Straße Alt-Moabit im Adressbuch?

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  • MarthaLU
    Erfahrener Benutzer
    • 13.02.2013
    • 509

    Straße Alt-Moabit im Adressbuch?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1852-1860
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Berlin
    Konfession der gesuchten Person(en):
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):



    Liebe Berlinkundige,
    Ich bin ratlos. Ich suche die Häuser Alt-Moabit 8 und Alt-Moabit 9 im Berliner Adressbuch, und zwar zwischen 1852 und 1860. Sie sind nicht aufgeführt, auch nicht als Moabit -Alt. Ich fand online weitere Namen dieser Straße, die immer mal neu benannt wurde, Spandauer Heerweg, Birkenstr., Birkenallee, Moabiter Chaussee, immer Fehlanzeige.
    Mir geht es um den Besitzer der Häuser. Meine einzige vage Ahnung ist noch, dass es Arbeiterhäuser sein könnten, die zur Schumannschen Porzellanfabrik gehörten. Die Fabrik befand sich nämlich in der Straße Alt-Moabit, teilweise werden in den Adressbüchern die Hausnummern 10 und 11 angegeben. Und ich weiss sicher, dass ein Mitarbeiter der Fabrik ab 1857 in der Nr. 8 wohnte, der Obermaler in Nr. 1. Habe mir einen Stadtplan von 1863 angeschaut, konnte da aber kein Firmengelände identifizieren.

    Hat jemánd eine Idee? Es würde mir auch schon weiterhelfen, wenn jemand weiss, welche evangelische Kirche zu diesem Gebiet gehört. Ich suche nach den Eltern bzw.dem Geburtseintrag eines Mannes, der dort etwa 1860 Hauseigentümer war oder selber auch eine Beziehung hatte zur Porzellanfabrik.

    Vielen Dank, Martha
  • Balthasar70
    Erfahrener Benutzer
    • 20.08.2008
    • 2636

    #2
    Hallo Martha,

    ich gehe stark davon aus, dass es der heutigen Straße Alt Moabit entspricht. An der Straße lagen um 1850 die Schumannsche Porzellan-Fabrik
    und die Schomburgsche Porzellan-Malerei.

    Die findest Sie hier unter Rubrik -Historische Karten ->1850

    Gruß Balthasar70

    Kommentar

    • Balthasar70
      Erfahrener Benutzer
      • 20.08.2008
      • 2636

      #3
      Und hier ist der Beleg, rechts oben -> die Straße hieß früher und auch heute noch Alt Moabit

      Allgemeiner Wohnungsanzeiger für Berlin, Charlottenburg und Umgebungen (Public Domain) Issue1850 (Public Domain)
      Gruß Balthasar70

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      • Kasstor
        Erfahrener Benutzer
        • 09.11.2009
        • 13440

        #4
        Hallo Martha,

        wenn die Geschichte hier stimmt, war Moabit vor 1861 ja selbstständige Gemeinde und die Häuser, um die es geht, lagen dann entweder an der Birken-Allee o. der Moabiter Chaussee.
        Allerding irritiert mich, dass ich auch für die Zeit vor der dort angegebenen Umbenennung schon die Bezeichnung Alt Moabit finde, zB für einen Fabrikbes. Schüttler A-M 2 und einen Fabrikbes. Baldamus in Nr 6.
        Möglich wäre ja allerdings, dass die Bezeichnung vor 1875 keine Straße bedeutete, sondern eben den Ortsteil Alt-M. mit einer durchgehenden Hausbezeichnung nach Nummern??
        Hier https://books.google.de/books?id=kdw...moabit&f=false für 1868 rechte Spalte bei den Bezirkseinteilungen noch die Bezeichnungen Birkenallee und Alt Moabiter Str. und soweit ich sehe, nicht Alt Moabit, bei den erwähnten Personen kommt aber auch als Adresse A.-M. xx

        Grüße

        Thomas
        Zuletzt geändert von Kasstor; 12.07.2021, 16:09.
        FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

        Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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        • sonki
          Erfahrener Benutzer
          • 10.05.2018
          • 4693

          #5
          Hallo,

          nur falls unbekannt - die Nummerierung der Straße hat sich mehrmals geändert. Die erste Karte mit der Nummer 8 fand ich 1871. Das ist dort, wo sich heute die Nr. 75/76 befindet - also Ecke Alt-Moabit und Jagowstraße.
          1847 war dort noch eine Baumschule, erst so ab 1851 kann man erste Grundstücke erahnen, ab 1855 erkennt man auf Karten dort eine Hausbebauung (sehr locker).

