Einwanderlisten von 1764 oder Auswanderlisten 1917 aus Russland

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  • Ralf313
    Benutzer
    • 30.08.2020
    • 46

    #61
    Hallo Balduin,


    danke für deine Information,im Moment habe ich 2 Wege-bei denen ich dennoch irgendwie nicht weiterkomme.


    1. Die Kolonie Askania Nowa, wo die "Schönemann" Schafzüchter aus Anhalt-Köthen waren, falls dieser Weg richtig ist, wäre die Frage woher kamen sie? Das Gebiet im südl. Russland ist ja gut erklärt, mit den Herren von "Anhalt-Köthen", aber woher die Schafzüchter stammen-steht wohl nirgends...


    und dann...



    2. Die ersten Erwähnungen von Schönemann in Russland beziehen sich auf die Listen der ersten Siedler der Nork-Kolonie: 1775 gab es in Nork eine Familie: 183. Joseph Schönemann 54
    Ki .:
    1. Johann Heinrich 24, Fr .: Katharina 22
    2. Johannes 17
    3. Anna Maria 10



    dies ergibt sich aus der folgenden Meldung :



    Joseph Schöneman, ein Schuster, seine Frau Anna, Kinder
    Johann Heinrich, 15 Jahre;
    Rosina, 12 Jahre;
    Johannes, 11 Jahre;
    Anna Maria, ½ Jahre) und die Schwester seiner Frau, Anna Maria [Seipert] (20)
    kam am 22. Juli 1766 aus Lübeck im Hafen von Oranienbaum an Bord der rosa Lev unter dem Kommando von Leutnant Fjodor Fjodorow an.



    Aber auch da bekomme ich keine Verbindung zum Jahr 1870.


    Mein Gedanke ist, dass Anhalt-Köthen stimmt, da mein Ur-Ur Großvater Schafzüchter war...nur seine Daten und die seiner Frau Elisabeth Panzhaff (schreibweise kann unstimmig sein) finde ich nirgends... und ich habe schon viele Kirchenbücher gewälzt :-(




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    • #62
      Hallo,
      ich denke, dass das die falsche Schönemann Familie ist. Askania Nowa wurde erst im 19. Jahrhundert.

      Auch die Schafzüchter kamen logischerweise aus Anhalt-Köthen. Wilhelm Schönemann war ja ein Anhalt-Köthenscher Untertan. Gerade deshalb bin ja ja auf die Kolonie Askania Nowa gekommen.

      Der Name Schönemann ist in Anhalt auch am häufigsten, siehe hier:



      Und hier habe ich auch den Beweis. Bei folgender Liste werden mehrere Schönemanns genannt. Darunter ein Wilhelm Schönemann und ein Gottfried Schönemann aus Köthen:

      Verzeichnis sämtlicher welche im Dienste der Taurischen Besitzungen mit dahin wandern und allda verbleiben. 1. Erdmann Hofmann aus Qualendorf alt 46 Jahr dessen Frau Maria Hofmann // 45 —- de…

      Vollständige Liste der Personen des Viehs und der Sachen,  welche nach Podolien und Taurien gehen, und die königliche polnische Grenze bei Slupze, zwischen Posen und Warschau, und die kaiserl. Russ…


      Damit ist der Wilhelm Schönemann gefunden. Du kannst ihn jetzt also in den Kirchenbüchern von Köthen suchen.
      Zuletzt geändert von Gast; 30.01.2021, 13:07.

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      • Ralf313
        Benutzer
        • 30.08.2020
        • 46

        #63
        Hallo Balduin,
        Danke für deine Info, die Askania Nova Liste hatte ich schon, und auf Family search habe ich die Anhalt-Köthen Listen durchgesehen,jeder Menge Friedrichs, Wilhelms und andere Schönemann's nur irgendwie nicht den, den ich suche - ich habe auch unter seiner Frau geschaut- Elisabeth Panzhaff / Banzhaf o.a. aber auch da-null Erfolg. Ohne Daten kommt man da wohl nicht weiter.
        Im Anhang, das was ich noch gefunden hatte.
        Angehängte Dateien

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        • trabajador
          Erfahrener Benutzer
          • 25.12.2014
          • 441

