Militärmatrikel ohne Stationierungsort

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  • Farang
    Erfahrener Benutzer
    • 25.04.2010
    • 1116

    Militärmatrikel ohne Stationierungsort

    Hallo Mitforscher,

    mein Forschungsbereich liegt in Böhmen.

    Ich habe in den letzten Jahren ab und zu bei Einträgen in den Ortsmatrikel , Einträge mit aktiven Soldaten gefunden (meist Trau/Geburtseintrag) – aber wie gesagt eher selten.
    Diese Orte waren keine Stationierungsorte von Truppen.
    Jetzt bin ich wieder auf einen Ort gestoßen (Leskau/Bezirk Plan) in dem weder Truppen stationiert noch einquartiert waren. Allerdings besitzt diese Pfarrei zwei Militärmatrikel – eine Seite Sterbematrikel und elf Seiten Traumatrikel – die eingetragen Soldaten sind allesamt aus dem Pfarrsprengel und vom Dienst beurlaubt (wie bei Reserve/Landwehr).
    Mir ist keine k.u.k. Vorschrift bekannt, dass beurlaubte Soldaten im Heimatsprengel in einer Militärmatrikel registriert werden müssen. Kennt jemand von Euch das Verfahren?
    Ich glaube eher and eine „Marotte“ der Ortspfarres….!

    Schon mal Danke und Gruß


    Michael
    Sandau bis Tepl - Egerland /Böhmen /Sudetenland.
    Infos über das: Das k.(u.)k. Militär

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  • Brigitte Bernstein
    Erfahrener Benutzer
    • 02.08.2010
    • 590

    #2
    Hallo Michael!
    Meine Familie stammt auch aus Böhmen (Raum Trautenau). Das mit der Urlaubsregistrierung der Soldaten kenne ich nicht, aber wenn in dieser Zeit eine Geburt seines Kindes, oder eine Heirat statt fand, schrieb man zum Beispiel Vater Vinzenz Rasch, Feldwebel zur Zeit auf Heimaturlaub. In anderen Fällen wurde ja auch der Beruf angegeben.
    Grüße Brigitte
    Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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    • Farang
      Erfahrener Benutzer
      • 25.04.2010
      • 1116

      #3
      Hallo Brigitte,
      vielen Dank für Dein Posting.
      Allerdings meine ich hier keine "Urlaubsregistrierung" von Soldaten auf Heimaturlaub wie bei deinem Feldwebel.
      Dauerhaft von Dienst beurlaubt, sind Angehörige der Reserve - deshalb meine Frage, warum es in manchen Orten (ohne das dort Truppe stationiert war) extra "Militärmatrikel" gab...aber wie schon gesagt, ich glaube da eher an eine Marotte des Ortspfarrers...!

      Gruß Michael
      Sandau bis Tepl - Egerland /Böhmen /Sudetenland.
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      • GunterN
        Erfahrener Benutzer
        • 01.05.2008
        • 7960

        #4
        Hallo Farang,

        vielleicht hier die Lösung:

        Den ersten Hinweis auf ein Militärmatrikenbuch findet man schon im Jahre 1641, als der kaiserliche Generalvikar in seinen “Constitutiones pro capellanis castrensibus“ (Vorschriften für die Feldkapläne) auf die Notwendigkeit zur Führung von Matrikelbüchern durch Feldkapläne hinwies.Der Begriff Matrikelbücher taucht erstmals 1722 auf, als der damalige oberste Feldkaplan in einem Rundschreiben auf die Details (Eintrag von Namen, Datum, und Art der geistlichen Handlung) der Führung von solchen Personenstandsregistern einging.
        1868 wurde die Führung der Militärmatrikel in Friedenszeiten wieder an die zivilen Pfarren des jeweiligen Wohnortes übertragen. Für die Kriegsmarine wurden ab 3. Februar 1870 eigene Marinematriken geführt. Der Militärdienst in der k.k. Armee belief sich auf 2 bzw. 3 Jahre. Danach wurde man zu 8 bis 10 Jahren Dienst in der Reserve zugeteilt. Zu jedem Soldaten wurden meist detaillierte Aufzeichnungen (Geburt , Trauung, etc.) in Personalblättern geführt. Am 1. März 1919 wurde die Militärmatrikenführung eingestellt, und mit 1. Mai 1923, als man das 1. österreichische Bundesheer geschaffen hatte wieder eingeführt.

        Gruß - GunterN
        Meine Ahnen
        _________________________________________

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        • Farang
          Erfahrener Benutzer
          • 25.04.2010
          • 1116

          #5
          Hallo Gunter,

          ja, das könnte eine gut erste Erklärung dafür sein. Wobei die von mir festgestellten Einträge bereits um etwa 1840/44 beginnen.

          Vielen Dank für Deine Mühe

          Gruß Michael
          Sandau bis Tepl - Egerland /Böhmen /Sudetenland.
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