          Im Adressbuch 1861 sind die Häuser Alt-Moabit 8 & 9 gelistet.
          Nr. 8: Schultze, Eisenhdl. & Sohn
          Nr. 9: Arndt, Cafetier

          P.S. Über die Sche findet man die Adresse Alt-Moabut Nr. 8 noch vor 1861 mit verschiedenen Einwohnern:
          1847 - Hr. Zimmermann
          1855 - Kuring, Holzhandlung, Nr. 8a
          1860 - Schultze, Louis

          Und für die Nr. 9
          1852 - Schomburg, K., Porzellanmaler
          1854 - Altmann, L. F., Bäcker, Nr. 9a
          1856 - Arndt, Cafetier
          1856 - Frick, A., Inhaber einer Chamottmühle


          Adressbuch 1857, 1859 - Alt-Moabit Nr. 9 = Porzellan-Manufaktur, Schomburgsche
          Zuletzt geändert von sonki; 12.07.2021, 16:11.
          Слава Україні

          Kommentar

          • MarthaLU
            Erfahrener Benutzer
            • 13.02.2013
            • 509

            #7
            Also ihr seid ja klasse, und das am Montag...
            Thomas, ich vermute, du hast die Erklärung gefunden, warum die Adresse nicht vorkam im Straßenteil, im Personenteil aber sehr wohl. Exakt, Sonki, ab 1861 gibts die Straße auf einmal und vorher eben auch nicht als Birkenallee oder Moabiter Chaussee. Gut, das müsste logisch dann in einem anderen Adressbuch stehen. Irgendwie liegt das Verwirrende wohl an dem Übergang 1861 zum Berliner Stadtteil.

            Balthasar, deine Karte ist wesentlich besser lesbar als die, die ich gefunden hatte, jetzt erkenne ich auch das Gebiet, herzlichen Dank.
            Also ich muss weiter drüber nachdenken und suchen, aber habe jetzt eine Ahnung. Mein Punkt dabei ist, ich habe einen Brief von 1860 mit der Adresse Alt-Moabit 8 in Berlin, dieser Mann war Mitarbeiter der Porzellanmanufaktur Schumann. Und ich weiss, dass paar Jahre vorher in Alt-Moabit 8 eine andere Person wohnte, und meine Frage ist, kannten die sich? Das wäre wohl ziemlich folgenreich in diesem Falle, ihr wisst schon, meine Literaturgeschichten. Der eine war ein Gerstenberg, der andere hatte Zugang zu vornehmen Dichterkreisen in Berlin. Oder alles nur ein Zufall? Deshalb hatte mich auch der Hausbesitzer interessiert. Hm, werde mal gucken, ob es zu Moabit weitere Quellen gibt.

            Danke euch herzlich! Martha

            Kommentar

            • Anna Sara Weingart
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2012
              • 15113

              #8
              Hallo

              das dürfte die damals zuständige Kirche sein
              Viele Grüße

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              • Kasstor
                Erfahrener Benutzer
                • 09.11.2009
                • 13440

                #9
                Ale Ergänzung zu sonkis Funden:

                Für 1844 ( Stand wohl Ende 1843 ) finde ich noch einen Rojahn, F W, Porzellandreher, unter Alt Moabit 8 und eine verwitw. Hofrätin Spener, geb. Schuster, letztere mit dem Vermerk E ( Eigentümerin o. Erdgesch.?), die lt KB dann noch 1844 ( wohl am 13.3., VN Maria Luise) im Alter v 78 J 10 Mten und 8 Tagen verstarb.

                Thomas
                Zuletzt geändert von Kasstor; 12.07.2021, 17:05.
                FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 15113

                  #10
                  Ich würde auf E = Eigentümerin tippen. Das müsste aber in einem Abkürzungsverzeichnis erklärt sein?
                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • Kasstor
                    Erfahrener Benutzer
                    • 09.11.2009
                    • 13440

                    #11
                    Den hier hätte ich ja gern als früheren Ehemann präsentiert, aber dessen Witwe stirbt erst 1847.

