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#1
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Hallo,
ich bin auf der Zielgerade der Aufbereitung des mil. Werdegangs meines Urgroßvaters. Dabei sind noch folgende Fragen offen: 1. Er wurde am 06. August 1914 als Ersatzreservist einberufen. Bisher dachte ich immer ein Ersatzreservist sei bereits mil vorgebildet. Aber wenn ich richtig gelesen habe, handelt es sich dabei wie im Wortsinne um einen mil. Neuling, wie haben hier also keinen Reservist der bereits eine Laufbahn hinter sich hat. Richtig? 2. Obige Annahme würden auch die Einträge bestätigen. Einberufung wie o. geschrieben gleich Anfang August 1914. Anfang 1916 dann in ein Rekrutendepot und Anfang März 1917 ins Feld. Ist das der Weg Ausbildung 2,5 Jahre um dann über ein Rekrutendepot ins Feld zu kommen? 3. Mein Urgroßvater wurde Anfang Oktober 1918 bei Cambrai gefangen genommen. Mich würde interessieren, in welchem Lager (Ort) er gefangen war (344 Prison. of War Comp., Nr 12). Auf den erhaltenen Karten im Landesarchiv BW sind diverse Nummern aufgeführt. Mit denen bin ich bisher aber nicht weitergekommen. Der Eintrag Verlustliste 772 in Gefangenschaft habe ich gefunden. Gibt es eine Verlustliste 855 "aus Gefangenschaft zurück"? http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-2404335-97 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-2404335-98 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-2404335-99 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-2404336-1 Es gibt im Landesarchiv BW leider keinen erhaltenen Entlassungsschein. Auch in der Datenbank ICRC (https://grandeguerre.icrc.org/) ist er leider nicht vorhanden. Komischerweise auch sonst niemand mit gleichem Nachnamen. 4. Was kann man zum Dulag Gießen sagen? Wie lange war man dort bevor man endgültig entlassen wurde? Wie groß war das Lager? In "The Stigma of Surrender" wird eine Zahl v. 4.000 Leuten genannt. Danke für alle Beteiligungen. Beste Grüße Uli Geändert von Forschender (08.01.2021 um 17:53 Uhr) |
#2
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![]() Hallo Uli,
ein Ersatzreservist stammt zunächst aus der Ersatzreserve. Im Kaiserreich gab es mehr wehrtüchtige Soldaten als benötigt wurden. Diese wurden dann in der Ersatz-Reserve in Friedenszeiten "geparkt". Es gab zwei Arten von Ersatzreservisten: 1. Diejenigen die eine Ausbildung erhalten hatten und nicht weiter im aktiven Dienst, in der Reserve und der Landwehr benötigt wurden. 2. Diejenigen die keine Ausbildung erhalten hatten und sofort zur Ersatzreserve überwiesen wurden. Die letzteren Männer wurden dann zu Kriegsbeginn zu Rekruten-Depots eingezogen um eine verkürzte soldatische Ausbildung zu erhalten. Gruß Moselaaner |
#3
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![]() Hallo Uli,
2,5 Jahre Ausbildung ist viel zu lang. Wenn er im August 1914 als Ersatzreservist einberufen wurde, wurde er direkt zur Ausbildung dem Rekrutendepot eines Ersatzbataillons zugeteilt. Nach ca. 8 Wochen Ausbildung ging es ins Feld. Was sagen denn die Einträge genau? Gibt es keine Einträge für die Zeit zwischen August 1914 und Anfang 1916? Grüße Basil |
#4
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![]() Hallo Uli,
zur Deiner Frage bzgl. Gefangenenlager: Der Urgroßvater war bei der englischen 344th Prisoners of War Company in France. Diese Kompanien gab es in großer Anzahl und waren im eigentlichen Sinne keine Gefangenenlager. Die Männer wurden zur Säuberung des Schlachtfeldes von Minen, Granaten, Stacheldraht und Toten eingesetzt. War ein Frontabschnitt geräumt, so zog man weiter zum nächsten Frontabschnitt. Gruß Moselaaner Geändert von Moselaaner (08.01.2021 um 17:23 Uhr) |
#5
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![]() Hallo Uli,
stell uns doch einmal die Kriegsstammrollen ein, dann können wir evtl. gemeinsam das Rätsel lösen. Im Hauptstaatsarchiv gibt es Entlassungsscheine, nur nicht digital. Hast du einmal direkt dort angefragt? Bestand: http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-9846 Gruß Alex |
#6
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![]() Hallo,
laut der Stammrolle des 7. Ldst.-Rekr.-Depots des 3. Ldst.-Inf.-Ers.-Batl. XIII. A.K. wurde er zwar im August 1914 eingezogen, aber am 25.9.14 beurlaubt und entlassen. Ich kann leider nicht den ganzen Eintrag lesen und deuten. http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1089825-26 Ich vermute, er war 1914 nicht kriegsdienstfähig und wurde darum entlassen. 1916 wurde er dann unter geänderten Kriterien neu gemustert und wieder eingezogen. Vielleicht weiß jemand anders mehr. Grüße Basil |
#7
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![]() Hallo,
laut Stammrolleneintrag wurde er beurlaubt und entlassen. Evtl. u.k.-Stellung wegen seines Berufs? Man müsste die anderen Stammrolleneinträge ansehen um das rückzuverfolgen. Theoretisch müsste er Jahrgang 1883 auch schon vor dem Krieg einen Militärdienst gemacht haben, Leider kann ich den ersten Eintrag in der Rolle bei den Truppenteilen nicht genau lesen: 7.8.14 E 123 Arbeitsf? Kp. 9 eingez. Gruß Alex |
#8
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![]() Hallo,
ich danke für die bereits nach so kurzer Zeit zahlreichen und vorallem informativen Antworten. Hier die Kriegsstammrollen: Kriegsstammrolle IR 127 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1014685-118 Kriegsstammrolle IR 246 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1075735-201 Kriegsstammrolle IR 413 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1056135-305 Ich hatte trotz längerer Suche die Rolle des Rekrutendepots und auch die Entlassungsscheine ohne Digitalsate übersehen. Mea Culpa! Erstere stelle ich mal bei "Lesehilfe" ein und bezügl. des Entl.schein schreibe ich mal nach Stuttgart. Jetzt gibt es bezüglich der langen Dauer zwischen Einberufung und ins Feld doch noch eine Erklärung. Aber Begründung u.k. als Bierbrauer? Also als Biertrinker verstehe ich das, aber in Kriegszeiten? ![]() Grüße Uli |
#9
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![]() Meine Deutung:
7.8.14 Landwehr-Infanterie-Regiment 123, Arbeitskommando Kompanie 9 eingezogen. (Hinweis: Das 1. Landsturm-Infanterie-Ersatz-Bataillon gab es erst ab 7.1.1915) 25.9.14 als nur garnisionsverwendungsfähig bis 1.12.14 berurlaubt und entlassen Gruß Moselaaner |
#10
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![]() Hallo,
ich habe noch zwei Stammrollen. 6. Kompanie Feldrekrutendepot 54. Reserve-Division http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1099178-392 2. Rekrutendepot Ersatzbataillon Infanterie-Regiment Nr. 127 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1014783-35 mit folgendem Eintrag: am 7.8.1914 zur Arbeitstruppenkompanie Nr. 9 E./123 eingezogen. am 25.9.14 als nur g. vorläufig bis 1.12.14 beurlaubt. Grüße Basil |
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