Augsburg 1539: Pflegschaft über Elisabeth Dilbaum

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  • hionoxy
    Erfahrener Benutzer
    • 31.03.2021
    • 619

    Augsburg 1539: Pflegschaft über Elisabeth Dilbaum

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1539
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Augsburg
    Konfession der gesuchten Person(en): ev.?
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): FamilySearch
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):


    Guten Tag,

    im Jahre 1539 (S. 7b, unten) erscheint im Augsburger Steuerbuch eine Elisabeth Dilpaumin mit dem Randvemerk »p.« (für Pflege) unter Jacob Knöpfflinlin im Steuerbezirk »Vom Rottenthor«. Ein Jahr zuvor (1538) war sie dort noch nicht zu finden, ab 1539 dann bis einschließlich 1547 (S. 8c). 1548 heiratet Lenhart Negges (ein Weber) das erste Mal; im Pflegebucheintrag seines Sohnes Abraham Negges wird Elisabeth Dilbaum als Ehefrau genannt.

    Wer ist ihr Vater oder wer ist ihre Mutter? Eventuell kann jemand helfen. Es müsste doch einen Eintrag im Pflegebuch geben, aber ich finde keinen.

    Hierzu bisherige Schlussfolgerung:
    FOLGERUNG 1

    Ausser das Pflegebuch ist Lückenhaft gibt es bis 1537 keine Pflegschaft eines Dillbaums (Pflegebuchindex).

    1539 kommt ja Elisabeth Dilbaum also in die Pflege.

    Durch Vergleich der Steuerbuchindizes fällt auf: Zwischen 1534 und 1540 ist der einzige wegfallende Dillbaum dieser vmtl sehr alte Hans Dillbaum (S. 55d, Jahr 1534)

    Wenn man das kombiniert kann doch eigentlich nur Hans Dillbaum ihr Vater sein.

    Wenn die Händlerin Elisabeth Dilbaum die Mutter unserer Elisabeth gewesen wäre, dann hätte es doch IRGENDEINEN Pflegebucheintrag gegeben. Entweder weil der Vater gestorben wäre (dann einer dieser Leonhards oder der Matthäus)
    FOLGERUNG 2
    Der Vater (oder Mutter) – jedenfalls ein Elternteil – ist noch am Leben und hat das Kind trotzdem in Pflege gegeben.

    Deshalb: Schauen wie sich die Steuern ändern bei den Personen von 1534 und 1540 (insb. vom Jahr 1538 auf 1539)
    Da meine anderen Augsburger Reichsstädter viele potentielle Väter haben, denke ich hier am Besten weiterkommen zu können.

    Vielen Dank
    Lukas
    Zuletzt geändert von hionoxy; 04.10.2022, 10:38.
    • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
    • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
    • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
    • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
    • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
    • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
    • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)
  • johannschorr
    Erfahrener Benutzer
    • 22.07.2013
    • 140

    #2
    Hallo Lukas,


    das mit dem Pflegebuch ist so eine Sache, es soll ja bis 1542 gehen, aber eigentlich enthält es keine Einträge der 1540er Jahre, Soweit ich das überflogen habe sind auf der letzten Seite (121) Einträge von 1536/37.


    Aber im Steuerbuch von 1539 (sic) steht sie noch nicht, erst 1540 mit der Pflege, das heißt der Pflegevertrag wird erst nach dem Oktober 1539 geschlossen worden sein. Und für diesen Zeitraum existieren wohl keine Einträge mehr.


    Prinzipiell wurde, damit die Waisen nicht unter einem Stiefelternteil zu leiden haben, ein Pfleger berufen. Heiratete der überlebende Elternteil nicht erneut, bedurfte es auch keiner Pflege.

    Es ist also anzunehmen, das die Witwe erneut geheiratet hat, denn bei Elisabeth steht für die Pflege ja eine Steuer von 3 Kreuzern. Eine Pflege bedeutete aber nicht, dass das Kind weggegeben wurde, es lebte weiter im Haushalt. Die Pfleger verwalteten nur das Vermögen des Kindes und zahlten dafür eine Steuer. Da diese nicht ihre war, stand diese dann hinter dem Namen des Mündels.


    liebe Grüße aus Berlin
    Johann

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    • hionoxy
      Erfahrener Benutzer
      • 31.03.2021
      • 619

      #3
      Hallo Johann,

      danke für den Input. Bei der Jahreszahl habe ich mich wohl wirklich vertan, das Pflegschaftsjahr ist 1540.

      Ich frage mal im Stadtarchiv, ob nicht doch was für die Zeit existiert. Es ist ja nicht alles online.

      Hältst du den Hans Dilbaum für wahrscheinlich als Vater? Bzw. ist hier ganz sicher der Vater verstorben und nicht etwa die Mutter?

      Lieber Gruß
      Lukas
      • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
      • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
      • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
      • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
      • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
      • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
      • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

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      • johannschorr
        Erfahrener Benutzer
        • 22.07.2013
        • 140

        #4
        Noch etwas:
        hast du dich schon Mal mit der Nachsteuer auseinander gesetzt, so die Einträge, die hinten in den Steuerbüchern als Zusatz stehen?


        Im Stb von 1548 steht (S. 77a) das am 30.07.1549 der Seckler Bert Miller für 12 Gulden die Maria Pfefferkorn von der "Elisabethen Dilpaumin Iere Anfrauen erebt" mit 1 Gulden 12 Kreuzer vernachsteuert.


        Elisabeth Dilbaum war also verstorben und vererbte 12 Gulden an eine Nachfahrin, wahrscheinlich eine Tochter, die nun mit einem Pfefferkorn verheiratet war und nicht in Augsburg lebte.

        Kommentar

        • johannschorr
          Erfahrener Benutzer
          • 22.07.2013
          • 140

          #5
          Nein, es kann natürlich aus die Mutter verstorben sein und der Vater heiratete erneut, das würde man im Steuerbuch nur bemerken, wenn die neue Ehefrau Vermögen mit in die Ehe bringt.

          Kommentar

          • hionoxy
            Erfahrener Benutzer
            • 31.03.2021
            • 619

            #6
            Hallo Johann,

            Zitat von johannschorr Beitrag anzeigen
            Im Stb von 1548 steht (S. 77a) das am 30.07.1549 der Seckler Bert Miller für 12 Gulden die Maria Pfefferkorn von der "Elisabethen Dilpaumin Iere Anfrauen erebt" mit 1 Gulden 12 Kreuzer vernachsteuert
            Diese Elisabeth ist vermutlich die Händlerin die parallel zu meiner Elisabeth lebt. Meine heiratet 1548 den Weber Lenhart Negges (wenigstens ist das der wahrscheinlichste Schluss, wird sie doch später als seine Ehefrau genannt und verschwindet in selben Jahr aus dem Steuerbuch, in dem Lenhart Negges seine Ersterwähnung findet).

            Zitat von johannschorr Beitrag anzeigen
            Nein, es kann natürlich aus die Mutter verstorben sein und der Vater heiratete erneut, das würde man im Steuerbuch nur bemerken, wenn die neue Ehefrau Vermögen mit in die Ehe bringt.
            Dann wäre das wohl ein zu eiliger Schluss. Ich schau mal, ob man die Witwin des Hans Dilbaum findet.

            Lieber Gruß!
            Zuletzt geändert von hionoxy; 06.10.2022, 23:17.
            • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
            • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
            • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
            • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
            • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
            • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
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