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#71
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Auch von den Geburtsdaten passt die Ottilie sehr gut in die Familie des Ludwig rein, da alle Kinder der Juliane Jacobine Charlotte Elisabeth Zahn (* 1805, + 9.6.1835 in Riga) wurden abwechselnd entweder im Oktober oder im Mai geboren, wie auch die Ottilie:
Ottilie Charlotte, * 17.5.1825 Ludwig Bruno, * 31.10.1827 Johann Adolph, * 5.10.1829 George Philipp Woldemar, * 19.5.1831 Georg Siegmund, * 14.10.1832 Henriette Johanna Maria, * 30.5.1834 Ich bin mir deshalb nach diesen neuesten Erkenntnissen mittlerweile sicher, dass die Ottilie doch ein voreheliches Kind des Ludwig sein muss. Allerdings wurde sie nur, weil sie auf den Gütern des Leopold Georg geboren ist, nicht in den Kirchenbüchern von Riga erwähnt. Und auch, weil sie zu früh geboren ist, denn der Ludwig Bruno ist nur ein Jahr vor der Heirat des Ludwig geboren. Denn wenn es Kinder gibt, die mehr als drei Jahre vor der Heirat geboren ist, wurde versucht das lieber zu verschweigen. Bei Kindern, die nur ein Jahr vor der Heirat geboren ist, wird das weniger als Problem angesehen. Doch wenn ein Kind mehr als drei Jahre vor der Heirat geboren wurde, fragt man sich dann ja auch, warum die Eltern nicht eher geheiratet haben. Und ich kenne auch noch einen weiteren Grund: Die Mutter der Ottilie war zum Zeitpunkt der Geburt der Ottilie noch nicht volljährig, da sie 20 Jahre alt war. Und da die Ottilie nach der Heirat ihrer Eltern sowieso bei ihrem Pflegevater Leopold Georg Heroldt blieb und sie vermutlich auch zu ihrem Pflegevater eine sehr starke Verbindung hatte, sah der Ludwig deshalb keinen Grund darin, sie nachträglich noch in die Kirchenbücher von Riga einzutragen. Sie hatte trotzdem weiterhin Kontakt zu ihrer Familie, wie z.B. ihrer Schwester Henriette Johanna Maria, die die Taufpatin ihres zweitältesten Sohnes war. Geändert von Sneezy (01.10.2020 um 15:36 Uhr) |
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Ich habe übrigens einen weiteren Beweis dafür, dass der Ludwig und seine Ehefrau die Eltern der Ottilie sind:
Der Taufpate des George Philipp Woldemar war ein gewisser Herr Ulmann, der wie auch der Vater der Ottilie Buchhalter in Riga war. Und der Herr Ulmann, der beim preußischen Konsulat in Jekaterinoslaw gearbeitet hat, wohin der Julius Müller laut Matrikelakte sich mit seiner Familie umgesiedelt hat: https://amburger.ios-regensburg.de/i...d=79963&mode=1 Dabei handelt es sich um den Sohn dieses Herrn Ulmann aus Riga. Er war also ein Freund der Familie, der dem Julius bei den Konsulatsangelegenheiten geholfen hat. Geändert von Sneezy (03.10.2020 um 00:43 Uhr) |
#73
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Ich habe nun herausgefunden, dass der Kunstgärtner des Julius Müller namens Karl Urbanowitsch ein Adeliger war.
