe mal davon aus, dass die Gesellschaft 70 Jahre zuvor noch prüder war.

                LG und vielen, vielen Dank für's Gedanken machen!
                Jezzy
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                • Herbstkind93
                  Erfahrener Benutzer
                  • 29.09.2013
                  • 1929

                  #23
                  Zitat von jezzy126 Beitrag anzeigen

                  Das hat mich auch schon irritiert, dass in der Ancestry Heiratsurkunde das Brautpaar schon diesselbe Adresse hatte. Ich schätze mal, das dürfte ziemlich ungewöhnlich gewesen sein, außer, sie haben vielleicht zufällig im selben Haus und nicht in der selben Wohnung gewohnt.
                  Als meine Eltern in den 70ern geheiratet haben und auf Wohnungssuche waren, mussten sie überall ihre Heiratsurkunde vorlegen. Ohne die hätte man nirgends eine Wohnung gekriegt. Ich gehe mal davon aus, dass die Gesellschaft 70 Jahre zuvor noch prüder war.
                  Ist mir auch schon aufgefallen, bei fast allen meinen berliner Vorfahren/Verwandten dieser Zeit haben Braut und Bräutigam zum Zeitpunkt der Heirat unter der selben Adresse gewohnt.
                  Vielleicht war man in Berlin schon immer ein wenig lockerer?
                  Was noch hinzu kommt, die meisten Leute konnten sich sowieso keine eigene Wohnung leisten, gab viele Untermieter, wahrscheinlich schwierig mit der Kontrolle.


                  LG
                  Herbstkind
                  Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)

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                  • Dorothea
                    Erfahrener Benutzer
                    • 01.03.2008
                    • 1415

                    #24
                    Nein, so selten war das gar nicht mit derselben Adresse, aber es ist gut möglich, dass die Brautleute lediglich im selben Haus wohnten. Du findest auch immer bei der Häusersuche im Straßenverzeichnis irgendwelche Witwen, die haben i.d.R. Zimmer vermietet, um sich ihre Einkünfte aufzubessern, manchmal haben sie auch mehrere Zimmer vermietet.
                    Tja, weiter suchen und grübeln ist angesagt...
                    Grüße Dorothea

                    Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
                    --------------------------------------------------------



                    Kommentar

                    • Herbstkind93
                      Erfahrener Benutzer
                      • 29.09.2013
                      • 1929

                      #25
                      Aus Wikipedia:
                      "Diese Form [Wilde Ehe] des Zusammenlebens wurde bis in die Mitte der 1970er-Jahre hinein als Verstoß gegen die guten Sitten angesehen. Verträge über die Vermietung einer Wohnung an ein unverheiratetes, nicht wenigstens verlobtes Paar wurden als Begünstigung zur Kuppelei angesehen und konnten daher auch rechtlich unwirksam sein."

                      Also wenigstens verlobt, das erklärt vielleicht auch warum Bräutigam und Braut schon oft vor der Eheschließung zusammengelebt haben.
                      Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)

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                      • Dorothea
                        Erfahrener Benutzer
                        • 01.03.2008
                        • 1415

                        #26
                        @ Herbstkind: Ich habe nicht von "wilder Ehe" gesprochen, ich sagte, es war nicht selten, dass Brautleute dieselbe Adresse hatten. Sie konnten im selben Haus gewohnt haben, konnten dort ebenso gut als Untermieter in verschiedenen Zimmern gewohnt haben. Hatte eben auch nochmal versucht, für Jezzy was zu finden. Der 2. Trauzeuge, der Bäcker Gustav Blümel, der in der zuvor erwähnten Eheurkunde dieser möglichen oder nicht möglichen Anna Braun genannt war, heiratet selbst auch in 1902 eine Frau Hübner und auch dieses Brautpaar hat dieselbe Adresse. Habe mir das angesehen, weil häufig Trauzeugen gegenseitig als Trauzeugen auftreten und so erfährt man mitunter auch noch Neues, wie eine neue Adresse oder neue Tätigkeit der beteiligten Personen.
                        Grüße Dorothea

                        Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
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                        • Herbstkind93
                          Erfahrener Benutzer
                          • 29.09.2013
                          • 1929

                          #27
                          ...oder sie sie durften eben eine gemeinsame Wohnung beziehen, weil sie bereits verlobt waren.
                          Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)

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                          • Dorothea
                            Erfahrener Benutzer
                            • 01.03.2008
                            • 1415

                            #28
                            @Herbstkind: Ja, klar...

                            @ Jezzy: Ich habe noch folgende Idee: Ich würde in Person der Enkelin dieser gesuchten Anna Braun das STA in Menz, Brandenburg anschreiben, s. hier: http://www.gransee.de/dienstleistung...dsurkunde.html

                            Um Herauszufinden, ob es die Anna Braun ist, die 1902 in Berlin geheiratet hat und 1901 die Katharina geb. hat. Man könnte nachfragen, ob es in Menz Vermerke gibt bzgl. der Geburt des Kindes in Berlin und/oder eventuell ein Aufgebot bzgl. der Ehe in Berlin.

                            Dient wieder dem Ausschlussverfahren und um so einen Schritt weiter zu kommen.

                            Grüße Dorothea

                            Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
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                            • jezzy126
                              Erfahrener Benutzer
                              • 02.10.2014
                              • 109

                              #29
                              Das ist eine gute Idee! Hab ich direkt gemacht!
                              Danke!

                              Kommentar

                              • Melanie_Berlin
                                Erfahrener Benutzer
                                • 31.12.2007
                                • 1300

                                #30
                                Zitat von jezzy126 Beitrag anzeigen
                                Das hat mich auch schon irritiert, dass [...] das Brautpaar schon diesselbe Adresse hatte. Ich schätze mal, das dürfte ziemlich ungewöhnlich gewesen sein, außer, sie haben vielleicht zufällig im selben Haus und nicht in der selben Wohnung gewohnt.[...]
                                Ich gehe mal davon aus, dass die Gesellschaft 70 Jahre zuvor noch prüder war.
                                Hallo Jessy,

                                Da habe ich in meiner Familie und allg. in den Personenstandsurkunden im LAB viele Gegenbeispiele gefunden! Sooooooo prüde war man damals gar nicht.
                                Viele Grüße,
                                Melanie

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