          #64
          Hallo
          Meine Vorfahren gingen ca. 1870 von Masowien (Pultusk), Polen nach Wolhynien.
          Nach meiner Einschätzung dürfte es sich dabei nicht um eine Einwanderung gehandelt haben, da Polen kurz zuvor in das Russische Reich eingegliedert worden war. Oder wurden solche Bewegungen auch irgendwie registriert?
          Oberschlesien, Neustadt: Wistuba, Henschel, Peschel, George
          Niederschlesien, Militsch: Titzmann, Bänisch, Matzke
          Schleswig-Holstein, Plön/Segeberg:
          Wisser, Sindt, Colmorgen, Rönnau, Nüser, Thedran
          Schleswig-Holstein, Ostholstein: Vorhaben, Wöbs, Bumann
          Mecklenburg: Weber
          Mittelpolen, Masowien: Biernacka/Berneck/Bernadse, Dawid, Lücke, Telke, Kelm, Klingbeil, Müske, Stein, Klaus, Ortlieb, Beyer, Bonkowski
          Posen, Großpolen: Dobslaw, Guderian, Egiert, Oheim, Wolter, Butz

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          • #65
            Hallo,
            Wolhynien gehörte auch wie das spätere Kongresspolen zu Polen-Litauen. Ab der dritten polnischen Teilung im Jahr 1795 gehörte sowohl Mittelpolen als auch Wolhynien zum Zarenreich. Da ich auf dem Gebiet des damaligen Polen-Litauen nur ethnische Polen als Vorfahren habe (darunter im 18. Jahrhundert auch Schotten und Franzosen, die in Kraków und in Czernihów gewohnt haben), kenne ich mich mit der Geschichte der deutschen Kolonisten in Polen nicht sehr gut aus. Polen-Litauen war auf jeden Fall noch sehr weltoffen.

            Wenn es keine Unterlagen zur Auswanderung nach Wolhynien mehr gibt, müsste es doch eigentlich zumindest Unterlagen bei den deutschen Behörden bei der Auswanderung nach Russisch-Polen geben. Wie z.B. Heimatscheine. Ich kenne mich nur mit den preußischen Untertanen im Zarenreich aus. Und dort war es Pflicht, einen Reisepass für das Ausland zu beantragen und wenn man mindestens 10 Jahre lang im Ausland war, musste man einen Heimatschein beim preußischen Konsulat in St. Petersburg beantragen, wenn man seine preußische Staatsbürgerschaft nicht verlieren wollte. Ab 1871 gab es dann die Matrikelakten, die von deutschen Konsulaten ausgestellt wurden. Wie es bei anderen deutschen Herzogtümer war, weiß ich leider nicht.

            Ich weiß leider nur noch nicht, in welchem Archiv die Akten zur Annahme der russischen Staatsbürgerschaft eingetragen wurde. Denn die meisten Kolonisten sind zur russischen Staatsbürgerschaft gewechselt. Ich glaube, sie werden teilweise im RGIA St. Petersburg archiviert.
            Zuletzt geändert von Gast; 02.02.2021, 12:58.

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            • TatsB
              Benutzer
              • 20.11.2020
              • 26

              #66
              Guten Tag, ich suche die Familie Böhm(Friedrich Böhm verheiratet mit Wilhelmine Schermall). 1884 lebten sie in Taganrog. Gibt es Aufzeichnungen?

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              • trabajador
                Erfahrener Benutzer
                • 25.12.2014
                • 441

                #67
                Zitat von Balduin1297 Beitrag anzeigen
                Hallo,
                Wolhynien gehörte auch wie das spätere Kongresspolen zu Polen-Litauen. Ab der dritten polnischen Teilung im Jahr 1795 gehörte sowohl Mittelpolen als auch Wolhynien zum Zarenreich. Da ich auf dem Gebiet des damaligen Polen-Litauen nur ethnische Polen als Vorfahren habe (darunter im 18. Jahrhundert auch Schotten und Franzosen, die in Kraków und in Czernihów gewohnt haben), kenne ich mich mit der Geschichte der deutschen Kolonisten in Polen nicht sehr gut aus. Polen-Litauen war auf jeden Fall noch sehr weltoffen.

                Wenn es keine Unterlagen zur Auswanderung nach Wolhynien mehr gibt, müsste es doch eigentlich zumindest Unterlagen bei den deutschen Behörden bei der Auswanderung nach Russisch-Polen geben. Wie z.B. Heimatscheine. Ich kenne mich nur mit den preußischen Untertanen im Zarenreich aus. Und dort war es Pflicht, einen Reisepass für das Ausland zu beantragen und wenn man mindestens 10 Jahre lang im Ausland war, musste man einen Heimatschein beim preußischen Konsulat in St. Petersburg beantragen, wenn man seine preußische Staatsbürgerschaft nicht verlieren wollte. Ab 1871 gab es dann die Matrikelakten, die von deutschen Konsulaten ausgestellt wurden. Wie es bei anderen deutschen Herzogtümer war, weiß ich leider nicht.