Er hieß Johann Karl Robert v. Urbanowitsch und wurde am 21.9.1819 in Riga geboren. Fast am selben Tag wie der Julius Müller. Er war der Sohn des Lieutenants und Gutsbesitzers Jakob Johann v. Urbanowitsch und der Katharina Anna v. Lange. Und am 8.1.1817 hat der Bruder der Katharina Anna v. Lange, der Adolph v. Lange, Rigaischer Kreisrevisor, die Schwester des Jakob Johann namens Katharina Amalie v. Urbanowitsch in Riga geheiratet. Der Jakob Johann v. Urbanowitsch ist in Mitau geboren und war der Sohn des Thomas v. Urbanowitsch. Und gleich am selben Tag wie die Tochter des Jakob Johann Urbanowitsch wurde auch der Sohn des Majors der Artillerie Johann Hermann v. Ehlert und der Gertrud Elisabeth Berles getauft. Auch der ältere Bruder des Julius Müller war ein Artillerieoffizier, allerdings in der preußischen Armee. Und die Obristin Maria v. Ehlert war die Taufpatin des zweitältesten Sohnes der Ottilie. Sie war die Ehefrau des Sohnes des Hermann v. Ehlert. Da gibt es also eine Verbindung. Die Familie v. Urbanowitsch, v. Ehlert und Hartmann v. Twardowsky kannten sich also schon aus Riga und deren Kinder waren befreundet und haben später zusammen Riga verlassen, um ins innere russische Reich umzuziehen. Und interessanterweise war gleich der vorige Taufeintrag des Sohnes des Hermann v. Ehlert ein Sohn des Kaufmann August Reinhold Kyber. Und der Emil Kyber war der Pfarrer von Nikolajew, als die Familie Müller dort gewohnt hat. Und auch die Ehefrau des Karl v. Urbanowitsch, die Anna v. Birschert war eine Adelige. Sie war die Tochter des Hofrats und Rentmeister des Kameralhofes in Mogilew namens Johann v. Birschert. Geändert von Sneezy (22.10.2020 um 12:46 Uhr) |
#74
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Hallo,
ich suche die immer noch die Herkunft der Mutter der Ottilie Charlotte Hartmann von Twardowsky, * 17.5.1825 in Riga. Die Juliane Jacobine Charlotte Elisabeth Zahn ist um das Jahr 1805 geboren und hat am 25.11.1828 den Buchhalter und Controlleur der Steuerverwaltung von Riga namens Ludwig Johann Hartmann von Twardowsky geheiratet. Sie ist am 9.6.1835 in Riga verstorben. Leider steht im Heiratseintrag und im Sterbeeintrag des reformierten Kirchenbuches in Riga nichts zur Herkunft. Und ich habe alle Kirchenbücher von Riga durchsucht und weiß sicher, dass sie nicht in Riga geboren wurde. Und der Name Zahn ist sehr selten in Riga. Es wurde ja im Jahr 1826 und 1834 in Riga eine Seelenrevision durchgeführt. Weiß jemand, wo man die richtige Seelenrevisionsliste findet? Denn in der Seelenrevision wird ja der Geburtsort angegeben. Und weiß jemand, ob der Ludwig und seine Ehefrau überhaupt in der Seelenrevision eingetragen wurde? Denn es wurden ja in der Seelenrevision nur steuerpflichtige Personen eingetragen, nur war der Adel von der Steuer befreit. Allerdings gehörte der Ludwig weder zum immatrikulierten baltischen Adel noch zum russischen Adel, sondern er war ein polnischer bzw. preußischer Adeliger, obwohl er trotzdem ein russischer Untertan und kein Ausländer war, da er ja ein russischer Beamter war. Es wäre auf jeden Fall witzig, wenn er als Steuerbeamter selbst keine Steuern zahlen müsste. Seltsamerweise wurde der Sohn oder Enkel in einer Rigaschen Zeitung trotzdem als Edelmann bezeichnet. Aber es könnte zwar sein, dass er als polnischer Adeliger angesehen wurde, allerdings nicht dieselben Rechte wie ein baltischer Adeliger oder russischer Adeliger hatte. Und eigentlich muss es doch auch eine Liste für Personen geben, die nicht steuerpflichtig waren. Ich weiß nur, dass dem Ludwig ab dem Jahr 1839 das Haus mit der Nummer 80 an der Ecke zur Kalkgasse und Galgengasse in der St. Petersburger Vorstadt gehörte. siehe hier: http://periodika.lv/periodika2-viewe...ky|issueType:P Obwohl der Ludwig bereits 1848 gestorben ist, müsste man in der Seelenrevision von 1850 und 1858 zumindest die Witwe und zweite Ehefrau Emilie Rosalie Zahn finden, die noch bis 1877 in Riga gewohnt hat sowie um das Jahr 1806 geboren ist. Sie war die Schwester der ersten Frau. Denn wenn ich weiß, wo die Schwester geboren ist, kenne ich auch ihren Geburtsort. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die als Kind mit ihren Eltern und ihren Geschwistern nach Riga umgezogen ist, da ich mehrere Taufpaten mit dem Namen Zahn als Taufpaten gefunden habe, leider fast nur mit den Anfangsbuchstaben. Aber es gab auf jeden Fall einen Robert Zahn und einen Friedrich Zahn, die Verwandte waren. Der Bruder der Ottilie namens Friedrich Rudolph Hartmann könnte nach dem Friedrich Zahn benannt worden sein. |
#75
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Ich bin mir nun jetzt auch sicher, warum der Ludwig Johann/Ludwik Jan v. Twardowsky seinen polnischen Nachnamen in den deutschen Namen Hartmann geändert hatte. Denn in Riga konnte man damals nur erfolgreich sein, wenn man als Deutschbalte angesehen wurde. Deshalb haben auch viele Liven ihre Namen freiwillig germanisiert. In Riga haben auch sehr viele Polen gelebt.
