Lateinischer Sterbeeintrag (17. Jahrhundert)

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  • omega
    Benutzer
    • 11.09.2012
    • 73

    [gelöst] Lateinischer Sterbeeintrag (17. Jahrhundert)

    Quelle bzw. Art des Textes: Kirchenbuch
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1657
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Hagenau, Elsass
    Namen um die es sich handeln sollte: Becker


    Hallo!

    Ich bitte um Hilfe bei der Entzifferung des unten angehängten Sterbeeintrages (Nr. 60). Ich lese dort:

    Sepultes est in neo Cimiteris der Jacob Becker vulgo ? Schmiedejacob oder
    Liechtermacher (???) im Land??? ? ? huius uxoris, hat ? tempora
    ? calub (?) december, antiquus et ineferratus (?) dierum hodie ? huos (?) terra ?

    Vielen Dank im Voraus und Grüße
    Angehängte Dateien
  • Hobby-Forscher
    Erfahrener Benutzer
    • 05.01.2015
    • 668

    #2
    Hallo,

    ein schwierig lesbarer Eintrag, mein Versuch:

    Sepultus est in neo Cimiterio der Jacob Becker vulgo hlr.? Schmiedejacob oder
    Liechtermacher im Landtberg, quoniam ____us huius uxoris*, hat lego? tempora
    ? calub (?) december, antiquus et inveteratus dierum hodie iam? huos (?) terra re__sito

    * bin mir nicht sicher ob das tatsächlich uxoris heißt.
    Gruß
    der "Hobby-Forscher"

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    • Huber Benedikt
      Erfahrener Benutzer
      • 20.03.2016
      • 4650

      #3
      Fürwahr ein kaum lesbares Geschmier bei dem nur der Anfang klar ist:

      9no Martii
      Sepultus est in neo Cimiterio D(omi)nus Jacobus Becker vulgo Herr Schmiedejacob oder Liechtermacher im Landtberg,..........

      9.März
      Begraben wurde im neuen Friedhof Herr J.B. genannt …….


      Bzgl. Rest werden wir wohl noch etwas rätseln müssen
      Ursus magnus oritur
      Rursus agnus moritur

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      • omega
        Benutzer
        • 11.09.2012
        • 73

        #4
        Danke für eure Hilfe! Hier ein neuer Versuch:

        Sepultus est in neo Cimiterio Dominus Jacobus Becker, vulgo Herr Schmiedejacob oder
        Liechtermacher im Landtweg*, quoniam ? huius uxoris (?), sat** longo tempore
        exa (?) calaeb*** (?) decembere, antiquus et invetreatus dierum hudie cum (?) suos (?) terra redusito (???)

        *Ich habe mehr oder weniger zufällig mehrere alte Postkarten von Hagenau gesehen, die eine Straße namens "Landweg" zeigen. Im nachfolgenden Sterbeeintrag (Nr. 61) ist interessanterweise dasselbe Wort zu finden (2. Zeile, 4. Wort)
        **Kann der erste Buchstabe ein "s" sein? das "h" wird in huius und hodie ja anders geschrieben. Dann wäre "Herr" vielleicht "Seliger"?
        ***Naheliegend wäre ja "caelebs", aber das steht doch da nicht? Vielleicht ist der letzte Buchstabe ja kein "b", sondern ein "lo"? Ergibt aber auch nicht wirklich Sinn, oder? Vielleicht "calendo" (ist aber wohl sehr frei)?

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        • henrywilh
          Erfahrener Benutzer
          • 13.04.2009
          • 11784

          #5
          Zitat von omega Beitrag anzeigen
          **Kann der erste Buchstabe ein "s" sein? das "h" wird in huius und hodie ja anders geschrieben. Dann wäre "Herr" vielleicht "Seliger"?
          Immer diese schwierige Entscheidung, ob da in lateinischen Buchstaben oder in Kurrent geschrieben wurde!
          "huius" und "hodie" sind lateinische Wörter und in lat. Buchstaben geschrieben.
          Warum sollte "Seliger" in lateinischen Buchstaben geschrieben sein?
          Ich denke, das ist ein klares "Herr" (H + l-förmiges Abkürzungszeichen + r).

          Auch lese ich i. d. ersten Zeile Schneider, nicht Schmiede.
          Über dem scheinbaren "neo" i.d. ersten Zeile schwebt ein Abkürzungsbogen. Deshalb vermute ich "nro" = "nostro".

          Zweite Zeile, hinter "quoniam" vielleicht: Mareschallus ?

          Letzte Zeile: terrae
          Zuletzt geändert von henrywilh; 31.03.2016, 12:40.
          Schöne Grüße
          hnrywilhelm

          Kommentar

          • Huber Benedikt
            Erfahrener Benutzer
            • 20.03.2016
            • 4650

            #6
            ***Naheliegend wäre ja "caelebs"

            Da stimm ich dir zu.
            Auch ich hab schon rumgerätselt.
            "hac longo tempore xxx caelebs decumbens, antiquus et inveteratus dierum...hodie ....sua ...terra...re???sit"
            hier lag er lange Zeit unverheiratet darnieder, in ältesten und alten Tagen......? heute ist sein Leib zur Erde gegeben worden ?

            nur mal so als Gedanke ...evtl war er länger siech...
            das blaue hab ich mal so zusammengereimt.