                Ich weiß leider nur noch nicht, in welchem Archiv die Akten zur Annahme der russischen Staatsbürgerschaft eingetragen wurde. Denn die meisten Kolonisten sind zur russischen Staatsbürgerschaft gewechselt. Ich glaube, sie werden teilweise im RGIA St. Petersburg archiviert.
                Hallo Balduin, die Staatangehörigkeit ist ein interessantes Thema. Ich weiß leider nicht, welche Staatsangehörigkeit meine Vorfahren besessen haben, als sie nach Wolhynien gegangen sind, das zu der Zeit übrigens nicht geteilt war. Sie gingen in den östlichen Teil, waren also von der Teilung Wolhyniens nicht direkt betroffen. Es gibt 4 Möglichkeiten: Staatenlos/Preußen/Polen/Russland? Wie war das normalerweise bei diesen Leuten, die im Rahmen der Polnischen Teilungen mal auf der einen und dann wieder auf der anderen Seite der Grenze landeten? Ich vermute mal, dass sie sich selber nicht um die Erhaltung der preußischen Staatsbürgerschaft gekümmert haben. Damit hätten sie dann nach deiner Aussage wohl die preußische Staatsbürgerschaft verloren. Sind sie dann automatisch Polen geworden? Oder waren sie dann staatenlos? Vor der Einbürgerung in Deutschland waren sie staatenlos und davor russische Staatsbürger. Ob sie sowjetische Bürger waren, kann ich auch nicht sagen. Ich vermute mal, dass russische Staatsbürger automatisch sowjetische Staatsbürger wurden. Aber wie war es mit Minderheiten? Mussten die sich extra einem Antragsverfahren unterziehen?
                Ich vermute mal, dass sie spätestens vor dem Umzug nach Wolhynien die russische Staatsangehörigkeit angenommen haben, da das sicher viele Vorteile hatte, zum Beispiel beim Landerwerb.
                Meine Schätzung ist so:
                1. Preußen 2. staatenlos, weil Papierkram zu kompliziert 3. vor der Reise nach Wolhynien russische Staatsbürgerschaft beantragt 4. nach der Oktoberrevolution sowjetische Staatsbürger 5. vor der Ausreise nach Deutschland sowjetische Staatsbürgerschaft aberkannt, also staatenlos
                Zuletzt geändert von trabajador; 02.02.2021, 16:11.
                Oberschlesien, Neustadt: Wistuba, Henschel, Peschel, George
                Niederschlesien, Militsch: Titzmann, Bänisch, Matzke
                Schleswig-Holstein, Plön/Segeberg:
                Wisser, Sindt, Colmorgen, Rönnau, Nüser, Thedran
                Schleswig-Holstein, Ostholstein: Vorhaben, Wöbs, Bumann
                Mecklenburg: Weber
                Mittelpolen, Masowien: Biernacka/Berneck/Bernadse, Dawid, Lücke, Telke, Kelm, Klingbeil, Müske, Stein, Klaus, Ortlieb, Beyer, Bonkowski
                Posen, Großpolen: Dobslaw, Guderian, Egiert, Oheim, Wolter, Butz

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                • Irene K.
                  Erfahrener Benutzer
                  • 13.04.2007
                  • 509

                  #68
                  Zitat von trabajador Beitrag anzeigen
                  1. Preußen 2. staatenlos, weil Papierkram zu kompliziert 3. vor der Reise nach Wolhynien russische Staatsbürgerschaft beantragt
                  Hallo,
                  dazu kurz meine Erfahrung. Mütterlicherseit kommt eine Linie aus Pommern. 1844 taucht sie im Kirchspiel Mława in Kongreßpolen auf (NW von Pultusk). Mein Urgroßvater Eduard SELL wurde dort 1861 geboren. Im Jahr 1874 wanderte die Familie weiter in das Gouvernement Wolhynien, Ujesd Shitomir.

                  In Eduards Akte von 1916, die wohl im Rahmen der Liquidationsgesetzte angelegt wurde, steht zur Staatsangehörigkeit: Русскiй отъ рожденiя / Russisch von Geburt an. Ohne etwas schriftliches zu meinen anderen Familienzweigen zu haben, die alle aus Kongreßpolen kamen, denke ich, dass dasselbe auch auf diese zutrifft. Möglicherweise auch auf deine Familie?