Der Ludwig Johann war der Sohn des Johann Ludwig v. Twardowsky (* 26.12.1734 Wyszki, + 14.7.1804 Szczuczyn), Herr auf Szczuczyn, Woiwode von Kalisz und der Karolina v. Chlebowski (* nach 1756, + 1792), Tochter des sächsischen Majors Jan Bogusław Chlebowski h. Poraj (+ 20.10.1781 Wielkie Sokolniki) und der Bogumila Helena Teofila Bronikowski h Osęk aus Großpolen, die am 19.9.1756 geheiratet haben. Der Johann Ludwig und die Karolina haben am 13.6.1783 in Wielkie Sokolniki geheiratet. Denn vom Alter her könnten sie die Eltern des Ludwig Johann sein und sie waren auch die einzigen Familienmitglieder der Familie Twardowski, die reformiert waren, wie auch der Ludwig Johann. Es wurde außerdem fast immer mindestens ein Sohn nach dem Vater benannt. Ich habe übrigens weitere Geschwister des Ludwig Johann gefunden, die auch nicht im Genealogischen Handbuch des Adels eingetragen worden: Amelia Eleonora v. Twardowski (* 21.5.1785) Filippina Eleonora v. Twardowski (* 27.11.1790) Geändert von Sneezy (10.12.2020 um 13:02 Uhr) |
#76
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Ich habe nun den endlich den endgültigen Beweis dafür, dass die Ottilie und ihr Bruder Rudolph die voreheligen Kinder des Ludwig sind.
Ich habe nun die Revisionslisten der steuerbefreiten Personen in Riga aus dem Jahr 1834 durchsucht, wo auch der Buchhalter der Steuerverwaltung Ludwig Stanislaus (Ludwik Stanislaw)v. Twardowsky genannt Hartmann mit seiner Ehefrau und seinen Kindern eingetragen wurde. Also waren auch Steuerbeamte von der Steuer befreit. Und die Ottilie hatte sogar noch zwei ältere Schwestern und einen älteren Bruder. Die älteste Schwester Louise ist im Jahr 1820 geborenen, dann der Rudolph im Jahr 1821, dann die Mathilde im Jahr 1824 und erst dann kommt die Ottilie im Jahr 1825. Und die Mutter Julie Charlotte Elisabeth Zahn ist im Jahr 1807 geborenen. Und das ergibt auch Sinn, da die Mutter bei der Geburt der ältesten Tochter 13 Jahre alt war, während der Ludwig 29 Jahre alt war, was schon fast einem Skandal gleichkommt. Der Ludwig war also 16 Jahre älter als sie. Deswegen durften sie erst im Jahr 1828 heiraten, da die Julie Charlotte Elisabeth in diesem Jahr 21 Jahre alt war. Sie konnte also erst heiraten, als sie volljährig war. Auf der anderen Seite zeigt das auch, dass Adelige nicht immer der Tradition gefolgt sind und auch vor der Liebe nicht geschützt sind. Es könnte ja wirklich sein, dass sie sehr hübsch war. Auch wenn es sehr ungewöhnlich und fragwürdig ist, dass er sich mit 29 Jahren in ein 13 Jahre altes Mädchen verliebt hat. Aber aufgrund der Taufpaten aus der Familie Zahn sah man, dass wohl auch die Familie Zahn diese Beziehung unterstützt haben, da sie wohl von dem Adeligen protegiert wurden und in höhere gesellschaftliche Kreise aufstiegen. Und außerdem hat er nachdem sehr frühen Tod der Julie Charlotte Elisabeth ihre Schwester Emilie Rosalie geheiratet. Über die Eltern der Julie Charlotte Elisabeth weiß ich leider nichts, aber ich versuche noch über weitere Revisionslisten noch ihre Eltern zu finden. Dieser Skandal könnte auch der Grund sein, warum der Ludwig nicht im Genealogischen Handbuch des Adels genannt wird. Da er auch ein russischer Untertan und russischer Beamter war, könnte das natürlich ein weiterer Grund dafür sein, dass er nicht im Genealogischen Handbuch des Adels genannt wurde. Zu seiner Familie in Polen bzw. Preußen hatte er wohl trotzdem noch Kontakt, da er seine Kinder nach seinen Verwandten benannt hat. In der Revision blieb ihm nichts anderes übrig als alle seine Kinder zu nennen und die Wahrheit zu sagen. Nur warum werden dann seine vorehelichen Kinder nicht in den Kirchenbüchern von Riga eingetragen, wo sie auch geboren wurden sind? Warum mussten