            Erg:Im übrigen d`accord henry
            nostro ist richtiger ebenso wohl Schneider....
            auch heissts Coemiterio was aber nix am Friedhof ändert.

            So ne harte Nuss hat schon was für sich ;-)))))

            Noch ne Erg.
            henry s Superidee aufgreifend:
            quoniam mareschallus huj urbis....
            einst war er Marschall dieser Stadt,
            Zuletzt geändert von Huber Benedikt; 31.03.2016, 13:17. Grund: Erg. und nochne Erg.
            Ursus magnus oritur
            Rursus agnus moritur

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            • Huber Benedikt
              Erfahrener Benutzer
              • 20.03.2016
              • 4650

              #7
              noch n Vorschlag..letzter Halbsatz.
              hodie carnes suas (feminin pl. )seine fleischliche Hülle
              terrae (lokativ sing.) in der Erde
              Das letzte Wort sträubt sich meiner Lesung.....re..sito, also irgend was mit zurück...gelegt (reposito kanns nicht sein, ausser es wär falsch rebosito geschrieben)
              Ursus magnus oritur
              Rursus agnus moritur

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              • henrywilh
                Erfahrener Benutzer
                • 13.04.2009
                • 11784

                #8
                Klingt gut.

                huius urbis
                bestimmt.
                Dahinter einfach deutsch "hat"

                Am Ende
                ____ suos terrae ____sitos(?)

                Also, irgendetwas von ihm wurde "der Erde" [Dativ] wieder gegeben.
                Schöne Grüße
                hnrywilhelm

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                • Huber Benedikt
                  Erfahrener Benutzer
                  • 20.03.2016
                  • 4650

                  #9
                  Dahinter einfach deutsch "hat"

                  Da sträubt sich bei mir was...wieso sollte er plötzlich ein einziges Wort in Deutsch in den im übrigen vollständig lateinischen Text einstreuen ?
                  Ich mein ,das Wort bezieht sich auf das vorausgehende "dieser Stadt", in welcher er (hac) lange siech im Bette lag.
                  Das "antiquus et inveteratus dierum" mein ich isne Floskel und soll /unzählige Tage lang / bedeuten.
                  Ursus magnus oritur
                  Rursus agnus moritur

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                  • henrywilh
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.04.2009
                    • 11784

                    #10
                    Zitat von Huber Benedikt Beitrag anzeigen
                    ,das Wort bezieht sich auf das vorausgehende "dieser Stadt", in welcher er (hac) lange siech im Bette lag.
                    Der Einwand gegen das allein stehende deutsche Wort ist plausibel.

                    Aber es endet doch offenbar mit einem t, nicht mit c.

                    Und vor allem:
                    "hac" als lateinisches Wort begänne es nicht mit einem Kurrent-h, sondern wie "huius" und "hodie" mit einem lateinischen h.

                    Wenn latein, dann "sat".
                    Zuletzt geändert von henrywilh; 31.03.2016, 17:05.
                    Schöne Grüße
                    hnrywilhelm

                    Kommentar

                    • Huber Benedikt
                      Erfahrener Benutzer
                      • 20.03.2016
                      • 4650

                      #11
                      Wäre es ein lateinisches Wort, begänne es nicht mit einem Kurrent-h

                      Das ist überzeugend ! also "hat".
                      Was hältst du von "qua" vor caelebs in der Bedeutung "als ein, wie ein" ?
                      Ursus magnus oritur
                      Rursus agnus moritur

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                      • henrywilh
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.04.2009
                        • 11784

                        #12
                        Zitat von Huber Benedikt Beitrag anzeigen
                        Wäre es ein lateinisches Wort, begänne es nicht mit einem Kurrent-h

                        Das ist überzeugend ! also "hat".
                        Da hat sich meine Änderung mit deiner Antwort überschnitten!

                        Ich hatte das zunächst schlecht formuliert. Nun ist es wohl besser und läuft auf "sat" hinaus.

                        Wegen "qua" schau ich gleich mal.
                        Schöne Grüße
                        hnrywilhelm

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                        • henrywilh
                          Erfahrener Benutzer
                          • 13.04.2009
                          • 11784

                          #13
                          qua

                          ist gut! Siehe obersten Eintrag, zweite Zeile: "quinquagesimae"
                          Schöne Grüße
                          hnrywilhelm

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                          • Huber Benedikt
                            Erfahrener Benutzer
                            • 20.03.2016
                            • 4650

                            #14
                            so betrachtet: "sat" passt.
                            "lange Zeit genug war er als Unverheirateter bettlägerig, unzählige Tage lang, heute......

                            jetz wär halt noch ein Geistesblitz zum letzen Wort recht ,-)))
                            Ursus magnus oritur
                            Rursus agnus moritur

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                            • j.steffen
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.04.2006
                              • 1425

                              #15
                              Hallo,
                              da stimme ich Henry zu:
                              sat = satis = ziemlich
                              MfG,
                              j.steffen

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