                  Gruß, Irene

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                  • #69
                    Hallo,
                    der Gärtner des Grafen Cancrin auf dem Gut Grigorjewka Gouvernement Jekaterinoslaw hieß Ludwig/Louis Sell und war ein preußischer Untertan.

                    Im Jahr 1865 ist sein Sohn Alexander Sell geboren. Taufpate war Graf Alexander Cancrin.

                    Im Jahr 1872 hat auch der Julius Müller zusammen mit seiner Familie auf dem Gut Grigorjewka gewohnt. Grigorjewka war das Nachbargut von Wassiljewka, wo der Herr Julius Müller als Oberverwalter gearbeitet hat.

                    Taurien und Wolhynien sind allerdings nicht gerade in der Nähe.
                    Vermutlich ist derselbe Name nur Zufall und sie sind keine Verwandte.

                    Eigentlich müssten sie auch schon in Kongresspolen die russische Staatsangehörigkeit beantragt haben, da man als Staatenloser keine Rechte hatte.

                    Nur die wenigsten haben ihre deutsche Staatsangehörigkeit behalten. Hier ist eine Übersicht von Deutschen mit russischer Staatsangehörigkeit im Vergleich zu deutschen Staatsbürgern in Russland:



                    Da mein Urururgroßvater ein preußischer Untertan war, weiß ich, dass das Verzeichnis der Heimatscheine beim preußischen Konsulat in St. Petersburg im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz archiviert werden. Dort wird auch das Auswanderungsjahr angegeben. Die Reisepässe für das Ausland werden im selben Archiv archiviert.

                    Die Matrikelakten werden im Politischen Archiv des Auswärtigen Amtes archiviert.

                    Beispiel einer Matrikelakte meiner Familie:



                    Beispiel von Heimatscheinen meiner Familie:

                    Zuletzt geändert von Gast; 04.02.2021, 13:40.

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                    • trabajador
                      Erfahrener Benutzer
                      • 25.12.2014
                      • 441

                      #70
                      Zitat von Irene K. Beitrag anzeigen
                      Hallo,
                      dazu kurz meine Erfahrung. Mütterlicherseit kommt eine Linie aus Pommern. 1844 taucht sie im Kirchspiel Mława in Kongreßpolen auf (NW von Pultusk). Mein Urgroßvater Eduard SELL wurde dort 1861 geboren. Im Jahr 1874 wanderte die Familie weiter in das Gouvernement Wolhynien, Ujesd Shitomir.

                      In Eduards Akte von 1916, die wohl im Rahmen der Liquidationsgesetzte angelegt wurde, steht zur Staatsangehörigkeit: Русскiй отъ рожденiя / Russisch von Geburt an. Ohne etwas schriftliches zu meinen anderen Familienzweigen zu haben, die alle aus Kongreßpolen kamen, denke ich, dass dasselbe auch auf diese zutrifft. Möglicherweise auch auf deine Familie?

                      Gruß, Irene
                      Hallo Inrene,
                      danke für den Hinweis. Das lief bei mir sehr ähnlich. Mein Urgroßvater wurde 1866 in Polen geboren. Sein Kirchenbucheintrag ist noch auf Polnisch. Die Urgroßmutter 1870. Ihr Eintrag ist auf Russisch. Dann sind beide aus russischer Sicht wohl auch geborene Russen gewesen.

                      Hallo Balduin,
                      danke. Sehr interessante Informationen
                      Zuletzt geändert von trabajador; 03.02.2021, 21:28.
                      Oberschlesien, Neustadt: Wistuba, Henschel, Peschel, George
                      Niederschlesien, Militsch: Titzmann, Bänisch, Matzke
                      Schleswig-Holstein, Plön/Segeberg:
                      Wisser, Sindt, Colmorgen, Rönnau, Nüser, Thedran
                      Schleswig-Holstein, Ostholstein: Vorhaben, Wöbs, Bumann
                      Mecklenburg: Weber
                      Mittelpolen, Masowien: Biernacka/Berneck/Bernadse, Dawid, Lücke, Telke, Kelm, Klingbeil, Müske, Stein, Klaus, Ortlieb, Beyer, Bonkowski
                      Posen, Großpolen: Dobslaw, Guderian, Egiert, Oheim, Wolter, Butz

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                      • TaraNova24
                        Neuer Benutzer
                        • 25.01.2022
                        • 1

                        #71
                        Sehr geehrte Damen und Herren, ich suche hach Herkunftsort von der Familie Nuss

                        Könnten Sie mir bitte raten, ob es solche Namenslisten von Kolonisten in Lübeck oder in Büdingen gibt?
                        VG

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