ihre Pflegeeltern ihre Taufen verschleiern? Denn spätestens bei der nächsten Revision kam sowieso doch alles raus. Oder wurden sie vielleicht in einer Kirche in Riga getauft, deren Kirchenbücher verschollen oder vernichtet wurden? Denn ich hätte trotzdem gern die Taufpaten der Ottilie und ihrer Geschwister. Mathilde hieß auch die Schwester des Ludwig. Und Ottilie hieß auch die Tochter seines Bruders. Das beweist also auch diese Verwandtschaft. Der Ludwig hieß also gar nicht Johann/Jan mit zweiten Namen, sondern Stanislaus (Stanislaw), sowie meine anderen polnischen Vorfahren auch, was also sehr gut passt. Der Eintrag befindet sich im Anhang. Geändert von Sneezy (12.12.2020 um 14:41 Uhr) |
#77
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Hallo Balduin,
toller Fund für Dich. Heute wäre das schwerer Kindesmissbrauch. Demnach hat er das Mädchen mit ca. 12 Jahren geschwängert ein Jahr später nochmals. Taufen dieser Kinder aus dieser Beziehung war wohl nicht möglich. Ob das im damaligen Russland um 1820 noch akzeptabel war und nicht strafbar? Andere Möglichkeit wäre noch er hat diese Kinder adoptiert, aber dazu gibt es wohl keine Indizien. Was soll dort eigentlich noch diese Henriette BERNHOFF ? 17 Jahre alt Hofgerichts Advocats-Tochter gehörte diese zum Haushalt oder zu dem darüber? Vielleicht das Kindermädchen? P.S. Oder die auf der Kartei genannte Ehefrau, war dessen zweite Frau und die vorherige war die Mutter der ältesten Kinder? Viele Grüße Juergen Geändert von Juergen (12.12.2020 um 16:57 Uhr) |
#78
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Hallo Balduin,
verfolge die Geschichte mit Interesse. Ich würde der Meinung von Jürgen mitgehen, dass es evt. eine erste Ehefrau gab. 12 / 13 Jahre ist wirklich kaum akzeptabel. Ich kenne die früheste Verheiratung mit 15/16 in meinen Forschungen. Die Henriette Bernhoff gehört zu der Familie darüber. Viele Grüße |
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Hallo,
vielen Dank. Die Ottilie und ihre älteren Geschwister wurden zu 100% nicht adoptiert, da sie ja auch die Namen der Verwandten des Ludwig tragen und außerdem auch vom Alter her die Kinder von ihr sein müssen. Denn die Ottilie Mathilda Sophia (* 1816) war die Tochter des Dobrogost Maciej v. Twardowski, der der ältere Bruder des Ludwig ist. Und nach ihr wurde auch die Ottilie Charlotte und Mathilde benannt. Und ihre Mutter Julie Charlotte Elisabeth hieß auch Charlotte und nach ihr wurde sie auch benannt. Und die Mathilde Veronika v. Twardowski, * 23.03.1792, war die jüngere Schwester des Ludwig. Außerdem würde es ja, wenn sie adoptiert wären, einen Vermerk geben. Aber da sie ja nur als Töchter und Söhne bezeichnet waren, müssen sie ihre leiblichen Kinder sein. Außerdem konnte man z.B. laut dem preußischen Landrecht nur adoptieren, wenn man älter als 50 Jahre alt war und keine eigenen Kinder hatte. Und das adoptierte Kind muss volljährig sein. Adoptionen wie in der heutigen Zeit gab es also damals noch gar nicht. Der Ludwig hatte einfach anfangs, als sie noch nicht verheiratet waren, versucht, die Taufen ihre zum damaligen Zeit unehelichen Kinder zu vertuschen, indem er anfangs seine Kinder in die Obhut des Oberverwalters Leopold Georg Heroldt gab, der nicht dauerhaft in Riga wohnte, sondern auf einem Gut als Oberverwalter arbeitete. Er kümmerte sich dann in seinem Namen um das Taufen der Kinder. Denn im Mittelalter war 13 Jahre für eine Mutter ja noch ein recht normales Alter, im 19. Jh. war es sehr wahrscheinlich schon strafbar. Deswegen blieb ihm nichts anderes übrig, als seine unehelichen Kinder zu verschweigen. Denn offiziell taufen konnte er sie gar nicht, denn dann wäre der Skandal ja herausgekommen. Erst nachdem sie geheiratet haben, hat