                    Thomas
                    FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

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                    • MarthaLU
                      Erfahrener Benutzer
                      • 13.02.2013
                      • 509

                      #12
                      Ach, danke für die vielen tollen Funde!
                      Balthasar, ich habe mit hohem Interesse grad den Artikel über die Porzellanmanufaktur gelesen. Hilft jetzt direkt bei der Suche nicht, aber ich verfüge über einen Brief, wo die 5-jährige Lehre beschrieben wird, und ich fragte mich immer, ob das stimmt. 5 Jahre Lehre ist doch außergewöhnlich, aber es stimmt also.
                      Anna Sara, die Kirche hilft mir natürlich auch sehr. Berlin ist für mich ein schwieriges Gebiet, weit weg, sehr groß und schwer durchschaubar. Habe grad bei Archion geguckt, sind online, hurra. Der Mann, den ich suche, ist vor 1874 weggezogen nach Posen, insofern komme ich mit Meldedaten nicht weiter.
                      Kasstor, das mit der Hofrätin Spener ist äußerst spannend für mich. Es muss ja dasselbe Haus sein bei einem Eintrag 1844. Dann lebten die auffälllig vielen Porzellanarbeiter wohl in Alt-Moabit, weil es so nah war an der Fabrik, aber eben nicht auf Fabrikgelände. Und einfache Baracken, wie ich mir dachte, waren es sicher nicht. Mein allererster Gedanke grad war auch sowas, die Dame sei mir schon untergekommen im Zusammenhang mit Literaten. Und dann der Kontakt des Karl Spener zu Georg Forster, der ganz viel mit den Körners und Humboldts zu tun hatte. Also irgendwas ist da schon wieder, hochinteressant, ich glaub ja nicht mehr an solche Zufälle. Evtl. wird das Sterbedatum einfach falsch angegeben? Hätt ich jetzt aber nicht gedacht, wie interessant die Suche nach dieser Adresse nun wird. Übrigens, ja, es war mein lieber Uropa Karl v. Gerstenberg, der auch Alt-Moabit 8 wohnte.

                      Herzlichsten Dank nochmal und ich berichte, wenn ich was rauskriege. Martha

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                      • Kasstor
                        Erfahrener Benutzer
                        • 09.11.2009
                        • 13440

                        #13
                        Zitat von MarthaLU Beitrag anzeigen
                        Evtl. wird das Sterbedatum einfach falsch angegeben? Hätt ich jetzt aber nicht gedacht, wie interessant die Suche nach dieser Adresse nun wird. Übrigens, ja, es war mein lieber Uropa Karl v. Gerstenberg, der auch Alt-Moabit 8 wohnte.
                        Nein , die Sterbeeinträge 1844 u 1847 gibt es beide auf ancestry, das sind schon zwei versch. Personen. Wenn es um den hier erwähnten Hofrat ginge, wäre die Maria Luise ja lange Witwe gewesen.
                        Altersmäßig zu Maria Luise passen würde er wohl, denn ich habe gerade einen Wilhelm Gottlieb Spener gefunden, Hofrat in Moabit, der 1811 in Berlin mit 45 Jahren an Nervenfieber stirbt.
                        OK er ist´s, Heirat 1804 gefunden. Vater Christian Gottlieb Sp. Markgr.-Anspach. Hofrat 1712-1791.

                        Thomas
                        Zuletzt geändert von Kasstor; 12.07.2021, 17:52.
                        FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                        Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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                        • Zetteltante
                          Erfahrener Benutzer
                          • 02.11.2009
                          • 615

                          #14
                          Zitat von MarthaLU Beitrag anzeigen
                          . Der Mann, den ich suche, ist vor 1874 weggezogen nach Posen, insofern komme ich mit Meldedaten nicht weiter.
                          Ist Posen dann eventuell auch noch interessant?
                          Die Meldedaten von dort wären ja online zu finden.

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                          • Anna Sara Weingart
                            Erfahrener Benutzer
                            • 23.10.2012
                            • 15113

                            #15
                            Zitat von Kasstor Beitrag anzeigen
                            ... Christian Gottlieb Sp. Markgr.-Anspach. Hofrat 1712-1791. ...
                            Vater: Philipp Reinhard Spener, 1673-1732, Apotheker in Berlin
                            Großvater: Philipp Jacob Spener, 1635-1705, Oberhofprediger in Dresden, Konsistorialrat u. Propst in Berlin;
                            Urgroßvater: Johann Philip Spener, 1590-1657, Rat u. Registrator in Rappoltsweiler im Elsass

                            Bruder: Johann Carl Spener, 1710-1756, Verleger, Besitzer der Spenerschen Zeitung in Berlin
                            Neffe: Johann Carl Philipp Spener, 1749-1827, Verleger, Schriftsteller, Redakteur der Spenerschen Zeitung in Berlin
                            Viele Grüße

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