er die Ottilie und ihre älteren Geschwister in seinen Haushalt nach Riga geholt. Und wir wissen ja, dass die Ottilie zu ihrem Pflegevater eine sehr enge Beziehung hatte, da sie ja sogar zwei ihrer Söhne nach ihm benannt hatte. Es könnte natürlich auch sein, dass der Ludwig bis zum Jahr 1825 noch gar nicht dauerhaft in Riga gewohnt hatte, sondern beruflich viel gereist ist und seine Kinder deshalb in einer anderen Stadt getauft worden sind. Und welche vorherige Frau meinst du, die die Mutter der vorehelichen Kinder sein sollen? Der Ludwig und die Julie Charlotte Elisabeth haben ja erst im Jahr 1828 geheiratet, als er 37 Jahre alt war und sie 21 Jahre alt war. Im Jahr 1820 hatten sie ja nur ein uneheliches Verhältnis. Erst im Jahr 1828 wurden die Kinder vom Vater legitimiert und als eheliche Kinder anerkannt. Eine frühere Ehefrau des Ludwig kann es also gar nicht gegeben haben, da sie ja dort als Mutter bezeichnet wurde. Die Julie Charlotte Elisabeth ist genau ein Jahr später im Jahr 1835 im Alter 28 Jahren verstorben. Ein Jahr später im Jahr 1836 hat er ihre Schwester Emilie Rosalie Zahn geheiratet. Sie hatten insgesamt 9 Kinder und mit der zweiten Ehefrau hatte er dann nochmal drei Söhne. Nur eine Schwester namens Henriette Johanna Maria v. Twardowsky wurde in der Revision nicht genannt, da sie erst am 30.5.1834 geboren wurde. Sie wurde wohl nach dem wahrscheinlichen Kindermädchen Henriette Bernhoff benannt, die zum Haushalt der Familie v. Twardowsky gehörte. Bernhoff ist übrigens ein schwedischer Name: https://forebears.io/surnames/bernhoff Und außerdem passt auch dieser Skandal sehr gut in meine Familie, da schon der Charles James Anderson mit der Ottilie eine Affäre hatte und die Mutter des Julius Müller hat mit einem anderen Mann ein uneheliches Kind gezeugt, hat sich dann von ihrem Ehemann scheiden lassen und hat dann ihren Liebhaber im Jahr 1810 geheiratet und das Anfang des 19. Jahrhunderts. Und witzigerweise hatte sie dadurch nicht ihre gesellschaftliche Stellung verloren, da weiterhin Bürgermeister, Adelige und Offiziere die Taufpaten ihrer Kinder mit ihrem zweitem Ehemann waren. Was mit ihren drei Kindern aus erster Ehe passiert ist, weiß ich leider nicht. Geändert von Sneezy (13.12.2020 um 17:13 Uhr) |
#80
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Hier habe ich aus einer Revisionsliste die Bezeichnung Stieftöchter und Pflegesohn gefunden. Wenn sie also nicht die leiblichen Kinder gewesen wären, würde die Bezeichnung Stieftöchter oder Pflegetöchter auftreten, was allerdings nicht der Fall ist. Der Eintrag befindet sich im Anhang.
Ich habe mich jetzt auch nochmal mit der Adoption im Zarenreich beschäftigt und ich habe herausgefunden, dass erbliche Adelige nur Kinder adoptieren konnten, wenn sie selbst keine leiblichen Kinder haben. Wenn aber ein eheliches, leibliches Kind geboren wurde, erlischt die Adoption der adoptierten Kinder sofort. Und da der Ludwig ein russischer Untertan und ein russischer Beamter war und auch zum erblichen, russischen Adel gehörte, kann man also die Adoption zu 100% ausschließen. Und jeder Adeliger, der das Adelsprädikat "v." in Russland trägt und als Edelmann bezeichnet wird, gehörte zum russischen Adel. Es gab im Zarenreich für die Anerkennung ausländischer Adelsfamilien aus Polen und Preußen extra Bestimmungen. Jeder russische Untertan und russischer Beamter, der einer ausländischen Adelsfamilie angehörte, gehört von nun an zum russischen Erbadel und wird im russischen Adelsbuch im speziellen Teil 4 für ausländische Adelsfamilien geführt: https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%94...B8%D0%B3%D0%B0 Geändert von Sneezy (14.12.2020 um 13:31 Uhr) |
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